D 1 // / /
22
der Civilliste und der Emigranten-Entschaͤdigung näͤch— sten Montag in die Deputirten⸗ Kammer gebracht wer—
den. .
Die Neujahrs - Geschenke welche Se. Maj. dem Herzog von Bordeaux und Mademoiselle machen wer— den, bestehen fuͤr letztere in einer hoͤchst kunstreich gear— beiteten silbernen Toilette; sfuͤr ersteren aber in einem Artillerie Park, der mit Verschanzungen und anderen Vertheidigungswerken umgeben ist; am aͤußersten Ende ist, als Zielscheibe ein Faß an einem Mastbaum aufge haͤngt. Das Ganze ist aus Gold und Silber gearbeitet— Selten ist wohl etwas mit solchem Eifer aufgenom—
men worden, wie die Subseription zu dem Denkmal!
bei Quiberon; von allen Seiten stroͤmen fortwährend Gaben herbei. Der Koͤnig hat mittels eines Schreibens vom 6ten v. M. den Schweizer Cantons, in hoͤchst ehrenvollen Ausdruͤcken uͤber die Tapferkeit und Treue ihrer Trup— pen, das Interesse ausgesprochen, was Se. Maj au dein Erfolg der Kapitulation mit Neapel nimmt, damit, nach den eigenen Worten Sr. Maj. die in dem Köoͤnigreiche beider Sicilien herrschenden Bourbons dieselben Vor— theile, welche seit langen Jahren die Schweizer Regi— menter den Landern gewähren, erlangen und genießen moͤgen. Die Vertheilung der Spanien. Nachrichten aus Nordamerika zufolge sind in der Provinz Virginien die Wahlen fuͤr die Praͤsidentschaft beendet. Hr. Crawfurd hat die meisten Stimmen er— halten, naͤmlich G6, 234, nächst ihm Hr. Adams (3,219) Der General Jackson dagegen 2, 740 und Hr. Clay nur 413. . Rente 101. 75. 90. . . London, 25. Dec. (über Paris). Der Proceß wi⸗ der Hen. O 'Connel beschaͤftigt sehr die Aufmerksamkeit des Publikums und giebt unseren Blaͤttern, die sich theils gegen, theils fuͤr ihn interessiren großen Stoff. Auf dem Kobeurg Theater wurde gestern, mit au⸗—
Etoile giebt eine vollständige Uebersicht der franzoͤsischen Occupationsarmee in
ßerordentlichen Erfolge zum erstenmale das Drama: die
franzoͤsische Revolution oder die Schreckens— regierung, vorgestellt. Mit Freuden konnte man be⸗ merken, daß die Menge der Zuschauer alle demokrati— schen Maximen Robespièrre's Barrère's und anderer Gewalthaber jener entsetzlichen Zeit auspfiff.
Aus der Schweiz, vom 25. Dec. Nichts entwik— kelt mehr die Industrie eines Landes, und giebt dem innern Verkehr einen höhern Schwung, als die Anle⸗ gung neuer, und die Verbesserung alter Landstraßen. Die verschiedenen Kantonsregierungen der Schweiz uͤber⸗ zeugen sich immer mehr von dieser Wahrheit. Jaͤhrlich entstehen neue Verbindungswege, und jaͤhrlich wird die Industrie, selbst in den entlegendsten Thalgelaͤnden, le, bendiger. In Graubuͤndten sind, außer den Hauptstra⸗ ßen uͤber den Bernhardin und Spluͤgen, die jetzt schon mit Diligencen befahren werden, die Fahrwege von Chur nach Selva im Tapetschenthal und nach St. Marig auf dem Lukmanier, uͤber Lenz und den Septimer nach Bregaglia und Chivenna, uͤber den Weißenstein nach Punt, uͤber den Berning nach Tirano, und uͤber die Zuͤga durch Davos nach Klosters verbessert worden. Eine neue Straße fuͤhrt von Stalla uber den Julier nach St. Moritz, und von Ca saceia uͤber die Maloya eben dahin. Im Kanton St. Gallen wird die Straße durchs Tog,— genburg, von Wildhans nach Grabs fortgesetzt. Im Kan⸗ ton Zuͤrich wird eine neue Hauptstraße von Zuͤrich nach Luzern, hintern Albis, angelegt, weil der Weg uͤber den Albis zu steil und unbequem ist. Im Kanton Schwyz ist der Fahrweg von Art nach Kuͤßnach vollendet. Er soll bis Luzern fortgesetzt werden; eben so wie jener von
von Zug nach Art, so daß man kuͤnstighin diese schoͤne . mit Kutschen wird besuchen koͤnnen. In Un—
terwalden arbeitet man noch an der Straße uͤber de Bruͤnig, und der Weg von Stanz nach Engelberg i verbessert worden. Uri und Tessin berathen sich no uͤber Vollendung der Gotthardstraße, wahrend die ü den Susten, von Wasen nach Meyringen zerfällt. N Kanton Tessin soll eine Fahrstraße durchs schoͤne Cenn valli von Locarno nach Domo d'dssola eroͤffnet werda Von Luzern nach Bern ist die neue Hauptstraße uh Sursee, Hutwyl und Sumiswald vollendet wor Eine neue Straße fuͤhrt von La Chaux de Fonds uͤh Saint Leger nach Delemont (Delsberg). Von Neufch, tel fuͤhrt eine schoͤne Straße jetzt am Seeufer hin ni Serriere. Im Kanton Waadt wird fleißig an Straße von Lausanne nach Yverdon, uͤber Echallens arbeitet, und zwei neue Straßen fuͤhren uͤber die My chaire und Mont⸗Tendre nach dem Jouxthal. 3 Wallis ist eine große Straße von Martaigny nach R des, durch die Rhonesuͤmpfe, jetzt fahrbar. Der Fah weg nach St. Pierre am großen Bernhardsberg ist se verbessert worden. Ein anderer fuͤhrt von Month durch die Thaͤler von Champery und Abondance mu Thonon am Genfersee. Ein dritter von Brieg nn Oberwald, am Fuße der Grimsel und des Rhoneglt schers. Der Kanton Freiburg allein, obgleich nicht besonde gebirgig, hat wenig oder nichts fuͤr seine Straßen gethaf und man ist in bestäͤndiger Gefahr, auf dem interessa ten Wege von Bulle nach Vevay den Wagen zu zerbm chen. Man spricht von Erbauung einer Straße al Thuner- und Brienzersee, so wie am Wallenstaͤdterst den man bei siuͤrmischem Wetter nicht passiren kam Schwieriger, aber auch um so nothwendiger wurde! seyn, eine Straße von Brunnen noch Altorf am Urna see zu erbauen. Ein wahres Meisterstuͤck ist die von Ben mio im Veltlin uber den Stelvio nach Tirol fuͤhren Militärstraße. Man wollte sie erst am Braglio hinab nach St. Maria im Graubuͤndtner Muͤnsterthal we den, aber die Bewohner desselben haben diesen Vorschla verworfen, und es vorgezogen, seitwaͤrts zu bleiben. r Tuͤrkei. Die Allgemeine Zeitung enthaͤlt folge des Schreiben aus Marseille, 22. Dec. Man hi Briefe aus dem Archipel mit einigen Details uͤber wichtigen Vorgaͤnge im November, die wahrscheinli den dortigen Feldzug fuͤr dieses Jahr beendigen. Me erwartet mehr Schiffe aus der Levante, durch die wir un staͤndlichere Berichte erhalten werden. Inzwischen ruͤ⸗h ren die gegenwartigen Nachrichten von Personen her, d der Sache der Griechen abgeneigt sind, und schein also unverdaäͤchtig. Sie melden im Wesentlichen Folge des: Ibrahim, Pascha, der sich in den Meerbusen vn Stanch io zuruͤckgezoagen, und daselbst seine gesamm Fotte mit seinen zahlreichen Transportschiffen, (mei gemietheten europaͤischen Schiffen) versammelt hatte, ber tete, den von Konstantinopel und von seinem Vater haltenen Befehlen zufolge, Alles zu einer neuen Exped tion vor, zu welcher er vorzuͤglich seiner Landtruppt bedurfte. Diese waren wahrend der Abwesenheit de Flotte zwischen Keramo und Melasso kantonnirt gewes— Sie wurden auf die Kriegs, und Transportschiffe d aͤßwyptischen Flotte vertheilt. Ibrahim wollte mit all seinen Streitkraͤften zufürderst in die Bucht von Su segeln, und daselbst Vorbereitungen zu einer Landu auf Morea treffen. Es hieß, er wolle, statt wie er A fangs beabsichtigt hatte, im mittaͤglichen Theil der Hal insel zu landen, von Suda aus in den Meerbusen vo Nauplia uͤbersetzen, und seine Landung auf der Ostkuͤs bewerkstelligen, wodurch er leichter ins Herz des Pell ponneses eindringen, und zugleich die gefährlichsten Em pässe vermeiden konnte, die bei einem Marsch von Suͤdkuͤste Morea's ins Innere nicht zu umgehen ware Die Griechen hatten den Eingang des Meerbusens v Stanchio nicht eigentlich blokirt, und einige vor dems⸗ ben aufgestellte leichte Fahrzeuge entfernten sich, so w die Avantgarde der aͤgyptischen Flotte Budrun verlief
7 ar d r , , 4 95 8 an,. * . a, , , . ö mm mn, M n mm m n n ? . 6 3 7 ,, , , , m , n 0 6 6 n mm . mmm 2. ö ö = 5 1 z ö . 2 3 f . 19 , , . . , . 66 2361
e n, ö ö. 2 K 6 6 , , . .
l 4
23
Ibrahim kounte demnach ohne Hinderniß seinen Zug nach Fandia unteruehnren. Er segelte zioischen den Sporaden durch gegen Santorin, ohne weitere Vorsichtsmaßregeln zu nehmen. Erst zwischen Santorin und dem Cap Sassaso, un⸗ fern der kleinen Insel Christina, sah er ploͤtzlich eine starke Ab⸗ theilung leichter griechischer Schiffe, bei denen sich viele Brander befanden, in seiner Nähe. Diese unvermuthete Erscheinung veranlaßte auf den agyptischen Schiffen große Bestuͤrzung. Es kam zu einer Kanonade, die im Grunde unbedeutend gewesen sein mag, allein nichts desto weni⸗ ger die in der aͤgyptischen Flotte herrschende Verwirrung vermehrte. war, ergriff die Flucht, und zwar, da die Aegyptier sich von Kandia abgeschnitten glaubten, in nordoͤstlicher Rich, tung. Die ersten fluͤchtigen Schiffe gelangten zur Insel Nanfi, und eilten von dort nach Budrun zuruͤck. Eine andere Abtheilung segelte gegen Rhodus; einige Schiffe gelangten in Kandiotische Hafen. Ibrahim Pascha und Ismail Gibraltar befanden sich mit ihren beiden Admi⸗ ralschiffen zuletzt wieder zu Budrun, wo sie so viele Schiffe als moglich zu sammeln suchten, wahrscheinlich um mit denselben nach Alexandrien, zuruͤckzukehren. Mehrere aäͤgyptische Schiffe sind von den Griechen ge⸗ nommen worden, und die ganze Expedition ist geschei⸗ tert.
Spanien. Ein Privatbrief aus Madrid vom 20. Dec. (im Iournal des débats) meldet; Die Polizei Be— hörde zu Valladolid hat den vormal. Cortes Deputirten vom Jahre 1920, Gonzales, aus der Stadt gewiesen; man mißt diefe Maßregel, obwohl anscheinend ohne al⸗ len Grund, der (vor kurzem gemeldeten) Landung von Constitutionellen oder — nach anderer Vermuthung — Schleichhaͤndlern an der Kuͤste von Valencia und den dadurch erregten Besorgnißen bei. Aus denselben Grunde, meint man, sei auch der politische und militairische Chef von Salamanca, Hr. Cienfuegos, abgesetzt wor— den. — Der Koͤnig hat den hohen Kriegs-Rath zum
Gutachten uͤber den Prozeß des Generals Cruz aufge— fordert; in Folge dieses, wie man meint, durch den Ein—
fluß der Herrn Zea und Ugarte erfolgten Consultation hofft man Hrn. Kruz in Freyheit gesetzt zu sehen.
Der Prinz Maximilian von Sachsen K. H, geht alle Tage in Madrid umher und besucht alle Anstalten, ohne weiteres Gefolge als zwei oder drei Spanier ho⸗ hen Rangs die ihn begleiten. 81
Aus Cadix vom 14. Dec. meldet das obgenannte Blatt, daß die, zur Befatzung dieses Platzes bestimmte Division von la Caracca Besitz genommen und diese
nsel befestigen lasse; man glaube, daß auch auf der Jasel Leon, so wie zu Kadix selbst mehrere Werke er— ichtet werden und daß alle Einkuͤnfte beider Orte von den Franzosen werden verwaltet werden. — Die Schiffe on der franzoͤsichen Marine gereichen dem spanischen zandel zum besonderen Schutze.
In Columbien erschienen gegenwaͤrtig neunzehn Beitungen, und zwar in Bogota 3 (Curreo, Gaceta, Lonstitutional), eben so viel in Caracas, 2 zu Panama, zu Carthageng, 2 zu Guayaquil, und in la Guaira, papayau, Antiochia, Lumana, Maracaibo und Quito, iner jeden eine. In London erscheinen bei Ackermann bei fuͤr Columbien bestimmte Zeitungen, die von aus— hewanderten gelehrten Spaniern redigirt werden.
Inland.
Erfurt. Der vormalige Abt zu Großammensle— en Bonifacius Schoffs, hat zum Besten der Kirche und r Schulen zu Worbis zwei Kapitale von beziehungs⸗ eise 1000 Rthlr. und 1200 Rihlr. in Golde, und
der Hauptmann Karl Friedrich von Steinmetzen zu Ziemerode, im Kreise Heiligenstadt, zum Ankauf von brundstuͤcken fuͤr die dortige Schule 250 Rthlr. und r die Schule zu Bischhagen 160 Rthlr. vermacht.
Ein Theil, der den Griechen am naͤchsten
Marienwerder. Nach der, von dem hiesigen Verein zur Militair-Blinden-Unterstuͤtzung unterm 25. Dec. abgelegten Rechenschaft betrug die Einnahme des⸗ selben im Jahre 1624 973 Rthlr. 11 Sgr. 2 Pf.; die Ausgaben dagegen 1166 Rthir. 24 Sgr. 6 Pf., die hiernach erwachsenen Mehrausgaben von 193 Rihlr. 20 Sgr. konnten indeß aus abgezahlten Kapitalien uͤbertra— gen werden. Die Ausgaben bestanden, wie in vorigen Jahren aus Vertheilungen an bestimmten feierlichen Ta⸗ gen, als: 189. Januar, 3. August ze. und in einzelnen Un— terstuͤtzungen, namentlich zur Erwerbung von Grundstuͤcken. Mun ster. Der Chaußeebau von Lengerich zur hannoͤverschen Grenze ist im Monat Nov. vollendet worden. Po fen. Der Flaͤchen-Inhalt des hiesigen Re⸗ gierungsbezirks kann zu 327 Quadratmeilen angenom— men werden, darauf befand sich am 1. Januar 18624 eine Volkszahl von 660,599 Seelen. Die Bevoͤlkerung betraͤgt demnach im Durchschnitte 020 Menschen auf eine Quadratmeile. Folgendes sind die Resultate aus den Bevoͤlkerungslisten pro 1623. die Zahl der im genannten Jahre Gebornen beträgt: 28, 614 die der Gestorbenen, 17, 962
Es sind also mehr geboren als gestorben: 19,652. In den einzelnen Kreisen verhaͤlt sich die Zahl der Gebornen gegen die Gestorbenen in folgenden Abstu⸗ fungen: a. Adelnau, geb. 3 gest. b. Birnbaum, 13 geb. g gest. C. Bomst, 13 geb. 8. gest. d. Bak, 16 geb. 9 geb. e. Fraustadt 19 geb. 13 gest. f. Kosten 16 geb. 9 gest. g. Krotoschin, 19 geb. 12 gest. h. Kroͤben, 22 geb. 13 gest. i. Meseritz, 13 geb. 8 gest. HK. Obornik, 14 geb. 3 gest. J. Ostrscescow, 19 geb. 12 gest. m. Pleschen, 7 geb. 4 gest. n. Posen, 11 geb. 8 gest. Oo. Samter, 16 geb. 9 gest. p. Schrinim, 10 geb. 6 gest. 4. Schroda, 14 geb. G stest. r. Wreschen, 146 geb. 9 gest. Knaben sind geboren 14,734, Maͤdchen 13 660. Ver⸗ haͤltniß 3. Im Ganzen sind 1496 Kinder außer der Ehe geboren, folglich unter 19 ein uneheliches Kind. Das Verhaͤltniß der unehelichen Kinder zu den uͤbri⸗
gen ist
a. in den Staͤdten wie 1 zu 15. b. auf dem Lande 28.
Getraut sind 5285 Ehepaare, darunter 53 Maͤnner uͤber Fo Jahr alt, wovon 33 mit Frauen unter 350 Jahren sich verbunden haben. Unter 90 Jahr alt geworden sind 89 Maͤnner, 107 Frauen. Todtgeboren sind 342 Knaben, 260 Madchen, zusammen 60.
Diese Zahl verhalt sich zur ganzen Summe der Ge⸗ bornen wie 1 zu 46. Bei der Niederkunft und im Kind⸗ bette sind gestorben 253 Frauen.
Von den Gestorbenen haben 2501 das natuͤrliche Lebensziel erreicht und sind an Entkräͤftung gestorben.
An Poken sind uͤberhaupt 762 Kinder gestorben.
Die Mortalitaͤt war folgende, und zwar bei den Kindern am staärksten, es starben: .
a. vor vollendetem 1sten Jahre 4881
nach vollen detem 1sten und vor vollend. 7ten J. 4151
b
C. nach vollendetem 7Ften und vor vollend. 14ten J. 802 d. nach dem 14ten und vor vollendetem 2osten J. 361 e. hierzu die Todtgebornen 602
10, 820.
Hiernäͤchst bei den Erwachsenen bis gegen das Jahr Am schwaͤch sten
boste a695
bei alten Leuten bis 90 Jahr
und daruͤber
Potsdam. Die Gemeinde zu Naͤchst- und Fern⸗ Wuͤnsdorf, Amts Zossen, hat sich durch die Beilegung
eines Grundstuͤcks von m und ein halb Morgen von der vor—
zuͤglichsten Eigen schaft der dortigen Feldmark, um die Verbesserung ihres Schuldienstes sehr verdient gemacht.