1824 / 306 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 29 Dec 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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zu zahlende Summe fuͤr die Unterhaltung der in Spa—⸗ nien bleibenden Truppen auf 146 oder 15 Millionen, als den Betrag der Mehrkosten uber den Aufwand welchen die Unterhaltung derselben Truppenzahl in Frankreich verursachen wuͤrde, festgesetzt ist. Der Trappist ist, dem Vernehmen nach am 9ten Dec. zu Logrono angekommen. Es ist ungegruͤndet, daß sich in Rioja oder in der Provinz Soria Insurgen ten erhoben haͤtten, nach allen Nachrichten aus jenen Ge⸗— genden ist, die Ruhe dort nicht unterbrochen worden. St. Domingo. Der Telegraph (amtliche Zei⸗ tung von Haity) enthaͤlt, wie das Journal des déhats meldet, Folgendes: Rom, aus der Propaganda, d. 2.

Juli 1824. M. de Somaglio, Pro⸗Praͤ⸗

Der Kardinal Julius, fect ꝛc. an Se. Excellenz Hrn. Boyer, Praͤsidenten der

Republik Haity. Excellenz! Ich habe, mir's zur Pflicht gemacht, unserem heit. Vater Leo XII. die troͤstliche Depesche vor⸗ zulegen, welche in Ihrem Namen und auf Ihren Be: feyl von Ihrem General ⸗Sekretaͤr, dem Brigade⸗Gene—⸗ ral Inginac an Hrn. Poynter, den apostolischen Vikar zu London, unterm 22, Januar d. J. gerichtet worden. Der heil. Vater hat ein hohes Vergnuͤgen empfunden, als er das sehnliche und fromme Verlangen erfahren, mit welchem Ew. Exrellenz danach trachten, unsere hei— lige Religion unter den zahlreichen Glaͤubigen, welche die Bevölkerung der großen Insel Haity bilden, bluͤhen zu sehen. Se. Heil. halt es fuͤr unerläßig zur Errei— chung dieses Zwecks, daß der Hr. Erzbischof von St. Domingo sich uͤber alles, was die geistigen Angelegenhei—⸗ ten der Republik betrifft und insbesondere wegen desjeui— gen Theils von Haity, welcher lange Zeit der legitimen Diener des Heiligthums und mithin des nothwendigsten Beistandes der Religion beraubt war, mit dem heiligen Stuhle in Korrespondenz setze. Hinsich tlich dieses wichtigen Se. Heil. zu erfahren, ob der Praͤlat von bisher die Pflichten, welche seine Stelle ihm auferlegt, augemessen erfuͤllt habe. Was auch in dieser Hinsicht fuͤr Begehren an den heil. Stuhl gerichtet werden moͤ⸗ gen, so bin ich vom Papst, der in seinem wahrhaft vaͤ— terlichen Herzen eine zaͤrtliche Neigung gegen die Hai⸗ tier und alle Sorgfalt der Barmherzigkeit ĩ ihrer Seelen hegt, ausdruͤcklich beauftragt, Ew. Excel⸗ lenz zu versichern, daß er jederzeit bereit seyn wird, in allen Forderungen, welche das öffentliche Wohl zum Ge⸗ genstande haben und zum Gedeihen der Religion so wie zum Vortheil der Glaͤubigen gereichen, Ihnen gefaͤllig zu seyn; denn Sie muͤssen wissen, daß Se. Heil. eben so viel Antheil an den Haitiern als an den Voͤlkern seiner eignen Staaten und seiner Nachbarschaft nimmt. Indem ich die Ehre habe, diesen Brief an Sie zu richten, schreibe ich zugleich einen andern, ebenfalls auf Befehl Sr. Heil an den Erzbischof von St. Domingo, um ihn von den Dispositionen, welche den Oberhirten des apostolischen Stuhls beseelen, zu unterrichten und ihm die Vollmachten zugehen zu lassen, welche Se. Heil.

Gegenstandes wuͤnscht St. Domingo

0 -

Gedruckt bei Feister.

men Hirten,

len, welche, vom Geiste

daß,

fuͤr das Heil

Olimpia, als letzte Gastrolle. )

durch einen Akt seines Willens ihm zu bewilligen gen Diefe Vollmachten, deren Bestehen von dem Gutduͤ des heil. Stuhls abhängt, haben zum Geg'nstand, der Erzbischof von St. Domingo die erzbischoͤfliche richtsbarkeit uͤber alle, der Republik Hatty, deren hl ster Chef Ew. Excelienz sind, dermalen unterwer Lander ausuͤbe.

Dem Geiste Sr. Heil. stellt sich eine Betracht dar, welche der Einsicht und dem Scharfblick Ew. cellenz nicht entgehen kann; namlich daß der Hr. bischof von St. Domingo allein nicht hinreichend kann, um die Funktionen des Hirtenamts uͤber das gedehnte Gebiet von Haity zu verrichten; er kann Gehülfen dem Mangel der geistlichen Arbeiter, denen zur Errichtung des großen Werks bei einem, der le des Beistandes und der Gnadenmittel Religion so lange deraubten Volke bedarf, nicht erse Auch laͤßt Alles vermuthen, daß eine der ersten Bil des Erzbischofs von St. Domingo die seyn werde, Sorgen des bischoͤflichen Dien stes mit Gehuͤlfen zu der Apostel beseelt, sich gam gar dem Dienste Gottes, der Unterweisung der W kn dem Lichte des Glaubens und der Verwaltung Sakramente widmen moͤgen; und da Ew. Exct frommes Bestreben dahin gerichtet ist, die Volker tels der Religion, als der Grundlage der guten! nung, des häuslichen Friedens und der Ruhe der

vollkommen gluͤcklich zu machen, so darf

daß Ew. Excellenz

welche sich nach de Guͤte aufzunehmen,

Verrichtungen z

ihren noͤthigen

halt Sorge zu tragen. In dieser Hoffnung bittet

heil. Vater den Vater der Barmherzigkeit, seinen hi lischen Seegen uͤber Ew. Excellnz zu verbreiten,

waͤhrend einer langen Reihe von Jahren, Ihre Tage erhalte und es Ihnen wohlergehen lasse.

Ew. Excellenz sehr ergebener Diener.

gez. Jul. M. Cardinal v. Somaglio,Pro— Pil

Peter Caprearo, aͤltester Secretair.

Dienst. 28. Dec. Im Opernhause: Oli große Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz. Musik Spontini. Ballets von Tele. (Mad. Gruͤn ba

Meteorologische Beobachtungen.

Barometer Therm.

S. W. gebrochener S. Sturm, Nin

W. gebrochener 9 Sw r Wind dacht

S. W. trüb, frischer

62 7182 66*

26. Dec. A. 2109 10 377, 27. Dec. F. 287 2“ 1*, M. 237 * Fl

Hygr. Wind! Witterung

Redakteur I

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Preußische Staats-Zeitung.

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M 306.

Berlin, den 29sten December 1824.

J. Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Ober⸗Lan⸗ gerichtsrath Jagwitz zu Glogau den rothen Adler⸗ den dritter Klasse, dem Administrator des Rentamts pp im Regierungsbezirk Oppeln, Rittmeister von lock das allgemeine Ehrenzeichen erster Klasse, dem chendiener bei der Nicolgi-Kirche in Berlin Wil⸗ m Saalbach und dem Kreisschulzen Ple ssow zu ckow das allsemeine Ehrenzeichen zweiter Klasse zu leihen geruhet.

. Angekommen. Der Kaiserlich Russische Feldijaͤ— „Lieutenant Muͤller, als Courier von Warschau.

Abgerist. Der General Major und Commandeur . in n,, Brigade, von der Marwitz, nach ankfurt.

II. Zeitungs⸗ . Königliche Schauspiele,. 3 gs Nachrichten.

Ausland—..

Paris, 22. Dec. Der Koͤnig begab sich

. gestern halb 18 Uhr nach Notre Dame, um die 6 . Geist⸗Messe zu hoͤren. äuphine saßen mit im Wagen des Koͤnigs. Noch nie

tte man eine so zahlreiche Versammlung von Pairs

d Deputirten gesehen, von den in i r keiner ö ö Der Monteur enthält eine Koͤnigl. Ordonnanz n 20. d. folgenden wesentlichen Inhalts: Um das ißverhältniß zwischen den Abgaben von der ordinai— und von der feinen und superfeinen Wolle zu besei— en; in Ruͤcksicht auf die Ordonnanz vom 14. Mai 5 wonach die durch selbige festgestellten neuen Praͤ⸗ [ zur Ausgleichung der Abgaben welchen das rohe erial bei der Einbringung unterlegen hat, bis auf

Der Dauphin und die

Weiteres nur gegen Vorzeigung der Quittungen uͤber diese Abgaben gewährt, dagegen aber fuͤr Fabrikate in deren Hinsicht keine dergl. Quittungen aufgewiesen wer— den, nur die alten Praͤmien ertheilt werden sollen; in Betracht ferner, daß durch den Eingangs-Tarif die Preise der Wolle, sowohl der einheimischen als der aus— laͤndischen, insonders der feinen und supperfeinen bedeu⸗ tend gestiegen sind, und daß sonach es angemessen ist, die Prämien durch welche diese Wirkung in Hinsicht der nach dem Auslande abzusetzenden Gewebe neutra⸗

lüisirt werden soll, allgemein in Anwendung zu bringen;

nach Anhoͤrung Unseres hohen Raths des Handels und der Colonien, befehlen Wir hiermit:

1) von Zeit der Publikation gegenwaͤrtiger Ordonnanz ab, soll die vom Auslande eingefuͤhrte ordinaire Wolle und zwar die rohe 40 Fr.]

die kalt gewaschene 100 fur das Kilogram̃ die warm 1062 entrichten.

2) ausgenommen sind von dieser erhoͤhten Auflage und haben nur die bisherige Abgabe zu zahlen die Woll— quantitaͤten, hinsichtlich deren bis zum 1. Januar 1825 nachgewiesen worden, daß solche vor gegenwaͤrtiger Ordonnanz im Auslande gekauft worden, um sie nach Frankreich spediren zu lassen. Artikelz bestimm die Abgabe von ausgefuͤhrten Woll⸗Fabrikaten, und Art. die Praͤmie fuͤr die Arbeiten aus ordinairer Wolle, sowohl wenn sie rein, als wenn sie mit Baum⸗ wolle oder Seide vermischt verarbeitet worden.

Nachrichten aus Madrid vom 15. d. zufolge waren Se. Maj. nebst der Koͤnigl. Familie am 13. daselbst eingetroffen. Barcelona und Corunna sollen in Zu⸗ kunft rein militairische Plaͤtze seyn, und die Civil— Be⸗ hoͤrden, Gerichtshoͤfe und andere haben solche verlassen muͤssen. Die Truppen von Madrid konnen etwa gooo Mann an Freiwilligen, Königl. Garden und regu⸗ lairen Truppen betragen. Der Koͤnig ist noch etwas unwohl. Rente 102. 40 30.

London, 18. Dec. (uͤber Paris) Die mexicanischen und columbischen Papiere sind bedeutend gefallen und auch die unsrigen etwas gewichen; ersteres wird der