1825 / 1 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Trost öarin, sich die Mittel zur Schließung der letzten Wunden der Revolution zu verschaffen. Der Augen—

blick ist gekommen, wo die von ihm gefaßten, weisen Pläne auszuführen sind. Der Zustand der Finanzen wird Uns verstatten, diesen großen Aet der Gerechtigkeit und Politik zu vollfuͤhren, ohne die Abgaben zu vermeh— ren, ohne dem Credit zu schaden, und ohne die ver— schiedenen Theile der oͤffentlichen Ausgaben zu be— schraͤn ken.“

„Diese vielleicht unverhofften Resultate verdanken wir Meine Herren, der, durch Ihre Mitwirkung auf

gestellten Ordnung im Staatsvermoͤgen und dem Frie— den welchen wir genießen.“

„Ich habe die feste Ueberzeugung, Meine Ansichten eingehen, und daß dieser Akt des Ersatzes durch

schen Ihnen und Mir voltendet werden wird „Ich will, daß diese erste Sitzung unter Meiner Regierung durch die Feierlichkeit Meiner Salbung ge— schlossen werde; Sie Meine Herren werden bei dieser erhabenen Feierlichkeit zugegen seyn. Da, knieend am Fuße desselben Altars, wo Clodowich die heilige Salbung empfing, und in Gegenwart dessen der die Voͤlker und die Koͤnige richtet, werde Ich den Schwur erneuern, die Gesetze des Staats und die von dem Koͤ— nig Meinen Bruder verliehenen Institutionen aufrecht

zu erhalten und beobachten zu lassen; Ich werde der göttlichen Vorsehung danken, daß sie Mich gewuͤrdigt hat, sich Meiner zu bedienen, um die letzten Ungluͤcksfaͤlle Meines Volks zu ersetzen; ich werde sie beschwoͤren, daß

sie fortfahre dieses schoͤne Frankreich zu beschuͤtzen, wel— ches zu beherrschen mein Stolz ist.“

In der Sitzung der Depütitten⸗ Kammer am 2ssten unter dem Vorsitze des Hrn. Chilhaud de la Rigaudie, als aͤltesten Deputirten, waren die Baͤnke fast ganz so besetzt, wie in der vorigen Sitzung; Hr. v. Labourdon— nage saß am obern Ende der ersten Bank auf der rech⸗ ten Seite, und Herr Casimir Perrier nahm das aͤußerste Ende der ersten Bank zur Linken ein. Die Kammer schritt vorerst zur Organisation der Burtaus, die sich mit der Verificirung der Vollmachten zu beschaͤftigen haben, die Deputirten begaben sich demnaͤchst nach den Buteaus und die Sitzung wurde inzwischen auf kurze Zeit unterbrochen; nach drei Uhr kamen die Mitglieder aus den Bureaus zurück, und es wurde zunaͤchst ven Seiten des ersten Bureau auf Zulassung des, von dem Wahlkollegium von St. Quentin erwaählten Hr. Labbey

de Pompisres angetragen; sie ward, so wie die vom

ten Bureau in Antrag gebrachte Zulassung des Herrn Herrn Fugiéères (Cher. Dep.) ohne Widerspruch an⸗ genommen. ö . Die Zulassung des Herrn Courtirron (Dep. Cate— d'or), so wie der Herren Burosse, Knoff und Dupont de CEure ward dagegen ausgesetzt, indem sie sich uber den Betrag der von ihnen entrichteten Steuern nicht gehoͤrig ausgewiesen. Hierauf bestie⸗ e Tribune sprach den Wunsch aus, daß der von dem Könige zu ernennende Präaͤsident wahrend der ganzen siehenährigen Periode der Kammer den Vorsitz haben solle: Einer der Sekretarien erklaͤrte dagegen, daß die Kammer diesen Borschlag dermalen nicht in Erwägung ziehen koͤune, weil er nicht in den reglementsmäßigen Formen gemacht worden. Die Kammer schritt daher ohne Weiteres zur Wahl der 5 Kandidaten fuͤr die Praͤsidenten⸗ Stelle; sie fiel auf die Herren Ravez, Chilhaud de la Rigau— die, den Prinzen v. Montmorency, Hrn. Henry de Louguäve und den Marquis v. Bailly. ee. In der Sitzung der Pairs-Kammer von selbigem Tage wurden, nach Verlesung des Protokolls über die Königliche Sitzung und nach Zulassung der drei durch die Srdonnanz vom 5ten d. M. neu ernannten Pairs (des Erzbischofs v. Bourges und der Bischoͤfe von Amiens und Evreuse) die definitiven Sekretairs erwaͤhlt:

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daß Sie in

eine vollkommene Uebereinstimmung zwi⸗

Hr. v. Feligonde die Tribune und

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titionen organisirt.

auf eine

Matt hien v. Montmorency, der Herzog v. Vicomte v. Bonald und der Herzog v. Brissae, Hier,

scheint das Wahrscheinlichste.

der Marquis v. Nosambo, der Vicomte v. Bonald, der Marquis v. Lauriston und der Herzog von Crillon; worauf eine Spezial⸗Kommission zur Entwerfung der Adresse an Se. Maj. ernannt ward. Die Mitglie— der derselben sind der Marquis v. Pastoret, der Herzog adore, der

näͤchst wurden die Bureaus und der Ausschuß der Pe— t Die Kammer wird sich wieder ver— sammeln, wenn die Kommission der Adresse bereit ist ihren Vortrag zu halten. Rente 101. 75. 7Z0.

Lon don, 21. Dec. am Sonnabend war Cour in Wind— sor, bei welcher Gelegenheit sichLord Erskine, der neuernannte

Gesandte in Wuͤrtemberg, von Sr. Maj. verabschiedete nnd

Viscount Strangford, der von Constantinopel znruͤckge—

kehrt tst, Hoöͤchdeniselben vorgestellt wurde. Daun war

geheimer Rath, in welchem beschlossen wurde, das Par— lament noch weiter, vom 6ten Januar k. J. bis zum z. Februar zu prorogiren. K . =

Gestern fruͤh reiste der Graf Liverpool mit seiner . nach Bath ab, um daselbst einige Zeit zu

eien. , 8

Die Morning Chronicle sagt: wir sind geneigt zu glauben, daß die Minister bei Eroͤffnung des Parlaments ĩ große Vermehrung des Militairs antragen wer—⸗ Dasselbe Blatt meint, Hr. Canning sey in großer Verlegenheit wegen der Suͤd-Amerikanischen Staaten; der General-Consul fuͤr Buenos-Ayres, Hr. Hallett, sey noch nicht anerkannt, waͤhrend der Engl. General— Lonsul, Hr. Parish, von Seiten der dortigen Regie— rung mit großer Auszeichnung aufgenommen worden sei. Oberst Hamilton habe eine freündschaftliche und gast— freie Aufnahme in Bagota gefunden, wahrend Hr. Hur— tado blos als Privatmann in England lebe. Dasselb: sei der Fall mit dem mexikanischen Minister, Herrn Michilena, waͤhrend man Hrn. L. Hervey viel Ehre in

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Mexico erwiesen habe. 5

Män will wissen, unsre Regierung habe auf das Verlangen der Ostind. Compagnie eingewilligt, die Ar— mee in Indien zu verstaͤrken und werde entweder sechs Regimenter hinuͤberschicken oder die Compagnien der jetzt dort vorhandenen Regimenter vermehren. Das letztere,

Die Times behaupten fortwährend, Se. Maj. der Konig von Frankreich wuͤrden den Herzog von Polignae ins Ministerium berufen.

In einem Briefe aus Paris wird gemeldet, daß

sich Herr v. Villele durch die Vermittelung des Fuͤrsten

Polignac mit dem Herrn von Chateaubriand versoͤhnt habe, und daß letzterer zum Herzog gemacht werden und einen Gesandschaftsposten erhalten wurde. ö

vom 25. Dec. (uͤber Paris). Die Parlaments Sitzung wird am ten Febr. anfangen.

Der brittisch monitor spricht von einem Geruͤcht, wonach die Griechen eine constitutionelle Regierungsform bezweckten, und durch Deputirte hereits bei der engli—

schen Regierung um die Erläubniß nachgesucht hatten,

dem Prinzen Leopold die Krone anzubieten. (?) Der Minister Canning leidet an einem Anfall von Podagra. Briefe aus Buenos Ayres, die er me, sten Oktober gehen, enthalten gar keine Aufklaͤrung uber den Stand der Dinge in Peru, sondern nür die schon gemeldete Nachricht von der Ankunft des Linien⸗Schiffs Asia und der Brieg Achilles zu Callao. Eben so hat auch die Fregatte Boris, welche Monte Video am gten Oktober verlassen hatte, und in Portsmouth eingelaufen ist, keine neuern Nachrichten uͤber jene Angelegenheiten mitgebracht.

Die neuesten Blaͤtter aus Nordamerika enthalten nichts von Bedeutung.. , Bruͤ ssel, 24. Dec. Se. Maj. der Koͤnig befinden sich seit einigen Tagen weit besser. Sobald Allerhoͤchst⸗

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Meiningen, 19. Der. an welchem vor 25 Jahren unser verehrter und gelieb,

der neuen Verfassung eroͤffuet.

dieselben ganz hergestellt sein werden, welches hoffentlich hald geschehen wird, soll der neue euglische Both schaf⸗ ter, 2 Eharles Bagot, seins feierliche Antritts Au, ienz haben. . 1nan ng 2141 2

9 4 Bothschafter am franzoͤsischen Hofe, Hr. v. Fagel, ist wieder auf seinen Posten nach Paris zuräck⸗ gekehrt; dagegen ist unser Gesandter bei den Hansee⸗ Städten, Hr. Ritter Bangemau Hungens, von Ham⸗ burg augekommen. 30 In der Sitzung der zweyten Kammer der General Staaten am 21sten wurde zuerst ein Bericht uͤber die Veränderungen in dem Tarif der Ein- und Ausgangs Zoͤlle, welcher unter andern eine Erhohung der Gebuͤhren

auf Getreide enthielt, verlesen, die Berathschlagung dar⸗

uͤber aber auf den 4ten Januar festgesetzt, Hierauf kam Reihe an den Titel O und 7 des Civil Gesetzbuches, die nach kurzer Berathschlagung angenommen wurden. Dann schrit man zur Discussion uͤber den Gesetz Entwurf we⸗ gen göjähriger Ausloͤsung der Kansbillette. Nachdem

Redner sich daxuͤber ausgesprochen, wurde die Sitzung

aufgehoben, am folgenden Tage aber die Berathschla— gung uͤber denselben Gegenstand wieder aufgenommen,

ünd der Entwurf am Ende mit 64 gegen 890 Stimmen

angenommen. 3 n g Am gestrigen Tage,

ter Herzog dem Vgterlande geschenkt wurde, ward der erste Landtag, nachdem die Abgeordneten der drei Staͤn— de zusammen berufen worden waren, auf den Grund Zugleich reihte sich an dieses so wichtige Ereigniß die oͤffentliche Bekanntma— chung der Verlobung unsers Herzegs mit der Prinzes— sin Marie von Hessen-Kassel, Tochter ldesJ reg. Kur— fürsten, geb. d. 6. Der. 1904. , , i n. Aus der Schweiz, vom 22. Dec. Der paͤp stliche

Nuntius, Herr Nassali, ist am 12. Dec. Abends aus

den Niederlanden, wohin er sich vor fast anderthalb Jah⸗ ren wegen Unterhandlung eines Konkordats verfuͤgt hatte, zuruͤck nach Luzern eingetroffen. Schon aber am is. reisete er wieder von dort ab, um sich uͤber Bern nach Rom hin zu verfuͤgen. Manu glaubt, daß daselbst eine andere Bestimmung seiner harre, und daß somit ein

anderer Nuntius nach der Schweiz koöommen werde. Die.

Geschafte der Nuntiatur besorgt einstweilen der Abbate Ghizzi. Od der Zweck der Mission Herrn Nassali's ach den Niederlanden wirklich erreicht worden sey, ist unbekannt, doch hat man Grund hieran zu 6 5 St. Petersburg, 15. Dec. Dieser Tage haben J. M. die Kaiserin Maria zwey neue Wohlthätigkeits“ Anstalten gegruͤndet, von denen die eine zur Aufnahme derjenigen Individuen bestimmt ist, die fruͤher Zoͤglinge des Instituts waren und durch die letzte Ueberschwem— mung gelitten haben; die zweite als Zufluchtsstaätte fuͤr alle in Folge jenes Ungluͤcks jetzt Uümherirrenden, des Schutzes und Obdachs beraubten, elternlosen Kinder dienen soll. 1929 . Die am 23sten v M. zur Unterstuͤtzung der durch

die Ueberschwemmung vom hten ihrer Haabe Beraub— ten allerhoͤchst verordnetes Central Committé begann he— reits am Tage darauf ihre Sitzungen und bildete un— verzuͤglich in den verwuͤstetsten Stadttheilen mehrere von ihr abhängige Unter-Committéen. Bis jetzt sind 400 verarmten Familien, aus 191655 Koͤpfen bestehend, Bei— huͤlfen an Geld, Kleidungsstuͤcken und Nahrungsmitteln ü , r , n Die Privat-Subseriptionen zum Besten derer, welche durch die Ueberschwemmung gelitten haben, dau— ern hier und in den innern Provinzen des Reichs fort, und betragen, einer officiellen Anzeige zufolge, bereits kzoooo Rubel, wozu unter andern die Commission der zeistlichen Schulen 500000 Rubel, die Gräfin Orlow woooo, der Handelsstand der Stadt Riga 35000 und bir hiesige Englische Clubb 10000 Rubel beisteuerten. Die bisher im Departement des oͤffentlichen Un ker⸗

richts bestandene 4te Section, welche die Direction aller im Reiche vorhandenen Schulen und die Revision aller fur diefelben erscheinenden wissenschaftlichen Lehrbuͤcher leitete, ist aufgehoben, und statt derselben eine eigene Kanzley bey dem Ministerio des oͤffentlichen Unterrichts gebildet worden, deren Director der bisherige Director der Universitaͤt Kasan, Fuͤrst Schirinsky Schichmatow, geworden ist —; .

Einem Beschlusse des Reichsraths vom 16 ten v. M. zufolge, hat die Commerz⸗Bank hinsichtlich der Auszah⸗ lung der bei ihr deponitten Darlehen folgende Verhal⸗ tungsbefehle erhalten! 1) Darlehen in Golde hoͤren fur immer auf; 2) Darlehen in Silber duͤrfen statt fin den, nur mit der Beschraͤnkung, daß ihre Ruͤckzahlung in Silber oder in Papier geschieht. Die fruͤher in dieser Bank deponirten Capitalien in klingender Muͤnze blei⸗ ben noch zwei Jahrt in ihrer bisherigen Gultigkeit; 3) werden sie aber binnen dieser Frist von ihren Eigen⸗ thuͤmern nicht zuruͤckgefordert, so sind sie den obener⸗ wähnten Bestimmungen zu unterwerfen.

Wir haben hier fortwaͤhrend die unfreundlichste Wit—⸗ terung. Der Wasserstand der Newa ist noch immer be⸗— deutend hoch, und hie Heerstraßen sind durch den un— aufhörlichen Regen so schlecht geworden, daßdie Posten feit 14 Tagen immer 46 Stunden spaͤter ankommen als sonst.

Wöar sch au, er4. Dec. Nach einer Verordnung des Fuͤrsten Statthalters soll, um dem Andringen der Ju— den nach Warschau vorzubeugen, von jetzt an, keinem derselben ein Wohnsitz hier gestattet werden, wenn er nicht eine wuͤste Baustelle mit der Verpflichtung, binnen Jahresfrist ein steinernes Haus darauf zu erbauen, kaͤuf⸗— lich erwirbt, und ein Vermoͤgen von C000 Gulden nach— weiset. Ein auf kurze Zeit nach Warschau kommender Jude wird nicht eher durch die Barrieren eingelassen, bevor er nicht einen Erlaubnißschein zu einem eintägi— gen Aufenthalte gegen Eütrichtung von 20 Pohln. Gr., ausschließlich 10 Pohln. Gr. Stempelgebuͤhren, loͤset. Die in Warschau wohnenden Juden erhalten beim Aus— tritt aus den Barrieren Zeichen, welche sie bei ihrer Ruͤckkunft abgeben muͤssen. . Tarte i. Die allgemeine Zeitung enthält Folg en⸗ des: Triest, vom 17. Dec. Mittelst eines von Kon⸗ stantinopel hier eingelaufenen Schiffs, sind neue Briefe aus Hydra bis zum (ten d. M. hier angekommen, durch welche sich die bereits gemeldeten Ereignisse vom 12. Nov. vollkommen bestaͤtigen. Ibrahim Pascha hat sich in deren Folge nach Marmorissa gezogen, und eine an— dere Abtheilung seiner Flotte soll geraden Wegs nach Alexandria gesegelt senn. Der Verlust seiner Escadre wird von den Griechen auf 3 Brieggs, die verbrannt wurden, 5 Goeletten und 17 Transportschiffe angege⸗ ben. Ju Hydra waren mehrere gefangene Kapitains eingebracht worden. .

Semlin, 16. Dee. Nachrichten aus Belgrad zu⸗—

folge ist Abolubat Pascha, gewesener Statthalter von Salonichi, aus seiner Verweisung in Demotika, nach Konstantinopel zuruck gerufen worden. Man fuͤrchtete eine Wiederanstellung desselben. In Thessalien besonders wurde dieselbe großen Schrecken erregen. Span ien. Der Monteur schreibt aus Madrid, vom 15. December das frhnzösisch Häuptquartler hat in Folge erhaltenet Befehle, da ib es sich gerade befinde stehen zu bleiben, zwischen“ i e n Aranda Halt gemacht und, wie es jetzt heißt, beschräͤnkt sich die Räͤu— mung auf zwel Regimenter Linien, Infanterie, ein Ne— giment berlttener Ehausseurs; und einen betrachtlich en Theil des Administrations-Personals.

Man hat bemerkt, daß Hr. Ugarte seit 14 Tagen, rr. Entschuldigung mit , . nicht nach dem

seurial gegangen, eln Umstalid, der die besondere Aufmerksamkeit unserer Politiker erregte. .

Von Wiederherstellung der Inquisition ist nicht mehr die Rede; der Erzbischof von St. Jago, der zum Groß—