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recklichen Sturmfluth aus ir, nn, haͤtte, der niedrige Theil der Stadt, allen Schiffen im Hafen, haͤtte untergehen muͤssen. Lloyds Agent zu Gibraltar meldet vom 4. Nov.: Eine, angeblich algierische Fregatte kreuzte am 30sten v. M. beim Kap St. Vincent und soll ein portugiesisches Schiff genommen haben. Ein suͤdamerikanischer Kaper war vor wenigen Tagen im Osten von hier und nahm mehrere kleine spanische Schiffe, die er thells vernich— tete, theils freilleß. Dann segelte er westwaͤrts und war am 29sten v. M. beim Kap Spartel.
nebst
Nach den neuesten Nachrichten aus Madras vom
1. Aug. find zwei officielle Berichte vom General Camp⸗ bell aus Rangoon vom 16. Jun. und vom General M'Creagh vom Rangoon-Flusse vom 11ten Jun. ange— kommen? Obgleich diese Berichte im Ganzen guͤnstig lauten, so ist man doch in Calcutta nichts weniger als beruhigt. Der Plan nach welchem die Birmanen Krieg fuͤhren, weicht ganz von der Art und Weise ab, wie man bisher gewohnt war. Sich der Uebermacht der europaäͤischen Taktik be saͤchlich defensiy. Kein Einwohner darf bleiben, wo die Britten hinzukommen drohen (bei der Insel Che⸗ duba war jedoch eine Ausnahme); alle Lebensmittel werden mit fortgeschleppt, so daß die Armee nirgends Subsistenzmittel findet, und das Land wird planmaͤßig mittelst Verphaͤlungen, vertheidigt, die in geringen Ent⸗ fernungen von einander angelegt sind. Nachrichten sind gar nicht zu erhalten, Noch 2 englische Meilen vor Rangoon stieß General Campbell auf eine sehr befestigte, zahlreich besetzte Verpfählung, die erst genommen wer— den mußte, bevor er seinen Marsch fortsetzen konnte. Im Norden sollte der Feldzug mit 20,000 Mann eroͤff⸗ Fet werden, aber der Ober⸗Befehlshaber Sir E. Paget scheint, wegen eines Zwispalts mit dem General⸗Gou⸗ verneur das Kommaudo abgelehnt zu haben. Der Haupt—⸗ Zweck dieser Nord-Armee geht dahin, uͤber Chittagong auf die feindliche Hauptstadt Amaraphoora zu marschi— ren, deren Eroberung, nach der bisherigen Erfahrung, den Krieg schleunig beendigen wuͤrde.
New⸗Horker Feitungen bis zum 2ten d. M. enthal⸗ ten unwahrscheinliche Geruͤchte von einem zweiten Ge⸗ fechte zwischen Bolivar und Canterac, worin Letzter er geschlagen und sein Leben verloren haben soll.
Briefe aus Panama vom 14. Sept; melden nichts Neueres von Bolivars Fortschritten. General Millar hatte nach denselben von der Landseite und Admiral Guise von der Seeseite einen Angriff auf Callao ge— macht und der Letztere mehrere Schiffe unter den Batte⸗ rien weggenommen. Man wollte wissen, daß Lima dem Ersteren offen stehe.
Consols 95. .
Bruͤssel, 25. Nov. Se. Maj. befinden sich in der Genesung. — Se. K. H. der Prinz Friedrich ist nach dem Haag abgereist. 69
Nach Anordnung Sr. Maj. soll im Monat Julius eine Ausstellung von Erzeugnissen des Kunstfleißes in der Stadt Haarlem stattfinden.
Sir Rob. Wilson ist noch immer hier.
Suͤden ein Bollwerk ent⸗
bewußt, verhalten sie sich haupt-
Wien, 25. Nov. Der K. K. Haus-, Hof— Staatskanzler, Fuͤrst von Metternich, hat gestern ein Ball gegeben, welchen Ihre Majestaͤten der Kaiser n die Kaiserin, der Konig und die Königin von Baiern, ne den beiden Prinzessinnen Marianne und Louise K. K. H. Se. K. K. Hoheit der Erzherzog Kronprinz, Se. K. Hoheit der Erzherzog Franz Karl nebst Hoͤchstih Durchlauchtigsten Gemahlin, der Erzherzogin Sophie K. Hoheit, saͤmmtliche uͤbrigen Erzherzoge K. K. H. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Johann von Sachse nebst Hoͤchstdessen Durchlauchtigsten Gemahlin, Prinz sin Amalie von Baiern K. H., und der Herzog v. Be, durch Ihre Gegenwart verherrlichten. Kopenhagen, 27. Nov. Man schreibt aus A borg vom 18. November: „Nachdem wir einige Naͤch
hindurch heftige Stuͤrme gehabt, war das Wasser
Liüiimfiords am 15ten d. M. bis zu einer außerordent chen ,, so daß die am Hafen liegend Haͤuser vom Wasser heimgesucht wurden, welches a in einige Packhaͤuser drang. Nach Mitternacht began es wieder zu sinken.“ . Stockholm, 19. Nov. Am 13ten und 14ten M. war der Barometer-Stand hier niedriger als Menschengedenken; selbst niedriger als die mit: „E beben von Messina im Jahre 1783“ bezeichnete Lin Die folgenden Tage blieb die Luft bedeckt und das W ter ungemein veränderlich. Die Nacht vom 18ten ab hatten wir einen Orkan von nie erlebter Wuth, der d Schiffe im Hafen von ihren Ringen losriß und geg einander warf, ganze Daͤcher abwarf und in dessen Fol sich die heut von hier abgegangenen Reisenden die We vermittels Aexten durch umgestuͤrzte Baäͤume u. s. haben oͤffnen lassen muͤssen. (Aehnliches wird, na Hamburger Blaͤttern, uͤber den naͤmlichen Orkan wu 18ten zum 19ten aus Gothenburg, Viborg in Juͤtland u. s. w. berichtet.)
St. Petersburg, 20. November. Unsre Steh
hat gestern eine schreckliche Ueberschwemmung erhatst
ten, wodurch namenloses Ungluͤck und das Elend wi ler Familien herbeigefuͤhrt worden. Schon am Ma gen blies der Wind ungewoͤhnlich stark und verwa delte sich bald in einen voͤlligen, sich jeden Auge blick mit Wuth verstaͤrkenden Orkan. Ungluͤcklich erweis kam der Strich desselben grade aus N. W., der Stu mung unseres Flusses entgegen, welches dann das Wa ser aus seinen Ufern trieb, das sich mit groͤßter Gewa uber alle Gegenden der Stadt vertheilte und in 3 von einigen Stunden stand es in den Straßen bis; Hoͤhe van drei Arschinen, so daß die Einwohner der uf teren Stockwerke wenig oder nichts von ihrer Habe un Gut retten konnten. So hielt der Sturm bis 2 Uh Nachmittags an, wo es nach Norden umsprang we durch das Wasser zu steigen aufhoͤrte und sich bis 1 Uhr Abends schon ziemlich wieder verlaufen hatte. Der Schade, den die Einwohner aller Klassen erlitten ist gar nicht zu berechnen und wird man die allgemein
Verwirrung erst heute recht gewahr. Ganze Fahrzeuge
Barken, Boote, Haͤusertruͤmmer liegen mitten in de
Straßen. Im Zoll liegt alles durch einander; an Wa
ren⸗-Vorraͤthen ist ungeheuerer Schaden erlitten, beso
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z an Zucker, der im geschmolzenen Zustande durch die
traßen floß.
24. Rov. Mit jedem Tage uͤbersieht man mehr und
hr die bejammernswerthen Wirkungen der furchtba⸗
Ueberschwemmung. Das traurigste ist, daß so viele enschen dadurch ihr Leben verloren haben. Ganze Fa⸗ lien sind ein Raub der Fluthen geworden. Man rech— t, daß an 4090 Menschen umgekommen sind. — Der ch Geld zu berechnende Schaden wird auf 200 Mil— nen angeschlagen.
Turkei. Die Etoile meldet aus Konstantinopel
25. Okt. folgendes: Die ersten Nachrichten von Affaire am 7Jten d. M. waren sehr uͤbertrieben; das fecht ist nicht, wie es fruͤher hieß, allgemein gewesen. — ttaren, welche am 16ten d. M. von der Flotte 'n eingetroffen sind, haben Pelze und Kaftans wegen erbrachter Nachricht eines am 13ten oder 14ten von rahim Pascha uͤber die Griechen erfochtenen Sieges, halten. Das Geruͤcht hiervon hat sich sofort mit allen dergleichen Faͤllen gewohnlichen Uebertreibungen ver— citet; es hatte das Ansehn als ob die gange griechi— e Flotte vernichtet worden ware. ;
Der Kapudan Pascha ist noch immer bei den Dar— neilen; man kann sich die desfallsigen Gruͤnde nicht laren. Ein Theil sagt, daß er, sobald er von hier 6 Verstaͤrkung erhalten habe, von neuem auslaufen d wieder zu Ibrahim Pascha stoßen, : n der Truppen-Landung in Morea unterstuͤtzen, die ch von den Tuͤrken besetzten Plaͤtze auf der Halbinsel t Proviant versehen, dann aber auch nach dem Helle⸗ ont zuruͤckkehren solle. Seine Anhaͤnger dagegen sa⸗ blos, daß er bei den Dardanellen die Ruͤckkunft des⸗ sgen Theiles seiner Flotte, welcher Ibrahim Pascha h Morea begleiten soll, abwarten und dann in den eigen Hafen einlaufen werde.
Die Ulema's und das Volk fangen wieder an, ge— n Se. Hoheit zu murren; ja man sagt sogar, daß die steren dem Großherrn den Vorschlag gemacht haͤtten, r Herstellung der Ruhe in Griechenland, dieses Land einem Fuͤrstenthume, auf gleichem Fuße wie die Mol⸗ u und Wallachei, zu machen; welches jedoch Se. Ho— it hartnaͤckig verweigert habe.
Was das Mißlingen der Unternehmung des Kapu⸗ n Pascha auf Samos betrifft, so giebt man deshalb rschiedene Ursachen an. Nach der Einnahme von sara war das Schrecken der Griechen so groß, daß er e Insel ohne große Schwierigkeiten haͤtte einnehmen nen. Vielleicht wollte er, der Sultanin Validé zu fallen (der jene Insel zugehört), die Erneuerung der chreckens-Seenen von Scio vermeiden und versuchte shalb den Weg der Unterhandlung. Die Griechen gen solche in die Laͤnge, erholten sich von, ihrem chrecken und befestigten sich: so ging die guͤnstige Ge⸗
PHenheit fuͤr ihn verloren.
Y Es sst zu bemerken, daß die Schreiben der Konsulgte Sinyrna ingleichen von den See- Stationen, vom 29. Okt. tses neuere Gefecht gar nicht erwaͤhnen. Ein einziger Han ißbrief meldet, jedoch als bloßes Geruͤcht, daß die Turken
Freitage den 15ten bei Mitylene zwei Fregatten verloren tten. (Note der Eioile).
dessen Operatio⸗
.
St. Miguel eingetheilt.
Ibrahim Pascha beabsichtigt, wie es heißt, die zu Rhodus und zu Stanchio befindlichen Truppen seines Vaters einzuschiffen, um damit eine Landung in Morea zu bewerkstelligen. Die Griechen thuen ihrerseits das moͤglichste, um sich dem zu widersetzen und die Ruͤckkehr der tuͤrtischen Flotte nach Konstantinopel zu verhindern.
Spanien. Nachrichten aus Madrid vom 15ten November zufolge (im Moniteur) werden J. J. M. M. der Koͤnig und die Koͤnigin, mit demselben Gefolge, welches Sie jetzt im Escurial bei sich haben, am 19ten November sich nach St. Ildefonso begeben und daselbst die Ankunft des Prinzen Maximilian von Sachsen und der Prinzessin Amalia erwarten, von da aber, mit die⸗ sen, am 10. Dec. sich wieder nach dem Escurial begeben.
Die Organisation der neuen Garde steht auf dem Punkte der Beendigung; das Regiment Lanciers, in⸗
gleichen das Chasseurs-Regiment, welche zu Ocang und
Jepes gegildet worden, sind ganz vollzaͤhlig und haben bereits Ordre erhalten, hierher zu kommen, um J. J. M. M. bei der Durchreise nach dem Pardo zu empfangen. Es scheint gewiß, daß der Rath von Castilien der Einfuͤhrung des neuen Unterrichts-Planes entgegen ist, und den alten Plan gelten machen will. Die Afrancesados, weit entfernt, in den Genuß der Vortheile zu treten, von denen letzthin, in Folge des Sr. Maj. erstatteten Berichtes in Betreff dieses bedeu⸗ tenden Theiles der spanischen Nation, die Rede war, sollen einer Reinigung in den, durch das Dekret von 1816 vorgeschriebenen Formen unterworfen werden. We⸗ nigstens ist ein dahin abzielender Befehl an mehrere
derselben, welche dermalen Anstellungen besitzen, ergangen.
Fortwährend finden haͤufige Konferenzen der frem— den Minister mit unserem Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten statt. Fast kein Tag vergeht, ohne daß Hr. Zea hierher komme oder einer der Geschaͤftsträger Frankreichs oder Rußlands sich nach dem Escurial be— gebe; von den zwischen ihnen gepflogenen Verhandlun⸗ gen ist jedoch nichts bekannt.
Spanisches Amerika. Folgendes sind nach Lon— doner Blaͤttern die neuesten Nachrichten aus Mexico:
St. Salvador, ein Theil der mexicanischen Foͤ— derativ-Regierung, hat seine Verfassung bekannt ge— macht. Das Gebiet desselben graͤnzt im Norden an die Provinzen Chiquimula und Honduras, suͤdlich an den stillen Ocean, oͤstlich an den Fluß Paz, westlich an den Meerbusen von Conchaqua, und ist in die Departe⸗ ments St. Salvador, Sonsonante, St. Vincent und Die roͤmisch-katholische Reli— glon ist fuͤr die alleinherrschende Staats⸗-Religion erklaͤrt und die oͤffentliche Ausuͤbung jeder andern verboten. Nichts desto weniger scheint in diesem Augenblicke der General⸗Kon⸗ greß in Mexico die große Macht der Geistlichkeit in die— sem Theile Amerika's brechen zu wollen, da er ihr z. B. das Recht genommen, die Aufsicht uͤber die in Umlauf u setzenden Buͤcher zu fuͤhren. Anfangs September anden deshalb im Kongresse sehr lebhafte Debatten statt. — Unterm 18. Aug. hat die Regierung das vom General-Kongresse angenommene Kolonisations-Gesetz bekannt gemacht, welches im Wesentlichen Folgendes ent— haͤlt: ) Der Staat uͤberlaͤßt alle ihm zugehorigen Staats