1824 / 276 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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von hier nach Ferrol und Corunna gesegelt, um dort un mehrere, an der Wasserselte gelegene Straßen hiesiger aller Eil ausgeruͤstet zu werden.““ Stadt getreten.

* K

sicht auf ihren Anfang. Durchaus unerwartet erfolgte

Se. Maj. der Koͤnig sind gestern nebst dem Dau⸗ die erste, indem der Wind am 2. Nov. noch SSO. war

phin nach Rambouillet auf die Jagd gefahren. und er

Am 153ten wurde bei dem Grafen von Villsle Mi— nister⸗Rath gehalten der viertehalb Stunden waͤhrte. Briefen aus Guadeloupe zufoige haben vom auf den 8. Sept. heftige Stuͤrme daselbst gewuͤthet und gro— ßen Schaden angerichtet. Rente 101. 90 75. London, 12. Nov. Am Dienstag so wie auch vor

gestern hatte Hr. Canning Konferenzen mit dem Kaiserl. DOesterreichischen Botschafter Fuͤrsten Esterhazi im aus— waͤrtigen Amt.

Der Kapitain Lyon, von dem Entdeckungsschiffe Griper, ist unerwarteterweise gestern bei der Admlrali⸗ tät angekommen. Seine Zuruͤckkunft ist groͤßtentheils dadurch veranlaßt, dyß es ihm unmoͤglich gewesen, in die Repulse-Bay einzulaufen, obgleich er bis an die Muͤndung des Wager-Flusses gelangt. Der Griper hat so fortgesetzt schlechtes Wetter gehabt, wie keine See— leute es sich erinnern. Auf der ganzen Fahrt hatte die⸗ ses Schiff nur 5 schoͤne Tage. Der Zustand des Schiffs ist sehr traurig; doch ist Niemand umgekommen.

Die Nachrichten, welche der Griper von der Nord— pol⸗Expedition unter Kapt. Parry mitgebracht hat, lau— ten befriedigend. Sie war bis zum 71sten Grade der Breite gelangt, und hatte zur Fortsetzung der Fahrt guͤnstiges Wetter.

Die Times erwahnten vorgestern verschiedener Ge— ruͤchte, die am vorigen Tage an der Boͤrse umgelau⸗ fen, die sie jedoch saͤmmflich fuͤr ungegruͤndet hiel— ten. Eines dergleichen betraf die bevorstehende Hal— tung eines Kongreßes in St. Petersburg. Ein anderes sprach von großen Seeruͤstungen in Spanten gegen Suͤd—⸗ Rmerika. Bie Times meinten, daß, wenn auch in Ca⸗ dix einige Schiffe ausgeruͤstet wuͤrden, sie wohl wider die Algierer gebraucht werden sollten. Der Courier ent— haͤlt in diesem Bezug folgenden Artikel;

„Verschiedene Geruͤchte waren gestern in Umlauf, dis wir geneigt sind, als Vorlaͤufer von Ereignissen an— zusehen, die sich vielleicht in kurzem entwickeln werden. Eines derselben betraf die unverzuͤgliche Zusammenkunft eines Kongresses in St. Petersburg zur Regulirung der griechischen Angelegenheiten. Daß in jenzr Haupt⸗ stadt keinesweges ein Kongreß unverzuͤglich sich versam— meln wird, koͤnnen wir getrost versichern; keinesweges aber ist es eben so sicher, daß nicht bald Konferenzen eroͤffnet werden, um noch andere wichtige Fragen, außer der wegen Griechenlands zu verhandeln. Dies ist we— nigstens eine Meinung, die sich aus zu unserer Kenntniß gekommenen Umständen bei uns gebildet hat; die Zeit wird in kurzem lehren, ob sie gegruͤndet ist oder nicht.

„Ein anderes jener Geruͤchte nimmt schon einen be— stimmteren Karakter an; wir meinen daß vom Absegeln einer Expedition aus Cadix wider einen Theil von Suͤd-Ame— rika. Diesen Morgen haben wir von unserm eigenen , n, dafelbst einen Brief vom 256. Okt. em—

fangen, davon wir folgendes entheben: „„Nichts ist ge— als daß die Spanier alles anstrengen, um eine Expedition ums Kap Horn zu senden und zu diesem Ende sind verschiedene kleine Schiffe und zwei Fregatten

wisser,

„Zur Bekraͤftigung kann noch folgender Auszug el nes Schreibens unseres General-Konsuls in Cadix von 30. Okt. an ein sehr angesehenes Handlungshaus hie selbst dienen: „„Eine 1 heute nach Ferrol und Corunna ge segelt, um im Norden Spaniens Truppen nach Suͤn Amerika an Bord zu nehmen.““

„Diese zusammentreffenden Zeugnisse lassen keinen Zweifel an der Thatsache, daß die Schiffe nach genann ten Haͤfen abgeschickt sind und es wuͤrde keine sehr wahr scheinliche wenn man annaͤhme daß die Schiffe

Fregatte, zwei Korvetten und dre befuͤrchten.

Auslegung des Zweckes dieser Ruͤstungen seyn nach dem Nordej die Posten aus dem Suͤden von

Hannover, 19. Nov. Die Wassersnoth, mit velcher die Stadt Hannover bedroht war, ist, wie man heute mit Sicherheit annahmen kann, nicht ferner zu Die Leine und die Ihme haben zwar hoöͤher gestanden, als seit vielen Jahren; allein durch den Ue— Fertritt ist in mehreren Gaͤrten und Feldern, nur die— en, in der naͤchsten hiesigen Umgegend, sonst aber, so iel bis jetzt bekannt, kein Schaden geschehen. Von fast allen Seiten her, wo große Straßen auf Hannover zu fuͤhren, haben die Kommunikationen, in Folge der An— chwellung der Fluͤsse, betraͤchtliche Stockungen erlitten; Deutschland sind, so

Spaniens gesandt waͤren um den Handel im Mittelmeen viel die Baierschen betrifft, aus bisher unbekannten Ur—

wider die Algierer zu beschuͤtzen; waͤre dies der Zwet sachen,

die uͤber Kassel aber, wegen hohen Wassers sowohl

so haͤtte man ihn unstreltig weit fuͤglicher in einem da vor Kassel als auch disseits Muͤnden, sehr verspaͤtet;

Haͤfen an der Ostkuͤste der Halbinsel erreichen konnen.“

Nach Depeschen aus Slerra⸗Leone vom 1. Septhbr, genoß diese Kolonie eines guten Gesundheits⸗Zustandes

Der Regent von Brasilien hat eine Reise in dat Innere seines Reichs unternommen. Das Packetboot, mit welchem diese Nachricht von Rio-Janeiro eingegan gen ist, soll auch wichtige Depeschen, wegen der Vet . zwischen Brasilien nnd Portugall, uͤberbrach haben. 2

13. Nov. Der Köoͤnig ist fast ganzlich hergestelt Doch wird Derselbe die gewohnten Bewegungen in Freien, bei der jetzigen rauhen Witterung noch nicht so fort wieder beginnen.

Consols 953. 2.

Aus dem Haag, 16. Nov. setzVorschlage wegen des Sklaven ⸗H künftig funfzehnjaͤhrige Zwangs-Arbeit und Geldbuße stehen. .

Das Wasser, welches im Leck am 7ten bis 2 Fuß 3 Zoll unter der Deichkrone gestiegen war, ist seltden bald wachsend, bald fallend und stand am 14ten 4h 3 Fuß 7 Zoll. Einigen Durchsieperungen wurde gleich thaͤtig abgeholfen. Das Wasser blieb am 14ten auf de nämlichen Hoͤhe stehen und ein groͤßerer Anwachs schien

zu befuͤrchten.

Rotterdam, 12. Okt. Das Dampfschiff: de Seeländer, kam gestern Nachmittags um 3 Uhr vo seiner Besuchs⸗Reise auf dem Nieder- und Mittel⸗Rhen gluͤcklich hier an. Es hat im Ganzen, nach Abzug de Aufenthaltes, zu der Fahrt von Koͤln hierher 16 Stun den und 33 Minuten gebraucht.

Aus Luͤttich meldet man, daß die Gewaͤsser wiede im Wachsen sind. Die Ourte ist am 11. Nov. von bis 11 Uhr eine Elle hoch gestiegen.

Am 12. Nov. betrug die Höhe der Maas zu Luͤtti am Pegel 3 Ellen 9 Palmen, mithin 40 Zoll mehr, ab bei ihrem fruͤheren Anschwellen. .

Frankfurt, 15. Nov. Die heute fruͤh um 7 Un von hier abgegangene Erfurter Diligence hat wegen de hohen Wasserstandes der Kinz nicht nach Gelnhausen g langen konnen, sordern nach Hanau zuruͤckkehren mis sen; die Nidda droht, die Verbindung zwischen Mail

Nach dem K. Gi andels soll darau 10,000 Fl.

und Frankfurt zu unterbrechen, und der Main ist f Fällen fast immer, ohne

gleiche Versaͤumnisse haben die Posten aus den Hanse⸗ Staͤbten, aus Holland u, s. w. mehr oder weniger er— sstten. Der am 14ten Abends von Nordhausen nach Nordheim abgegangene Postwagen, ist bei dem Dorfe Hesserode durch einen ploͤtzlich sich gebildeten Bergstrom iwa 70 Schritte weit fortgefuͤhrt und umgeworfen, und hat acht Stunden lang im Wasser gelegen, wobei indeß Niemand umgekommen: die saͤmmtliche Ladung ist auch, durch die besonders thaͤtige Huͤlfe des auf die erste Nachvicht mit Pferden und Mannschaften schnell herbeigeeil⸗ ten Koͤnigl. Preuß. Post-Direktors Fischer zu Nordhausen, gerettet und durch zweckmaͤßige Vorkehrungen so viel als moglich vor den Folgen der Durchnaͤssung bewahrt. Durch heftige Sturmwinde sind am 15ten . M. wehrere Bruͤche an den Deichen der Weser und der Gerße entstanden, und dadurch das Binnenland zwischen

TFehe, Geestendorf und Stotel unter Wasser gesetzt und

die Kommunikationen unterbrochen. Hamburg, 18. Nov. Auf

. .

. ; Veranlassnng der in diesen Tagen hier erfolgten außerordentlich hohen Fluthen

erinnern unsere oͤffentlichen Blaͤtter an fruͤhere aͤhnliche Ereignisse. Im Laufe des vorigen Jahrhunderts hat fuͤnfmal, namlich am 1sten Weihnachtstage 17177 am 11. Sept. 1751, 8. Okt. 1756, 22 Maͤrz 1791 und 11. Dec. 1792 die Fluth die Hoͤhe von 20 Fuß und daruͤber erreicht, mithin die Fluthoͤhe am 15ten d;, welche 19 Fuß 3 Zoll betrug, noch uͤberstiegen. Fuͤnf anderemale namlich in den Jahren 1736, 1775, 1777, 1788, 1793 hat die Fluth die Hoͤhe von 17 bis 19 Fuß erreicht. Dieser Monat brachte uns zwei dergleichen merk⸗ wuͤrdige Ereignisse; am 3ten wo die Fluth 17 Fuß 9 Zoll stieg und am schon erwahnten töten. . Fuͤr den wissenschaftlichen Beobchter wird dabei als etwas besonders merkwuͤrdiges angefuͤhrt, daß keine die⸗ ser Fluthen in die Zeit der Syzygien, die letztere aber genau in die Quadratur des Mondes fiel. Ferner daß der Mond am Zten in der Erdferne stand und fast seine groͤßt? Norder-Breite erreicht hatte; hingegen er am iößten in der Erdnaͤhe sich befand und fast seine groͤßte Suͤder⸗Breite hatte.

Beide Fluthen traten mlt uͤberraschender Schnelle ein, jedoch die letzte am meisten, und, wie in aͤhnlichen Zeit zu halten, naͤmlich in Hin—

st nach Mitternacht zum ploͤtzlichen Sturm aus Westen uͤberging. Die letzte war durch vorangegangene stuͤrmische Witterung und in der Elbe schon sehr ange— wachsenes Wasser lange vorbereitet. Beide fanden bei hellem Tage statt, sonst wuͤrde ihr angerichteter Schade noch viel groͤßer gewesen seyn.

Kassel, 16. Nov. Die Fulda, welche schon gestern bedeutend gestiegen war, erreichte diese Nacht eine Hohe von 10 Fuß uͤber ihrem gewoͤhnlichen Wasserspiegel. Die Kommunikation der Leipziger Vorstadt mit der Re⸗ en wurde daher gestern Abend von Polizeiwegen ge— perrc.

17. Nov. Das Wasser ist diese Nacht bedeu⸗ tend gefallen. Dle Kommunikation mit der Leipziger Vorstadt ist heute Morgen hergestellt.

Aus dem Holsteinschen, 16. Nov. Von allen Seiten laufen die traurigsten Nachrichten uͤber die Ver— heerungen ein, welche die Ueberschwemmungen an der Westkuͤste der Herzogthuͤmer Schleswig und Holstein, besonders durch die Stuͤrme vom Zten und in der Nacht vom 14ten auf den 15ten verursacht haben. Durch die Gewalt der Fluthen, welche die Deichbruͤche der Eider veranlaßten, wurde die Hohner Schleuse mit dem Faͤhr⸗ hause weggerissen, und die ganze umliegende Gegend unter Wasser gesetzt. Die Stoͤr trat ebenfalls uͤber ihre eingedeichten Ufer, und die Gegend um Itzehoe gleicht einem Meere. Ein Grundbruch des Deichs uͤberschwemmte die Marsch der Herrschaft Breitenburg und richtete gro—

ßen Schaden an. Häuser wurden umgerissen, viel Vieh

kam in den Wellen um, und der Verlust ist nicht zu be— rechnen.

Kopenhagen, 13. Nov. An der Westkuͤste Juͤt— lands sind waͤhrend der letzten Tage des vorigen Mo— nats mehrere Schiffe verungluͤckt.

Der Lientenant von Rafn, Lehrer bei der Kadetten⸗ Akademie in Kopenhagen, beabsichtigt in Verbindung mit drei gelehrten Isländern, jedes Jahr einen Band noch unbekannter islaͤndischen Saga, oder Geschichts— Erzaͤhlungen, in der Ursprache, mit daͤnischer und latei— nischer Uebersetzung, herauszugeben, und mit der, fuͤr die Geschichte des zehnten Jahrhunderts so wichtigen, des Olaus Tryggeson, den Anfang zu machen.

Stockholm, 9. Nov. Am Sten d. M, ist zu Karlskronga das neuerbaute Linienschiff Karl Johann von 80 Kanonen, mit den bei dergleichen Gelegenheiten ublichen Feier lichkeiten vom Stapel gelassen worden. Dasselbe geschah mit dem Linienschiffe, der große Gu— stav, von 80 Kanonen und der Fregatte Kamilla von 44 Kanonen, dle beide durchaus reparirt worden sind.

Wir haben die ungluͤckliche Nachricht erhalten, daß am 14ten v. M. viele Fahrzeuge, und darunter 7 nor— wegische, an den hollaͤndischen Kuͤsten verungluͤckt sind. Der groͤßte Theil der Besatzungen ist zum Bluͤck geret— tet worden.

Spanien. Das Journal des Deébats meldet aus Madrid vom 4. Novbr., daß binnen Kurzem ein Da— kret erscheinen werde, wodurch alle diejenigen, weichs sich als Königl. Freiwillige einschreiben ließen, vom Dienst