1825 / 34 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

nur 12,000 Pfd. beträgt, so bleibt ein Ueberschuß von 2140 Pfd. in den Händen der Einwohner; in Sussex kostet die Unterhaltung nur 70 Pfd. auf die Meile; in Bucks 60 Pfd.; in Berks 47; in Hants 33 Pfd. und in Westmoreland nur 21 Pfd. In Glocestershire kostet jede Meile 35 Pfd. Sterl. zu unterhalten, und das jährliche Einkommen von Weggeldern uͤbersteigt die Kosten um 20,000 Pfd. Die Bewohner der naͤchsten Umgebungen Londons muͤssen eine ungeheure Wegestrecke unterhalten, die taͤglich durch eine Unzahl von Wagen befahren werden, es mag wenig bekannt sein, daß durch den einzigen Flecken Camberwell (bei London) taͤglich 1100 regelmäßige Stations-Kutschen rollen.

Der Star zeigt an, die franzoͤsischen Jesuiten haͤtten fast im Mittelpunkte von Irland eine große Besitzung fuͤr 21,300 Pfd. Sterling gekauft, woselbst sie eine Direktorial-Begruͤndung dieses Ordens anzule, legen beabsichtigen.

Der Krieg gegen die Birmanen sagt eine unse— rer Zeitungen, wird mit einer Wildheit fortgefuͤhrt, die wir nicht erwarteten, und ist ganz von der fruͤhern Art, in Indien Krieg zu fuͤhren, verschieden. Oft haben wir Armeen dort zu bekämpfen gehabt, dießmal bekriegt uns ein ganzes Volk. In andern Kriegen waren die Be— wohner des Landes leicht in unser Interesse heruͤber ge— zogen, entweder durch Geld, oder durch Furcht, sie ver— fahen uns mit Lebensmitteln und ertheilten uns Nach— richten.

Dagegen weigern uns die Birmanen, Alles; wir koͤnnen nicht einmal von Rangoon einen Brief an den Koͤnig von Ava gelangen lassen, der unsere Beschwer— den enthaͤlt und Genugthuung dafuͤr fordert; es ist uns unmoͤglich zu erfahren was eine viertel Stunde jenseit der Stockaden vorgeht, die unsere Truppen besetzt hal— ten. Man glaubt hier allgemein, daß dieser Krieg bis in den Monat Maͤrz dauern werde, waͤhrend andere der Meinung sind, er wuͤrde in einer Jahrszeit enden und unsere Truppen wuͤrden die naͤchste Regenzeit im Lande der Birmanen zubringen.

Bremen, 4. Februar. Gestern Abend Schlag 11 Uhr wurden wir hier durch ein ploͤtzliches blenden des Licht erschreckt, dem unmittelbar ein betäͤubender Knall folgte. In kurzen Intervallen erfolgten, von den Glo, cken der Thurmuhren durchtoͤnt, noch drei heftige Schlaͤge, wobei Blitz and Donner wieder zugleich, welcher letztere nicht von dem gewoͤhnlichen Rollen begleitet war. Nach diefer Kanonade trat tiefe Stille ein. Nur wollen Einige gegen Morgen noch einen entfernten Donner gehoͤrt haben. Der Himmel war in jenem Augenblick bedeckt, doch war es des Mondscheins wegen ziemlich hell. Am Tage hatte ein heftiger Sturm gewuͤthet, welcher sich gegen Abend etwas legte, wobei sich der Himmel auffklaͤrte. Kurz vor dem Gewitter hatte es etwas geschneiet. Nach dem letzten Schlage fing der Sturm mit Schneeg stoͤber untermischt aufs Neue zu wehen an. Dieses dauerte die Nacht durch und hat heute den Morgen noch angehalten.

Persi en. von daher vom 20. Septbr. mit: Das Paschalik von Sulemantie ist noch immer von den Persern besetzt. Ibrahim Khan, einer der Oberoffiziere des Prinzen Abbas Mirza, campirt fortwährend mit 3000 Mann

Infanterie und 800 Pferden zu Bazian. Bei ihm. Fefindet sich Mehemed Kiaya, der dem Pascha von Bagdad so viele Unruhe verursacht. Letzerer fahrt fort, durch Zoöͤgerungen und Vorwaͤnde aller Art die Zahlung welche Abbas Mirza von ihm verlangt, auszuweichen. Rußland und Persien. leben in vollkommener Eintracht. Der Prinz Abbas.

der bedeutenden Summen,

sirza hat den Plan, eine Festung zu Chiavarig, einer

Die Etoile theilt folgende Nachrichten

armenischen Stadt, lassen.

Der Rajah Redjing-Sing hat seine Eroberunga bis Cachemire ausgedehnt; wie man versichert, betrin seine Armee mehr als 200,000 Mann. Er hat en franzoͤsischen Offizier, Namens Allard, vormaligen An jutanten des Marschalls Brune in seine Dienste g nommen. Vei der gegenwaͤrtigen Lage Indiens veruy sacht dieser Rajah, wie man sagt, den Englaͤndern vich Unruhe. Die Zahl der Kinder des Feth-Aly-⸗Shäh welche dieser in den Provinzen Persiens an die Sypi der Geschaͤfte gestellt oder den kriegerischen Stammen die sich in einer Lehns-Abhaͤngigkeit von Persien besin de, vorgesetzt hat, wird auf vierzig angegeben.

nahe bei Amadan, erbauen

. Spanisches Amerika. In nordamerikanischn Blaͤttern finden sich einige Aufschluͤsse uͤber den Krit in Ober-Peru zwischen den Spaniern selbst, naͤmliz dem General Valdez, welcher dem Vice-Köoͤnige Serna anhaͤngt, und den Obersten Valdez und M dina⸗Celi, welche den Olaneta als Vicekoͤnig anerken nen. Diesen Nachrichten zufolge zogen sich die erstem nach dem Verlust, den sie bei Santiago de Cotagait

erlitten, 700 Mann stark auf Potosi zuruͤck, verfolgz

von den Anhaäaͤngern Olaneta's, die sich indessen bah theilten, indem nur 500 Mann unter den Oberstü Valdez und Medina-Celi Ersteren nacheilten, der Uebe rest aber den Weg nach Cayza einschlug. Die Spanin unter General Valdez setzten sich bei Zambo de Penn fest, und nun entstand ein lebhafter Streit zwischa

den beiden genannten Obersten, ob sie dieselben in di

ser Stellung angreifen sollten oder nicht. Oberst Wul— dez war fuͤr den Angriff, und ging bloß mit 300 Man und hundert Reitern auf den General Valdez los, du ihn aber so warm mit dem Bajonette empfing, du der Oberst sammt seinem ganzen Fußvolk (die Reiten hatte zeitlich die Flucht ergriffen) gefangen wurde Die Spanier unter Valdez setzten nnn ihren Marsch auf Potosi fort, und die Anhänger Olaneta's, nachdem sie sich bei Cayza gesammelt hatten, zogen sich, g 1000 Mann stark, nach Santiago de Catagaita zurtuͤh wo sich General Olaneta an ihre Spitze stellte, um gegen den General Valdez aufbrach. Geruͤchten au Salta zufolge, soll Olaneta wirklich in Potosi wien eingeruͤckt seyn. Unterhandlungen wurden zwischen de Anhängern Olaneta's angeknuͤpft, sie blieben aber ohn Erfolg. La Serna verlangte, Olaneta solle sich entw der vor ihm, oder vor dem Koͤnige von Spanien sellt uͤber sein ungehorsames Betragen verantworten, Ob neta will weder das Eine noch das Andere thun, sh dern erklaͤrt, daß er fortfahren werde, sich La Setm zu widersetzen, der die Absicht habe, aus Peru ein öhm stitutionelles Reich, machen.

Folgende Darstellung des Zustandes der Mission an Ohio in Nordamerika; duͤrfte wohl mit Interesse gelt sen werden:

„In dem Lande, das bei den aͤlteren Geograph unter dem allgemeinen Namen Louisiana vorkomm und jetzt die Staaten von Louisiang, In diang Missuri, Missisippi, Kentuky, Ohio nebst den Distrib ten von“ Arkansus, Muhigam und Nort-West in sc begreift, giebt es drei große Bisthuͤmer, naͤmlich jenti von Louisiana, ven Kentukh und von Ohio; das erst desitzt der Bischof Dubourg, das zweite der Bischtf Flaget, das dritte der Bischof Eduard Fenewich; all Drei Hirten, wuͤrdig der ersten Zeiten der christlichen Kirche. Der Bischof von Ohio ist in Maryland gebo

ren, bildete sich in Flandern in den profanen und rel

und sich zum Herrn desselben i

sösen Wissenschaften aus und wurde Professot der znen Wissenschaften in Bornheim. So ausgebildet am er in sein Vaterland zuruck, wo er sich den viel⸗ itigen Geschaͤften der Seelsorge widmete. Von Ma⸗ land nach Kentuky geschickt, erbaute er mit Verwen⸗ zung seines ganzen Vermoͤgens ein Dominikanerkloster um Dienste der Mission, und eine Schule zum Unter⸗ sichte der Armen. Im Jahre 1808 durchreiste er, ein— nig in Begleitung seines Neffen, P. Young, das Gebiet on Ohio, um die Religion Jesu Ehristi zu predigen. schnell bluͤhten in jenen Gegenden Bevoͤlkerung und Fohlstand empor; sie wurden ein Theil des amerikani⸗ hen Bundes; die Sklaverei wurde abgeschafft, frucht⸗ are Laͤndereien wurden feilgeboten, Kanaͤle gegraben, Straßen angelegt; in den bluͤhenden Gefilden erhoben sch schon sehr viele Staͤdte. 600,000 Einwohner ge⸗ possen die reichlichen Fruͤchte der Industrie, und die Fegnungen einer sittenmilderndern Religion. Bei sei⸗ er Ankunft hatte der wuͤrdige Missionair auf einem Flaͤchenraume von 100 Quadratmeilen nur 20 Glaͤubige pngetroffen, jetzt ist diese Zahl auf 12,000. angewachsen. Des Licht der Religion strahlte bis in die Huͤtten der Filden; unter anderen ließ sich der ganze indianische solksstamm der Seneks aus 2000 Jaͤgern bestehend, saͤufen, behielt aber neben der Lehre des Christenthums Eine ländlichen Nomaden-Sitten bei, schreitet jedoch, bwohl langsam, der Verfeinerung entgegen. Alles die— s waren Fruͤchte einer unendlichen Anstrengung uud hlloser Bemuͤhungen, welche nur der rastlose Eifer ines Glaubenspredigers zu ertragen vermochte.

Die arme Kirche von Cieinnati erinnert an die infachen, schmucklosen Kirchen der ersten Christen; vier eilige Gefäße von vergoldetem Kupfer sind ihr ganzer ürchenschatz, und das duͤrftige Sonntags-Almosen ist las ganze Einkommen seines Bischofs. Um in ganz Dhio die Missions, und Seelsorger / Geschaͤfte zu ver— sehen, muͤssen die vier einzigen Missionre und ihr Bi— chof unaufhörlich jene ungeheueren, uralten Waͤlder urchreisen, wo sie nichts schuͤtzen und retten kann, als her Beistand des Himmels; muͤssen in den bestimmten Stationen ohne Unterlaß arbeiten, und allen Beistand der Religion leisten. Sobald nur die Ankunft eines Missionars bekannt wird, leeren sich die benachbarten BHegenden vom Volke; eine ungeheuere Menge Men— schen stromt von den entferntesten Gegenden herbei, und Begleitet ihn; er segnet das Volk, tauft, firmt unzaͤhlige Finder, segnet eine ganze Reihe von Brautpaare ein, hrt Beichte, giebt Rath, Trost, theilt das heilige Abendmahl aus, und feiert dann auf einem Altar von Nasen oder aufgehaͤuften Steinen, bestrahlt vom Mor— henroth das Opfer des neuen Bundes.

Sodann setzt er sich, wie einst der goͤttliche Lehr— neister, auf einen grasreichen Huͤgel nieder, und predigt em horchenden Volke die Lehren des ewigen Lebens. Von feinem Vortrage geruͤbrt und belehrt, lassen fich ft Großvater, Sohn und Enkel, drei Generationen auf inmal taufen. sch mehr mit dem rohen, halbbarbarlschen Landvolke, 1s mit den gebildeteren Bewohnern der Staͤdte, mehr hit den Kindern und den Juͤnglingen, als mit den trwachsenen, oft schon verwoͤhnten Leuten ab. Die amerikanischen Bischoͤfe lassen fuͤr sie sogar die Erzieher zus Europa kommen; die frommen Söhne des tugend— en Lafalla und die liebenswuͤrdigen Töͤchter des be— ühmten Franz von Paul erschienen wie Boten des lichts und der 'Liebe an den Ufern des Ohio und Misß— ssppi; einige Dominikaner unterrichteten die Jugend hon Kentuky. Wo solche Institute fehlen, versammeln le Pfarrer alle Kinder der Gegend, se die eine Haͤlfte des Tages im Wissenschaftlichen und

der Moral, die andere Haͤlfte des Tages werden sie

Die Missionaͤre von Amerika geben

und unterrichten

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zur Treibung von Gewerben und zum Feldbau, Pflan— zung nuͤtzlicher Baͤume ꝛc. verwendet.

So lernen sie von Kindheit an die Zeit zwischen Lernen und Arbeiten theilen. Wenn die Eingebornen jener Gegenden den Nordamerikanern Grundstuͤcke ver— kaufen, so machen sie sich dabei stets die Bedingniß, daß ein Theil des Kaufschillings zur Erziehung ihrer Kinder verwendet werden soll, welche auch in allen Wissenschaften, besonders in der Mathematik, sich von den uͤbrigen Mitschuͤlern auszeichnen.

Ein nicht minder wichtiger Zweck der amerikani— schen Mission ist, aus den Eingebornen des Landes den dortigen Clerus zu bilden, was in zwei Seminarien geschleht, dessen Zoͤglinge den halben Tag dem Studiren, den andern den Künsten und dem Ackerbau widmen, wodurch sie sowohl ihren Unterhalt gewinnen, als auch den Korper zu den Beschwerden ihres kuͤnftigen Berufes abhaͤrten.

Jul and.

Bromberg. Im Laufe des Jahres 1823 sind in den Staͤdten des hiesigen Regierungs-BeLirks neu ge— stiftet worden: 3 katholische Schulen, 1 Juͤdische und 1èArmen-Schule. Auf dem platten Lande 6 evange⸗ lische und 11 katholische Schulen. Außerdem sind eine Naͤh- und Strickschule und mehrere juͤdische Privat⸗ schulen genehmigt worden.

Eine verbesserte Einrichtung haben erhalten: in den Städten: 5 evangelische und 7 katholische Schulen. Auf dem platten Lande 68 evangel. und 44 kathol. Schulen.

Was das juͤdische Schulwesen anlangt, so ist die vorschriftsmaͤßige Einrichtung oͤffentlicher juͤdischer Ele— mentar-Schulen in den bedeutendern Staͤdten des Regierungs-Bezirks waͤhrend des Jahres 1824 von der Koͤnigl. Regierung auf das eifrigste vorbereitet worden.

An Schulbauten sind ausgefuhrt: 16 Neubauten, 26 Reparaturen und resp. Erweiterungen. Mehreren duͤrftigen Gemeinden ist zu ihren Schulbauten ein au— ßerordentliches Gnadengeschenk, aus dem Schulverbesse⸗ rungs Fond der Koͤnigl. Regierung bewilligt worden.

Neu angestellt sind, der Regel nach einstweilen 16 evangel,, 14 kathol. und 1 juͤdischer Schullehrer; 2 evangel. Schulamts⸗Kanditaten sind adjungirt worden.

Mehrere Schullehrer sind zu verschiedenen Zeiten des Jahrs in das hiesige Schullehrer-Seminar einge— laden worden, um nach naͤherer Anweisung des Schul⸗ raths an dem Unterrichte Theil zu nehmen. Man beab⸗ sichtigt auf diese Weise nach und nach die Kenntniß einer verbesserten Lehrweise unter den aͤltern bereits fruͤ—⸗ her angestellten Schullehrern zu verbreiten.

Außerdem bestehen regelmäßig monatliche Zu sam⸗ menkuͤnfte der Kirchspiels⸗ Schullihrer, unter Leitung der Pfarrer. Der Erfolg ist verschiedenartig, je nach— dem die Persoͤnlichkeit des betreffenden Geistlichen mehr oder minder aufgeregt fuͤr das Schulwesen erscheint.

Im Allgemeinen hat die diessaͤhrige Musterung der evangJel. und' kathol. Elementar-Schulen, welche theils durch den Schulrath der hiesigen Koͤnigl— Regierung theils durch die behoͤrigen Superintendenten und De cane bewirkt ist, in Vergleich gegen die fruheren Jahre ein recht erfreuliches Resultat geliefert. In einigen

Kreisen' des Bezirks ist es, der fortdauernden ungäunlti,

gen Zeitverhaͤltnisse ungeachtet, gelungen, den Sinn der Gemeinden fuͤr ihr Schulwesen dergestalt zu bele⸗ ben, daß sie fuͤr eine zweckmaͤßige vollstaͤndige Einrich⸗ tung ihrer Schulen beden ten de Opfer mit Vereitwill ig keit geleistet haben, auch ist von einzelnen Gutsbesitzern, namentlich bei Erbauung der Schulhaͤuser, huͤlfreiche Hand geboten worden.

Am meisten erwartet man von der fortdauernden

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