schrift eines Ministers versehen waren, der solche nicht in Abrede zu stellen wagen wird, Zwei Jahre spaͤter sahen wir die Fregatte Flora einlaufen, die, obschon direct von Se. Allerchristl. Maj. gesandt, keinen bes⸗ sern Erfolg hatte, weil die Anspruͤche sich nicht veran— dert hatten. Ungeachtet dieser Versuche, welche sehr geeignet waren, das Mißtrauen des Volkes in Ansehung der Absichten eines Kabinets, welches darauf beharrte, das⸗ selbe zur Scelaverei zuruͤckschreiten zu lassen, ging der franzoͤfische Handel mit Haity darum nicht minder in vellstaͤndigster Sicherheit fort. — Die Vereinigung des noͤrdlichen Theils der Insel mit der Republik brachte neue Vorschlaͤge zum BVorschein welche Hr. Aubert du Petit-Thoars mir von Seiten des Staats Raths Es⸗ mangart brachte. Letzterer hatte sich zur Zeit der Mission des Vicomte v. Fontanges im Jahre 1816, woran er Theil nahm, die Achtung der haityschen Re— gierung erworben, indem er liberale Principien an den Tag legte. Hr. Aubert verkuͤndete mir: daß Se. Maj. Ludwig XVIII. sich entschieden habe, unsere Unabhängigkeit zu weihen, und sich darauf beschraͤnke, das Recht der Oberherrlichkeit nebst Entschaͤdigungen fuͤr Abtretung des Gebiets und Eigenthums zu reeclamir en. Meine Antwort war bestimmt, und indem ich selbst den Schatten eines Protocolls zuruͤckwies; willigte ich darein, als einzigen Weg der zu einer end— lichen Uebereinkunft fuͤhren koͤnne, das Anerbie— ten einer ansehnlich berechneten Entschäͤdigung, wel⸗ ches mein Vorgaͤnger der General Dauxion Lovaysse gemacht, der Vicomte von Fontange aber abgelehnt hatte, zu erneuern. Dies Anerbieten von meiner Seite blieb jedoch unbeachtet, obwohl Hr. Aubert mich versichert
hatte, da man nur meinen Eutschluß zu erfahren wuͤn—
sche, um die Sache abzumachen. Es darf nicht unbe—
mer wieder zuruͤckging.
Der Praͤsident legt in dieser Weise den weitern Gang der Sache dar bis auf die neueste seinerseitige
Absendung von Bevollmächtigten nach Frankreich, wel⸗
che sich jedoch genoͤthigt gesehen, ihre Paͤsse zu fordern wie er sagt, durch ein unbegreifliches Mißgeschick, welches das fran ⸗ zoͤfische Ministerium jederzeit! von der k wo— wieder abwendig ret nn,, n nde macht; durch ein System von Ausfluͤchten (tergiversa- e fer. brochirt, fuͤr tion), welches ihm nicht verstattet, im Augenklick des im Posthause z zuzulassen,
und nach Haity zuruͤckzukehren, indem 9 8 1 /
nach es so sehr zu verlangen scheint,
Abschlusses schon zugestandene Vorschläͤge oder die Erneuerung schon aufgegebener Anspruͤche ver—
laß um einrn Anlaß er rd die Vollmachten . anlaßt, um einrn Anlaß zu erhalten, die Vollme en zahlen ist.
meiner Agenten fuͤr ungenügend zu erklaren, diese Mis— on, die so wie fruͤh eren, ohne Erfolg blieb.
Die Gewehrschloͤsser à Percussion siud in England seit 3 Jahren im Gebrauch, und nun allgemein gewor-
den, selbst alle Kanonen auf den Schiffen sowohl, als das Feldgeschuͤtz sind mit Schloͤssern à Fercussion ver— sehen, und ein Regiment Scharp-Schouters an den (Scharfschuͤtzen) hatte schon im Jahr 1822 die Vorrich— tung à Percussion an den Buͤchsen; seitdem sind auch sammtliche Soldaten der ostindischen Kompagnie mit Schloͤssern à Percussion versehen worden. Die wesent— lichen Vorzuͤge der Flinten-Schloͤsser à Percussion gegen die zeither im Gebrauch gewesenen franzoͤsischen Schloͤsser bestehen hauptsaͤchlich darin, daß das Versa— gen, Vor- und Nachbrennen ganz beseitigt, ist, der Schuͤtze also seines Schusses bei feuchtem Wetter, wie bei trockenem, immer gewiß bleibt, und der Schuß
Gedruckt bei
durch die weit schnellere Entzuͤndung kraͤftiger seyn muß
obgleich der dritte Theil Pulver in der Ladung erspan wird. Da sich die ganze Pulvermasse mit einem Mah entzuͤndet, so wirkt dieselbe kraͤftiger und in groͤßere Entfernung, als durch die Entzuͤndung des Pulvers au der Batterie.
I r . g
Inland.
Gum binnen. Dec. artetete der Sturm in einen Orkan aus, um richtete an Gebaͤuden, lich aber an Strohdaͤchern, Schaden an. ser Nacht, und späterhin am 21. . dem curischen Hafe bei einem heftigen Westwinde zu ruͤckgetrieben, wobei die Ueberschwemmung so groß wi de, daß die Fluthen selbst in Heydekrug bis in die G baude eindrangen, Baͤume, Heuhaufen, die auf d Wiesen gestanden hatten, und vieles Stapelholz mi auch Stuͤcken von zertruͤmmerten Gebaͤuden dahin g trieben wurden, bei fortwaͤhrenden Regen sind die Wey fast ganz unfahrbar geworden, und Stroͤme und Bath an mehreren Orten aus ihren Ufern getreten. In de
In eben dit
In der Nacht vom 13. zum 1 Zaͤunen und Bäumen hauptsaͤch
wurde das Wasser au
Preußische Staats-Zeitung.
E 16.
Berlin, Donnetstag,
JI. Amtliche Nachrichten.
ö
Tilsitischen Niederung ist durch die Ueber schwemmun viel Schaden entstanden.
Föslin. Am ten Dec. strandete, vor Tagesqh
bruch 1 Meile oͤstlich von Leba, das den Kaufleuten
G. Walter ꝛc. in Stettin gehoͤrige, mit einer Ladun
Getraide Planken ꝛe. von Danzig kommende nnd ua]
London bestimmte Zmastige Barkschiff, George Wil helm genannt. blick, da es der
Wellen der Ostsee ganz zertruͤmmert, und die gesammt
Dieses Fahrzeug ward in drm Augen Kuͤste sich nherte, von den ü ,
Seine Königliche Majestaͤt haben den Regierungs— Referendarius von Korff zum Landrath des Kreises Minden allerg naͤdigst zu ernennen geruht.
Sei Majestaͤt der Koͤnig haben dem Sattlermeister Reer das Praͤdikat als Hof-Sattlermeisttr beizulegen heruhet.
II. Zeitung s⸗-⸗Nachrichten.
Mannschaft desselben, aus 13 Koͤpfen bestehend, von de der See ausgeworfen
Fuͤnf von
Fluthen verschlungen. 23 Dec. gefunden, und sin
Leichname waren erst am
zur Erde bestattet. Vor der Ladung ist wenig geborger merkt bleiben, daß ein jedes Ereigniß, welches die Wohl⸗ fahrt der Republik erhohte, sogleich auch die Zusendung eines Agenten zur Folge hatte, dessen Mission jedoch stets erfolglos blieb, indem das frauzoͤsische Kabinet im
Der neue PJoorto-Tarif fuüͤr Berlin, welch
1. das Regulativ uͤber die Preußische Porto-Taxe vo
18 Meg, v. 8.
2. den Brief-, Geld- und Berlin nach einer jeden der 1180 anstalten, 3. den Brief-Port . tendsten auslaͤndischen Städten, und . 4. ein Verzeichniß derjenigen Laͤnder, wohin die Brij frankirt werden . mit Angabe des dafuͤr zu ichtenden Franko ⸗Betrages, i , 3 10 Sgr. beim Port! haben. Durch diesen Tarif wird jeder Correspondent si selbst ausfuͤhrlich unterrichten koͤnnen, wieviel an, Pe geld bei der Abgabe, wie beim Empfange der Briefe!
n Sch auspiele.
Päckerei-Porto⸗ Satz vt Preußischen Po
Porto-Satz von Berlin nach den bedel
95. 6.
Paris, 13. Jan. Deputirten-⸗ Kammer wurde die, von den betreffenden Bureaux in Vorschlag gebrachte Zulassung der Deputir— en Duport de l'Eure und d'Hennessy ohne Widerrrede zugenommen. Das Gesetz uͤber die Civilliste war dem— saͤchst Gegenstand der Verhandlungen. Hr. Bazire atte das Wort. Die drei ersten Artikel des Entwurfs, meinte er, bezoͤgen sich allerdings auf den eigentlichen Hegenstand des Gesetzes; und muͤßten, dem Anstandsge— shle nach, ohne Discussion genehmigt werden; die beiden letzten aber, (die Apanage des Herzogs von Orleans, und bie Kosten fuͤr die Salbung des Koͤnigs betreffend) gehoͤrten icht dahin. Was den erstern anlange, so wolle er nicht dem Perdacht Raum geben, daß man den Artikel um des— hals mit in den vorliegenden Gesetzentwurf gebracht, um ihn in so guter Gesellsschaft leichter durchzubrin— gen. Die Unkosten der Salbung seyen zwar allerdings om Staate zu bestreiten, sie duͤrften jedoch in dem Ge— setz wegen der Eivilliste erscheinen. Er bestand deshalb darauf, daß die fraglichen beiden Artikel aus den Ent— rf entfernt werden sollten. — Der Finanz-Mini— ger trat dagegen auf, und sprach zur Rechtfertigung
dittwoch, 19. Jan. Im Schauspielhause. Erstenmale: Flinte und Pinsel, alten Henne, Lustsp. 1. Aufzug. Seyn, Lustsp. in 5 Abtheil,, vom
Hierauf:
—
Meteorologische Beobachtungen.
Baromęter Therm. Hygr. Wind Witterung.
195“
SMW. SW. SW.
17. Jan. A. 285 17 2 ; . . 301 18. Jan. F. 285 2 17“
M. 28. 17 P27“
trüb, Thauwett t
Redacteur John
2 1
Feister.
3 oder: Das Schloß z Schein un Dr. C. Toͤpfh
sternhell, Frost.
trüb, Thauwette
er Aufnahme der beiden Artikel. Der erstere dersel— lben, sagte er, ist unstreitig ganz an seinem Platze; . handelt sich von einer Restitution, deren Princip on vorlaͤngst angenommen ist; indem man solches be⸗ streitet, nimmt man, sich wohl huͤthend, es ausvdruͤck— ich zu nennen, auf ein Gesetz vom Jahre 1791, auf ein Gesetz voll innerer Widerspruͤche Bezug; man hat bis—
jetzt durch ein Provisorium die, Sr. K. H. fruͤher ent—
gene Apanage erfetzt, es ist jedoch nunmehr Zeit die— m precairen Zustande ein Ende zu machen und durch n Gesetz die Rechte eines Koͤniglichen Prinzen festzu— ellen. Der Artikel gehoͤrte also offenbar in ein Gesetz welches die Apanage der uͤbrigen Glieder der Bourbon— chen Familie feststellt. Im Uebrigen ist eine Dotation m Grundbesitz immer fuͤr monarchischer angesehen wor—
In der gestrigen Sitzung der
bringen.
den 20sten Januar 18235.
r
den als eine Apanage in Renten. Was den 5. Artike anlangt, so sind wir der Meinung gewesen, daß die Unkosten, welche dessen Gegenstand sind, nicht fuͤglich einer oͤffentlichen Controle unterworfen werden konnen, wir haben deshalb geglaubt, daß die Summe der h. Millio— nen welche zur Disposition S. Maj. gestellt werden soll, in dem Gesetz welches wir Ihnen vorgelegt, ihren Platz einnehmen muͤsse; die Ausgaben werden demnaͤchst von dem Minister des Koͤnigl. Hauses angeordnet, und die Rechnungen werden nicht in dem Budijet auftreten. Es ist eine Summe, die Sie mit Vertrauen zu gewaͤh— ren haben werden, und aus Ehrfurcht vor dem Throne werden Sie nie uͤber die Verwendung einer, zu so hei— ligem Zwecke verwilligte Samme disecutiren wollen. Ich widersetze mich daher dem Amendement des Hrn. Ba— zire. — Nach ihm trat Hr. v. Labourdonnaye auf und unterstuͤtzte den Antrag des Hrn. Bazire, in aͤhn— licher Weise wie dieser und, wie er sagte, immer im Interesse der Koͤnigl. Wuͤrde sprechend. Auch der Ge— neral Foy ließ sich, nach seiner gewoͤhnlichen Weise lebhaft gegen die Minister vernehmen. Es wuͤrde, meinte er, ein Mangel an politischer Redlichkeit von Seiten der Minister seyn, wenn sie in ein Gesetz Ar— tikel ein schoͤben, um solche mit Huͤlfe der Gunst, die man den uͤbrigen Artikeln angedeihen lasse, durchzu—
. der Prinz Leopold von Sachsen Coburg hat gestern mit dem Koͤnig und der Koͤnigl. Fa, milie zu Mittag gespeißt.
Rente 102. 65. 75.
Wien, 11. Jan. Nachstehendes ist der Schluß der (im gestrigen Blatte der Staats- Zeitung abgebto— chenen) Mittheilungen des oͤsterreichischen Beobachters von Corfu und Zante bis zum 20. December:
Morea ist in der letzten Zeit abermals ein Schau— platz offener und blutiger Zwietracht geworden.
Im Monat Oeétober ward zu Napoli di Romania das Regierungs-Personal erneuert. Zu Mitgliedern des Directoriums wurden G. Conduriotti, als Praͤsi— dent, P. Botassi als Viceprasident ), Fotilla, Spilio⸗ tacchi und Coletti, zum Praͤsidenten des Senats Pa— nuzzo Notara, und zum Vice-Praͤsidenten Vresteno Teodorito ernannt. Maurocordato war zu einem wich— tigen Posten bestimmt, und seine Freunde hatten stark daran gearbeitet, ihn an die Spitze der Geschaͤfte zu ziehen. Er aber weigerte sich standhaft, und erklaͤrte zuletzt kategorisch, daß er seinen Platz in Mesalongi — ob er gleich auch dort mit Feindseligkeiten und Kaba— len aller Art immerwaͤhrend zu kaͤmpfen hat — in kei—
) Dieser starb kurz nachher an einer in Napoli grassirenden epidemischen Krankheit, die sich neuerlich . Argos verbreitet haben soll. (Anm. d. oͤster. Beob.)