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denn auch der Koͤnig einige besondere Verehrung fuͤr ei— nen alten Gebrauch der Monarchie aussprechen wollen, so ist darin keine Gefahr fuͤr die Aufklaͤrung, noch fuͤr bie Toleranz, noch fuͤr die Finanzen, und dabei kommt es dann wohl allein an bei einer religioͤsen Feierlichkeit, wozu das große Reich eingeladen werden wird.
Bruͤfsel, 11. Nov. Die zweite Kammer hat vor⸗ gestern den Gesetz⸗Vorschlag, die National⸗Miliz betref⸗ fend, nach einer lebhaften Debatte mit 65 gegen 7 Stimmen angenommen.
Der K. Statthalter der Provinz Luͤttich hat durch Umlauf -Schreiben vom 27sten v. M. die Distrikts⸗Kom— missarien, Buͤrgermeister und Dorfvoͤgte aufgefordert, den Fabrik-Arbeitern und Gesellen ihre Kontrakt-Buͤch—⸗ lein ivrels) abzunehmen und Karten dagegen zu geben und ihnen keine Paͤsse ins Ausland ohne Erlaubniß fuͤr jeden einzelnen Fall zu ertheilen, um den Berleitungen auslaͤndischer Agenten zu ihrer Auswande— rung ein Ziel zu setzen.
Bei Herzogenbusch ist das Wasser uͤber die Deiche getreten und einige Pelder, in si⸗ Quantitat Lebensmittel befand, sind uͤberschwemmt.
Am Lten reiste Lord Granville auf seinen neuen Botschafter⸗Posten nach Paris ab.
Man erfährt, daß Lord Morley zum K. Großbrit⸗ tannischen Botschafter bei unserem Hofe bestimmt ist.
Hamburg, 15. Nov. Seit unserer hohen Fluth vom 3ken d. M. sind fuͤr unsere Kellerbewohner alle ein— getretene Fluthzeiten (besonders gestern Abend) mit Un⸗ gelegenheiten verknuͤpft gewesen; allein die vom heuti⸗
en Morgen und Vormittage hat jene vom zten noch ei weitem uͤbertroffen und ist eine der hoͤchsten, die je in Hamburg erlebt worden, gewesen (15 Fuß 9 Zoll.)
Die Verbindung zwischen einigen Stadttheilen war selbst
h Bei dem Transport in Kaͤhnen und Wagen sollen hier und da Un faͤll sich er⸗ eignet haben, die jedoch gluͤcklicherweise nicht von schlim— men Folgen begleitet sind. Vom Stintfang gus boten bie Elb-Inseln einen traurigen Anblick dar. Alle Haͤu⸗ ser derselben schienen bis an die Dächer hinan im Was⸗ ser zu stehen. Auch spricht man von (nem Deichbruche am jenseitigen Elb-⸗Ufer. Ob ein ungluͤckliches Ereigniß dieser Art wirklich stattgefunden, werden wir in diesen Tagen vernehmen. Auffallend war es, daß wahrend der Ebbe um 11 Uhr Vormittags das Wasser anfangs sehr laugsam fiel, das Ablaufen dann sehr merklich und schnell vor sich ging. Gegen 2 Uhr Nachmittags war der Him⸗ mel sehr umzogen, es erfolgten einige Hagelschauer; auch hat man einige Donnerschlaͤge gehoͤrt. In diesem Augenblicke (Abends 19 Uhr) kuͤndigen schon wieder Signalschuͤsse hohe Fluth an.
Mainz, 10. Nov Wenn auch durch die reißenden Fluthen des empoͤrten Elements bis jetzt in unserer Stadt direkt kein Ungluͤck sich ereignete, so hat doch die Neberschwemmung mehrerer Straßen viele Einwohner die von dem Verdienst des Tages ihren Unterhalt ge— winnen, in eine gaäͤnzliche Nahrungslosigkeit, daher in unaussprechliches Elend versetzt. Durch die Sorgfalt unferer hiesigen Oberbehöͤrden, in Verbindung mit der Central Armenkommission ist daher bereits vorerst die
fuͤr Fuhrwerk unterbrochen.
meer / /
seine besondere
worin sich noch eine große,
Veranstaltung getroffen, daß der aͤrmern Klasse diese
Ungluͤcklichen warme Nahrungsmlttel reicht werde. , el und Hol veral
Auch Sanitaͤts,Maßregeln werden außen,
dem zur Befolgung bekannt gemacht und fuͤr die Unten
kunft derjenigen gesorgt werden, die aus eigenen Mittel ' Ronats:
es selbst nicht vermoͤgen indem die so ganz durchnaäͤßten
Haͤuser nicht sogleich wieder bewohnt werden duͤrfen
Bei solchem unverschuldeten Ungluͤck, hat die Human
taͤt Gelegenheit, ihren schoͤnsten Wirkungskreis zu zeh
gen, und es haben bereits mebrere Menschenfreunde bei anerkannter Unzulaͤnglichkeit des hiesigen Armenfondte, privatim und oͤffentlich, schoͤne Opfer gebracht.
. — Trotz der angestrengtesten, ununterbrochenen Ar beit der Laubenheimer Gemeinde, rlß die Wuth def
Stromes gestern Nachmittag den D in, J amm daselbst ein, esetzt. wodurch eine Flaͤche von mehreren Stunden unter Was .
ser gesetzt wird ünd mehrere Ortschaf i ( ; haften eines großen ; . ur'bls zum 27sten Frist gegeben, und das Schrecken,
Theils ihrer kuͤnftigen Aerndte beraubt werden.
in Mainz ist in Folge dieses Ereignisses das Wasser um velches seine Drohungen einfloͤßten,
13 Fuß gefallen.
Triest; 5. Nov. gigen Ueberfahrt, der Koͤnigl. schafter bei der Pforte, Lord Strangford Baron von Clontart, in unserm Hafen ein. Als das Schiff die Dardanellen passirte, lag dort ein Theil der tuͤrkischen Flotte in ziemlich schlechtem Zustande vor Anker. — Nach Berichten aus Smyrna hat dort der Smæyrnéen n, und der SpPectateur ist an seine Stelle getre— en. sel Mykone sich dem Kapudan-Pascha sogleich bei seiner Erscheinung unterworfen habe, jedoch 2 bis 390 Einwoh— ner, die in der Empoͤrung eine besondere Rolle gespielt,
ungeachtet der angebotenen Amnestie, nach Tine uͤberge⸗ Eben so seyen aus Kandia, welches un
segelt waͤren. ter dem Schutze von 12,000 Mann aͤgyptischer Solba— ten die tiefste Ruhe genieße, 40900 Griechen, welche die Waffen getragen, nach Moreg ausgewandert.
St. Peter sdurg, 3. Nov. Morgen werden Se. Maj. unser allgeliebter Kaiser wieder in Zarskojeselo er— wartet. Gestern erst (wonach eine fruͤhere Angabe zu
berichtigen ist) kamen J. J. K.K. H. H. der Erbgroßher—
zog und die Erbgroßherzogin von Sachsen⸗Weimar mit ihren Prinzessinnen Toͤchtern zu Gatschina an. J M. die Kaiserin Mutter waren Hoͤchstdenselben bis zur Graͤnze unsrres Gouvernements entgegengefahren,
Bereits am 29sten v. M. traf der Großfuͤrst Mi— . . , hier ein.
Luͤnftige Woche beziehen die Allerhoͤchsten Herr— schafften ihre hiesige Wörle Dieschenz? , .
Seit dem 26sten v. M. hat Se. Eecell. der Graf Nesselrode das Portefeuille der auswaͤrtigen Angelegen heiten wieder uͤbernommen.
Staatsrath Scheerer, einer unserer ausgezeichnetsten Gelehrten und ruͤhmlichst bekannt als Chemiker, ist am 29sten v. M. mit Tode abgegangen.
Der polnische Staatssekretair, Grabowsky, ist von
Warschau, und unser General-Konsul in Florenz, Kolle—
gienrath Poggenpohl von Wien hier eingetroffen.
Brasilien. Aus Londoner Blaͤttern ist bereits
bekannt, daß Fernambuco, dieser gefaͤhrliche Heerd de
Am 3. . nach einer 22th, hes dem . jroßbritannische Bot sinnen einigen Tagen 4. ß sch l . Man knuͤpfte Unterhand—
eee . In seinen ersten Nummern meldet er, daß die In—
: mpoͤrung gegen die Herrschaft Don
Pedros, am 17ten
: ber d' die Gewalt der Truppen des Regenten . ist. Die Etoile giebt jetzt nachstehende Ueber⸗ cht der dasigen Ereignisse seit der Mitte des August⸗ Am 15. August bekam man ju Fernambuco
achricht von dem Tode Pitanga's, des fernambucani⸗
hen Helden, und an selbigem Tage vertagte sich auf ubestimmte Zeit die beruͤchtigte, auf den 17ten zusam— zenberufene Versammlung zur Organisation der Kon— zderation des Aequators. Am 13ten fruͤh, er⸗
hien das Linienschiff D. Pedro Primeiro, mit Lord kochrane an Bord, auf der dasigen Rhede, nachdem es Im 7ten 1700 Mann Truppen, die zur Unterwerfung ernambucos bestimmt waren, bei Alagoa ans Land 1 An selbigem Tage hatte auch der Praͤsident arvalho seine Absicht, sich in das Innere zu⸗ uͤckßuziehen erklaͤrt. Lord Cochrane hatte der Stadt
war so groß, daß gas reichste Viertel von Fernambuco, der Reclfe, wel— Feuer von den Schiffen mehr ausgesetzt war,
so einsam wurde, als wenn er
dord Cochrane den
Vorschlag,
Futters L wee
m Mitternacht began
ur bis um halb 3 Uhr Morgens de !
August bis 2ten September war die Stadt in unauf⸗ zrllcher Unruhe. Am 3ten wurden 14 friedlich lebende portugiesen in den Straßen oder in ihren Wohnungen dergemetzelt. Ein ungluͤcklicher Knabe von 14 — 15 hen, schon mit unzaͤhligen Wunden bedeckt, wurde
nn den Schweif eines Pferdes gebunden, und so nach
dem Hause des Praͤsidenten Carvalho geschleppt. Die
Meuchler blieben unbestraft, ja einer derselben durfte
die Kücknheit so weit treiben, in Gegenwart der Offi⸗
ciere ganz laut die ortugiesen zu bedrohen, Auch die - . wurden 9. diefem Tage in der Stadt insul ltirt, und eine englische Schaluppe wurde, trotz dem, daß sie Parlementair⸗Flagge fuͤhrte, mit Kononenkugeln em⸗ pfangen. Carvalho hat, wie es heißt, dem Lord Cochrane „05,000 Fr. geboten, wenn er sich auf seine Seite schlagen wolle. Am 11ten wurde der Car valhisten⸗ An⸗ führer Ferreira von den Truppen des Regenten einge— schlossen. Am 12ten erfolgte eine lebhafte Kanonade bei NAsogados, 3 Meilen von Fernambwuco, die Bruͤcke wurde erstuͤrnt, und nach 2 Stunden hatte General Lima, in Begleitung des hochverdienten Praͤsidenten Bareto, an der Spitze der Truppen des Regenten, sich der Stadt⸗ viertel St. Antoine und Boa -Vista mit Sturm bemaͤch— tigt. An selbigem Tag begab sich Carvalho an Bord des englischen Kutters Tween. Am 16ten sah man aus der Stadt, wie die Truppen sich zu einem allgemeinen An⸗ griff ruͤsteten. Derselbe erfolgte am 17ten fruͤh um halb z Uhr und binnen einer Stunde war alles genommen. ueberall ergaben sich die Carvalhisten beim ersten An— griffe, fast ohne Widerstand, die Großmuth des Siegers anflehend. Alle Haͤupter, den einzigen Jose de Barry ausgenommen, waren entflohen. — Es zeigte sich sonach
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daß die Empoͤrer nur so lange Muth hatten, als sie dem
Negenten keine Energie zutrauten. — Den wesentlich—⸗ sten Antheil an dem Ruhme dieses gluͤcklichen Ausgangs hat der Praͤsident Bureto (Morgado); Lord Cochrane hatte sich am 4. Sept. mit seinem Schiffe weg begeben. — Alle Gefangene werden nach Rio Janeiro gefuͤhrt.
, n ra n, Berlin, 18. Nov. Die Franzoͤsische Post war heute Mittag noch nicht hier eingetroffen. Breslau. Bei dem am 5. Okt. zu Namslau ab⸗ gehaltenen Viehmarkte wurden aufgetrieben Pferde
w ausl. Ochsen
verkauft
175 135 inlaͤnd. Ochsen 243 91 Schweine 1516 767 Hammel. 8287 7961 auslaͤndische Ochsen galten 39 bis 50 Rthlr. inlaͤndische . =. . Schweine galten... 4 K 4 Garn das Schock Werfte von 26 Vthlr. 17 Sgr. bis 39 Rthlr.; Schuß von 18 Rthlr. 8 Sgr. 7 Pf. bis 32 Rthlrez Flachs das Pfund von 13 bis 5 Sgr. =, Sas Dominium Saborwitz (Guhrauer Kr.) hat einen neuen, bis an die Gränze des Kreises in gerader Linie durchlaufenden, mit guten Obstbaͤumen bepflanzten Weg angelegt. Bromberg. Der Verkehr mit Wolle und Leder erhaͤlt sich, der mit Schweinen ist etwas gefallen. Der Tuchhandel dagegen wird lebhafter. Die Tuchmacher in Schoͤnlanke und Chodziesen sind ohne Unterschied, die der übrigen Städte des Czarnikauer Kr. aber zahlreich beschaͤftigt, und in Chodziesen schafft auch der aͤrmste Tuchmacher sich eine Maschine an, Die Preise der Tuͤcher sind indeß seit dem Mongt Sept. nicht gestiegen. In Schoͤnlanke wurden im Oktober fabricirt 1810 Stuͤck Tuche, davon sind nach Leipzig roh verkauft 1300 Stuͤck und nach Landsberg 4. W. 460 Stuͤck. Der Kaufpreis war 7 Rthlr. pro Stuͤck à 15 Berliner Pfd, In Czar⸗ nikau wurden gefertigt 30 Stuͤck Tuche 19 Stuͤck Boye. In Filehne 1156, in Racolin 90, in Chodziesen 3900 Stuͤck Tuche, 24 Stuͤck Boye und diese groͤßtentheils verkauft. In Labischin 69 Stuͤck Tuch und 40 Stuͤck Boye. In Saczyn 1000 Stuͤck Tuch, wovon 570 Stuck à 7 Rthlr. 15 Sgr. verkaaft sind, und 11 Stuͤck Boy. In Margonin 154 Stuͤck Tuch und 25 Stuͤck Boh. In Lobsens 35 Stuͤck Multum und 30 Stuͤck Boh. Von gefärbten Tuchen ist der Preis 10 Rthlr. per Stuͤck, und von der Mittelwolle 24 bis 28 Rthlr. fuͤr den Centner. — Mit dem Bau der Kunststraße von hier bis Schneidemuͤhl ist der Anfang gemacht worden. ö Frankfurt, 2. Nov. In dem Garten des Haͤus— lers Gehla zu Klein-Leine im Luͤbbener Kr. prangt ein Birnbaum, welcher reichliche Fruͤchte getragen hat, zum zweitenmale in voller Bluͤthe, und gewährt einen uͤber— raschenden Anblick. — Der Wasserstand der Oder und
anderen Stroͤme ist fortwährend ungewoͤhnlich niedrig.
2 / / — r — K — ü * 23 . 3 ö ö 2 8 . r , — * * n K . . ö . — . . 3 . — 4 . ö a , K K 6 235 — . 833 * . ö e 9 8 1 * ? ; ö 1 8 — 28 ———— 6 . 22 . = , * 8 2 2 32 9 * ö 8 . , 3 23 — 1 ** * 27 . 3 z 3 8 . 26 2 5 8 * e. P E . K 2 6 3. * 28 8 . 4 . a Pa = ? *. 6 3 . . ö k 8 2 2 ö 6 6 . 5 28 K 1 , 6 2 2 522 ** 86 2 2 8 5 ö ö. ? 28 ** 2 * . 5
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