1825 / 23 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 28 Jan 1825 18:00:01 GMT) scan diff

tionspartheien bei einigen Verhandlungen, wie uber das Budget, uͤber die finanziellen Operationen, den Unter— halt der franzoͤsischen Armee in Spanien betreffend, äber die Errichtung dreiprozentiger und fuͤnfthalbpro⸗ zentiger Renten, sich einverstehen, so gehoͤrt nichtsdesto— weniger eine kompakte und systematische Opposition uͤber alle Gesetzvorschläge bei dem jetzigen Stand der Dinge unter die Unmsͤglichkeiten. Dies ist um so mehr der Fall, da, wenn gleich saͤmmtliche einzelne Fraktionen der Opposition auf den Sturz des jetzigen Ministeriums hinarbeiten, sie doch in Ansehung des Zwecks ihrer Be— strebungen im vollkommenen Gegensatz sich befinden. Rente 102. 75. 80

London, 18. Jan. Vorgestern hatte der Lord— Kanzler eine Audienz bei Sr. Majestaͤt.

Am Donnerstag Abend kam Graf Bathurst zur Stadt und hatte Freitags Geschaͤfte im Colonial⸗Amte.

Sonntag Morgen kam der Koͤnigsbote Hardenberg mit Depeschen von Sir H. Wellesley aus Wien und der Koͤnigsbote Kaye d. J. mit Depeschen aus Paris im auswärtigen Amte an.

Hr. Canning wird erst heute von Oxfort erwartet, wo sich auch der Graf und die Graͤfin Liverpool be finden. Dem Grafen von Liverpool wurde in Bristol an— gezeigt, daß die Zolleinnahme daselbst 1824 die von 1823 um 40,000 Pfd. uͤberstiegen habe.

Der Untrer-Staatssecretair der auswärtigen Ange— legenheiten, Sir F. Conyngham hat nach seinem ver— stoͤrbenen Bruder den Titel Lord Mountcharles ange— nommen. Graf Harrowby ist von seiner Reise zuruͤck.

Briefe aus Lissabon bis zum 5. d. melden nichts Wichtiges.

In der vorigen Woche waren alle Aktien zur Bear— beitung der Minen in Suͤdamerika auf eine beispiel— lose Weise gestiegen. Fuͤr die sogenannten Real del Moute, worauf nur 70 Pf. Sterl. eingeschossen wurden, bezahlte man 1400; andere, deren Einlage 5 Pf. Sterl. betrug, stiegen auf 150 bis 200 Pf. Sterl. Bei so be— wandten Umstaͤnden konnte eine Reaction nicht aus—⸗ bleiben. Sie ist später erfolgt; die meisten Actien sind gefallen, jedoch nicht so, daß es einen nachtheiligen Ein—̊ druck gemacht haͤtte.

Die Brittische Regierung laͤßt jetzt die Melville, Insel, noͤrdlich von Neuholland, colonisiren. Die Kriegs— brigg Tamar ist schon im Februar v. J. mit 30 Mann dahin abgesegelt und sollte auch eine Anzahl Verurtheil— ter von Sodney (Neusuͤdwallis) dorthin bringen. Welche Wichtigkeit die Regierung auf diesen Punkt legt, laͤßt sich aus den Umstaͤnden abnehmen, daß das Schiff mit versiegelten Befehlen absegelte, die erst am Vorgebirge der guten Hoffnung eroͤffnet werden duͤrfen. Die Insel / liegt im Meerbusen von Carpentaria und hat einen guten Hafen, Essington genannt. Ihre Lage ist fuͤr ben Handel und die Verbindung mit den Maleyen höͤchst wichtig.

Gestern hielten die Englischen Katholiken eine zahl reiche Versammlung, in welcher beschlossen wurde, dem Parlamente durch die Lords Holland und Nugent Bitt— schriften wegen der Emancipation zu uͤberreichen.

Im Oberhause wird Lord Donoughmore die Peti— tion der Roͤmisch-Katholischen uͤberreichen.

Der Courier sagt in Bezug auf die Aeußerung der Etoile: „daß England durch seinen neusten Beschluß hinsichtlich der S. Americanischen Staaten den Besitz feiner eignen Colonien gefaͤhrdet habe“: wenn die Brit— tischen Colonien sich, trotz Englands Macht, factisch un— U abhaͤngig von demselben gemacht haͤtten, so wuͤrde sich U dieses wenig um die Anerkennung von Seiten andrer kuͤmmern. Zugleich raͤth er der Etoile, welche die in

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Bezug auf die Anerkennung der Vareinigten Staate von Nord-Amerika im Engl. Parlament gehaltene Reden bekannt machen will, Franzoͤs. Staats⸗-Documente mit abdrucken lassen, welch damals uͤber denselben Gegenstand erschienen seyen. Nachrichten aus Bahia vom 27. Nov. und vo Maranham vom 5. Dec. schildern den Zustand jeng Provinzen nichts weniger, als guͤnstig; hauptsaͤchlit läßt sich das Militair, unter Leitung der fuͤr demoerats sche Grundsaͤtze eingenommenen Officiere vielen Unst zu Schulden kommen. Die ausgebreitete und einsluß reiche Familie der Carvalho scheint gegen alle Nachsigh der Regierung unempfindlich zu seyn, und der Regen hat die Provinz Ceara unter eine Militair-Commissq stellen und die Verfassung einstweilen dort aufhebnj muͤssen. Unter den Truppen herrscht außerdem Desen tion.

Capitain Malling, von dem in der Naͤhe von Call

Ende Augusts gendthigt, seine See-Soldaten landen t lassen, um bei der Annaherung der Bolivarischen Arme, die ohne Zweifel einen Kampf mit den Spaniern i

thum zu beschuͤtzen. In der Naͤhe von Lima herrsch ein großer Mangel an Lebenemitteln, so daß die Schif⸗ mannschaft des Cambridge auf kleine Portionen gesch

Die Fregatte nahm viele Baarsendun

werden mußte. gen fuͤr Europa ein. Der Peruanische Admiral Guß

schiff Monteagado von 60 Kanonen ausruͤsten, das unth seinen Oberbefehl gestellt werden soll. Der Columbist Kaper Aquila hat mehrere reichbeladene Spanistg Lauffahrer genommen. Zu Portsmuth sind bereits mehrere nach Ostindi— bestimmte Truppen angekommen. Aus Bengalen ist vom 17. August die Nachri eingegangen, daß die Burmesen Ramao (auf Britt schem Gebiete) geraͤumt haben. Die gesammte stehende

Armee der Vereinigke

Mann.

ter, Nord-Amerieca seit 1817 den

wurden zwey Commissionen ernannt, wegen der Nationalbelohnung fuͤr den General Laf ahr einzureichen. .

Man schreibt aus Philadelphia vom 29. vor. M,

faction wegen Durchsuchung der Franz. fordern.

Nachrichten aus Mexico vom 17. und Alvar vom 26. Nov. uͤber Neuyork melden, daß der Stu Juan v. Ulloa angetragen habe und man Gewaͤhrun erwarte. Gen. Rincon hatte fuͤr Mejico die Im Sacrificios besetzt und dort Batterien errichtet.

Schiff Sir William Curtis mit einer großen Baarsp dung auf Abschlag der Anleihe dort angekommen.

Liverpool angekommen ist, soll die Nachricht von d bringen.

Bergwerks Compagnie“ hier gebildet worden. . Ein Abendblatt meldet „aus hoher Quelle,“ do

doch zugleich auch di

dung feiern,

kreuzenden Englischen Kriegsschiffe Cambridge, sah sch

jener Gegend veranlassen wuͤrde, das Brittische Eigns

hat zweimal, aber vergeblich, die Werke von Callao einn zunehmen gesucht; doch laͤßt seine Regierung das Linie

Staaten von Nord-America beträgt gegenwärtig 574 Nach dem Gesetze kann sie auf 6183 Man gebracht werden; dafuͤr hat auch, sagt eins unsrer Blis dritten Theil sein Schulden abgezahlt. In den Congreßverhandlungs ist nichts besonderes Interessantes vorgekommen. E um Vorschlige

daß etwa einen halben Monat fruͤher eine Franzoͤsisch Kriegsbrigg in Laguaira angekommen war, und mi vielleicht ein ganzes Geschwader erwartete, um Sati⸗ Kriegsbri Gazelle durch die Columbische Corvette Venezuela

Veracruz bei der Union auf Eroberung des Castil

Laut Briefen aus Rio vom 17. Nov. war di , , , . ben. Sobald es der Wind dem Sohne des Vicekoͤnigs

Das Schiff Flora, welches aus Buenos-Aires Niederlage Canterac's mit Verlust von 6000 Man

Es ist schon wieder eine neue „Anglo-Chilesist

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hie Regierung fruͤh in nächster Session die Abschaffung zer Korugeseze vorschlagen werde. Consols 932

Bruͤssel, 21. Jan. Die Universitaͤt Leyden wird im 8. Februar das fünfte Halbjahrhundert ihrer Gruͤn— Dieses Fest wird eben so merkwuͤrdig den Gegenstand selbst, als durch die Erinnerung

Durch welche dort gebildet

an alle die beruͤhmten Maͤnner, „orden und lehrten.

Kopenhagen, 22. Jan. Auf der Insel Feioͤ pberhalb Laaland haben die heftigen Stuͤrme, im Ver kin mit der hohen Fluth, einen Aal ans Land gewor— sen, der 40 Pfd. wog, 5 Fuß 11 Zoll lang war und Fuß 11 Zoll im Umfang hielt. Dieser ungeheure al war in den Städten Laalands für Geld gezeigt. (Aehnliche Aale sind auf den Engl. Kuͤsten gefunden worden.)

St. Petersburg, 12. Jan. Se. Maj. lhaben die diamantnen Insignien des Annen-Ordens erster Flasse den Generalen Sipiagin (Ihrem General-Adju— kanten) und Gladkow E(Ober-Polizeimeister von St. etersburg) verliehen und den Senats-Procureur Ka— adajew, so wie die General-Majore Nikolew und Dawlenkow, Brigade - Chefs der sechsten Infanterie Division, zu Rittern desselben Ordens erster Klasse, den General-Major Schenschin, Befehlshaber des Finnlaͤndischen Garde-Regiments aber zum Wladimir Ritter zweiter Klasse ernannt. Mitteist eines Allerhoͤchsten Reseripts an dem Ge— neral, Gouverneur von Cucasien, General JYJermolow, haben Se. Maj. der Kaiser befohlen, daß der Sitz iler Ober- und Central-Behoͤrden von Georgiewsk hach Stawropol, der nunmehrigen Hauptstadt Cau— casiens, verlegt werden solle.

Vom 25. December bis zum 9ten d, sind hier an

milden Beitragen fuͤr die Verarmten 569,021 Rubel eingegangen. Von den fuͤrchterlichen Verwuͤstungen der letzten ueberschwemmung ist hier fast keine Spur mehr zu finden. Die Buden und Magazine sind jetzt mit Al lem versehen, schon wieder offen, die Bruͤcken wieder hergestellt, die Straßen sauber; genug, Alles ist in den fruͤhern Zustand hergestellt und die Geschäfte werden wieder mit gewohnter Thaͤtigkeit betrieben. Die Lebens— bensduͤrfnisse haben ihre feuͤhere Wohlfeilheit und die Armen sind gehoͤrig verpflegt.

Die Ueberschwemmung vom 19. Novbr. hat auch große Verheerungen an der Finnlaͤndischen Kuͤste verur— facht. In Wiburg ist das Wasser im Hafen auf 12 Fuß gestiigen und hat beide Vorstaͤdte beinahe ganz uͤber—

schwemmt. Türkei. Der Spectateur oriental vom 9. Dez. ssagt: „Die Zeitung von Hydra enthaͤlt den Bericht des lömirls Miagulis uͤber das zwischen der aͤgyptischen und der griechischen Flotte in den Gewaͤssern von Can— ia vorgefallene Gefecht. Man bemerkt darin jene ebertreibung, jene luͤgenhafte Emphase, welche alle richte aus dieser Quelle charakterisirt. Nicht wegen des Sturms, sondern aus Furcht sollen die Ottomannen sich entfernt, und einen Hafen gesucht haben. Man sehr auf die Leichtgläubigkeit oder die Unwissenheit t Leser rechnen, um dergleichen Maͤhrchen zu schrei—

erlauben wird, seinen Weg fortzusetzen, wird man ur— stheilen koͤnnen, ob die Ruͤstungen der Jusurgenten ihn in Furcht setzen, und in seinen Unternehmungen auf—

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gefuͤhrten Transportschiffen. Allein man weiß durch ein gestern von Syra hier angekommenes oͤstreichisches Schiff mit Bestimmtheit, daß die Griechen bis jetzt nur vier Transportschiffe genommen, und dagegen acht, fruchtlos angezuͤndete Brander verloren haben.

Dasselbe Journal schreibt am 14. December: „Die Flotte des Vicekoͤnigs von Aegypten ist, ungefahr 140 Segel stark, am 5. Dec. von Marmariza nach Morea unter Segel gegangen. Sichern Nachrichten zufolge, wird Ibrahim Pascha, nach den Instruktionen seines Vaters, bei Candia anlegen, dort seine Transportschiffe ausladen und fortschicken, und alsdann die Truppen auf seinen eignen Kriegsschiffen nach ihrem Bestim— mungsorte uͤberfuͤhren. Dadurch wird jede Unbequem— lichkeit vermieden, und es werden keine mit Mann— schaft oder Vorraͤthen beladene Transportschiffe mehr Gefahr laufen, durch Stuͤrme in die Gewalt der In— surgenten zu fallen. Gelangt diese Expedition nach Moͤrea, so geschieht es, nach den letzten dortigen Er— eignissen, unter den guͤnstigsten Auspizien fuͤr die Ot— tomannen.“

Die Allgemeine Zeitung theilt folgendes Pri— vatschreiben mit.

Konstantinopel, 25. Dec. Man faͤhrt fort, den innern Zustand des Peloponneses als verzweifelt zu schildern, indem sich die Griechen nach allen Seiten hin selbst zerfleischen sollen. Der Spectateur orien⸗ tal Nr. 157. vom 14. Dec. ist in dieser Hinsicht be— sonders beunruhigend. Inzwischen halten Viele dessen Berichte fuͤr uͤbertrieben. Ibrahim Pascha verließ am 5. d. zum drittenmal, mit 140 Segeln, den Meer— busen von Marmorissa, wie es heißt auf Befehl des Sultans, um den Zwist der Griechen zu benutzen, und auf Morea die seit einem Jahre angekuͤndigte Landung zu versuchen. Die hiesigen Griechen versichern aber, daß er nach den letzten Ereignissen bei Candia einem solchen Unternehmen nicht mehr gewachsen sey. Andere wollen wissen, daß er dem Befehle des Sultans zwar Folge geleistet, aber Hindernisse gefunden, und hierauf nach Aegypten gesegelt sei. Letzteres Geruͤcht ist indessen vielleicht nur dadurch entstanden, daß Ibrahim Pascha einige unbrauchbar gewordene Traneportschiffe nach Hause gesendet hat.

In lan d.

Arnsberg. Unter den Fuͤchsen zeigen sich noch immer Spuren einer bis jetzt unbekannten Krankheit. In der Nacht vom 8. auf den gten Dzbr. ist ein Fuchs n cinem Stall im Dorfe Schledorn, Kreis Brilon ein— gedrungen, und hat mehrere Gaͤnse und Schaafe, letz⸗ tere an den Koͤpfen, verwundet. Da an den Schaafen sich Spuren der Wasserscheu gezeigt haben, so ist der Kreisphysikus zur naheren Untersuchung beauftragt worden.

Bromberg. Der Domainen⸗ Beamte Heyne hat sich ein wirkliches Verdienst um die Kultur des ihm anvertrauten Domainen-Amts Kruschwitz erworben, in⸗ dem er waͤhrend der Sprungzeit unentgeldlich eine Anzahl spanischer Boͤcke unter die dasige Amtsdorfschaf— ten' vertheilt und dadurch bei dem Landmann den Sinn fuͤr die Veredelung der Schaafzucht geweckt hat. KKoͤnigsberg. Die Kirchengemeinde zu Groß⸗En⸗ gelau, Amts Natangen, hat, mit Ausschluß der Hospi⸗ ral, Dorfschaft Jaͤgersdorff, freiwillig und aus eigenen Mitteln die zum Neubau eines Gloͤcknerhauses erfor—⸗

halten konnen; sollte ihn auch wieder ein neuer Sturm einige Transportschiffe verlieren machen. Das kann der furchtbarsten Flotte von der Welt begegnen, wenn sie in großes Konvoy begleitet. Admiral Miaulis spricht bon mehreren eroberten und nach Napoli di Romania

derlichen nicht unbedeutenden Kosten hergegeben. Minden. Die Städte Bielefeld, Paderborn, Vloͤtho und Halle sind mit ihrer aͤußerst tuͤchtig aus—

gefuͤhrten Straßenpflasterung beinahe zu Ende gediehen.

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