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eines Theiles ihrer Macht Ordnung der Dinge die die, immitten des Mee—
dieselbe in die Abtretung willige. Sie sah in der neuen Throne als antike Saͤulen an, die res auf unersteiglichen Felsen errichtet, sich bald von selbst senken wuͤrden, mit Bestuͤrzung schauend, wie die aufgeregten Wogen der neueren Civilisation zu ihrem Gipfel emporstiegen, Eitler Wahn! Die Monarchie, durch die neuen Systeme modifieirt, mehreren Gefahren ausgesetzt, und von allen Strahlen der offentlichen Mei⸗ nung, fo zu sagen, uͤberschwemmt, ist darum nicht weni⸗ ger majestätisch, noch minder maͤchtig erschienen, als sie es in jenen entfernten Epochen war, wo, der Gottheit aͤhnlich, sie in geheimnißvollen Schleier gehuͤllt war; ja man kann sagen, daß in Bezug auf die Legitimität, wie hinsichtlich der Gottheit, die Cwiilisation nicht dahin ge— fuͤhrt hat, wohin man zu kommen glaubte; denn die Fortschritte der Unfroͤmmigkeit und des Atheismus ha⸗
den die Menschen zu den religieusen Gesinnungen zu.;
aͤckgeführt, eben so wie die verderblichen Versuchz der 86 . ie . , die Voͤlker zur Mon⸗ rchie zuruͤckgefuͤhrt haben. 6 . hiesige Kaufleute hahen vorgestern Nach⸗ richt erhalten, daß die beiden Kommissarien Roannez und la Rose, welche von dem Praͤsidenten Boyer im verwichenen Sommer, Behufs eines mit dem Mutter— staat zu schließenden Vertrags nach Frankreich gesandt worden waren, nach einer 50 tägigen Fahrt an Bord des Cosmopolite, am 8. Okt. in Port-au-Prince ange— langt sind. Der Praͤsident Boher hat die gute Ord— nung aufrecht zu erhalten gewußt; er hat verkuͤndet, daß die Unterhandlung nur aufgeschoben sey, und hat zugleich energischen Befehl gegeben, die Personen und das Eigenthüm aller Franzosen die sich auf dem Gebiete von Haity befinden, n sich in der Folge noch dahin eben werden, zu respektiren. ö. Vom naten i 260sten d. M. sind 14 Paquetboote mit 345 Reisenden von Calais abgegangen aber nur 9 mit 218 Reifenden angekommen.
Der beruͤhmte Reisende Levaillant ist gestorben.
Ser Königl. Naturforscher Leschenault de la Tour, ist von seiner Sendung nach unseren westlichen Kolonien hier eingetroffen. Er hat eine Reise nach Surinam voll interessanter und authentischer Details uͤber den Zustand des hollaͤndischen Guyana herausgegeben.
Rente 101 . 50.
Veretnigte Stagten von Nord-Amerika. Die Fioise meldet aus Washington vom 27. Okt.: Der Augenblick naht heran, wo man sich endlich eine bein ah gewisse Meinung uͤber die bevorstehende Wahl des Praͤ— sedenten der vereinigten Staaten bilden kann; denn in den ersten Tagen des November erfolgt in jedem Staate die Ernennung der Wähler, denen jenes wichtige Ge⸗ schaͤft anvertraut ist, und sobald man erst die Liste der Wähler kennt, so wird uͤber den Aus all der Praͤsiden⸗ ten, Wahl nur wenig Zweifel uͤbrig bleiben. Bis jetzt schien sich die Konkurrenz auf die Herren Adams und Erawford zu beschraͤuken. Hr. von Galgtin war, um Letzterem zu dienen, von allen Anspruͤchen auf die Vice— Praͤsidentschaft abgestanden.
zwischen jenen beiden sich entspann, machte ein Dritter,
Aber wahrend der Kampf—
der General Jackson, weniger bemerkte Fortschritt
Man muß glauben, daß jener kriegerische Eifer, der sic beim Anblick des Hrn. v. Lafayette, ploͤtzlich des Lande
bemaͤchtigt hat, dazu beiträgt, die Neigungen und Stin
men mehr auf die Seite des Generals Jackson zu len ken. Wenn seine Partei die beiden anderen aufwieg so koͤnnte es geschehen, daß die Stimmen der Waͤhse keinem der Konkurrenten eine hinreichende Majoritt gaͤben, und daß mithin die definitive Wahl, der Konst tution gemaͤß, auf die Repraͤsentanten⸗Kammer uͤberging
Der mexicanische Gesandte, D. Palbo de Oreg wird nebst einem zahlreichen Gefolge hier erwartet; ist bereits in New-York angekommen.
Der Gesandte von Buenos-Ayres bei den verein ten Staaten, Hr. Alvear (welcher, wie vor kurzem al London gemeldet worden, erst am 11. Okt. sein Beglu bigungs?Schreiben dem Praͤsidenten Monroe uͤberreit hattey, ist von seiner Regierung zuruͤckberufen wordn um eine Befehlshaber-Stelle bei der Armee zu uͤbn nehmen. Der Commodore Porter steht im Begriff, nach s ner Station im mexicanischen Meerbusen abzugeha Seine Sendung bezweckt die Ausrottung der Pirat und die Verfolgung der noch Neger-Handel treibende
Schiffe.
. .
Aachen. Als ein schoͤner Zug der Wohlthaͤtigkt worin sich zugleich der rege Sinn fuͤr Wahrnehmum einer sorgsamen und regelmäßigen Armenpflege unvn kennbar ausspricht, verdient erwähnt zu werden, d die Einwohner von Montjoie auf Veranlassung des di tigen Landraths und in Folge der von ihm getroffen zweckmäßigen Einleitungen zur Abschaffung der laͤsth— Straßenbettelei, sich ohne Muͤhe und selbst mit Zwuwor kommenheit bereit gefunden haben, das im Budjet M Armen-Verwaltung entstandene Deficit von 770 Rthl durch freiwillige Beiträge in monatlichen Raten, Wege der Subskription auf ein Jahr zu decken. Dit Sammlung hat den glaͤnzenden Erfolg gehabt, daß du aus ein Gesammtbetrag von 945 Rthlr. gesichert wi den, so daß hieraus nicht allein die nothwendige Verpflegut der Armen erfolgen kann, sondern auch noch Mlth uͤbrig bleiben, um diejenigen, die noch arbeitsfaͤhig sim dergestalt mit Material und Werkzeug zu unterstuͤtzet daß sie dem naͤchst im Stande sind, sich ihren Lebensn terhalt zum Theil durch ihrer Haͤnde Arbeit selbst zu schaffen. Schon jetzt ist der beabsichtigte Zweck so wi erreicht, daß man in Montjoie nirgends mehr Arme! den Straßen oder Haͤusern betteln sieht. .
— Der Bau und die innere Einrichtung der neu evangelischen Kirche zu Inden (im Kreise Juͤlich), m selbst die evangelischen Glaubens-Verwandten, nach e geholter hoherer Autorisation, sich mit den Evangelischt der adlichen Haͤuser Verken und Meroͤdgen zu eim selbststaͤndigen evangelischen Pfarrgemeinde vereinigt) ben, ist Anfangs Oktober vollig beendet worden, so d am 13ten sowohl mit der feierlichen Einweihung, 4
auch mit der Einfuͤhrung des erwaͤhlten neuen Pfarrer
hat vorgeschritten werden koͤnnen.
eltern uͤberzeugen sich immer
ohne, und
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Arnsberg. Das allgemeine Interesse fuͤr das vater⸗ indische Militair⸗System hat sich auch in diesem Jahre ei der Ersatz⸗Aushebung wiederum bewahrt. In der Pe⸗ ode vom 1. September 1823 bis letzten August 1824 ha— en sich aus dem Regierungs- Departement zum Zjaͤhri— en Dienst freiwillig gemeldet 101 Mann, und waͤhrend c Aushebung 27 Mann also seit der letzten Ersatz— hestellung uͤberhaupt 125 Mann. Die gesammte Mann— haft ist. von einem sehr guten Geiste beseelt. Die mehr von den sichtbar Folgen des Militair, Dienstes fuͤr ihre in dleser beruhigenden Erfahrung, verbun— Gewißheit einer guten schonenden Behand—
ohlthaͤtigen en mit der
ig und gern ihrem ehrenvollen Berufe hin. Breslau. s verstorbene i . O Rthlr.,, i . 100 Rthlr., 4 der katholischen enstein 100 Rthlr., 5) der Pfarr⸗Kirche zu St. uf dem Sande in Breslau — Urche zu Thomaskirch 100 Rthlr. als Legate vermacht.
— Bei Erbauung der Kirche in Gottesberg in den
Pfarrer Fiedler hat: 1) den dortigen Ar—
der katholischen Elementar- Schule in Schule in Rei— Maria
ahren 1770 — 1772 mußte der Wunsch, einen Thurm
ufzufuͤhren und ein eigenes Gelaͤute anzuschaffen, bei em Unvermögen der Gemeinden unerfuͤllt bleiben. In— zischen veranstaltete eine Gesellschaft von Frauen frel⸗ billige Sammlungen fuͤr diesen Zweck und legte die Vei⸗ taͤge zins bar an, so daß das Kapital, bis zum Jahre 8, auf 269 Rthir. angewachsen, dem damaligen Kir⸗ en-Kollegio zur weitern Administration uͤbergeben wur— . Dermalen hat dieser, durch sorgsame Verwaltung zs auf 1415 Rthlr., 18 Sgr. 6 Pf. angewachsene Fond, hurch die Erbes-⸗-Einsetzung der verwittweten Accis⸗Ein⸗ kehmer Haltfuß geborne Wedig, einen sehr bedeutenden, ach Abzug aller Unkosten auf 514 Rthlr. 17 Sgr. o Pf. berechneten Zuwachs erhalten, und man ist durch les edle Geschenk dem Zeitpunkte der Erfuͤllung des zundations Zweckes ansehnlich naher geruͤckt. Bromberg. Neuere Erfahrungen haben wieder— holt bestaͤtigt, inter bisher noch hen Verhaͤltnissen,
nicht zuverlaͤssig ermittelten ursaͤchli⸗
der Gesundheit, selbst dem Leben zer Menschen gefaͤhrlich werden kann. In der Stadt sischhausen erkrankte nicht allein eine ganze Familie nach sem Genuß von dergleichen geraͤucherten Fischen, son—
zern das juͤngste Kind dieser Familie, ein Knabe von
Jahren, wurde dadurch ein Opfer des Todes.
Die Natur dieses giftigen Stoffs, den die geraͤu⸗ herte Flinder zu Zeiten bei sich fuͤhren kann, hat bis etzt immer noch nicht entdeckt werden koͤnnen. Nach hen Wirkungen ist es sehr wahrscheinlich, daß sie, wenn luch nicht gleich, doch wenigstens ähnlich dem Stoffe u halten, der in neuern ; ãuchert Wuͤrste und anderer geraͤucherten sehr fetten Fleischar— len so besorglich machte, weil, wie bekannt, auch diese u Zeiten in mehreren Gegenden sich der Gesundheit chaͤdlich und dem Leben nachtheilig gezeigt haben.
Die Koͤnigl. Regierung hieselbst hat sich daher ver—
Der zu Thomaskirch Ohlauschen Krei⸗ 2) fuͤr arme Schul -Kinder daselbst
200 Rthlr., 6) der Pfarr⸗
daß der Genuß der geräucherten Flindern,
Zeiten den Genuß geraͤucherter
anlaßt gefunden, vor der Hand und bis das in den Flin— dern unter Umstanden sich entwickelnde giftige Prineip seiner Natur nach näher ermittelt und festgestellt wor— den, neben anderen polizeilichen Vorkehrnngen, im Amts—⸗ Blatte das Publikum zu warnen und Enthaltung von
dem Genusse sehr fetter, schwach gesalzener und vorzuͤg—
lich solcher geräucherten Flindern, deren Fleisch kurz, muͤrbe und schmierig ist, oder gar einen leicht saͤuerlichen Geschmack zeigen sollte, anzurathen.
Duͤsseldorf, 28. Nov. Das Wasser ist doch wie⸗
der etwas gefallen; es stand diesen Morgen 20 Fuß 9 Zoll, also 3 Zoll niedriger als gestern fruͤh.
ng und sorgfaͤltigen Aufsicht, geben sie dieselben freu⸗
Neu-⸗Hardenberg, 29. Nov. Am 26sten d. M., dem Sterbe-Tage des Fuͤrsten Staatskanzlers von Har⸗ denberg, fand die oͤffentliche Beerdigung der irdischen Ueberreste desselben am hiesigen Orte, da, wo der Ver— ewigte zu ruhen, bei Lebzeiten bestimmt hatte, und so feierlich statt, wie es wahre kindliche Liebe und allge— meine Verehrung nur sinnig erdenken konnten.
Die zu diefer Feierlichkeit vom Sohne des Ver— klaͤrten, dem Grafen Hardenberg-Reventlow, eingelade— nen Verwandte, Freunde und Verehrer des Verstorbe— nen, welche aus hohen Staatsbeamten, dem Landrathe des Kreises, den benachbarten Ritterguts-Besitzern, und aus den Predigern, Orts-Obrigkeiten und Officianten der verschledenen Guͤter bestanden, hatten sich um 1 Uhr im Schlosse versammelt und traten, tief trauernd, in folgender Reihe, unter dem Gelaͤute der Glocken, den Zug zur Kirche an: 4) sechs treue Diener des Verstor—
denen mit Trauer⸗Martschall-⸗Staͤben; 2) die Ober- und
Unter-Foͤrster der Guͤter; 3) der Sohn, die Neffen und Vettern des Verstorbenen; 4) die Freunde und Verehrer
desselben; 5) die Orts-Obrigkeiten der Guͤter; 6) saͤmmt⸗
liche Officianten.
In der Kirche stand die sterbliche Huͤlle des Ver— ewiglen im Sarge, worin sie in Genug einbalsamirt worden, auf einer Erhohung vor dem Altare, bedeckt mit einer reich verzierten sammtnen Decke und umgeben von einer Menge brennender Wachskerzen auf hohen Kandelabern. Der Fußboden und die Kirche bis zum Chor waren mit schwarzem Tuch reich drapirt, und schwarzer Krep bedeckte die Stickerei der Kanzel und Altar⸗Decke.
Nahe dem Sarge stellten sich die Trauer⸗Marschaͤlle auf, und an der rechten Seite desselben nahmen die
Leidtragenden Platz, wahrend die anderen Seiten von
der uͤbrigen Versammlung und der ganze Raum der Kirche von einer Menge eingenommen wurde, die aus den weitlaͤuftigen Besitzungen des Verstorbenen und aus den naͤchsten Städten und Dörfern herbeigeeilt war, um noch einmal Dank fuͤr die Segnungen zu opfern, die
durch den hohen und starken Geist des Verewigten auch
auf sie gekommen waren. 9 ö Die herrliche Leichen-Rede des biederen Orts⸗Pfar⸗
rers, Predigers Böhmer, war weit entfernt von leerer
Schmeichelel, und die Wahrheit desjenigen, was uͤber die Verdienste des Verstorbenen fuͤr Koͤnig und Vater⸗ land und uber dessen Eigenschaften als Mensch gesagt wurde, bezeugten die nassen Augen aller Anwesenden,