1825 / 27 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 02 Feb 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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weien ehrbaren Frauen, welche die Aufsicht über die

hat je ,, die fortwaͤhrende Aufsicht, so daß die Kin—

Alle Sonnabende erhalt jedes Kind, welches einen Straͤhn Barn im Laufe der Woche gesponnen, 2 Sgr., und es haben von den alteren einige schon 2 Strähne woͤchent⸗ lich abgeliefert, mithin sich 4 Sgr. verdient. Außerdem erhaͤlt jedes Kind wöchentlich eine Metze Kuchelspeise, wodurch also auch den Eltern einige Unterstuͤtzung zu— ö Im Wongrowitzer Kr. richtet eine große Menge von Maäausen in den Scheunen und auf den Saatfeldern beträchtlichen Schaden an.

Liegnitz. Der zu Conradswaldau, Landeshutschen Kreifes, verstorbene Pastor Hartmann, hat ein Capital von 183 Rthlr. 22 Sgr. zur Bildung eines Fonds be stimmt, aus welchem Schuhe fuͤr arme Schulkinder des dortigen Kirchspiels angeschafft werden sollen.

Mocurs. Nach den ungewoͤhnlich hohen Fluthen in der Mitte des letzt verflossenen Monats November, welche, begleitet von furchtbaren Stuͤrmen in den nie— deren Rheingegenden wuͤthete, wodurch die Rheindaͤmme zerrissen, die Wohnungen (o vieler braven Einwohner des Regierungs-Bezirks Duͤsseldorf theils aus ihren bauligen Verbindungen kamen, theils ganz zerstoͤrt wur— den, erfolgte zwar ein rascher Fall; doch gegen Ende desselbigen Monats stieg das Wasser wiederum eben so schnell, und ein Verzweifeln beherrschte bereits die un gluͤcklichen Einwohner, welche bei eintretendem Froste ihren vollkommenen Untergang vor Augen sahen. Die⸗ fer war unausbleiblich, da dem Strome durch die Oeff— nungen in den Daͤmmen der Weg ofen stand alles zu verheeren, und der Eisgang in das Innere des Landes sich hier frei ausdehnen konnte; als die wohlthaͤtige Fuͤrsorge der Koͤnigl. Regierung zu Duͤsseldorf, welche durch Bildung eines Central⸗Huͤlfs⸗Vereins wiederum nen erwiesen worden, gegen bevorstehende neue Ungluͤcks— ; gerfuͤgungen traf. 3 k Anordnungen des anerkannt thaͤtigen Regierungs- und Wasser-Bauraths Evers— mann wurde uns in dieser angstvollen Lage Trost ge— reicht; derselbe bereißte in der Zeit als der Rheinstrom wieder zu steigen begann, saͤmmtliche bedrohete Gegen⸗ den des Regierungsbezirks. Ohne sich von den Gefah— ren, welche solche Bereisungen begleiten, und von der hoͤchst nachtheiligen Witterung abschrecken zu lassen, be— ging er die beschaͤdigten, durchbrochenen Stellen der Damme, ertheilte die noͤthigen Anweisungen an Ort und Stelle und verfuͤgte die schnelle Ausfuͤhrung der Arbeiten da, wo augenblickliche Huͤlfe noͤthia war.

Die Einwohner besonders des Meursischen Gebietes fuͤhlen am naͤchsten die beruhigende Wirkung dieser wohl— thätigen, schnellen und wohl uͤberdachten Schutzanstalten, ohne welche bei jedem Wachsen des Rheinstromes, na— mentlich diese Gegenden der Ueberschwemmung Preis

gegeben seyn wuͤrden.

irthschaftliche Berichte aus dem In⸗ 6 6 f,, vom Ende Dezember.

1. Ostpreußen. Koͤnigsberg. Wenn gleich die Saaten im Herbst gut in die Erde gebracht worden, und auch gut eingegrunt sind, so erregt doch die schon so lange anhaltende Naͤsse/ besonders fuͤr die niedrig liegenden Aecker, die Besorgniß des Nichtge—

deihens. Gumbinnen. Die Winter⸗Saaten duͤrften durch die anhaltende Naͤsse, besonders auf den niedrig liegenden Aeckern, leiden, und es ist daher zu wuͤnschen, daß bald Frostwetter eintreten moͤge.

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Il. We stpreußen. Danzig. Ob die besth ,

o den führen und den kleinen Kindern das Spinnen dige nasse Witterung den Wintersaaten nachtheilig i

de Woche einer der Stifter oder Vorsteher laͤßt sich jetzt noch nicht beurtheilen, mehrere Landwirt h befuͤrchten es. Die in großer Menge vorbandenen Fe P . . U I k S t

der nicht einen Augenblick sich selbst uͤberlassen sind. maͤuse haben den Saaten einen merklichen Schaden;

gefuͤgt, und man findet schon in der Niederung grö Stellen, worauf die Saat ganz verzehrt ist. Auch den Scheunen haben sie großen Schaden angericht!

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aats-Zeitung.

Nur ein strenger Winter wuͤrde dieselben zu vert gen im Stande sein.

III. Brandenburg. Pots dam. Die y dauernd sehr nasse Witterung erregte die Be sorgnis daß die Saaten stark faulen wuͤrden; indeß ist di

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doch nur in sehr einzelnen Faͤllen und nur bei den hen und niedrig stehenden Saaten bemerkt worden. Auch hat hin und wieder das Unkraut sehr uͤh hand genommen. IV. Pom mern. Koͤslin. Durch den anhin tenden Regen ist der Erdboden allgemein sehr aufg weicht; die Wege sind stark beschaͤdigt, theilweise sn ganz aufgeloͤset, und an niedrigen Stellen stehen), Saatfelder unter Wasser. Stralsund. Der n aufhoͤrliche Regen wirkt auf die Wintersaaten zersf rend ein und steht zu befuͤrchten, daß durch die um mein tief in den Erdboden eingedrungene Naͤsse m theilweise Ueberschwemmung der Aecker, der kuͤnstig Sommersaat ebenfalls großer Nachtheil erwachsen wi V. Schlesien. Breslau. In den meist Kreisen des hiesigen Reg.-Bezirks standen die Saut sehr gut; . in Nimptscher Kreise ö sie, beso ders die fruͤh gesaͤeten, angefangen zu faulen; ein li ; ; ches . e mn bei langer anhaltender Raͤss , Esch au sow⸗ als Courier von St. Petersburg und Ohlauer-, Oelsner- und Wohlauer-Kreise. In de der Koͤnigl. Portugiesische General ⸗Consul, An⸗ Niederungen haben die Maͤuse beträchtlichen Scha bra de, von Stettin. angerichtet. J Eine auffallende Erscheinung ist es, daß waͤhres fast uberall Fluͤsse und Baͤche die Ufer uͤberstiegen nn daran liegenden Felder und Wiesen uͤberschwemmt ben, die Brunnen in vielen Doͤrfern dennoch ohne W ser sind.

Berlin, Mittwoch, de

J. Amtliche Nachrichten.

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Ihre Koͤnigl. Hoheit die Frau Großherzogin von Necklhenburg-⸗-Strelitz ist hier angekommen und uf dem Koͤnigl. Schlosse, in die fuͤr Hochdieselben in Bereitschaft gesetzten Zimmer abgetreten.

Angekommen. Der Kaiserl. Russische Feldjaͤger

Il. Zeitungs-Nachrichten.

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(Fortsetzuug folgt.)

Paris, 25. Jan. Die mit Pruͤfung der Gesetz— sientwuͤrfe wegen Entschaͤdigung der Ausgewanderten, Einfuͤhrung dreiprocentiger Renten und wegen des Ta— tifs beauftragten Kommissionen der Deputirten-Kam— mer, halten fortdauernd Zusammenkuͤnfte; die Bericht— erssatter sind jedoch noch nicht ernannt. In der auf morgen angesetzten oͤffentlichen Sitzung, werden die neun Bureaus erneuert und Vortrag uͤber die Petitio— nen erstattet werden, deren nicht weniger als 24 sich af die Entschädigung der Ausgewanderten beziehen.

Der Marquis von Bellevue ist zum Inspektor der sconen Kuͤnste im Ministerium des Innern ernannt worden. Aus Sorsze meldet man, daß definitive Ein— sichtungen zu Reorganisation dieser Unterrichts-Anstalt getroffen worden sind.

Rente 103. 10. 15.

London, 22. Januar. Die Times hoffen, daß das ungeheure Verderbniß, welches sich in dem Holz unsrer

9. gas 1 , een Kriegsschiffe durch die „trockne Faͤulniß“ eingestellt und J n n n , nn nn, Fit zo. Jahren unerhörte und schreckliche Verheerungen logen steht es einem Jeben frei, fich! zu demas kirs ingerichtet hat, im Parlament lebhaft zur Sprache jedoch nicht während der Anwesenheit im Saale. rh nn werde, Schiffe, . nicht länger als den wier, Kasse wird um 9 Uhr geoͤffnet. Ende der Redoute! en Theil der Zeit, welche fur ihre Dauer angeschlagen 1. . , , , ittwoch, 2. Im Schauspielhause. Zum Ersn . . le ö . ; . , , , , 9 . 1 Fran v Weißen thurn. ollendet war, durch den Fortschritt des Uebels den Dimmerleuten fast unter den Handen zergangen und fuͤr

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Dienstag, den 1. Februar. Im Schauspielhause Das Vogelschießen, Lustspiel in 5 Abtheilungen von H. Clauren.

Dlenst. 1. Febr. Im Opernhause: Redoute. Ei laß-Billets zu -Rthlr. fuͤr jede Person sind bis Hen Nachmittag 5 Uhr bei dem Kastellan Hrn. Sattlt im Opernhause, bei dem Kastellan Hrn. Adler Schauspielhause, und Abends nach Eroͤffnung des Hu ses an den beiden Kassen zu haben. Es finden zu dn ser Redoute die bei den taͤglichen Schauspiel-Vorst lungen gewoͤhnlichen zwei Eingaͤnge statt; der eine d Universitäͤts-Gebaͤude, und der andere dem Biblioth Gebaͤude gegenuͤber. Fuͤr diese Redoute werden M Zuschauer-Billets zu den Logen des dritten Rang verkauft, und sind daher diese Billets gegen Bezahlw von . Rthlr. fuͤr das Stuͤck, von heute Morgen 91

Gedruckt bei Feister.

Redacteur Joh

n 2t en Februar 15235.

unheilbar erklaͤrt worden. Neue Schiffe vom ersten Rang, herrlich nach der Bauart, kostbar von Materia— lien, aufs kunstreichste ausgearbeitet und die zu stoljen Erwartungen berechtigten, erwiesen sich bei der ersten Inspektion, nachdem sie ins Wasser gelassen waren, als undienstfaͤhig wegen der „trocknen Faͤulniß!“ In die— sem Augenblick sind nicht wenige der am schoͤnsten aus⸗ sehenden Schiffe der Brittischen Flotte in den Haͤfen, wo sie liegen, verfault und die Hunderttausende von Pfunden, die darauf verwendet worden, haͤtten eben so gut in die See geworfen werden koͤnnen; diese That— sache wird nicht geläugnet.“ e . Die Baumwollspinner haben kuͤrzlich in Manchester und die Delegirten der Weber in Bolton und Stockport foͤrmliche deliberirende Versammlungen uͤber die gesetzli—⸗ chen Mittel, sich einen hoͤhern Lohn zu verschaffen, ge— halten, wovon unsre Blatter ausfuͤhrlichen Bericht mit— theilen und wobei es hoͤchst ruhig und ordentlich herging, indem kein Hunt oder andrer boͤse Feind da war, um Unkraut unter den Waizen zu saͤen. Die ersteren be—

schlossen mit großer Begeisterung einen Dank an Hrn.

Joseph Hume und die letzteren eine gruͤndliche Vorstel—⸗ lung an den achtungswertheren und gefuͤhlvollen Theil der Brodherren, um deren Schutz wider den, ohne Ge— fuͤhl und Grundsaͤtze verfahrenden Theil. Auch ist von Seite beider Gattungen von Arbeitern eine Schrift in den Straßen angeschlagen, worin Verlaͤumdungen wider— legt werden, erwahnt wird, daß Hr. Hume sich, laut Anzeige in den Zeitungen, ferner im Parlament kraͤftig um Aufhebung der verhaßten „Combinations-Gesetze“ bemuͤhen wolle und es am Schlusse heißt: „Endlich, Freunde und Mit-Arbeiter, laͤugnen wlr hiemit oͤffent— lich und ohne Einschraͤnkung jede Kenntniß und Absicht des Gebrauchs von anderen Mitteln gegen unsre Brod— herren, als die die Gesetze gestatten, ab; das Obige

nehmen wir als unser Recht in Anspruch; mehr verlan— gen wir nicht und mit wenigerem werden wir nie voll— kommen zufriedengestellt sein.

Wahrscheinlich wird sich eine Gesellschaft bilden, um Spinnmaschinen in Irland einzufuͤhren. Auch soll ein Kapital von 3 Millionen Pfd. Sterling zur Anle— gung von Baumwollen-Manufakturen verwandt werden und es ist alle Hoffnung vorhanden, daß ein großer Theil Brittischen Kapitals zur Aufhuͤlfe und Unter⸗ stuͤtͤung Irlands verwandt werden wird. Dampfboͤte und Eisenbahnen werden dort vielleicht eine wohlthaͤti⸗ gere Revolution bewirken, als durch politische Gesetze herzustellen waͤre. Es ist in diesem Augenblick größere Nachfrage nach Baumwollen-Waaren, als alle Englische und Schottische Manufakturen, bei allen ihren Ma—⸗ schinen, ihrer Erfahrung und ihrem Kapital, zu liefern im Stande sind, und man darf mit Grund hoffen, daß die Anerkennung der Suͤd-Amerikanischen Repu—

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