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rikala (in Thessalien) dem Begler-Beg Il— e , n. der Sandschak von Konstandil (im noͤrd— lichen Macedonien) dem Begler⸗Beg Al Vrione 's Neffen) unter der Bedingung, die Verwaltung desselben in Person zu uͤbernehmen, verliehen. Diese Maaßregeln werden besonders auf die Lage der Dinge in Albanien und Epirus großen Einfluß haben. Durch Berichte aus Syra, Smyrna, und einigen andern Punkten des Archipels, sind wir uͤber die Ope⸗ rationen und Schicksale der aͤgyptischen Flotte vollstaͤn⸗ diger als zuvor, obgleich immer noch nicht ganz zuver laͤssig, unterrichtet. Folgende Angaben konnen unterdes— sen als vollkommen glaubwuͤrdig betrachtet werden Die aägyptische Expedition war wirklich am 8. Nov. von Budrun' ausgelaufen, und am 10. auf der Höͤhe der
Insel Kandig angelangt, wo eine griechische Eskadre
Don einigen 0 Fahrzeugen sie erwartete. Fuͤnf griechi⸗ sche Schiffe, und eben so viele Brander, wovon verschie⸗ dene zu Grunde gingen versuchten sich an diesem Tage gegen einzelne der aͤgytischen Flotte, ohne ihnen etwas anhaben zu koͤnnen. Am 12. waren beide Flotten ein— anber in der Naͤhe, der Wind aber bereits so gewaltig, und zugleich so veraͤnderlich, daß von keiner Seite ma— noͤvrirt werden konnte. Am 13. jagten vier griechi⸗ sche Schiffe fast den ganzen Tag hindurch mit Brandern einer aͤgyptischen Fregatte nach, die aber mit dem Ver⸗ lust einiger von der Flamme ergriffener Segel davon kam. An eben diesem Tage ging der Wind in den hef— tigsten Sturm uͤber, der am 14. beide Flotten nicht nur gaͤnzlich aus einander warf, sondern auch die einzelnen Schiffe derselben in mehrere Richtungen zerstreute. In diesem Sturme verlor die aͤgyptische einige (man glaubt uͤberhaupt funf) von europaäͤischen Kapitains gefuͤhrte Transportschiffe, die den Feinden in die Hande fielen. Bereits fruͤher (Cin der Nacht vom 9. auf den 10.) hat— ten diese eine ebenfalls zur ägyptischen Expedition ge— hoͤrige spanische Brigantine genommen. Hierauf schei— nen ihre Siege sich zu beschraͤnken.
Zwoͤlf aͤgyptische Kriegsfahrzeuge liefen wahrend des Sturmes in den Hafen von Spinalonga (ostwaͤrts von der Stadt Kandia) ein. Der uͤbrige Theil der Flotte begab sich, wie schon gemeldet worden, in den Meerbu— sen von Marmarissa.
Man versichert, daß gleich nach Ankunft dieser Nach— richten von hier aus an Ibrahim Pascha der Befehl er— gangen sei, mit seiner ganzen Expedition, sobald nur Wind und Wetter es zuläßt, zu den zwölf vor Kandia liegenden Schiffen zu stoßen, und bei der ersten guͤnsti— gen Gelegenheit eine Landung auf Morea zu unterneh— men. Im Innern dieser Halbinsel war der Zwist zwischen den Parteien auf einen solchen Grad gediehen, daß man
Die deutschen und franzoͤsischen Journale tragen sich bereits seit mehreren Wochen mit einem, wie es heißt, am 7. Dec. zu Triest angelangten, von dem griechischen Viee-Admi— ral Sachturi eigenhaͤndig geschriebenen Briefe nach wel⸗ chem die àgyptische Flotte am 12. bei Kandia aufs Haupt geschlagen, und gaͤnzlich zerstreut seyn follte. Von dieser großen Neuigkeit, die durch die obigen Angaben hinreichend widerlegt wird, wußte selbst der bekannte Brander-Haupt⸗
mann Eonstantin Canaris, der am 21. Ndv. auf der Insel
SSuyra einlief, und, nach seiner eignen Aussage, am is. durch Sturm von den andern griechischen Schiffen getrennt worden war, nichts zu erzaͤhlen. Auch die Zeitungen von Hydra, die wir bis- zum 20. Nov. besitzen, erwaͤhnen dersel⸗ ben mit keinem Worte. — Wir haben ubrigens gute
Gruͤnde zu glauben, daß der angebliche Sachturische Brief
nie in Triest angekommen ist. (Anmerk. des oͤster. Beob.)
Ahmed (Omer ⸗
(selbst nach Aussage griechischer Zeitungen) das Aeußers zu erwarten hatte. .
Ungeachtet der vorgeruͤckten Jahreszeit ist die Pu in einigen Quartieren der Hauptstadt noch nicht gan gewichen, und es hat so eben ein besonderes traurig⸗ Schicksai die hiesige persische Gesandschaft getroffe Nachdem zuerst der Bruder des persischen Geschaͤftstu gers,
len war, folgten bald darauf mehrere Hausgenossen, un
zuletzt der Geschaͤftstraͤger selbst, so daß nicht ein ein
Familie oder der Gesandsann
ges Individuum seiner t die Angelegenheiten derselben
schaft uͤbrig blieb, um, besorgen. ; Anderen Nachrichten aus Konstantinopel vom il Dee. zufolge, (welche die Allgem. Zeit. mittheilt) haͤlt da Divan seit 14 Tagen täglich Sitzungen, und nach Allen
was man hoͤrt ist es keinem Zweifel unterworfen, du
die Pforte außerordentliche Vorbereitungen zu einn neuem Feldzuge trifft. Im Arsenal wird Tag und Nach gearbeitet. Der Untergang der Griechen im bevorst henden Feldzuge wird mit eben der Zuversicht, wie i
vergangenen Jahre verkuͤn det. — Ibrahim Pascha, da
wie der Kapudan Pascha, mit Widerwaͤrtigkeiten alln Att zu kämpfen hatte, hat sich von Kandia nach da Meerbusen von Makri zuruͤckgezogen; eine andere A theilung seiner Flotte liegt bei Suda.
Königliche Schau spiele.
Tontag 17. Jan. Im Opernhause: Armide, grof Oper in 5 AÄbtheilungen, mit Tanz. Musik von Glut Ballets von Telle. .
Zu dieser Vorstellung werden die Billers erst vo Sonnabend Morgen an, verkauft.
Dienstag 18. Im Opernhause? Redoute. Ein laß-Billets zu = Dienstag Nachmittag 5 Uhr bei dem Kastellan Hu Sattler im Opernhause, bei dem Kastellan Hr Adler im Schauspielhause, und Abends nach Eroͤffnm des Hauses an den beiden Kassen zu haben. Es find u dleser Redoute die bei den täglichen Schauspfik Vor icll nge gewohnlichen zwei Eingaͤnge statt; eine dem Universitaͤts- Gebäude, und der andere der Bibliothek-Gebaͤude gegen uͤber. Fuͤr diese Redom werden auch Zuschauer, Billets zu den Logen des di ten Ranges verkauft, und sind daher diese Billets 4 gen Bezahlung von * Rihlr. fuͤr das Stuͤck, von Dim stag Morgen 5 Uhr, bis Nachmittags 5 Uhr, bei da beiden genannten Kastellanen zu haben. Waͤhrend d Aufenthalts in den Logen steht es einem Jeden frt sich zu demaskiren; jedoch nicht wahrend der Anwesenhf im Saale. Die Kasse wird nm 9 Uhr geoͤffnet. En der Redoute um 5 Uhr.
Meteorologische Beobachtungen. Barometer Therm. Hygr. Wind! Witterung.
80 W. S810 W. trüb. 26 W. trüb. 135 S. W. trüb. 725 S. W. trüb. 6575 S. W.
A. 289 1“ trüb. F. 2895 42 M. 28 A. 8 F. e M. 28
2*7, 27,
387, N Joy, 241 9 . 3 N23”,
14. Jan. 15. Jan.
16. Jan.
heiter.
— 6 —
Gedruckt bei Feister.
Redacteur John
Mustapha Aga, als Opfer der Krankheit gefa
Rthlr. fuͤr jede Person, sind b
den, welche der Londoner Hof erließ als
Allge
preußische Staats-Zeitung.
meine
MJ
14.
Berlin, Dienstag,
J. Amtliche Nachrichten.
Kronik des ZTages.
Abgereist. Se. Excellenz der wirkliche Geheime⸗ th und Dom -Dechant, Graf zu Spiegel Desenberg, ach Muͤnster.
II. Zeitungs⸗Nachrichten. Ausland.
Paris, 11. Jan. Durch Koͤnigl. Ordonnanz vom 5. December sind 60, 000 junge Mannschaften auf die Flasse von 1824 berufen.
Ueber den Zeitpunkt der Einstellung dieser Mann— chaften soll weitere Bestimmung erfolgen. . .
Der Konig ist gestern mit dem Dauphin in die Fegend von Versailles auf die Jagd gefahren. .
Vorgestern hat der General-Lteutenant Pozzo di Borgo in einer Privat-⸗Audienz dem Koͤnige seine euen Beglaubigungsschreiben als außerordentlicher und swollmächtigter Minister Sr. Maj. des Kaisers von ußland uͤberreicht. ; ;
Wir mußten gewaͤrtig sein, sagt die Etoile, daß sewisse Schriftsteller uͤber die von der englischen Regie⸗ ung gezeigte Neigung, Handelsverträͤge mit den neuen reistaaten von Suͤdamerika zu schließen großen Laäͤrm achen wurden. Das Journal dés débats, dem alles einer Gelegenheit des Angriffs dient, sagte gestern, „die Folgen dieser Maaßregel sind von hoͤchster Wich igkeit. Und in diesem kritischen Augenblicke bringt
nan eine, uͤbrigens so heilige Entschaͤdigung in Vor⸗
chlag! Und in diesem Augenblicke denkt man an Ren⸗ en — Konversion, an die Errichtung zeuer Papiere .
Welcher Zusammenhang ist nun wohl zwischen den Gesetzentwuͤrfen und den Handelstraktaten Englands it den spanischen Insurgenten. Das Iournal des dè- hats, moͤge doch an die Handelstraktaten mit den spa— ischen Cortes denken; wo war deren Buͤrgschaft? In— dessen ist ein wesentlicher Punkt, der die Aufmerksam⸗ eit aller Besonnenen auf sich ziehen muß: namlich daß die n Frage stehende Maßregel nichts in den Rechtsgrund ätzen veraͤndert und selbst auf die Thatsache nur einen
ehr beschraͤnkten Einfiuß ausüben kann. Das Interesse
unserer Fabrikanten und Kaufleute, sagen die englischen Blatter, verlangt die Anerkennung der Freistaaten von Mexico und Columbien. — Die Antwort auf dieses Argu— ment kann man auf jeder Seite der eigenen Manifeste fin— im Jahre 1775 ie nordamerikanischen Kolonien sich gegen das Mutter⸗ land erhoben. Auf jeder Seite derselden liest man, daß
ler Souvergin von Großbrittannien nicht minder Koͤ—
den 18ten Januar 15235.
nig von Pensilvanien und Virginien ist als von den Pro— vinzen Jork und Northumberland. dan will sich auf die, im Parlament gehaltenen Re⸗
den und die dort auf die Tafel gelegten diplomatischen Pie— cen stuͤtzen; aber in Allem was gesagt geschrieben worden ist, findet sich die Erklarung, daß, bey aller Widersetzung gegen eine fremde Einmischung in die Angelegenheiten des spanischen Amerika, das Kabinet von St. James in keiner Weise das volle Recht des Koöͤnigs von Spanien, bestreite, alle Mittel und selbst Gewalt zur Ruͤckbringung der insurgirten Kolonien anzuwenden. Das Recht der legitimen Oberherrschaft uͤber jene Lander der neuen Welt ist mithin authentisch als an der Krone Spaniens haf— tend anerkannt. Um solches gelten zu machen hat die— selbe vermittelnde Unterhandlungen und endlich die Ge— walt der Waffen gebraucht. Der große Kampf ist bei weitem noch nicht beendigt; wer gaͤbe also wohl einer fremden Macht ploͤtzlich eine so absolute Obergewalt, daß eine bloße Erklarung von ihrer Seite alle Rechte Spa— niens aufhüuͤbe. Wenn eine solche Verwirrung in den politischen Principien von denen die eivilisirten Nationen geleitet werden entstuͤnde, wo wäre den ein Ziel fuͤr die Berechnungen des Ehrgeitzes und der kaufmaͤnnischen Habsucht. Europa wuͤrde jene verhaͤngnißschwere Periode wiederkehren sehen, wo ein, von immer wachsender Ver— groͤßerungssucht eingegebenes Dekret ihm verkuͤndete, daß dieses Haus zu regieren aufgehsrt. Heute z. B. wuͤrde England die amerikanischen Unterthanen Spa⸗ niens von dem Eide der Treue entbinden; morgen dagegen Spanien die asiatischen Unterthanen Englands fuͤr un— abhaͤngig erkaͤren. — dergleichen Erklaͤrungen sind jedoch nichts, so lange sie nicht durch Flotten und Armeen un— terstuͤtt werden. Kann man denn aber wohl annehmen, daß die spanischen Truppen, welche noch in Besitz der schoͤnsten Theile von Peru und Chili sind, sich ploͤtzlich, von Schrecken ergriffen, zuruͤckziehen werden, weil einige englische Consule auf dem Gebiete der kaum in Ent— wurf da stehenden Republiken von Mexiko und Colum— bia angelangt sind? Nein, gewiß, wenn das Schwerdt einmal gezogen ist, kennt die Gewalt nur die Gewalt, und England hat nie daran gedacht, dasselbe zur Loͤsung einer Frage anzuwenden, deren Entscheidung keiner an— 3 Macht der Erde verderblicher als ihm selbst seyn koöoͤnnte.
Die Anklagekammer hat noch nicht uͤber Papavoines Schicksal entschieden. Die Instruktion gegen Fort ist ebenfalls sehr verwickel
Wie man versichert sagt das Echo du midi ist zwischen dem franzoͤsischen und dem roͤmischen Hofe eine Unterhandlung eroͤffnet worden, um die Angelegenheit der Ehen der Geistlichen (mariages réligieux) zu Ende zu bringen.
— Die dritte Kammer des Tribunals erster Instanz