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Bonn, 15. Nov. Das Committee der großen brit⸗ tisch⸗auslandischen Bibelgesellschaft in London, deren Praͤsi⸗ dent Lord Teignmouth, und deren Sekretaͤr fuͤr die aus—⸗ wärtigen Sachen Dr. Steinkopf ist, hat, einen neuen Beweis gegeben, wie liberal sie alle mit der Bibelverbrei⸗ tung und Bibelkenntniß in bestimmter Verbindung stehende Zwecke zu befoͤrdern bereit ist. Zwei Professoren der hiesi— gen koͤnigl. Universitaͤt, Dr. Scholz von der katholisch— theologischen und Dr. Sack von der evan elisch⸗theologischen Fakultaͤt, haben auf ihre gemeinschaftliche Anzeige, daß duͤrf⸗ tige Studirende ihrer Fakultaͤten oft außer Stande seien, sich brauchbare hebraͤische Bibeln anzuschaffen, von dem Com⸗ mitté der Bibelgesellschaft unterm 24. August 15824 die Antwort erhalten, daß hundert gebundene hebraͤische Bibeln
ihnen von Halle aus als Geschenk des Committè sollten zu⸗
gesandt werden. Diese Bibeln (nach der hoͤchst brauchbaren zritten von Rosenmuͤller besorgten Ausgabe von Simonis, Halle 1822) sind angelangt, und, die genannten Professo⸗ ren sind nun im Stande, den Duͤrftigeren theils fuͤr einen sehr maͤßigen Preis (dessen Betrag der Bibelgesellschaft be⸗ rechnet werden wird), theils, in seltneren Faͤllen, ganz un⸗ entgeltlich, den Besitz einer trefflichen Ausgabe des A. T. zu verschaffen, tischechristlicher Liberalitaͤt, Studien zu befoͤrdern. Liegnitz. Der Pfarer Althansel zu Eckersdorf, Sa⸗ ganer Kreises, hat in der dasigen katholischen Koͤnigl. Pa— tronats-Kirche mehrere wesentliche Instandsetzungen und Ver⸗ schoͤnerungen, welche einen Kosten⸗Aufwand von 500 Rthlrn. 1. haben, ganz aus eignen Mitteln bewirkt und aus⸗ efuͤhrt. 9 Die verstorbene Exkonventualin des vormaligen Klo⸗ ster⸗ Stiftes zu Naumburg am Queis, Jungfrau Maria Ne— pomucena Steiner, hat in ihrem Testamente dem Hospitale u Naumburg a. Q. 200 Rthlr., der katholischen Schule 'bendasejbst 200 Rthlr., und den Armen-Kassen zu Her—⸗ zogswaldau, Paritz, Herrmannsdorf, Birkenbruͤck, Ullersdorf, Ober ⸗Thiemendorf und Naumburg a. Q. jeder 20 Rthlr.
vermacht. ö Der Richter in Ober⸗Gebhardsdorf und Freinah— Besitzer in Alt-Gebhardsdorf, Johann Christian Oer⸗ Kirche zu Alt-Gebhardsdsrf 59 Rthlr., der Rthlr. und der Armen-Kasse des gan⸗ 200 Rthlx. geschenkt. nit Blut-Igeln uͤber Hamburg hl der aͤrmern Volksklaffe nicht Seit Ostern d. J. dreise in der Umgebung von Rak—
diese nicht genug zu schaͤtzenden
einer wahren i itet x und, auch auf diese Weise, vermittelst brit⸗ hren Begebenheit bearbeitet von
witz gegen eine Million Blut⸗Igel aufgekauft und 3 bis 1000 Rthlr. in Umlauf n. int ls das Tausend 20 Sgr. und jetzt wird es schon mit 3 R bezahlt. Mehr als 30 erwerblose, verarmte denschen en ten allein in Rakwitz aus jenem Handel jetzt ihren Unten Unweit Neubruck im Samterschen Kreis waren Leute mit Zusammenbinden von Holztriften auf der Wa beschaͤftigt, und als sie auf einem kleinen Kahn uͤber Fluß nach Neubruͤck fuhren, um Lebensmittel einzukan schlug ein Sturm den Kahn um und alle 11 Personen len ins Wasser, fuͤnf von denselben wurden ein Opfer Todes, die uͤbrigen sechse aber haben sich gerettet.
Königliche Schauspiele.
Dienstag. 7. Im Hchauspielhause. Zum Er male. Die Wette aus dem Stegreife. Lustsp. in 1] zug, nach der Gageure impré vue des Sedaine. auf zum Erstenmale: Der Raͤuberhauptmann, o Wie man sich irren kann, Lustspiel in 1 Aufzug, Goll Und: Die beiden Britten, Lustspiel in 3 Abtheilung nach dem Franz., von C. Blum.
Die zu dieser Vorstellung bereits gekauften, mit Mi woch bezeichneten Schauspielhaus-Billets, bleiben Dien stag guͤltig, auch werden die dazu noch zu verß fenden Billets, mit Mittwoch bezeichnet seyn.
Wegen eingetretener Hindernisse, kann die O Othello, am Dienstag noch nicht, sondern erst Fi tag d. 10. Decemb. gegeben werden. Es bleiben aber dazu bereits gekauften, mit Dien stag bezeichyi Opernhaus⸗Billets zu Othello, fuͤr Freitag guͤltig, u weden die zu dieser Oper noch zu verkaufenden Opmn Haus⸗⸗Billets, mit Dienstag bezezchnet sein.
Meteorstogischs Beobachtungen.
Witterung
trüb Regen, Wis hell, dunstig, Fri Sonnen schein
5. Dec.
5. Dec. ö
M. 2899“ H 2*
Redakteur John.
2
Gedruckt bei Feister.
preu
5 Fuß dick, und der groͤßte,
Allgemeine
ßische Staats-Zeitung.
M 289.
Berlin, den sten December 1824.
l. Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Angekommen. Se. Excellenz der General der In⸗ terie und Gouverneur von Berlin, Graf v. Gneisenau, n Hirschberg.
Se. Excellenz der Ob er⸗-Burggr af und Hof⸗Marschall jr. Koͤnigl. Hoheit des Prinzen Wilhelm von Preußen, raf v. der Groben, von Fischbach in Schlesien.
Der Königl. Franzoͤsische Kabinets⸗Kourier Diancourt, a St. Petersburg. ;
9
. Zeitungs-Nachrichten. Aus lan d.
Paris, 1. Dercbr. Gestern empfingen Se. Maj. die lufwartung der fremden Gesandten und Minister; derselbe
pfang hatte hernach auch bei JJ. KK. HH. dem Dau⸗ hin und der Dauphine statt.
Die Etoise erklart die, von andern Blaͤttern verbreitete nachricht, daß der Marquis von Talaru nach Madrid abge⸗ eist sei, fuͤr ungegruͤndet.
Der zur Errichtung der Statue Ludwigs XIII. auf der 'lace RovYale bestimmte Marmorblock ist endlich zu Wasser hier angekommen; er ist 16 Fuß hoch, eben so breit und welcher je aus den Marmor—⸗ sruͤchen zu Carrara nach Frankreich gebracht worden; er wiegt 106 Ctr. Zu seiner Fortschaffung hat ein eigenes Fahrzeug erbaut werden muͤssen.
Im Laufe dieses Jahres, sagt der Courrier, haben drei Mächte die Herabsetzung bes Zinsfußes von der Stgatsschuld beabsichtigt. England und Wuͤrtemberg haben, ohne eine Vermehrung des Kapitals zu bewilligen, sich mit der Herab⸗ ttztig um?. Pr. Ci. begnuͤgt und solche ohne Schwierig⸗ keit erlangt. Haͤtte es Frankreich gemacht wie sie, und die eduction auf alle Theile der consolidirten Schuld ohne Aus⸗
nahme angewandt, so wuͤrde es jaͤhrlich 20 Millionen, zum
bortheil der Steuerpflichtigen, erspart haben.
beweisen eine
Im verwichnen Sommer geschahen in den auf dem
linken Seine Ufer belegenen Stadttheilen viele Diebstaͤhle mittels Erbrechung von Fensterladen und Einsteigens,
ders in Waarenladen. die dabei implicirt sind,
beson⸗ Die Polizey hat 11 Individuen, ermittelt und sie wurden vor Ge⸗
Blaͤttern wird mer Ausbruch
der Widersetzlich
scheint jedoch mehr richt mit Unterschied aufgenommen wer
eigentliche Irische Volk, die niedri
Maaßregeln der Regierung und des
irgend einer Zeit zufriedengestellt worden. Die
merken in dieser Hinsicht; „Wir sprechen nicht bloß von dem Außerkraftsetzen der Infurrerctions⸗Acte, welche in ihrer Anwendung auf ein verzweifeltes Uebel ein fast eben so ver⸗ zweifeltes Heilmittel war; obgleich wir die Aufhebung als linen Beweis anfuͤhren koͤnnten, daß das unmittelbare Uebel verschwunden war. Die anderen angewandꝛen Maaßregeln noch forschendere Einsicht in die Zukunft, und da wir nicht selbst zur Stelle sind, begnuͤgen wir uns, in die Meinungen einzustimmen, die uns bezeugt werden, daß die Zehnten-Acte, die Polizei⸗Acte und bei weitem vor al lem andern die verbesserte Rechtspflege dem Anschein nach unter den niedrigen Irischen Staͤnden die drei hervorsprin⸗ gendsten Gegenstaͤnde ihrer Wuͤnsche bewirkt haben: eine verhaͤltnißmaͤßig größere Wohlthaͤtigkeit in ihrer Art, eine allgemeinere Achtung fuͤr Leben und Eigenthum und einen willigeren Gehorsam gegen die Gesetze. Allein der Laͤrm wird jetzt von einer andern Seite her gelaͤutet. Ist die schwierige Aufgabe geloͤset, den Brand in den untern Ge— schossen zu stillen, so scheint er dagegen nun aus den oberen Zimmern des Gebaͤudes aus jeder Thuͤr und jedem Fenster zu schlagen. Viele lassen sich aber weit mehr als wir durch diese Versetzung des Uebels von den Bauern, deren Waffen ihre Faͤuste sind, unter die thaͤtigeren und besser erzogenen Iren schrerken, von deren gröͤtzerem Theil wenigstens zu hof⸗ fen steht, daß derselbe cht physische Gewalt fuͤr ein ange
messenes Mittel zur Besferung des Staates halten werde.