1824 / 297 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 07 Dec 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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ten beendigt zu sehen. laͤuftiges Gebaͤude wird niedergerissen, und an dessen Stelle eine Kirche gebaut, und ein Theil desselben zu einem Ge— faͤngniß umgeschaffen werden; der Theil des erzbischoͤflichen Pallastes, der seit geraumer Zeit zum Gefaͤngniß der Ver⸗ brecher, so wie der, welcher bisher zum Gerichtshofe diente, werden wieder mit dem erzbischoͤflichen Pallast vereinigt und der Gerichtshof ins Stadthaus verlegt werden. Das Stadthaus wird von mehr als doppeltem Umfange wie vor diesem seyn, weil zu dessen Vergroͤßerung wenigstens ein halbes Dußend Haͤuser niedergerissen worden. Das Kran⸗ kenhaus wird nach St. Remis, in ein ungeheuer großes Gebaͤude kommen, welches zu dieser Bestimmung ganz neu umgeformt wird, und woran man bereits seit laͤnger als einem Jahre arbeitet. Kirchen und Kloͤster werden ver⸗ legt, und erhalten eine andere Bestimmung. Um die Com⸗ mimication des Koͤnigs-Platzes mit dem sogenannten Stadt⸗ Platze bequemer zu machen, wird eine neue Straße errich⸗ tet, wobei man genoͤthigt ist, eine Reihe von Haͤusern zu durchbrechen. Das Innere unserer Hauptkirche, unstreitig eines der merkwuͤrdigsten gothischen Gebaͤude der Welt, und worin die Salbung geschehen soll, wird, wie man sagt, Alles, was man bisher gesehen hat, an Pracht uͤbertreffen; nach Weihnachten wird solche geschlossen, und der Anfang zu den innern Arbeiten derselben gemacht werden, wozu man in der Zwischenzeit schon alle noͤthige Vorarbeit trifft.

Die Kroͤnungs⸗Feierlichkeiten werden gegen Ende Aprils ihren Anfang nehmen und, wie man sagt, die Kroͤnung selbst am 1. Mai statt haben, da am 3. desselben Mo⸗ nats der Koͤnig seinen feierlichen Einzug in Paris halten will, weil an demselben Tage sein Vorgänger nach der Wie⸗ dereroberung seines Reiches durch die Allürten, seinen Ein⸗

zug in seine Hauptstadt hielt.

Die Vermiethungen haben bereits ihren Anfang ge— nommen; der gewoͤhnliche Preis eines mittelmaͤßig großen

Zimmers in der Naͤhe der Cathedrale ist 1000 Fr. auf 12 dis 14 Tage Miethe; man glaubt, daß solche noch steigen wird, je mehr wir der Epoche der Kroͤnung naͤher ruͤcken werden, und das wird unausbleiblich der Fall seyn, wenn die Vermuthung, daß in dieser Zeit uͤber 200,900 Men— schen in unserer Stadt anwesend seyn werden, sich verwirk⸗ lichen sollte. Die Haͤuser die sich in der Naͤhe des Por—⸗ tals befinden, und von wo aus man den Einzug in die Kirche sehen kann, werden zu uͤbertriebenen Preisen bezahlt; unter Anderem will ich nur anfuͤhren, daß man dem Ei⸗ genthuͤmer eines Hotels gerade der Kirchthuͤre gegenuͤber 30, 0900 Fr. Miethe waͤhrend der Feierlichkeiten der Kroͤnung angeboten, welchen dieser aber abgeschlagen, in der Hoffnung einen noch hoͤhern Preis zu bekommen.

Bruͤssel, 9. Dec. Am æten stattete in der zwei⸗ ten Kammer Hr. van de Casteele Bericht uͤber eine Pe⸗ tition mehrerer Commissionaire im sterdam ab, daß von dem vorgeschlagenen Einfuhrzoll auf fremde Getratde, diejenigen Quantitäten ausgeschlos⸗ sen bleiben mochten, welche vor dem K. Beschluß vom Okteber verschifft, obgleich noch nicht in Amsterdam an⸗— gekommen waren. Es ward beschlossen, daß diese Peti⸗ ion auf die Tafel gelegt, gedruckt und an die Mitglie⸗ der vertheilt werde. , le ö

Das hiesige Krankenhaus ein weit⸗

Kornhandel zu Am⸗

Sir Charles Bagot ist

Wien. 9. Dec.

pen angelangt, Abzug dieser Ordnung, nun dadurch gaͤnzlich bewerkstelliget.

benen Beschlis vom Lande zu liefernden

Turkei. stantinpel, v. 11. Nov.

zu machen. chen bezweifelt wird, so ist sie doch nicht lich, weil die Griechen von ihrer bei

Mißhelligkeiten lebte, so verderblich geworden ist, Sultan zu empfehlen. folg ist schwer zu glauben; hoͤchstens wir lingen, die Festungen zu verproviantiren. gen Tagen tans Selim, Beiham Sultana,

stern zu faͤllt.

Spa nien. stilien eine unterthaͤnige Vorstellung an Umstaͤnden, der Infant D. Carlos, in schaft als praͤsumtiver Thronerbe, verlassen duͤrfe.

vom 2. Dec.: „Es scheint, daß nach den le

zu Vittoria bleiben soll, seine Avantgar Die große Anzahl von Provinzial,

von Madrid unbesorgt seyn, indem diese

gekommenen, leihen konne. Schon geht

das Geruͤcht, daß man auf einen dauer

richtet habe, des Inhalts, daß, unter den

hier eintreffen oder unterwegs sind, laͤßt

Hr. Chad auf der Durchreise nach Dresden.

Nachrichten aus Jassy zuso war, wie der öster. Beob. meldet, daselbst am 19. N onal-Eharacter sehr wohl verträglich aus Konstantinopel der definitive Befehl des Großhe zum Abmarsch der uͤber die festgesetzte Zahl von schlis, noch in der Moldau befindlichen tuͤrkischen Tr und sogleich vollzogen worden. 2 Truppen erfolgte am 23. mit der groͤß und die Raͤumung jenes Fuͤrstenthums adurch Die Zahl der die unter Eommando des Kutschuk Ahmet zuruͤckgeh

Rationen

vom obgedachten Tage an auf 5oo reducirt.

Die allgem. Zeitung meldet aus K Ganz unerwartet wird hier einigen Tagen versichert, Ibrahim Pascha, von Mitylene nach Boudrun begeben hatte, dort nach Morea abgesegelt, um einen Landungsven Obgleich diese Nachricht noch von R

welcher sei

unwahrsch

. Psara befindlit Flotte plotzlich 50 Schiffe nach den Gewaͤssern von tras abgeschickt haben. Ibrahim Pascha, der mit Kapudan Pascha wegen des Oberkommando's in st wodurch der dießjaͤhrige Felt sucht vielleicht nun sich h Allein an einen vollstaͤndigen

d es ihm Vor

——

starb die Schwester des ungluͤcklichen elim, wodurch dem 6 herrn eine Erbschaft von beinahe zwei Millionen

Die Etoile theilt aus dem Memo Bordelais die Nachricht mit, daß der hohe Nath von

Se. Maj. der mali

seiner Ei

das Koͤnigreich n

Das Journal des débats meldet aus Mad

tzren Modi

tienen des Tractats wegen Raͤumung Spaniens, Garnisonen von Corunna und Sarragossa bleiben, sondern sogar noch verstaͤrkt werden; die erstere; ferner daß das Observations—

nicht besom Corps wis de zu Bun

fuͤr die R Corps saͤn

lich aus braven Leuten bestehen; die große Verlegen besteht jedoch darin, wie sie besoldet werden sollen; die Regierung scheint mehr als je entschlossen, l Art von Anleihe abzuschließen, bis es ihr gelungen ren Credit in der Art festzustellen, daß sie unter n der lastigen Bedingungen, als die bisher in

Vorsch

im Publi

haften Zuscf

haben wird; so geht wenigstens seit gestern das Geri etel⸗Kasten,

Milizen, wi

hier angekommen, so t Dinge kommen und eine gemaͤßigtere Regierung er—⸗

wenn die Franzosen erst abgezogen. Wie scheint das Geruͤcht mit unserm Na⸗ und es wuͤrde ich nicht befremden, wenn man freiwillig Modisica⸗ onen eintreten ließe, welche man der bewaffneten Da— dischen kunft Frankreichs beharrlich versagt haͤtte. 6 st ind ien. In einer ostindischen Zeitung liest an unter der Ueberschrift: „Der weiße Elephant Ava, der eigentlichen Hauptstadt des bir— anischen Reiches“ folgenden Bericht eines Reisen⸗ n: Die Residenz des weißen Elephanten stoͤßt an den nigl. Pallast, mit dem sie mittelst einer auf Saͤulen henden Gallerie verbunden ist. Am aͤußersten Ende cser Gallerie verbirgt ein schwarz sammtner, mit kost— zer goldner Arbeit versehener Vorhang das vergoͤtterte hier vor profanen Augen. Vor diesem Vorhang lagen f reichen Teppichen die ihm dargebrachten Geschenke, gold- und silbergestickte Mousseline, Tuͤcher, Rosenoͤl, esenwasser, Benares Brocate, Thee ꝛc. Nachdem wir ne geraume Zeit gewartet hatten, wie dies gewoͤhnlich w Audienzen der birmanischen Prinzen der Fall ist, urde der Vorhang serlauchte Thier, von kleiner Gestalt und einer Sand⸗ be, wie es unschuldig mit seinem Ruͤssel spielte, und ihm gezollte Huldigung, da sich die Birmanen bis r Erde beugten, eben nicht sehr zu beachten schien. as Wohnhaus des weißen Elephanten ist eine hohe alle, die, sowohl von innen als von außen, uͤberall ch vergoldet ist und auf 64 Saͤulen, von denen 36 enfalls reich vergoldet sind, ruht. Eine schwere silberne tte dient feinen beiden Vodderfuͤßen, und ein gewöhn⸗ her Strick seinen Hinterfuͤßen zur Fessel. Sein La—⸗ r besteht aus einer dicken Strohmatratze, mit dem insten blauen Tuch uͤberzogen, uͤber welche eine Decke n carmoisinrother Seide ausgebreitet ist. Der Elephant it einen regulgiren Hofstaat, naͤmlich einen Woonghee zer Premierminister, einen Moon dauk oder Staatsse⸗ etair, einen Seregee oder Untersecretair, einen Na— un' oder Berichtserstatter und andere untergebene Be— te, die alle, um uns zu empfangen, gegenwartig wa—⸗ n. Außerdem hat er viele Diener, welche seine Guͤ— r, von denen er mehrere besitzt, verwalten, und eine oo Mann starke Garde, der unzaͤhligen Menge Diener d Aufwaͤrter nicht zu gedenken. Seine Schmuck⸗ jecken zeugen von außerordentlicher Pracht, indem sie n goldenem Stoff verfertigt und mit großen Diaman⸗ n, Perlen, Sapphiren, Rubinen ꝛc, besetzt sind. Sein Spucknapf und die Gefaͤße, aus denen ißt und trinkt, sind ebenfnlls von Gold und mit dessteinen verziert. Als der Vorhang aufgezogen wurde, rlangten die Groß-Dignitarien, daß wir uns eben⸗ lls bis zur Erde beugen sollten: sie bestanden indessen cht darauf, als sie sahen, daß wir dazu nicht geneigt aren. Der Elephant scheint uns ein krank gewesenes hier zu sein, dessen Farbe durch eine Art von Aus satz eprosy) verandert worden ist. dn n Breslau. Der Bau der Chausseen und Landstra—⸗ n ist im hiesigen Verwaltungsbezirke eifrig betrieben,

chten wolle, w m auch sei, so

in die Höhe gezogen und wir sahen

Kreis verbindet die

und es sind von den erstern im Laufe dieses Jahres, außer den wirklich fertig gewordnen 5354 laufenden Ru— then, noch 4760 Ruthen angefangen, und meist im Plane vollendet worden; so daß kuͤnftiges Fruͤhjahr nur eine Stein- oder Kieslage drauf gebracht werden darf. Es treffen davon 3520 Ruthen auf die Straße von Oh⸗ lau bis Brieg, welche wahrscheinlich schon im Juli oder August k. J. von dem Entrepreneur fertig übergeben werden wird, indem von dieser Strecke bereits 1000 Ruthen theils gepflastert, theils mit Kies uͤberschuͤttet

sind.

Mit gleichem Elfer sind auch die Kreisstraßenbaue fortgesetzt, und betraͤchtliche Strecken im Guhrauer, Breslauer, Neumarker, Striegauer, Nimptscher und Rei⸗ chenbacher Kreise vollendet worden, wobei sich der letztere so wie der Guhrauer und Steinauer Kreis gan beson⸗ ders hervor gethan haben.

Der Reichenbacher Kreis baut in der Richtung zwi— schen Reichenbach und Heidersdorf, und verbindet die Reichenbach-Frankensteiner Kunststraße mit der Bres⸗ lau⸗Glaͤtzi schen.

Der Guhrauer Kreis legt eine den Kies, Chau sseen voͤllig gleiche Straße zwischen der Glogauer Kreisgrenze über Guhrau nach Herrnstadt an, und der Steinauer Oder mit der Berliner Kunststraße zwischen Steinau und Parchwitz.

Danzig. Das daͤnische Schiff Marie Christ ine von 37 Lasten, gefuͤhrt vom Kapitain Jenssen, lag am 2. Nov. auf der Rheede vor Roͤnne auf der Insel Born, holm vor Anker, wo es eine Ladung von Steinkohlen—

fuͤr Kopenhagen bestimmt, einnahm. Waͤhrend der Ka⸗

und nur der Steuermann nebst Mann sich am Bord befanden, sprengte der Sturm die Ankerthaue, und trieb das Schiff in See. Nach fuͤn ftaͤ⸗ gigem Treiben, wahrend dessen es Seegel und Bogspriet verloren hatte, kam es am 7ten des Morgens nach Heu⸗ bude bei Danzig, von wo es durch einen Lotsen in den hiesigen Hafen gebracht wurde. Die Mannschaft hatte weder Wasser noch sonst ein anderes Getraͤnke und nur noch ein halb Pfund Brodt.

Der Handel mit Holz ist hier noch ziemlich lebhaft, und es sind mehrere Holzladungen uͤber See gegan— gen. Der Abgang mehrerer anderer ist bisher durch unguͤnstige Winde aufgehalten worden. Bedeutende Quantitaͤten an Holz find hieher gefloͤßt. Was den Ge— treidehandel betrifft, so ist fuͤr niederlaͤndische Haͤfen etwas an Weizen hier gekauft worden. ;

Man schmeichelt sich noch immer mit der Hoffnung, daß der schlechte Ausfall der diesjährigen Erndte in Eng⸗ land zur Getreide-Exportation dahin Veranlassung ge⸗ ben werde. Diesem Umstande wird zugeschrieben, daß die Kornpreise sich hier etwas gehoben haben.

Duͤsseldorf, 11. Dee. Das Wasser des Rheins stand diesen Morgen 17 Fuß 3 Zoll, mithin 1 Fuß 2 und einen halben Zoll hoher als gestern Morgen.

(Forts. des im vor. Bl. abgebr. Art.)

Im Kreise Cleve haben die Fluten, indem der fortwährende Sturm, abwechselnd aus Suͤd, Suͤdwest und West, sie brausender und reißender gemacht, auf viele Grundstuͤcke zerstoͤrend ein gewirkt; eine große Zahl

pitain am Lande war,