1824 / 285 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 03 Dec 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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mie, welche die Stadt Freistadt bedrohte, glaubte man als schon gehoben ansehen zu koͤnnen, es sind aber davon neuerdings zwei Personen befallen worden. Auch in Polkwitz ist diese Seuche ausgebrochen. An beiden Orten sind die kraͤftigsten Maßregel dagegen ergriffen worden. Das Scharlach-Fieber in Hirschberg und in den Strik— kerhaͤusern hat ganz aufgehört. Dagegen greift die Ma— sern-Krankheit im Goͤrlitzer Kreis, wo sie zu Langenau bereits gehoben ist, in Grung weiter um sich— Sonst ist außer den gewohnlichen Krankheiten der Gesundheits—⸗ Zustand der Departements-Einsassen gut. Oppeln. Ünter den Erwachsenen waren katarrhalisch⸗rheumatische und Quartan- Fieber, Hals-Entzuͤndungen, Rosenartige

Entzuͤndungen und Diarrhoͤen vorherrschend; Kinder lit—

ten zum Theil an Keuchhusten und Lungen-Affektionen in Folge der Jahreszeit. In der Kreisstadt Kreutzburg dauerte das gutartige Scharlach-Fieber noch fort. Im Ganzen erhiett sich die Sterblichkeit auf dem naturge— maͤßen Stande. Zu Konty, Oppelner Kr., wurden ein Bauer und dessen Dienstmagd, welche vom Fleisch zweier am Milzbrande erkrankten, und von ihnen geschlachteten Stuͤcke Rindvieh genossen hatten, von der Karbunkel— Krankheit befallen. Beide Personen sind durch schleu— nige ärztliche Huͤlfe am Leben erhalten,

VI. Posen. Posen. Das Scharlach-Fieber herrscht noch hier und im Schrimmer, Birnbaumer auch Kostener Kreis, wo es allgemein zu werden droht. Im Pleschner und Adelnauer Kreis hat sich das Nerven⸗Fie⸗ ber gezeigt und zu Pinne im Samterer Kreis sind ganze Famlllen von Augen-Krankheiten befallen. Brom⸗ berg Die Mortalität unter den Menschen ist nicht au— ßergewöhnlich. In Filehne herrscht unter den Kindern elne Augen-Krankhelt welche indessen nicht gefaͤhrlich ist. Sie entsteht allmaͤhlig, beginnt mit dem Zucken der Au— gen, geht in Entzündung uͤber, und verliert sich nach 3 12 Tagen. Im Dorfe Recz war das Nerven— Fieber ausgebrochen, woran in 4 Wochen 3 Menschen starben; es hat nachgelassen, und es liegen nur noch 2 Kranke, welche der Genesung nahe sind.

VII. Sachsen. Magdeburg, Der herrschende Krankheits-Karakter war katarrhalisch-gastrisch, sehr haufig zum Entzuͤndlichen sich hinneigend. Die Anzahl der Kranken und gestorbenen Personen war nicht unge— woͤhnlich Mer seburg. Unter den Kindern herrscht noch immer das Scharlach-Föeber und die boͤsartige Krankheit, welche im Monat September unter den Zoͤg⸗ lingen der Langendorfer Waisen-Anstalt ausgebrochen war, verbreitete sich im Laufe des Monats Oktober so ungemein, daß uͤber 80 Kranke danieder lagen. Indes—⸗— sen sind bis jetzt nur 2 Kinder gestorben, und seit der Mitte des Monats ist Niemand weiter von der Krank— heit befallen worden. Erfurt. Der Gesundheits— Zustand ist der nachtheiligen Witterung ungeachtet, sehr gut geblieben, und die Sterblichkeit uͤbersteigt nicht das gewohnliche Maß.

XVIII.. Westph alen. Muͤn ster. Hinsichts des Gesundheits-Zustandes bei Menschen bleibt nichts zu

wuͤnschen uͤbrig. Die nach dem letzten Bericht auf nigen Punkten ausgebrochenen natuͤrlichen Blatt sind gluͤcklich ohne Folgen theils beseitigt, theils im nehmen. Nur allein im Dorfe Horneburg, Kr. Ne linghausen, herrschte eine bereits wieder nachlassen Ruhr-Krankheit, woran in kurzer Zeit sieben Person starben. Arnsberg. Der Gesundheits-Zustand n ter den Menschen ist im Allgemeinen vortrefflich. steckende Krankheiten giebt es nicht, außer daß im z

Bochum ein nervoͤses Gallen-Fieber herrscht, und ein

epldemischen Karakter angenommen haben soll. Alle die Sterblichkeit ist bei der so mannichfaltigen Veraͤn rung der Witterung dennoch sehr gering zu nenne und durch die Ruhr-Krankheit, welche jedoch nur E zelne betroffen hat, und sehr gutartiger Natur ist, mn vermehrt worden.

lx. Juͤlich, Kleve, Berg. Koln. D Krankheits⸗Karakter war katarrhalisch-rheumatisch n haͤufig mit gastrischen Beimischungen vergesellschaft Zu Forste im Kr. Homburg herrschte das Nerven-Fieh— woran bis jetzt nur Wenige gestorben sind. Gegen! weitere Verbreitung desselben sind die in solchen Faͤl raͤthlichen Vorkehrungen getroffen worden.

X. Nie der⸗Rhein. Koblenz. heits-Zustand unter den Menschen ist im Monate O ber ganz befriedigend gewesen. Aachen. Die gewoͤh lichen Katarrhal-Krankheiten, welche der Herbst imm

mit sich fuͤhrt und einige unbedeutende Fieb er⸗Krankh

ten ausgenommen, aͤußerte die Witterung auf den C sundheits-Zustand der Menschen keinen nachtheilige Einfluß. Trier. Die diesjährige Schutzblattern⸗ pfung ist durch das Zusammenwirken der Behoͤrdew,

Geistlichen und Lehrer großentheils erwuͤnscht von St

ten gegangen. Außer den Masern, welche indessen! Folge der nachtheiligen Witterung einen boͤseren Kata ter angenommen haben, herrschen keine ansteckendt Krankheiten unter den Menschen.

Königliche Schauspiene Donnerstag, 2. Dec. Im Schauspielhause: Mln von Barnhelm, oder das Soldatengluͤck, Lustspiel in Abtheil, von Lessing. Freitag, 3. Dec. Im Opernhause: Nurmahal, ol

das Rosenfest von Kaschmir, lyr. Drama in 2 Abthä

mit Tanz. Musik von Spontini.

Sonnabend, 4. Der. In Potsdam; Laͤndliche Stll Lustspiel in 5 Abtheilungen, von Costenoble. Hlernh zum erstenmale: Der Raͤuberhauptmann, oder wie m sich irren kann, Lustspiel in 1 Aufzug, von Gollmick.

Meteorologische Beobachtungen.

Barometer Therm. Hygr. Wind! Witterung A. . * 55 67. S d Sterntt, Wind 9 . 34 87 675 S. W. gebr. Himl. Win

2 2 S4 63* S. W. gebr. Himl. Win Redakteur John.

30. Nov. 1. Dee.

Gedruckt bei Hayn.

Der Gesun

AlIIgemeine

preußische Staats-Zeitung.“

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l. Amtliche Nachrichten. 13 ub.

Kronik des Tages.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben den bisherigen Land⸗ Herichts⸗Assessor von Potrykows ki zum Landgerichts⸗ [ bei dem Landgerichte zu Gnesen zu ernennen ge— uhet.

An tom men: Der Ober⸗Praͤsident der Provinz Westphalen, Freiherr von Vincke, von Muͤnster. Der Kalferl. Oesterreichische Kabinets-Kourier Ler⸗

den, von Wien.

r Abgereist: Der Koͤnigl. Neapolitanische außeror⸗ mailiche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Koͤ⸗ gg. Danischen Hofe, Prinz Pignatelli, nach Ko—

penhagen.

I. Zeitung s-Nachrichten.

Ausland.

Paris, 26. Nov. Durch eine Koͤnigl. Ordonnanz om 11ten ist die baldmoͤglichste Verlegung der Kavalle⸗ rie, Schule zu Versailles nach Saumur angeordnet. Das Wuartler d Artois, worin sich bisher diese Schule be⸗ funden, soll kuͤnftig mit den dasigen Gardes du Corps helegt werden.

In Betracht, daß der hiesige Assissenhof außer Stande sst, die Menge der an ihn verwiesenen Sachen waͤhrend der ersten 3 Monate des Jahres 1825 abzumachen und um nachtheilige Verzoͤgerungen zu vermeiden, ist nach den Bestimmungen des Kriminal⸗Instruktions⸗Gesetzbu⸗ ches, auf den Vortrag des Justiz-Ministers, mittels Königl. Ordonnanz vom 17ten d., bestimmt worden, daß waͤhrend der gedachten ersten 3 Monate der Assissenhof des Seine-Departements in 2 Sektionen getheilt wer— den soll, die sich gleichzeitig mit der Abmachung der an ihn verwiesenen Sachen beschaͤftigen, und daß zu dem Ende eine zureichende Anzahl Raͤthe von dem Koͤnigl.

Gerichtshof zu demselben abgeordnet werden soll.

Lord Morpeth eingefuͤhrt ward

erlin, den 3zten December 1824.

Der vorgestrige Minister-Rath endigte erst nach

Der Marquis Oudinot, und nicht der Marquis v. Laursston, wie einige Blaͤtter gemeldet, ist zum Kom⸗ mandanten der nach Saumur verlegten Kavallerie⸗Schule ernannt.

Rente 101 . 50. Se. Maj. hielten am Sonng⸗

Lon don, 28. Nov. ; bend, eine Stunde nach Ihrer Ankunft, Cour in Pallmall.

Der Kaiserl. Oesterr. und der Königl. Franz. Botschafter wurden durch Hrn. Canning feierlich bel Sr. Maj. eingefuͤhrt. Sie hielten sodann geheimen Rath, wo

und den Eid als Lord— Fieutenant vom Ost-Riding in der Grafschaft York ablegte. Der Bericht des Rekorders nahm zwei Stunden weg. Zuletzt gaben Se. Maj. dem Lord Kanzler, den HH. Peel und Canning und dem Herzoge von Wellington Audienzen.

Durch den Brand in Edinburg sind uͤber 300 Men⸗ schen ihrer Wohnungen und Eigenthums verlustig ge⸗ worden.

Am 15ten dieses Monats fand die Wahl eines neuen Rektors der Universitaͤt in Glasgow statt, und es ergab sich, daß die Stimmen fuͤr den Herrn Broug⸗ ham und fuͤr Sir. Walter Scott gleich waren. In Folge der Universitäͤts-Statuten wird der jetzige Rektor, Sir James Macintosh, in diesem Falle entscheiden, wer von diesen ausgezelchneten Mannern sein Nachfol⸗ ger seyn soll. j

er Cgurier enthaͤlt wieder ein Stuͤck einer viel besprochenen Privat⸗Korrespondenz aus Paris, nach wel⸗ chem der Konig unlangst zu einem Hrn. v. S. in ei⸗ ner, ihm ertheilten Prlvat-Audienz gesagt haben soll: „Sagen Sie jedermann, daß ich beschlossen habe, die Minsster zu unterstuͤtzen und daß ich die Angriffe auf sie als auf mich selbst gerichtet ansehe.“ Der Korre⸗ spondent glaubt auch nicht, daß die Kammern große Feindschaft wider die Minister an den Tag legen wer⸗ den. Von den Deputirten, sagt er, sey die große Mehr⸗ heit durch Interesse und viele Andre durch Ueberzeugung den Ministern zugethan; der Widerstand der Pairs wi⸗ der die Renteherabsetzung sey nicht aus Abneigung wi—