in der Linie befreit wurden, indem die Regierung ihr ganzes Vertrauen auf jenes Korps setze.
Bessisres, der General Longue und mehrere Ober⸗Offi⸗ lere vom royalistischen Heere aus der Revolutionszeit, befinden sich fortwaͤhrend im Eskurial. Ju Bezug auf den erstgenannten erzählt man sich, daß, als Se. Maj. ihm vom Abmarsch der franzoͤsischen Truppen gesagt, er erwiedert habe, er stehe fuͤr die Ruhe der Halbinsel, wenn man ihn nur nach seiner Weise handeln lasse.
Rede; man nennt den Staats-Rath, Kanonikus Rejas, als Nachfolger Herrn Calomardes, dessen Entlassung jedoch, bei der Gunst Sr. Maj., wenig wahrscheinlich ist.
waͤhnte Firman in Betreff des Anzuges der Frauen lau⸗ tet, nach franzoͤsischen Blaͤttern, wie folgt: „Da die
dem hat man auch in diesen letzten Zeiten bemerkt, daß Frauen den Ton des Anstandes und der Ehrbarkeit ge⸗ gen Sitten verändert haben, die mosleminischen Frauen am wenigsten ziemen; sie haben sich nicht gescheut, ge— tickte Feredjes und verwersliche Farben zu tragen, und mit ungewoͤhnlichen Schleiern, welche ihre Gestalt sehen ließen, auf den Spatziergaͤngen zu erscheinen. Ein sol— ches Benehmen ist eben so sehr dem goͤttlichen Gesetz als meinem hoͤchsten Willen zuwider; es leuchtet ein, daß die Regierung ein, solchen Unordnung Einhalt thun muß und eben so sehr sind die Maͤnner verpflichtet, dar— uͤber zu wachen, daß ihre Frauen nicht in einer Tracht ausgehen, welche, als unanstaͤndig und unehrsam, sich nicht fuͤr mosleminische Frauen ziemt, Demnach sollen in Zukunft die Frauen keine gestickten Feredjes und ver— werflichen Farben tragen und eben so wenig Schleier, die kunstreich dergestalt zugerichtet sind, daß sie die Ge—⸗ stalt bemerken lassen. Wer auch die Tdaͤnner oder Ael— tern derjenigen Frauen seyn mogen, die man in aͤhnli— chem Aufzuge sehen wird, sie sollen verantwortlich seyn und fuͤr das Benehmen der Frauen bestraft werden.
Ihr, mein Kadi, werdet diesen Befehl allen Imans zu— gehen und in allen Stadttheilen bekannt machen lassen, auch die aͤußerste Thaͤtigkeit darauf richten, daß die Frauen nicht in einem Anzugẽ ausgehen, der unserem Kaiserli— chen Willen entgegen ist. Gegeben im Monat Muhar— rem im Jahre 1240. — Sept. 1824.“
ist daselbst die Pest ausgebrochen. Die Ausfuͤhrung ei— ner auf den 18ten festgesetzt gewesenen Trauerfeier fuͤr Se. Maj. Ludwig XVIII. ist
1196
haben ihre Haͤuser nach Welse des strengsten Lazarethz eingerichtet. Von dem bevorstehenden Frost hoffte man Hemmung jener Geisel, deren staͤrkerer Wiederausbruch im Fruͤhjahr jedoch zu besorgen stand. ; Persien. Nachrichten aus Bagdad vom 4. Aug zufolge gwelche die Eioile mittheilt) soll die Stadt Schl ras unlangst von einem Erdbeben heimgesucht und faß ganz zerstoͤrt worden seyn. — Der Koͤnig von Per sien hatte Teheran verlassen um den Sommer in Sultans zuzubringen, wo die Vermaͤhlung seines Enkels den Prinzen von Kirmanshah mit einer Tochter seines Soh nes Abbas Mirzah erfolgen soll. Zu Ende des Som mers wollte der Konig nach Kirmanshah kommen, win Einige vermutheten, um die gegen das Paschalik von Bagdad beabsichteten Militair-Operationen naher in Auge zu haben. Die Stadt Sulemanie war noch imm;
Der Trappist, der Pfarrer Merino, der General
. 4
.
Es ist viel von einer Ministerial— Veraͤnderung die
Turkei. Der fruͤher (in Nr. 270 der St. 3.) er—
Allgemeine
Preußische Staats-Zeitung.
— — —
1
M 277.
Berlin, den 2 sten November 1824.
von den Persern besetzt. Die beiden zu Kirmanshah
Frauen, wenn sie ausgehen, sich nie von den Regeln der befindlichen franzoͤsischen Officiere waren fortwaͤhrens Ehrbarkeit und des Anstandes entfernen duͤrfen, so ist J es von besonderer Wichtigkeit, daruͤber zu wachen, daß keiner ihrer Schritte oder ihrer Handlungen dem heili⸗ gen Gesetz entgegenlaufe. Schon fruͤher ist ein Kaiser⸗ licher Firman erlassen worden, um das Tragen von ge⸗ stickten Feredjes und von unpassenden Farben zu ver— hindern. Die Beamten, an welche dieser Firman er— lassen war, hatten pflichtmaͤßig uͤber dessen Ausfuͤhrung wachen sollen; sie haben es aber nicht gethan. Ueber—
mit der Ausbildung von neu ausgehobenen Truppen beschaͤftigt. 2 1 ,
Duͤssel dorf, 17. Nov. Die außerordentliche Was ser⸗ Hohe ist seit gestern Nacht noch einige Zoll gestiegen, Jetzt (12 Uhr Mittags) ist das Wasser im Stillstande
Köln, 15. Nov, Das anhaltend stuͤrmische Re genwetter hat uͤberall die Ueberschwemmungen wieder erneuert, und droht, sie noch hoͤher zu steigern, als sie bisher gewesen. Die Rheinhoͤhe war hier gestern Mor— gens um 9 Uhr, 24 Fuß; heute Morgens um 8 Uhr,
sa
Das Wasser ist noch stark am Wachsen. Die gestrig
Nachrichten, welche auf außerordentlichem Wege heute hier eingetroffen sind, sagen, daß das Wasser zu Mainz plotzlich sehr gestiegen sey, und daß man daher am Nie
selben vorzusehen habe. Die hiesige stehende Bruͤcke is heute Nachmittags abgefahren worden.
Königliche li Dienstag, 23. Nov. Im Opernhause: Figaro Hochzeit, Oper in 2 Abtheilungen, von Mozart. (Mad Gruͤnbaum: Graͤfin).
male: Cardillae, oder das Stadtviertel des Arsenals
Franzoͤsischen des Antony und Leopold, von W. Stich Musik vom Koͤnigl. Musik-Dlrektor Schneider. Di
koratlon des zweiten Aktes ist von dem Königl. Dekorn tions-Maler Gropius gezeichnet und gemalt.
Meteorolog ische Beobachtungen.
— Rachrichten aus Bucharest vom 19. Okt. zufolge st 36e Barometer Therm. Hygr. Wind! Witterung
22. Nov. F. 27510 44 55 915 S. W. trüb.
dadurch verhindert worden M. 28 9231 * 8** 87* S. W. trüb, Regen.
und der franzoöͤsische, so wie der oͤsterreichsche Konsul
Gedruckt bei Hayn.
Dekorationen des ersten und dritten Aktes sind oon dern ben wollen. Koͤnigl. Dekoratlons-Malern Kohler und Gerst; die Du man in diesem Kabinets-Rathe die Grundlagen eines
Gesetz-Entwurfes fuͤr die Entschaͤdigung (der Ausgewan— derten) festgestellt; 600 Millionen Annuitaͤten zu 4 pCt. zahlbar von Jahr zu Jahr, vom Jahre 1835 ab gerech— ö — Der Courrier versichert, die spanische Regierung a , hieruͤber sey im Konseil deliberirt worden. — Die Quo- 21. Nov. A. 77 1974 715 85. S. W. trüb, angenehm. kidienne dagegen sagt, daß uͤber die Raäͤumung und die Entschaͤdigung diskutirt worden sey; der Praͤsident des Minister-Rathes habe den Gegenstand der Berathungen Redakteur John. auseinandergesetzt; der Koͤnig habe die Fragen aufge⸗
I. Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Berlin, den 24sten November. Se. Durchlaucht der Herzog von Anhalt-Des— u und die Herzogin Koͤnigl. Hoheit sind vorgestern
Abend angekommen und auf dem Koͤnigl. Schlosse, in die, fuͤr Hochdieselben in Bereitschaft gesetzten Zimmer abgetreten.
Angekommen: Der General-Major und Kom—
325 Fuß 2 Zoll; heute Abends um 5 Uhr, 26 Fuß 5 Zoll mandeur der 13ten Division, von Luck, von Paris.
Der Regierungs⸗-Chef⸗Praͤsident von Schonberg,
und die heutige oberländische Post sind ausgeblieben von Merseburg.
der-Rhein sich noch auf ein bedeutendes Anwachsen des I. 3 eit ungs⸗ Na chM ri chM ten.
Ausland. Paris, 17. Nov. Der Marschall Herzog von
Reggio hatte vorgestern die Ehre, dem Koͤnig eine Me— daille zu uͤberreichen, welche die National⸗-Garde von Paris auf die Thronbesteigung Sr. Maj. hat schlagen
Mittwoch, 24. Nov. Im Opernhause, zum ersten assen.
Mehrere unserer neuesten Blaͤtter enthalten Mel—
Melodrama in 3 Abtheilungen, mit Ballets, nach den dungen von dem, was sie, ihrer Angabe nach, uͤber die Verhandlungen in dem, am Sonntage bei Sr. Maj.
abgehaltenen Kabinets-Rathe in Erfahrung gebracht ha—
Nach dem Journal du Commerce hatte
be auf Verschlebung der Raͤumung angetragen, und
stellt; jedes Mitglied habe individuell seine Meinung abgegeben, worauf der Konig gesagt habe: „Ich danke Ihnen, meine Herren, Ich werde pruͤfen.“ — Das Ünzusammenhaͤngende und die Widerspruͤche aller dieser Erzählungen (bemerkt die Etoile dabei) wuͤrden hin⸗ reichend seyn, um zu beweisen, daß die Journaͤle nicht wissen, was am Sonntage im Kabinets-Rath vorgegan⸗ gen ist; in der That duͤrfen sie es auch nicht wissen.
Von den, zu Montauban, Toulouse und Narbonne stationirten Depot-Bataillons des dten, 56ten und 9ten Linien-Infanterie⸗Regimentes gehen Anfangs December Detachements nach St. Jean Pied de Port und theil⸗ weise nach Perpignan ab, um sich demnaͤchst von da zu ihren Korps nach Pampeluna und Barcelona zu begeben.
In der Gemeinde Sablons, im Kanton Gnittes (Gironde), wurde vor kurzem eine Familie durch Schwämme (Champignons) vergiftet, die sie selbst ge—⸗ lesen hatte. Die Mutter, 45 Jahre alt, und ihr neun⸗ jaͤhriger Sohn erlagen am dritten Tage den fuͤrchterlich⸗ sten Schmerzen; zwei ihrer Tochter, wovon die Eine 18, die Andere 22 Jahre alt, starben am vierten Tage und der Vater verschied in der naͤchstfolgenden Nacht. Eine einzige Person, die sechste dieser Familie, widerstand den brennendsten Schmerzen und entging gluͤcklich dem Tode.
Rente 101 . 95.
London, 13. Nov. Dem Vernehmen nach wer— den Se. Majestaͤt gegen Ende der naͤchsten Woche von 36 hieherkommen, um den Bericht des Recorders zu hoͤren.
Vorgestern ist der Minister Canning nach Ickworth— Park zum Besuch des Grafen v. Bristol abgegangen;
vorher hatte der amerikanische Minister, Hr. Rush, noch
Geschaͤfte mit ihm im auswärtigen Amte.
Wir haben eine Reihe Zeitungen von Calcutta er— halten. Aus Goahattee waren amtliche Berichte vom 22. Mai eingegangen, wonach die Birmanen die ver— schanzte Stellung bei Hautbur bei der Annäherung des Oberst-Lieutenants Richards verlassen und sich nach Rungly-Ghur zuruͤckgezogen hatten. Nach den Aussa⸗ gen eines aufgefangenen Kundschafters betrug die ganze Streitkraft der Birmanen zu Ramoo nur S000 Mann
Fußvolk und 200 Reiter. — In Rangoon (der bekannt⸗
.