1825 / 19 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 24 Jan 1825 18:00:01 GMT) scan diff

fahren, daß wir endlich ein lang gehegtes und oͤffentlich angekuͤndigtes politisches Vorhaben ausfuͤhrt. Wahr ist, daß Spanien vermuthlich eine ganz besondere Ansicht der Sache haben wird; aber es hat seinerseits keinen

wider denselben alle Mitglieder

gerechten Grund zur Klage ) Unser Benehmen gegen s

diese Macht ist durch außerordentliche Geduld und durch genommen worden.

Loyaletät bezeichnet. Wir haben ihm soviel möglich Zeit gelassen, gegen seine Kolonien auf jede zur Ausgleichung der Schwierigkeiten geeignete Weise zu verfahren; wir haben uns als Vermittler angeboten, **) aber es ist un— beweglich geblieben und man konnte nicht erwarten, daß unsere Politik in einer Frage, welche die brittischen In⸗ teressen so nahe angeht, durch die verzoͤgerten Entschluͤsse uns die täuschenden Hoffnungen des Kabinets von Ma— drid ganzlich sollte gelahmt werden. Und was haben wir selbst in diesem Augenblick gethan, als unsere Ab— sicht an den Tag gelegt, Handelsvertraͤge mit den suͤd⸗ amerikanischen Staaten abzuschließen, deren Trennung vom Mutterlande unwiederruflich entschieden ist.““)

Am letzten Sonnabend sind Briefe aus Mexiko vom 13. November angekommen. Hr. Morier war, auf der Reise dahin, in Talapa eingetroffen; und Hr. Har— vey, welcher zuräckberufen ist, schickte sich an, nach Eng— land abzureisen. Die Englisch-Mexikanische Kompag— nie hat einen Contract wegen des Bergbaus in Va— lencia abgeschlossen. In Folge dieser Nachricht und be— friedigender Berichte uͤber den Zustand Mexmiko's im All— gemeinen, stiegen hier die Actien der verschiedenen Berg— bau-Gesellschaften bedeutend; einige von 94 auf 115, andre von 63 auf g. Zwei Schiffe werden gegenwärtig mit Maschinen und Werkzeugen zum Bergbau nach Me— xiko befrachtet.

Am vorigen Freitage war auf dem hiesigen Fisch— markte ein solcher Mangel, daß ein Stockfisch mittlerer Groͤße zu 7 Guineen verkauft wurde. Die Stuͤrme sind der Fischerei sehr hinderlich gewesen.

Mit Bedauern muß man in den Zeitungen von der Afrikanischen Westkuͤste lesen, daß dort der Sklavenhan—⸗ del unter Portugiesischer und Brasilianischer Flagge fortwährend stark im Gange ist.

Der katholische Verein hat am 8. d. eine feier— liche Sitzung gehalten, in welcher Hr. O'Conell, seit sei⸗ ner Freisprechung zum erstenmale wieder erschien. Er ward mit den lebhaftesten Areußerungen der Theilnahme und des Beifalls empfangen, und dankte demnaͤchst in einer Rede fuͤr das ihm bewiesene Wohlwollen und die Anhaͤnglichkeit, gedachte dabei auch mit Lobe der prote— stantischen Juri, die ihn freige sprochen.

13. Januar. Der Köoͤnig ist gestern Nachmittag von Windsor hier angekommen.

Hr. Eanning wird uͤbermorgen hier zuruͤck erwartet.

Eonsols, 9542.

Bruüssel, 14. Januar. Der Gesetzvorschlag we gen der im Koͤnigreiche umlaufenden Franzsoͤsischen Muͤn— zen bezweckt bekanntlich, daß nach einer bestimmten Frist deren gesetzlicher Eurs in den suͤdlichen Provin— zen aufhoͤren soll. Alle in der zweiten Kammer anwesende Abgeordnete der nördlichen Provinzen stimm⸗ ten fur denfelben, mit Ausnahme des Hrn. Wa⸗

) Das klingt (sagt die Etoile) wie Spott. Sollte dem Riemand' mehr in England seyn, der sich das Zeterge— schrey erinnerte, von welchem London und alle Provin— zen wiederhallten, als in Europa von der Anerkennung ber vereinten Staaten die Rede war. Wir werden Parla— mentsreden aus jener Zeit bringen.

*) Auch in dem spanischen Krieg 1823 botet Ihr Eure Ver— mittelung an. (Note der EI Gile.) t

17 Wir kennen (bemerkt hierbey die Eioile) keine einzige spanische Kolonie, wo diese Trennung unwiderruf—⸗ lich zu Stande gebracht ware. Ein großer Theil der Einwohner in selbigen hat eine aufrichtige Anhaͤnglichkeit an seinen legitimen Koͤnig und es bedurfte nur wenige europäische Truppen, um diese Gesinnungen zum Aus⸗ bruch zu bringen.

gegen 4 vem 16. Jan. Die erste Kammer hat ibn den Gesetzentwurf zur Abschaffung des gesetzlichen Um H 5 . Miteas laufs Franzoͤsischer Muͤnzen abgestimmt, 13 Mitglie der spraͤchen fich dafuͤr und 13 dagegen aus. Diese rh

lige Gleichheit der verschiedenen Stimmen fand zum

erstenmale in der ersten Kammer statt.

Nost ock, 15. Jan. Im vorigen Jahre sind hia 86 Schiffe angekommen, worunter 1465 Daͤnische, Schwedische, 54 Mecklenburgische, 114 Rostockerr Man rechnet 18 Rostecker Schiffe, die im Lause ler abgewichenen Jahres zur See verungluͤckt und mehren theils von derselben durch die wuͤthenden Stürme weh schlungen worden sind. Zwei Drittel davon sollen gan verungluͤckt seyn. Zu Wismar sind, im vorigen Jahn 164 Schiffe angekommen, und 164 von dort aug gangen.

Auch hier wurden wir am 4. d. durch das Am schwellen der Warnow zu einem betrachtlich hohen Wis serstand beunruhigt. In den darauf folgenden Tagt wurden auch einige niedrig belegene Gegenden untt Wasser gesetzt; allein weiter ging dieses Mal gluͤcklichn Weise das Ungluͤck nicht; denn der Sturm legte sich um die Fluth fiel.

,, signor Francesco Tassinari, Bischof ven Urbania um S. Angelo in Vado unter die beim bischoͤflichen Thron assistirenden Bischoͤfe aufgenommen. Am h. Weih nachts Abend wurde die h. Pforte der Kirche St. Ma ria in Trastevere durch den Kardinal Bartolomeg Pacca, und jene der Kirche St. Maria Maggiore durch den Kardinal Benedetto Naro, als Legaten a Laters feyerlich eroͤffnet. Kanonen Salven von der Mole Adriano verkündeten den Neujahrstag. Der h. Vatet empfing die Gluͤckwuͤnsche des diplomatischen Korpt welches dieselben auch Ihrer Majestaͤt, der verwittw—

ten Koͤnigin von Sardinien, dem Herzog und der Hex

zogin von Lucca, und der Infantin Donna Louisa ah

statte te.

St. Petersburg, 8. Jan. Dem Vernehmen nach beabsichtigt die Regierung, dem Bette der Newa ein neue geradere Richtung zu geben, um bei den Eisgih— gen die Bruͤcken und die oft unterbrochene Communia tion der Stadtheile zu erhalten und vielleicht auch di Gefahr zu mindern, der unsre niedrigsten Stadtthenl bei Ueberschwemmungen bestaͤndig ausgesetzt sind. E sind bereits die geschicktesten Ingenieurs mit Nivellirun des Terrains beschaͤftigt und ein Corps Soldaten sal an der Ausfuͤhrung dieses gewaltigen Unternehmen Theil nehmen.

Die Wohlthaͤtigkeits Commitee fuͤr Handwerker,

welche durch die Ueberschwen mungen verarmt sind, hat (durch den Banquier Stieglitz 25,900 Rubel aus Hol

land erhalten.

Zu Moskau sind bereits gegen 150,000 Rubel an milden Beitragen fuͤr die hiesigen Verarmten eingỹ gangen. Am 2. d. wurde in allen hiesigen prote stanti schen Kirchen zur Erinnerung an die letzte Ueberschwem müng ein allgemeiner Buß- und Bettag gehalten.

Aus Orenbnrg schreibt man unter andern Folgen des: „Der Asiattsche Grenzhandel war in den lekztet

Jahren sehr zuruͤckgekommen, weil die Verbindungth

nit den benachbarten Provinzen Asiens durch die vieleh raͤuberischen Horden sehr behindert wurden. Jetzt sim diese Unannehmlichkeiten aber durch eine besondere Vel fuͤgung Sr. Maß. des Kaisers vollkommen beseititt worden, indem Allerhoͤchstoteselben befohlen haben, diß

jede Ca

hi9 . . n ö . miltelst Allerhoͤchsten Manifestes vom 8. v. M. befoh

ravane nach China und der Bucharei von einer, erken Militair, Escorte, nebst dazu gehoͤriger reiten⸗ der Artillerie, begleitet werden soll. Jetzt geht jaͤhrlich nur eine Caravane von Orenburg ab und zu dieser koßen noch zwei andre, so daß gegen 1800 Kameele ben Transport bilden. An der Sxitze der diesen Han⸗ del treibenden Kaufmannschaft steht der Großhaͤndler Kaidelow inOrenburg. Man darf hiernach die gerechtesten Hoffnungen hegen, daß dieser Graͤnzhandel durch die puermuͤdete Sorgfalt unsers Monarchen wieder zu sei— ner fruͤhern Bedeutsamkeit gelangen werde.

Der Civil-Befehlshaber der Ostsee Provinzen, Mar— quis Paulucei, der gegenwartig noch hier ist, wird, dem Vernehmen nach, naͤchstens eine Reise nach Italien an—

eten. . Die hiesige Oberpostdirection giebt einen eigenen Postkalender fuͤr disses Jahr heraus, worin alle Heer fraßen, alle Stadt? ꝛ0. des Reichs, so wie alle auf die pestverwaltung bezuͤglichen Verordnungen enthalten sind. St. Peters burg, 11. Jan. Se. Maj. der Kai⸗—

ser haben, um Ihre getreuen Unterthanen alle nur mogliche Erleichterung zu geben, sich mit einem so noͤ— thigen Beduͤrfnisse, als das Salz, versehen zu kannen, len:

l, den Preis fuͤr das inlaͤndische Salz aus den Maga⸗ jinen zum Verkauf im Großen und aus den zur Orts⸗ versergung gegen das gegenwaͤrtige Jahr um 5 bis 40 Kopeken herabzusetzen, und zwar je nach der Lage der Salzquellen und der Gouvernements, die von ihnen

mit Salz versehen werden, und nach der minderen oder Se. Heiligkeit haben den Monz

oͤßeren Bequemlichkeit des Transports, zu nehmen.

2. Zur Erleichterung der Ostsee⸗-Gouvernements und der an denselben augränzenden Orten die Zollab ga⸗ hen auf alles auslaͤndische Salz, das in die Häfen der Houvernements Esthland, Livland und Knrland und in bie Stadt Narwa eingefuͤhrt wird, um zehn Kopeken Siber auf jedes Pud zu vermindern, in den Haͤfen aber zu St. Perersburg, des Archanugelskischen Gouverue⸗ ments und in den Zolläͤmtern auf der ganzen Landgraͤnze die gegenwartige Zollabgabe, da diese Orte es bequemer haben, sich mit inlaäͤndischem Salze zu versehen, in ihrer Kraft zu lassen.

Neu- Hork, 16. Dec. (Schluß des im vorigen Bl. der St. Z. abgebrochenen Artikels.)

Der Hauptinhalt dieses Aetenstuͤcks (namlich des Echrelbens von Hrn. Cauning an Hrn.« Rush vom RHsten August) ist kurz folgender: Wenn. die Englsche Reglerung die Modificationen der im Maͤrz abgeschlos⸗ senen und von Hrn. Rush und den Englischen Be— volmaͤchtigten unterzeichneten Convention, ungeachtet der von Hrn. R. neuerdings aus einander gesetzten Gründe nicht ratifieiren koͤnne, so sei gewiß nicht eine detinderte Ansicht von der Wichtigkeit des Gegenstan— bes daran Schuld⸗ Auch werde der Wunsch des Praͤ— sidenten, der Tractat moͤchte Amerikanischer Seits so patifcirt worden seyn, wie er aus England gekommen, nach Werth geschatzt; allein das Resultat bleibe immer uanpassend (inconceni ent). Die Amerikanische Regie⸗ fung hatte die Vorschlaͤge zur Convention entworfen, man ließ sich nicht einfallen, daß in Amerika nochmals rüber discutirt werden wurde, und sie wurde baher zon Seiten Sr. Maj. sogleich ratifieirt. Statt der ra— lifieirten Convention, die man von Washington erwar ken, kommt aber unerwartet eine, selbst in den Thei— len, welche bei den Verhandlungen unverändert geblie⸗ ben waren', modifieirte zuruck. Wiederhslungen solcher Fälle koͤnnen unmöglich der andern contrahirenden Par— they genehm seyn. Ihre Ratisteationen werden dadurch tles und während sie, im Glauben an gewisse Can usfonen, sich dadurch Verpflichtungen auferlegen, kon⸗ n jene ohne Weitres zuruͤck genommen werden. Es ndelt sich diesmal nicht bloß um Formen, sondern der kraetat hat eine wesentliche Veranderung erlitten und war hinsich lich eines Punkts, den Hr. Rush urspruͤng⸗

Amerikanischen Regierung. Wenn von eine

lich selbst in Vorschlag gebracht hat und, wie man ver— aussetzen mußte, nach einer speeiellen Weisung der Norte em ü die Rede war, Schiffe, die des Selavenhande dächtig waren, in Westindien und an der Amerika zu visitiren, so war dabei an g eich samkeit zu denken, aber nicht nothwendig der Ger zu Argwohn auf irgend einer Seite damit verbundet Laßt man aber Amerika aus, dann muß men auf einen Seite Argwohn vor unstatthaftem Betragen Besergniß vor Gewalt Mißbrauch voraussctzen. ö kann die Engl. Regierung nicht in das Verlangen Nord-Amerikanischen willigen und wenn die im Lau der Unterhandlung zur Sprache gekomme man es gleich verworfen haben. Noch viel weniger es aber nun, nach Abschluß des Tractat?, als nene Forderung zulassig. Senst will di— Engl. Ne rung gegen die Veranderungen, welche der nat gemacht hat (wenn auch Se. Maj. zufriedener gewesen seyn wurden, wenn es hern Convention geblieben ware), nichts damit nicht die Hoffnung, eine so wichtise Conventien

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zur Vollziehung gebracht z sehen, vereitelt werde. Sie hofft aber auch, daß der N. A. Senat, nach nochmali— ger Pruͤfung, fuͤr billig erachten werde, nicht auf Aus—̊ lassung des Worts „Amerika“ zu dringen. Her Engl. Geschaͤftstraͤger in Washington ist daher ermächtigt wor— den, mit irgend einem Amerikanischer Seits zu ernen— nenden Bevollmaͤchtigten die modifictrte Convention zu unterzeichnen, doch darf das Wort Amerika im ersten Artikel nicht fehlen. Sobald dieser Tractat, mit der Ratificatien der Regitrung der Vereinigten Staaten, hier anlangt, wird ihn Se. Maj. ratificiren: in Lon— don wird jedoch kein Bevollmächtigzer mehr ernannt und der Tractat, nach geschehener Ratification vo S ten Sr. Maj., nicht mehr den Veränderungen

A. Senats unterwolfen. Durch diese Veraͤnderr man nur die Wuͤrde Sr. Maj. schützen und sich ge überzeugen, welche Bedingungen Se. Maj. ratisiei bevor Sie die Ratifieation vollziehen. Dies ß Inhalt dieses letzten Actenstuͤcks und aller derer, welche fonst bis jetzt oͤffentlich erschienen sind. Das Weitere

wird sich aus spaͤtern Mittheilungen ergeben.

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Liegnitz. Die Aufsicht und Verwaltung

sigen Koͤnigl. Regierung umfaßt: . ö a 105620 evangelische Haupt- und Neben Schulen, mit 903 Schullehrern und 150 Adjuvant b) 220 katholische Haupt, und Neben⸗Schu 2146 Lehrern und 33 also uͤberhaupt 1246 Elementar und Mitte! Schulen mit 1290 Lehrern und eirsa 106,500 Sch nin tet. Die unmittelbare Beaufsichtigung und Leitung die— ser Bildungs-Anstalten gebuͤhrt in Staͤdten deputationen, auf dem Lande den Schulvor tel Gemaͤßheit der im Jahr 1811 , blatt bekannt gemachten Instruktionen. obere ö sicht daruͤber ist 24 Superintendenten evangelischer . 12 Schulen-Inspectoren katholischer Seits anvertraut. Fast allen Lehrern wird jetzt nachgerüͤhmt, da . tren

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und fleißig in ihrem Berufe sind, einen sittli Lebenswandel fuͤhren, und nach Erhohung ihre

Ernste streben. Ungefähr äglichkeit; 640 werden als 68 gehözren nur zu den

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. —— 1èAnlagen

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tuͤchtigkeit mit ruͤhmlichem 150 gebuͤhrt das Lob der Vorz! gut und tuͤchtig bez ichnet; 4b Mittelmaäͤßigen, die jedoch auch we und Kenntnissen bemuͤht sind, den Pflichten

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bei weniger hres Am— tes nach Kraͤften zu genuͤgen; und 32 haben . größt tentheils wegen unmoralischer Lebensfuͤhrung, . Unzufriedenheit, einige darunter sogar den Verlust ih: res Amtes zugezogen. In der erweiterten und . ten Einrichtung der Seminar-Anstalten zu Breslau

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