und die Handelsverbindungen, auf Gleichmaͤßigkeit bei— der Voͤlker begründet, sind von ihm verworfen. Man . nun strengen Repressalien unserer Seits entgegen ehen. ;
Der K. Spanische Consul zu Marseille, Don Fran, cisco de Ferrari oOo Santa-Crux, ist mit einer Mission an unste Regierung von Paris angekommen.
Aus Batavia wird unterm 9. October gemeldet, daß am 2ten desselben Monats der General Gouverneur, Baron van der Capellen, nach einer Abwesenheit von 7 Monaten von seiner Reise nach den Molukken wie— der daselbst angekommen. — Ueber die Expedition nach Soepa hat man folgende Nachrichten: „Nach der Un⸗ terwerfung von Tanette wurde eine Expedition unter den Befehlen des Oberst-Lieutenants Reeder nach Soepa abgesandt, um den dasigen Fuͤrsten zur Unterwuͤrsigkeit zu bringen. Am 5. August schifften sich die Truppen ein. Ein zur Recognoscirung abgesandtes Detasche— ment grrieth ungluͤcklicherweise zu nahe an die feind⸗ lichen Vorposten und so entspann sich ein Gefecht, in Folge dessen unsere an Zahl geringere Mannschaft sich auf eine Anhoͤhe am Strande zuruͤckziehen mußte. Erst am 14ten, nachdem die Expedition durch ein Deta⸗ schement Marine-Soldaten von der K. Fregatte Eury— dice verstärkt worden war, konnte ein neuer Angriff auf die feindliche Verschanzung unternommen werden. Doch auch dieser hatte keinen gluͤcklichen Erfolg; er wurde abgeschlagen, und die Unsrigen ließen 11 Todte und 30 Verwundete auf dem Platze. Inzwischen hatte der General-Gouverneur seinen Adjutanten, Obersten de Stuers, nach Soepa abgeschickt, um den Oberbefehl der Expedition zu uͤbernehmen. Dieser ergriff sogleich die kraͤftigsten Maaßregeln; sandte die Fregatte Eurydiee ab, um Kriegs- und Lebensbeduͤrfnisse herbeizufuͤhren, und beschied den Koͤnig von Sidenring, unsern Bundes— genossen, mit seinen nächsten Verwandten nach Soepa, damit dieser seine Truppen persoͤnlich befehligen und an der Expedition kraͤftigst Theil nehmen moͤcchte. Unter— dessen wurde der Platz immer enger eingeschlossen. Am 30. August beschloß der Oberst de Stuers einen allge— meinen Angriff; allein auch dieser fiel nicht gluͤcklicher als die andern aus, denn unsre Truppen mußten sich mit einem Verlust von 14 Todten und 60 Verwundeten in ihre Stellung zurückziehen. In einem Kriegsrath wurde nunmehr beschlossen, sich fortan nur auf der De, fensive zu halten. Man hofft, das bereits uͤbel zuge— richtete Soepa werde sich, von unsern Truppen belagert— aus Mangel an Lebensmitteln ergeben.“
Aus der Schweiz vom 19. Jan. Der brittische bei der Eidgenossenschaft akkreditirte Minister, Herr Vaughan, traf mit seinem Legationssekretair, Hr. Pa— gan, am 14. Januar Abends in Luzern ein. Er machte am folgenden Tag dem Amtsschultheiß dieses Standes, als dermaligem Direktorialkanton, die Anzeige, daß er mit einem Urlaub von drei Monaten nach seinem Va— terland reise, und daß einstweilen die Besorgung der Geschaͤfte der Gesandtschaft seinem Legationssekretair uͤbertrazen bleiben. — Die gewohnliche Tagessatzung von Wallis hat ihre Wintersitzungen beendigt, nachdem sie drei Wochen lang versammelt gewesen. Sie hat ihr Finanzsystem erneuert, die Gleichfoͤrmigkeit vom Marß und Gewicht verordnet, und eine Summe von 64,000 Franken zur Fortsetzung der Straßenverbes— serung ausgesetzt. Der Handel hat naͤchstdem ihre be— sondere Aufmerksamkeit beschäftigt, und man darf, nach Einfuͤhrung einiger Beschraͤnkungen gegen die auslaͤn— dischen Hausirer, die den Kanton nach allen Richtun gen durchziehen, das allmählige Emporblühen einer in— nern Industrie erwarten. Das Leuker Bad soll sehr verbeffert werden, und eine besondere Polizeiverfassung erhalten. Schon lange spricht man von Eibauung einer fahrbaren Straße von Sieders und Leuk nach den Baͤ—
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dern, aber noch ist nichts geschehen, obgleich die Schwi rigkeiten nichts weniger als unuͤbersteiglich sin d, um selbst das Meiste von Leuk bis Inden schon gemacht iß Auch die Straße uͤber die Gemmi verfaͤllt immer t ob man gleich nach wie vor den Zoll am Bergwirth hause Schwaribach, bezahlen muß. Die Straße nat dem Simplon wird jedoch immer in gutem Stande ch halten, und soll unten im Rhonethal naͤchstens gam vollendet werden. — Der Nachricht, daß der Parisz Entre⸗Roches, im Kanton Waadt, zwei Millionen hergeben wolle, wird jetzt widersprochen; dagegen abt versichert, daß die betreffenden Kantons— Regierungen selbst thaͤtig Hand ans Werk legen wollen. Dagegy hat der Pariser Banquier Benjamin Delessert in Stadt Cossonner in demselben Kanton, aus welch seine Familie stammt, eine Summe von 10,0900 Fr., zu Errichtung einer Schule des gegenseitigen Unterrichtz geschenkt.
Rom, 12. Jan. Am 10. dies reiste der Infm seiner Gemahlin und Schwester von Rom nach Nean ab. — Der Koͤnig von Portugall hat den Cavalier M guel Alvarez de Castro, der dem Erzbischofe von Epop das Kardinalsbarel uͤberbrachte, den Christorden verli hen. Während des Jubeljahres sind der Genern Schatzmeister zur Schlichtung der Fiskalhäͤndel zwischt der fremden und der apostolischen Kammer, der Pn Uditor Generale Grimaldi fuͤr die Civil-Angelegenhä ten, und der Gouverneur von Rom fuͤr die Krimim Angelegenheiten zu ausschließlichen Richtern bestellt wu den. — Der englische Besandte am neapolitanisch— Hof, Ritter Hamilton, ist zu Rom angekommen.
Am 2. d. zerstreuten die Karabiniere der Provinz M rittima und Campagna im Thale Caleiano die Bam des Luigi Minocei von Sonino, eines Raͤubers u außerordentlicher Verwegenheit. Er blieb nach ein, wuͤthenden Gegenwehr mit s seiner Gefaͤhrten todt g dem Platze.
Spanien. aus Madrid vom 14. Jan. mit. Das System der M ßigung, heißt es darin, erhaͤlt sich.
Der General-Major Santiago de Wall hatte m
—
zur Zeit des 7. Juli 1822 sich empoͤrte, um in Anda, lusien die Bewegung zu unterstuͤtzen, welche die Fh aarden zu Madrid machten, hatte Hr. v. Theilnahme enthalten. Befehl uͤber Morillo's Cavallerie im Jahre 1823 ang nommen und fand sich daher unter den Verbannungsmaßregeln begriffen, ja man nahm an, Rh Sr. Maj. ihm persoͤnlich abgeneigt waͤren. Der Koͤl
Madrid zuruͤckzukehren.
mung zu wissen, ist nunmehr hier eingeruͤckt und h den Dienst bey Sr. Maj. angetreten.
Vor etlichen Tagen begaben Sr. Maj. dem Theater de la Cruz und wurden mit außeror del lichem Enthusiasmus empfangen. Die groͤßte Rll herrscht in Madrid und in den Provinzen, wo sie n ergreift, hin und wieder unterbrochen wird. dieser Zustand der Dinge und dieses ten, fo können wir Spanien binnen kurzem
Wiederherstellung des spanischen Throns beendigt ist.
silla wird, wie es heißt, eine Antwort auf die zu
Banquier Perdonnet, zur Beendigung des Kanals vn
von Spanien, Karl Ludwig, Herzog von Lucca, nf
Die Etoile theilt ein Privatschreibl
ter den Cortes seine Functionen als Commandant i Koͤnigl. Karabiniers fortgesetzt und als die ses Corps
Wall sich di Ja noch mehr, er hatte ß
all gemein
hat ihn jedoch erlaubt, Behufs seiner Reinigung, nn
Ein Bataillon Milizen, das seit 14 Tagen in Naͤhe von Madrid gehalten wurde, ohne seine Bestis
sich nß men seyn. andern Gefangenen nach Napoli abgefuͤhrt, ar aber durch durch einige Raͤuberbanden, gegen die man Dean
0 System sich erhs raͤums und der Welt verkuͤnden, daß das ruhmvolle Werk?
Der ausgezeichnete spanische Schriftsteller ** Y
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ris vor kurzem erschienenen Schriften uͤber Spanien herausgeben. . . . Der Erjbischof von Toledo ist zu Madrid ange kommen. Se. Maj. haben ihn berufen, um seine Mei nung in Staats- Angelegenheiten zu vernehmen. Der Erzbischof von Santiago und die Bischoͤfe von Soria und Malaga haben aͤhnliche Einladungen erhalten. Der roße Einfluß dieser Pralaten muß den Berathungen bes Minister-Lonseils viel Feyerliches geben. Stockholm, 18. Jan. Das Journal meldet, daß Christianstadt, welches eine sehr niedrige, der von St. Petersburg gleichen de Lage hat, durch Austreten der nahe vorbeilaufenden Helge-Aue noch immer von allen
Seiten mit Wasser umgeben sey, das bloß durch den Eindringen in die Stadt noch abge— Einwohner in bestandiger Furcht
Festungswall vom Ei halten werde und die unterhalte.
Petersburg 15. Jan. Bey der hiesigen Central— Committee zur Unterstuͤtzung der durch die Ueber chwem— mung Verarmten sind bis zum 9. d. 1 Mill. 162,000 Rub. an milden Beiträgen eingegangen.
Rach einem Schreiben aus Neu-Archangelsk und von der Insel Sitka befinden sich die Angelegenheiten unsrer dortigen American, Handels-Compagnie im er— uͤnschtesten Zustande. Alles ist wohl auf und mit den benachbarten wilden Voͤlkerstammen herrscht Friede und Eintracht. Die Handelsverbindungen mit Californien werden mehr und mehr befestigt und durch die Bemuͤ⸗ hungen des Oberbefehlshabers unsrer Americanischen Co— lonien, Flotten Capitain Murawjew, befindet sich die dasige Schifffahrt in trefflichem Zustande. Voriger Jahr brachte man die erste Kuhpocken-Materie von Ichotsk nach Sitka, und impfte damit die dortigen Freolen und Aleuten mit dem besten Erfolge. Auch nach Ealifernien sind bereits die ersten Kuhpocken ge— dracht worden.
Von dem Archäologen, Hofrath v. Keppen, werden in diesem Jahre „Russische Litteraturblätter,“ eine kritische Zeitschrift, erscheinen, und die Zahl der Alma nache wird durch die „Nordbluͤthen“ des Baron Dell⸗ wig vermehrt werden. Dagegen hat das „Journal der schönen Kuͤnste“, von Gregorowsky, aufgehoͤrt.
Auch das Departement des innern Handels beim Finanzministerio wird dies Jahr eine neue Zeitschrist unter dem Titel: „Journal der Manufacturen und des innern Handels“, herausgeben. Turkey. Der oͤsterreichische Folgendes: Konstantinopel, ägyptische Flotte ist am 5.
Beobachter enthaͤlt
25. Dechr. u. 4. Jan. Die Deebr. mit allen ihren Trans— rortschiffen aus dem Meerbusen von Marmarissa aus— gelaufen, und hat sich nach der Insel Candia begeben; den neuesten Nachrichten zufolge, lag sie in dem Hafen von Suda, und schien eine Landung in Morea nicht aufgegeben zu haben. Die griechischen Schiffe sind, so viel man weiß, alle in ihre Haͤfen zuruͤckgekehrt.
Die Halbinsel ist der Schauplatz der schrecklichsten zwischen den Trup— pen der Regierung von Napoli di Romania und den Anhaͤngern des Colocotroni sollen, außer einem Sohne des letztern, nahe an 1000 Mann ums Leben gekom— Der Oberanfuͤhrer Stailko ward mit 60 der Krieg diesen Vorfall nur noch heftiger und Die Chefs der Colocotronischen Die herrschende Partei
Zerruͤttungen.) In einer Schlacht
grausamer geworden.
Partei belagerten Tripolizza.
„ Durch die hier folgenden, groͤßtentheils aus den griechi⸗ schen Zeitungen selbst entlehnten Nachrichten, werden die, welche der oͤsterreichische Beobachter vom 11. d. M. aus Berichten von Corfu und Zante geliefert hatte, in allen Puncten bestaͤtiget. (Unmerk. des oͤsterr. Beob.)
hatte Goura, den Commandanten von Athen, der in Griechenland wegen despotischer Härte mehr gefuͤrchtet wird, als irgend ein tuͤrkischer Befehlshaber, und der ben eine Expedition nach Negroponte unternehmen soll— te, mit seinen 3000 Mann nach Corinth berufen, um ihn ihren Feinden entgegen zu stellen. Die Blokade von Patras war nicht allein von der Landseite, son— dern auch von der Seeseite aufgehoben. Eine grenzen— lose Verwirrung herrschte in allen Theilen des Landes.
Gerade in dem Zeitpunct, wo diese großen Auf— staͤnde ausbrachen, war das Directorium zu Napoli in einem Zustande der Aufloͤsung. Um der Epidemie zu entgehen, und nicht das Schicksal des Vicepraͤsidenten zu theilen, hatte sich der Präsident Conduriotti mit sei⸗ ner Familie nach Hydra begeben, von wo aus er eine lange und pathetische Proclamation an die Griechen er— ließ, um sie zum Frieden zu ermahnen, und gegen die Feinde der Freiheit aufzubringen. Ein anderes Mit⸗/ glied des Vollziehungsrathes, genannt Assimacki Fotil— las, war heimlich entwichen; und es wurde ihm der Prozeß gemacht, weil er durch seine Entweichung die nun noch uͤbrigen zwei außer Stand gesetzt hatte, guͤl⸗ tige Befehle zu erlassen. (Neuern Nachrichten zufolge, war Conduriotti von Hydra abgereiset, um nach Na— poli zuruͤck zu kehren.)
Die Zeitungen von Hydra v. 21. und 24. Nvbr. (3. u. 6. Debr) sind voll von Klaͤgeliedern uͤber die anmittelbaren Drangsale des fernern Krieges, und die davon zu befuͤrchtenden inneren Gefahren. Colocotroni wird in einem feierlichen (an manchen Stellen wie bittre Ironie klingenden) Aufruf beschworen, sich den Tod feines geliebten Sohnes zur Warnung dienen zu lassen, und durch freiwillige Unterwerfung dem Untergange des Vaterlandes vorzubeugen. Ein anderer Artikel in dem nämlichen Blatte besagt Folgendes:
„Die zur Blockade von Patras zusammengezoge— nen Truppen befinden sich zu Demestika; sie desertiren täglich, und wenn nicht in Kurzem der Sold einlaͤnft, werden sie alle nach ihrer Heimath zuruͤckkehren; und Patras wird in derselben Lage bleiben, wie bisher. — Das Lager bei Salona ist aufgeloͤst; die Truppen be— gaben sich ebenfalls nach Morea. — Die Ausgaben, welche auf die zur See-Blockade von Patras bestimm⸗ ten 8 Schiffe verwendet worden, sind verloren; und so auch die 200,000 Piaster, welche außerdem den mit der Land-Blockade beauftragten Befehlhapern, baar aus⸗ gezahlt wurden. Diese haben Truppen und Geld, an— statt davon gegen Patras Gebrauch zu machen, zu Feindseligkeiten gegen die Regierung gemißbraucht.“ — Hierauf folgt abermals eine nachdruͤcklich: Aufforde⸗ rung an die Patrioten, an die Staalsbeamten, die Soldaten, Matrosen, Schiffs-Capitaͤne, Brander-Capi— täne u. s. f. — „ob sie denn, wenn solcher Unfug ge— duldet, nicht strenge bestraft wuͤrde, jemals hoffen duͤrf— ten, zur Freiheit zu gelangen?“
In der Zeitung von Hydra vom 6. December wird erzählt, daß am 2. ein Rebellen Corps unter Nikita Stamatelopoulo sich bei Kutsopodi aufgestellt hatte, daß aber die Truppen der, Regierung, vom Minister des Innern angefuͤhrt, die Aufruͤhrer zerstreuten. — „Drei Tausend Rumelioten — heit es dann wetter — pon den Generaͤlen Karatasso und Goura comman—⸗ dirt, eilen der Regierung zur Huͤlfe; sie sind bereis in Corinth angelangt, und werden jeden Augenblick in Ar— gos erwartet. Die Regierung wird große Maaßregeln gegen die Rebellen ergreifen; unterdessen ist Tripolizza zon ihnen belagert, und leidet nicht wenig.
Am 4. Decenber ward auch Theodor Negri, der in den ersten Zeiten der Insurrection eine so thaͤtige Rolle gespielt hatte, zu Argos ein Opfer der Epidemie. Als ein Mann von Bildung und ausgezeichneten Faͤ— higkeiten uͤberließ er sich nur zu leicht der eiteln Hoff—