1825 / 36 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 12 Feb 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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nen, und den Stadttheil von St. Gervais umschlie— ßenden, haben bereits 280,000 Florins (Genfer Muͤnze) gekostet. Man versichert, daß der Vorschlag, welcher dem großen Rathe vorgelegt werden soll, eine Summe von 066,000 fl. angibt, die zur vollkemmenen Ausbes⸗ serung noch erforderlich sein wuͤrde, obgleich man zwei felt, daß diese Angabe genauer Jeyn durfte, als die in dem Gefetze vom 19. Jun. 1822 bezeichnete. Zu Schafhausen beschaͤftigt die nahe Revision der Kanton— Konstitution die erfahrensten und wuͤrdigsten Maͤnner der Stadt. Aber sie begnuͤgen sich nicht allein damit einige Abaͤnderungen derselben in Vorschlag zu bringen, sie waͤnschen auch mehrere Reformen in der oͤffentlichen Verwaltung, wodurch der allgemeine Vortheil nur be— foͤrdert werden kann. So scheint es unter anderm, daß der dffentliche Unterricht einen großen Theil an dieser Reorganisation haben duͤrfte, und Hr. Stierlin hat deshalb schon treffliche Ideen bekannt gemacht. Portugall. Durch 17 Koͤnigl. Dekrete und eben so viele Benachrichtigungsschreiben ist, wie die Etoile meldet, eine vollstaͤndige Veraͤnderung des Ministeriums erfolgt. Nachstehendes ist der wesentliche Inhalt der hauptsaͤchlichsten von diesen Verfuͤgungen. . „In Betracht des Eifers, der Treue und Logalitaͤt, womit Mir der Admiral meiner Koͤnigl. Flotte, Joa— chim Jos. Manteiro Torres bestaͤndig gedient hat, finde Ich fuͤr angemessen, ihn zum Minister Staats— Sekre⸗ tair der Marine und des Ueberserischen zu ernennen.“ Im Koͤnigl. Schlosse von Alfeite, den 14. Jan. 1825. „In Betracht des wiederholt bei Mir von dem assistirenden Premier-Minister, Minister des Kriegs, der Marine und des Ueberseeischen, Grafen von Sub serra geschehenen Ansuchens, von der Last dieser Mini—⸗ sterien entledigt zu werden, wofuͤr derselbe gewichtige Gruͤnde anfuͤhrte, welche die verdiente gute Meinung und das Vertrauen in ihn noch vermehrt haben, ge— wahre Ich ihm die Entlassung von den obengenannten

Ministerien, welche er mit Eifer, Treue und Liebe zu Meiner Koͤnigl. Person versehen hat,

indem Ich Mir vorbehalte, ihn in anderen Angelegenheiten von großer Wichtigkeit fuͤr Meinen Dienst zu beschaͤftigen, und ihm alle Ehre und Vorrechte, die mit dem Rang eines Premier⸗-Ministers. verbunden sind, fortdauernd er— halte. Ueberdem bewillige Ich ihm eine Pension von 1,600, 000 Reis. Alfeite, 36 1 „In Hinsicht der Vorstellungen, welche Mir der Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten, Marquis von Palmella gemacht hat, habe ich fuͤr gut befunden, ihn von den genannten Funktionen zu entbinden, indem Ich den Eifer und die Loyalitaͤt, die er in Meinem Dienst an den Tag gelegt hat, anerkenne und Mir vorbehalte, solche bei anderer Gelegenheit zum Wohl des Staats anzuwenden. Ich belasse den genannten Marquis in allen Ehren und Auszeichnungen, die einem Staats-Minister zugehoͤren und bewillige ihm eine Pension von 1,600,000 Reis. Alfeite, 15. . 4 Erzbischof von Evora, Minister der Ju— stiz und der geistlichen Angelegenheiten zu der erhabe⸗

nen Wuͤrde eines Kardinals der heil. roͤmischen Kirche

erhoben worden ist, und die Ausuͤbung seines Ministe⸗ riums sich nicht mit dem Glanz und den Praͤrogativen eines so ausgezeichneten Ranges vertraͤgt, habe Ich fuͤr angemessen gefunden ihn den genannten Funktionen zu üͤberheben, indem Ich Mir vorbehalte, in wichtigen Angelegenheiten seine Weisheit und Tugenden, so. wie die Liebe, welche derselbe jederzeit fuͤr Meine Koͤnigl, Person gezeigt hat, zu benutzen. Alfeite, 15. Jan 1925.“

„In Betracht dessen, was Mir der Finanz-Mini— ster und Praͤsident Meines Koͤnigl. Schatzes, Graf

von Pavoa vorgestellt, habe Ich fuͤr gut befunden ihn seiner Functionen, die er bisher zu Meiner Zuft

Ant. d'Oliveira Leite da Barros, außer Stand gese⸗ wird, seine Functionen als Minister der Angelegenha ten des Koͤnigreichs (des Innern) fortzusetzen, die n so wie alle anderen Functionen, zu Meiner Zufrieden heit besorgt hat, habe Ich fuͤr angemessen erachtet, ih mit Beybehaltung aller Ehren als Staats-Minister, h

denheit erfuͤllt . 1. entledigen. Alfeite 15. Jan j . „In Betracht der Infirmitäten, durch welche In P ö k U ß sch e S t 1 d t 8 ? 3 ' 1 t U n 9 ö * 2

von zu erleichtern, und gewaͤhre ihn eine Pension vn

1,06, 000 Reis.“ Alfeite. „Da Ich, durch eigne Erfahrung den Eifer, Treue und die Talente erprobt habe, mit denen

Joachim d' Almeida d'Aranjo Correa de Lacerda si

Meinem Dienste widmet, so habe Ich fuͤr gut befin

den, ihn zum Minister der Angelegenheiten des Koͤns

reichs zu ernennen.“ Alfeite 15. Jan.

In aͤhnlicher Weise lauten die anderen Verfuͤgth . gen, durch welche Ferdinand, Louis Pereira de Son

Barradoa zum Minister der Justiz und der geistliche Angelegenheiten, der Graf v. Barbacena zum Krieg Minister, Hr. Sylvestre Pincheiro Ferreira interim stisch zum Minister der auswärtigen Angelegenheit und D. Miguel Antonio de Mello zum Finanz-⸗Min ster ernannt wird. Der Cardinal Erzbischof un Evora ist zum Praͤsidenten des hoͤchsten Gerichtshwr der Marquis von Palmella (wie bereis gestern erwäht worden) zum Gesandten am Koͤnigl. franzoͤsischen Ha und der Graf von Subserra zum Gesandten in 7 don ernannt worden.

Tuͤrkei. Aus Triest meldet man unterm 25. In. Durch ein aus Smyrna hier eingelaufenes Schiff, wa ches Briefe vom 10. Jan. mitbringt, und unterwü bei Hydra angelegt hat, werden die fruͤhern Berich aus Torfu und Zante, von Beilegung der Unruhen Morea, bestaͤtigt. Der bekannte Warwaki war m Napoli nach Shra verwiesen, von wo er sich nach Zan begeben wollte. Colocotroni der Vater war von seim Truppen verlassen worden, nachdem er fruͤher bis Corint vorgedrungen, aber dort von dem Regierungspraͤsidemnnu Conduriotti geschlagen worden war. Einigen Bries zufolge soll er sogar gefangen nach Napoli di Roman gefuͤhrt worden sein.

a J Im Opernhause: Alxre ste, hij sches Trauerspiel in 3 Abthei;s, Musik von Gluck. Bal lets von Telle.

Sonnab. 12. Im Schauspielhause. Zum Erstm male: Vielliebchen, oder: das Tagebuch, Lutz in 1 Aufzug, von C. Lebruͤn. Hierauf: Herrmans

und Dorothea, idyllisches Familiengemaͤlde in 4 theil., von Dr. C. Toͤpfer.

Im Saale des Schauspielhauses: Subserip tion s⸗Ball.

Meteorologische Beobachtungen. Barometer] Therm. Hygr. Wind Witterung.

8. Febr. A. 289 13 619 SW. Et gg liete⸗ siñ 9. Febr. JF. . 842 SW. trüb, Thauwet M. 22 73 SW. trüb, Thauwetth 9. Febr. A. SMW. strüb, Wind, Than 10. Febr. F. 28 ; SW. trüb, Thauwettn 39“ SW. (trüb, Thauwernn

Gedruckt bei Feister.

Redacteur Joh

sͤczt.

nnn)

M36.

Berlin, Sonnabend, den 12ten Februar 182ůƷ5

I. Amtliche Nachrichten.

Kronik des Zages.

Im Bezirke der Köoͤnigl. Regierung Aachen ist an die Stelle des wegen Kraͤnklichkeit gegangenen kathol. Pfarrers Joh. Michael Jan ser Manderfeld, im Kreise Malmedy, der pensionirte istiche Karl Janser als Huͤlfspfarrer ernannt

rden. Zu Duͤsseldorf ist die durch den Tod des Pfarrers zenne kamp erledigte katholische Pfarrstelle zu Lan—

berg, dem bisherigen Vikar Wilhelm Anton Rotgeri Gräfrath und u Gumbinnen ist die, durch das Ableben des Rek— s Johann Reimann zu Rosinsko erledigte Stelle Roherigen Adjunkt Kaminski verliehen worden.

Abgere i st. Der Kaiserl. Oesterreichische Kabine ts⸗ zurier Schiller, nach Wien.

II. Zeitungs-Nachrichten.

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Paris, 4. Febr. Gestern berichtete der Marquis nIrvilliers in der Pairs-Kammer uͤber den Gesetz, wurf, betreffend den Umtausch mehrerer zu Kron— imainen gehörigen Grundstuͤcke Hierauf fingen

I Debatten uͤber das Gesetz hinsichts der geistlichen

grporationen der Frauen an; sie werden heute fort—

Die Kammer der Deputirten beschaͤftigte sich in

ler heutigen Sitzung mit einer großen Anzahl einge—

ngener Bittschriften. Diejenigen, welche sich auf das sschdigungsgesetz bezogen, wurden der zur Pruͤfung selben niedergesetzten Kommission uͤbersandt; wegen shrerer andern Petitionen aber, die ganz neue Vor⸗ swäge enthielten, z. B., daß auch diejenigen ent schaͤ⸗ gt wuͤrden, deren Mobiliar ⸗Vermoͤgen konfiszirt wor— mist, daß den Emigrirten, nicht eine Entschaͤdi— ng, sondern die verlorenen Grundstuͤcke selbst zuruͤck⸗ geben werden moögten, wurde zur Tagesordnung

schritten. t Tan schreibt uns, sagt die Etoile, aus Lissabon

unterm 22. Jan.: „Die Ministerial⸗Veraͤnderung hat hier jedermann uͤberrascht; diejenigen, welche den Triumph des englischen Systems erwarteten, sind uͤber dieses Re⸗ sultat fehr erstaunt. Es scheint, daß der Koͤnig das Streben zweier Minister, deren einer fuͤr Frankreich, der andere fuͤr England geneigt schien, nach zwei ganz entgegengesetzten Seiten bemerkend, den Entschluß ge— faßt hat, durch gaͤnzliche Veraͤnderung des Ministeriums jener Spaltung ein Ende zu machen. Das so eben for⸗ mirte Ministerium besteht aus Mannern, die nicht, wie man etwa glauben möchte, unter dem Einflusse Eng⸗

lands stehen; die Veranderung ist mithin mehr ein Be⸗

weis der Mäßigung des Koͤnigs und seines Verlangens, Einheit in die Thaͤtigkeit seiner Regierung ju bringen, als der Triumph des politischen Systems eines andern Kabinets. Der auffallendste Beweis des hier gesagten ist die Sendung des Grafen von Palmella nach Paris und des Grafen von Subserra nach London; denn der erstere haͤngt sehr den englischen Ideen an und der an⸗ dere ist Frankreich ganz ergeben. Rente 103. 50. 70.

London, 1. Febr. Da der Koͤnig noch nicht voͤllig wieder hergestellt ist, so glaubt man, daß das Parlament auf jeden Fall durch Commissarien werde eroͤffnet wer⸗ den. Die Addresse auf die Koͤnigl. Rede wird im Oberhause vom Lord Viscount Dudley und im Unter⸗ hause vom Lord Francis Levison Gower, Sohn des Marquis von Stafford, in Antrag gebracht werden.

Die am naͤchsten Donnerstag zu eroͤffnende Parla⸗ ments-Sitzung (sagt eins unserer gelesensten Blaͤtter) verspricht verhältnißmaͤßig wenig muͤhevoll fuͤr die beiden Haͤuser, aber hoͤchst ehrenvoll fuͤr die Regierung Sr. Maj. zu werden. Die irlaͤndischen Angelegenheiten aus⸗ genommen, werden wahrscheinlich wenig Gegenstaͤnde zur Sprache kommen, welche große Discussionen verau—⸗ lassen koͤnnten; denn in Ansehung aller anderen wich⸗ tigen Fragen sind die Minister wenigstens im Prineip mit den Meinungen und Gesinnungen aller Theile des Reichs ganz einverstanden. Was Irland betrifft, so versparen wir unsere Bemerkungen auf ein anderes mal; aber in Bezug auf England koͤnnen wir behaupten, daß nach den laufenden Angelegenheiten die Hauptbeschaͤfti⸗ gung des Parlaments darin bestehen wird, das derma⸗ lige Wachsthum des allgemeinen Wohlstandes zu regu— liren. Einer der wichtigsten Gegenstaͤnde der in diesem Bezug wahrscheinlich die Aufmerksamkeit des gesetzge⸗ benden Korpers beschaͤftigen wird, ist die Projekten⸗ Wuth, von der das Publikum jetzt befallen ist. Nichts scheint uns fuͤr die Aufrechthaltung des National⸗ Credits und zum Schutz der individuellen Industrie wichtiger, als daß der Bildung jener unbegrenzten Projekte, die mit jedem Tage an der Boͤrse aufkommen,

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