1825 / 26 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 01 Feb 1825 18:00:01 GMT) scan diff

nung, in einer von unwissenden Schwaͤrmern und rohen Soldaten begonnenen Volksbewegung, das Ruder zu fuͤhren. Er ward seines Irrthums bald inne. Eine Zeitlang schien er wirklich den groͤßten Einfluß zu be— sitzen; dann zerfiel er nach und nach mit allen Par— teten, gesellte sein Schicksal zu dem des Odysseus, der nicht viel besser behandelt wurde, als er, und war zu— letzt von allen Geschaͤften ausgeschlossen. Trotz seiner Geschicklichkeit (Stanhope nannte ihn den geschicktesten Mann in Griechenland) konnte er nirgends Vertrauen einstͤßen. Er war bekanntlich beim Ausbruch der Re— volution von der Pforte zu einer diplomatischen Sen— nach Paris bestimmt; anstatt dahin abzugehen, landete er in Morea, und moechte gemeinschaftliche Sache mit den Insurgenten. In Kurzem ward er seinen neuen Bundesgenossen verdächtig; die einen fanden ihn zu klug, die andern zu treulos; und die Aeußerungemr der griechischen Jonrnalisten uͤber seinen Tod beweisen deut, lich, daß er selbst unter seinen Freunden einen sehr zweideutigen Ruf hinterlassen hat.

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Arnsberg. Der Pfarrer Kind zu Oberfischbach in der Diöcese Siegen, hat in seiner Gemeinde. einen kirchlichen Saͤngerchor zu Stande, und durch besondere Statuten mit der Kirche in Verbindung gebracht. Die ser besteht aus 20 Juͤnglingen und 22 Jungfrauen. Den Statuten zufolge werden in denselben nur solche junge Leute aufgenommen, welche die erforderlichen Kenntnisse und Geschicklichkeiten besitzen, einen mehr— stimmigen Gesang regelmäßig einzuuͤben und vortragen zu helfen, und fortwährend einen unbescholtenen Lebens— wandel fuͤhren. Mit Beruͤcksichtigung der Große der Kirche ist die hoͤchste Zahl der Mitglieder auf 42 fest. gesetzt worden.

Wer dem Sängerchore beitritt, macht sich verbind lich, wenizstens 3 Jahre bei demselben zu verbleiben, den anzustellenden Singuͤbungen regelmäßig beizuwoh— nen, und alle in dieser Zeit vorkommende musikalische Auffuͤhrungen besorgen zu helfen, wenn er nicht durch Krankheit oder andere dringende Hindernisse davon ab⸗ gehalten wird. Die Uebungen werden in der Regel im Schulzimmer ang stellt, und soweit es moͤglich ist an den Sonntags Nachmittagen, oder in sonstigen gele genen Stunden. Die Leitung der Uebungen haben die beiden Schullehrer Kray zu Oberfischbach und Hool zu Niederndorf uͤbernemmen, welche auch die Wahl der Singstuͤcke und die Anerdnung des Ganzen nach ge nommener Ruͤcksprache mit dem Pfarrer besorgen. Wer sich den Anordnungen der Vorsteher widersetzt, oder einen anstoͤßigen Lebenswandel fuͤhrt, wird lofort aus dem Verein ausgeschlossen. .

Eine Mehrzahl von Familien-Haäͤuptern in den Gemeinden Becke und Niederhemer, Kreises Iserlohn, hat uͤber die Abschaffung der Gebehochzeiten, Haueche— bezechen und Kindtaufschmausereien unter sich den Ver⸗ ein getroffen, daß derjenige von ihnen, welcher eine Gebehochzeit, eine Haushebezeche, oder einen Kindtauf⸗ schmaus haͤlt in 15 Thlr. Pr. Cour., und derjenige, der die desfallsige Einladung annimmt, in 5 Thlr. Conven— tional-Strafe verfällt, welche Betraͤge in die Armen Kasse der betreffenden Gemeinde fließen auch daß, zur Unterstůtzung der Armen und Nothleidenden, die bei der Einstellung der Gebehgchzeiten . die gesetzlichen Prozente verlieren, jahrlich ein, den Verhaͤltnissen der zu der Abschaffung der erwahnten Schmausereien ꝛc. sich vereiniaten Familienhaͤupter angemessener Beitrag an die Armenkasse gezahlt wird.

Breslau. Die Gemeinde Sponsberg, Treb,

nitzer Kreises, hat eine vortheilhafte Ausbesserung des dortigen Schulhauses unternommen und ausgefuͤhrt, auch zur Pensionirung des alten Schullehrers und zur An, stellung eines neuen beigetragen.

Die zu Gnadenfrey verstorbene verwittwete Banko— Rendant Kloaß geborne Baldows ki, hat dem Wittwenhause daselbst ein Legat von 100 Thlr. Cour. und ein gleiches dem ledigen Schwestern-Hause aus gesetzt.

Duͤsseldorf. Die Wittwe Gahmann', Margare,

tha, geborne Schleuer, zu Barmen hat der vereinig,

ten evangelischen Gemeine zu Unterbarmen eine Schen, kung von 400 Rthlr. bergisch Courant oder 307 Rthst

20 Sgr. 9 Pf. gemacht, wovon die eine Halfte zu

Verbhesserung der Prediger-Gehaͤlter, und die ander Halfte als ein fester Fonds zur Unt erstuͤtzung der ö men besagter Gemeine verwendet werden soll. ;

Muͤnst er. Der verstorbene vormalige Großher—

zoglich Bergische Minister Graf von Nesselrode Rei chenstein zu Herten, hat den dortigen Ortsarmen ein

Kapital von 1000 thlr. Bergisch Cour. vermacht.

Posen. Die Frau eines Heidswärters in de Herrschaft Przygodzice ist von einer Zwillings-Mißgeburt

entbunden warcen, die gleich nach der Geburt gestorben

ist, die Zwillinge waren ganz zusammen gewachsen, hat! 2 Kopfe, 4 Arme und 3 Fuße, wovon das eine Bein neral⸗ Adv tionshofe, Generalprokurator am rhe hofe zu Coͤl

hoͤchst eigenh

dei dem Fleischbein herausgewachsen war.

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Montag 31. Im Opernhause: Oedip zu Col lonos, Oper in Z Abtheilungen. Musik von Sacchinz ; Hierauf: Ein Divertissement, fuͤr das Königlich lendöurg-Strel Koͤnigl. Hoheit

Schauspiel eingerichtet von Herrn Anatole.

Wegen Unpaͤßlichkeit der Madame Milder, kann Niederlande, von

die Oper: Olimpia, an diesem Tage nicht gegeben werden.

Dienst. 1. Febr. Im Opernhause: Redoute. Ein

laß Billets zu ? Rthlr. fuͤr jede Person sind bis Heute

im Opernhause, bei dem Kastellan Hrn. Adler in Schauspielhause, und Abends nach Eroͤffnung des Han ses an den beiden Kassen zu haben. Es finden zu die ser Redoute die bei den taglichen Schauspiel-Vorstel. lungen gewoͤhnlichen zwei Eingaͤnge statc; der eine dem Unibersttaͤts-Gebaude, und der andere dem Bibliothtk— Gebäude gegenüber. Fuͤr diese Redoute werden auc ZuschauerBillets zu den Logen des dritten Ranges verkauft, und sind daher diese Billets gegen Bezahlung

don ) Rthlr. fuͤr das Stuͤck, von heute Morgen g Uhr,

Logen steht es einem Jeden frei, sich zu demaskiren; jedoch nicht während der Anwesenheit im Saale. Di—

Kasse wird um 9 Uhr geoͤffnet. Ende der Redoute un

5 Uhr.

Meteorologische Beobachtungen. Barometer Therm. Hygr. Wind Witterung.

Gedruckt bei Feister.

preußische Staats-Zeitung.

M 26.

Berlin, Dienstag, den sten Februar 1525.

Ihre Koͤnigl.

Abgereist. Se. J Zachmittag 5 Uhr bei dem Kastellan Hrn. Sattler Graf von Atven Steben, nach

Im Bezirke orf ist die erledigte ofeph Bernardinus erirt worden. zsberg ist die bei erledigte Pfarr⸗

zu Duͤs se ld Groeven Viecar Franz IJ Dor sten consf Zu Koöͤniss meinde in Mehlsack dem Predigtamts— Bock verliehen worden. Zu Op Neisse, an schen Pfarrers v. Sprengel ernann

bis Nachmittags 5 Uhr, bei den beiden genannten Ka

stellanen zu haben. Waͤhrend des Aufenthalts in den peln i

die Stelle

Amtliche Nachrichten.

4

Seine Koͤnigl. Majestaͤt haben okaten am rheinischen R Carl Friedrich Ferdinand Ruppenthal, zum inischen Appellationsgerichts— und die Bestallung Aller— aͤndig zu vollziehen geruhet.

ernennen

4858.

den bisherigen Ge— evisions- und Cassa⸗

Hoheit die Großherzogin von Meck, ktz, ist von Neu-Strelitz und

der Prinz Friedrich der Bruͤssel hier angekommen.

Excellenz der Staats-Minister, Erxleben.

Kandidaten

Zoffeln,

t worden.

der Koͤnigl. Regierung

durch das Absterben des Pfarrers Pfarrerstelle zu Praesst dem Bröͤckerhof aus der evangelischen Ge— und Refktorstelle Leberecht Ferdinand

st der Administrator v. Plotho zu des verstorbenen dortigen katholi—

zum Erzpriester im Neisser

ist vor geste bei dem M ron von Damas.

Dem Vernehmen nach wird der Fuͤrst Nicolaus daj. des Kaisers von Oester—

28. Jan. A. 288 6 419“ 719 NW. ssternhenl.

29. Jan. F. 289 75 2“ 855 NW. heiter, Frost. M. 28“ 8. 42109“ 739 NW. heiter, angenehm. R. 280 8. = 16. 840 NW. trüb, Frost.

zo. Jan. F. 287 63] - 2“ 7119 W. trüb, Frost. M. 289 523 41“ ] 579 ] SW. l hell, Wind.

Redacteur John

II. Zeitungs-Nachrichten. n u g lg g d.

Paris, 25. Jan.

Esterhazy im Namen Sr.

Der Baron Hyde⸗de⸗Neuville ru Abend hier angekommen und war gestern inister der auswaͤrtigen Angelegenheiten Ba—

reich der feierlichen Salbung Carls X. zu Rheims bei⸗ wohnen.

Die Zahl der hier Geborenen betrug im Jahr

1320 3A,858, im Jahr 1821 25,156, 1822 26, 880 und im Jahre 1823 ist solche auf 27, 070 gestie⸗ gen. Die Anzahl der Verstorbenen hat jedoch auch in gleichem Maaße zugenommen; sie betrug 1320 22, 4664 im folgenden Jahre 22,917, im Jahre 1822 23,282 und 1823 = 2a,500. Den staͤrksten Zuwachs an Be— voͤkkerung, durch Ueberschuß der Geborenen gegen die Gestorbenen, erhielt mithin Paris im Jahre 1822 naͤm⸗ lich 3,598, in saͤmmtlichen vier genannten Jahren betrug derselbe 19, 801 Individuen. Die Anzahl der gebore⸗ nen Knaben ist immer etwas staͤrker, als die der Maͤd— chen; auffallend ist es aber, daß der Unterschied beider Zahlen, der im Jahre 1821, bei einer Minderzahl von Geburten uberhaupt, sich auf 564 belief, im Jahr 1822

nur 264 betrug. Im Jahre 1823 stieg er wieder auf 34. Unter den im Jahre 1823 Gestorbenen besinden sich 15,273, die in ihrer Wohnung, 8227, die in Hos⸗ pitaͤlern, 72, die in Gefaͤngnissen starben, bbl Militairs und 267, deren Leichname in dem Todtenschau-Locale aufgestellt wurden. Was die Consumtion im Jahre 1823 betrifft, so sind 77,445 Hektoliter Wein und 8652 Hektoliter Brandtewein mehr verzehrt worden als im vorhergegangenen Jahre, dagegen hatte die Bier⸗Con⸗ sumtion sich um 4,690 Hektoliter vermindert. Im Uebrigen wurden 1823 verzehrt: 76,018 Ochsen, 10,394 Kuͤhe, 74,096 Kaͤlber, 363,668 Hammel, 589,562 Schweine und Eber außer 2,609,638 Kilogrammen Fleisch, die aus der Hand verkauft wurden. In Austern wurden verzehrt 5a7,191 Fr. Die Consumtion an Korn und Mehl wird taͤglich auf etwa 1600 Saͤcke geschaͤtzt.

Rente 102. 95. 103.

London, 22. Jan. Se. Maj. ertheilten gestern dem Sir Ch. Long Audienz.

Hr. Canning hatte gestern Geschaͤfte im auswaͤrti⸗ gen Amt.

Ueber Liverpool sind Nachrichten aus Calcutta bis zum 24. August eingelaufen, wo das K. Schiff Alliga— ror mit betruͤbten Nachrichten aus Rangoon bis zum 26. July angekommen war. Unser Heer hatte so sehr durch Krankheit gelitten, daß alle Operationen eingestellt waren, und der Koͤnig von Ava hatte alle Gemeinschaft mit den Unsrigen verboten und erklart, daß jeder Ueber— bringer von Brittischen Vorschlaͤgen erschossen werden solle! Der Commodore auf jener Station, Capt. Grant, war gefaͤhrlich krank; nach Anderen schon todt.

Aus Jamaica wird gemeldet, daß die Pflanzer Wil— lens seien, mit einer Petition bei unserm Parlament um Ersetzung des, ihnen durch die letzten Neger-Auf⸗— staͤnde verursachten Schadens einzukommen.

In wenig Tagen geht Capt. Franklin mit der Land⸗

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