1292
terialien, werden zu dem Ende und zur moͤglichsten Ab— wendung der Gefahren bei dem noch zu befuͤrchtenden Winterwasser und Eisgange beschafft und angefahren. 3) Befindet sich im 89. Stuͤcke des Amtsblattes eine Berordnung vom 26. November in Betreff der an⸗
zuwenden Vorsichtsmaßregeln bei uͤberschwemmt gewese⸗
nen Gebäuden. n Endlich ) ist von der gedachten Koͤnigl. Regierung unterm
20. Jovember eine allgemeine Kirchen- Kollekte durch das Amtsblatt verfuͤgt worden, wodurch zugleich wohl— thaͤtigen Menschen passende Gelegenheit geboten wird, in einer ihnen vielleicht erwuͤnschten Weise ihre Naͤch⸗ , ,. zu bethaͤtigen, auf deren Uebung Gottes Segen ruht. ; ,
Marien wer der. Den 5. Dee. um 1 Uhr Abends starb hier nach langem Leiden an der Auszehrung der Königl. Regierungs⸗ Rath Wilhelm Schroͤer, in einem Alter von 58 Jahren und 10 Monaten. Seit dem Jahre 1811 hatte er die Geschaͤfte der Leitung des offentlichen Unter⸗ richts in dieser Provinz, und seit der Theilung derselben in zwei Regierungs⸗Bezirke, im Jahr 1816, die in dem hiesigen, verwaltet, und in diesem Geschaͤftskreise sich um die Wohlfahrt dieser Provinz ausgezeichnete Verdienste erworben. Mehrere hundert, theils neu errichtete, theils neu organisirte Schulen, so wie der seitdem in dem Schulwesen eines großen Theils von Westpreußen erwachte bessere Geist sind redende, und wie zu hoffen steht — dauernde Denkmaͤler seiner oͤffentlichen Wirk—⸗ samkeit. Eine genaue Kenntniß alles dessen, was das Schul—
wesen, das gelehrte sowohl als das elementarische, betrifft,
war mit den zur gehoͤrigen Leitung desselben erforderlichen Eigenschaften, so wie mit dem Sinn gewissenhafter Berufẽs—⸗ treue auf eine seltene Art in ihm vereinigt und er war gleich achtungswerth als Mensch, als Gelehrter und als Ge— schaͤftsmann. Eine hohe Angelegenheit war es ihm stets, den Sinn der Ehrfurcht und der Treue gegen den Koͤnig, und der Liebe gegen das Vaterland durch seine oͤffentliche Wirksamkeit zu erwecken und zu beleben, so wie er durch Wort und That daran selbst uͤberall das Beispiel gab. Die⸗ ser Sinn war es, der im, Jahr 1813, als das Koͤnigl. Wort die Soͤhne des Vaterlandes in den Kampf zu dessen Befreiung rief, ihn den damals bereits 47 Jahr alten Mann, bewog, diesem Rufe zu folgen, und als freiwilliger Jaͤger sich in die Reihen der Vaterlandsvertheidiger zu stellen, worauf er nach dem gluͤcklich beendigten Kriege hier wieder in seinen friedlicheen Geschaͤftskreis eintrat, in welchem er seitdem mit angestrengter Thaͤtigkeit und mit segensreichem Erfolge gewirkt hat. Festigkeit und edle Einfalt des Charakters hatten ihm in seinem Leben die hohe Achtung und die Liebe Aller, die ihn kannten erworben, und diese, so wie die dankbare Vereh⸗ rung derer, die seiner naͤhern Aufsicht anvertraut waren, begleiten sein Andenken auch jetzt nach seinem Tode. Breslau. In Ansehung des auswaͤrtigen Han— dels sind keine bedeutende Veranderungen eingetreten.
'ten Fortgang und einen wohlthatigen
Strenge Rechtschaffenheit, maͤnnliche
Der Leinwandeinkauf wird noch immer sehr lebhé
preußische Staats-Zeitung.
betrieben. Der Absatz der im Reichenbacher Kreise fertigten baumwollenenen Waagren. fangt an sich zu weitern. Fuͤr den Wollhandel zeigen sich gute Ausst
ten, und es haben bereits einige Dominia die Wo
auf den Schaafen zu sehr guten Preisen verkauft. Zink ist etwas im Preise gesunken.
— Auf dem am 22. und 25. Nov, hier abgehal nen Viehmarkte wurden 3,800 Stuͤck Pferde und m 15 Hengste, 156 auslaͤndische und 46 Landoͤchsen, ; Schweine und 139 Schaafe aufgetrieben. Die letzt blieben unverkauft und der Markt fiel, wegen der! nigen Kaͤufer, uͤberhaupt schlecht aus.
Die Pferde galten von 1 Thlr. bis 1560 Thlr. Die auslaͤnd. Ochsen von 37 — 50 — Die Landochsen von 15 — 30 — Das Paar Schweine vos — — 18 —
Das bei Reinerz voriges Jahr dutch einen Ver Berliner Kaufleute angelegte Fisenhütten, Werk hat Einfluß auf! Nahrungserwerb der dertigen Einwohner; indem du den Betrieb des hohen Ofens 30 Maͤnner, ohne Weiber und Kinder zu rechnen, dauernd beschaͤftigt den, und außerdem viele verarmte Handwerker Gele
heit finden, ihren Unterhalt zu erwerben. Man hat bereits Versuche in feinern Eisenwan
gemacht, und auch Kutschenfedern mit vielem Er
fabricirt.
an,,
Königliche Schau spie!e.
Dienstag, 21. Dec. Im Opernhause: Olimn
große Oper in 3 Abthl., mit Tanz. Musik von Sys
Ballets von Telle. (Mad. Gruͤnbaum Oli myi Zu dieser Vorstellung werden Opernhausbillets! kauft, welche mit Montag bezeichnet sind.
Mittwoch, 22. Dee. Im Opernhause. Zum . stenmale: Der Temperamentsfehler, Lustsp. in 1 A
Hierauf zum Erstenmale wiederholt: Herr des Ch meaux, kom. Ballet in 2 Abthl. vom Koͤniglichen d
letmeister Herrn Titus. Musik von mehreren Com nisten.
tini.
Meteecrologische Beobachtungen.
Hygr. Wind! Witterung 855 S G. irn, sisrmist, 879 709
Barometer] Therm.
A. 270 2, g. gen, be, M. 27ο7ß SI,
19. Dec. 20. Dec.
S. B. hell, Wolken
w /
S. W. wolkig, an gene
22
* . 1 . K 2 K 9 ; ö ĩ 5 ?
Allge.
meine.
M
2
Berlin, den 2esten December 1824.
1. Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Großherzog⸗ ch Mecklenburg⸗Schwerinschen General⸗Postmeister ker ber-Land⸗Drosten von Lehsten den rothen Abler— rden zweiter Classe zu verleihen geruhet.
Das 23ste Stuͤck der Gesetzsammlung, welches heute
sgegeben wird, enthalt: unter
6. 698. den Chaussee⸗ Geld-Tarif fuͤr eine Meile von z2ooo Preußischen Ruthen. Vom ißten Au⸗ gust d. J.;
jo. 999. den Tarif von dem Kanal- und Schleusen⸗ Gefaͤlle des Plauer Kanals. Vom 14ten v.
6. 9oo. die Allerhdchste Kabinetsordre vom 4ten d.
M., einige Modifikationen und insbesondere die §§5. 156., 179. und 571. der Kriminalord— nung betreffend; die Allerhoͤchste Kabinetsordre vom FTten d. M., wegen Susypension des in den Rheinpro⸗ vinzen bisher noch angewendeten Gesetzes der ehemaligen franzoöͤsischen Republik vom zehnten Vendèmiaire des Jahres IV., und unter die Erklärung wegen der Herzoglich⸗Sachsen⸗ Gothaischen Regierung verabredeter Maßre— geln zur Verhuͤtung der Forstfrevel in den Grenzwaldungen. Vom 15ten d. M. Berlin, den 22. Dezember 1624. Debits⸗Kom toir.
Angekommen. Se. Durchlaucht der Fuͤrst zu An— . von Pleß, 6 m m, Durchl 6 . n Krossen. chlaucht der Fuͤrst zu Schonaich-Carolath,
Der Kaiserl. Russische Feldjaͤger, Lieutenant Do bro—
0. 901.
9. 902.
! Abgereist. Der Kaiserl. Russische Feldjaͤger, Lieu⸗ tenant Muͤller, als Courier nach Warschau.
II. Zeitungs⸗Nachrichten.
Au s land.
Paris, 15. Dec. Der Moniteur enthaͤlt drei Koͤnigl. Ordonnanzen, deren eine die Zusammenberu fung der Wahlkollegien der Departements Seine und DOise und vom Gard auf den 23. Januar k. J. zur Wahl neuer Deputirten an die Stelle der beiden verstorbenen betrifft. Die beiden andern Ordonnanzen enthalten Bestimmungen uͤber das Etats- und Rechnungswesen, lmgleichen die Beaufsichtigung der Kasse des koͤnigl. In⸗ vallden-Hauses. Die Stelle eines Direktors der Do⸗ tation oder Invaliden geht mit dem ersten Januar 18629 ein und die Beaufsichtigung der Kasse wird von da ab Sache des Administrations? Raths des Invalidenhauses.
J. K. H. die Dauphine hat den Praͤfekten des Gironde-Departements benachrichtigen lassen, daß sie zooo Fr. zu dem, Monument beitragen will, welches die Municipalitaͤt von Bordeaux und das General- Conseil ber Gironde dem Andenken des koͤniglichen Martyrers zu erreichen beabsichtigt.
Der Faͤrst von Polignae hatte vorgestern Privatau⸗ dienz bei Sr. Maj. dem Koͤnige.
Unsere Blaͤtter enthalten eine Note des Staats⸗— Ministers Grafen Ferraud uͤber die Entschädigungen (ber Ausgewanderten ꝛc.), worin nach vorlaͤufiger Bemerkung, daß zwar in oͤffentlichen Blattern und Flugschriften, welche seit kurzem diesen Gegenstand behandelt, dem ed—⸗ len und loyalen Marschall von Frankreich (Mad donald), der im Monat December 1914 einen dahin gerichteten Vorschlag gemacht, die gebuuͤhrende Huldigung dargebracht
worden sey, daß man jedoch dabei zu verkennen schiene, wie der erste Gedanke der Entschädigung dem weisen und gerechten Monarchen angehöͤre, dessen Tod allen gu⸗ ten Franzosen so schmerzlich gewefen. Der Graf Fer⸗ taud äußert sich hiernaͤchst dahin, daß als er selbst schon
Gedruckt bei Feister. Redakteur In
olski, als Courier von St. Petersburg.
. . — 5
fruͤher dem Koͤnig (Ludwig XVIII.) die Ruͤckgabe der