1825 / 38 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 15 Feb 1825 18:00:01 GMT) scan diff

folgende Korps unter sich: „Die Pioniere, und koͤnig⸗ lichen Jager zu Pferd, die zwei Grenadier Regimenter, das Jäger-Regiment, die Chevauxlegers-Brigade, die reitende Artillerie, den Train der Garde. Zum Gene ral Kommandanten der Garde hat der Konig seinen Bruder, den Fuͤrsten von Salerne, ernannt. Waͤh⸗ rend der zweimonatlichen Trauer sind im ganzen Reiche alle Ballfeste in den Theatern, die Maskeraden im Karneval, und die Festin's und Taͤnze in den Privat—

häusern verboten. ö

Turkey. Der oͤsterreichische Beobachter enthaͤlt folgende Mittheilungen: . 11 Konstantinopel, 10. Jan. Nach Berichten aus Smyrna ließ Ibrahim Pascha bald nach seiner Ankunft im Hafen von Suda auf Candia seine saͤmmt— lichen Lans truppen? ausschiffen, und unter Zelten cam, piten. Hierauf dankte er die fremden Transportschiffe ab, und entschloß sich, die Landungen auf Morena, wo hin die Ueberfahrt ohnedieß kurʒ ist, mit Kriegsschiffen zu bewerkstelligen. Ismael Gibraltar war mit einer Reserve auf Rhodus zuruͤckgeblieben.

kater diesen Umstaͤnden, nachdem er aus Aegypten einen Geldtransport von zwei Millionen Piaster in Golde auf einer franzoͤsischen Fregatte erhalten hatte, fand am 20. December eine erste Landung bei Mo don Statt, wo 16 aͤgyptische Kriegsfahrzeuge 3000 Mann Truppen mit der noͤthigen Artillerie und Munition ver⸗ sehen, aussetzten. Gleich darauf kehrten diese Fahrzeuge nach Suda zuruͤck, um einen zweiten Truppentransport

zubolen.

. Unterdessen dauerte der innere Krieg auf der Halb— insel fort. Das aus Athen zu Huͤlfe gerufene Corpt von 3000 Mann zwang Colocotroni, Nikita und ihre Verbuͤndeten, die Belagerung von Korinth. aufzuheben; ienes Corps sollte hiernäͤchst gegen Tripolizza marschi⸗ ren; dieß ist aber nicht geschehen; vielmehr ist noch am 15. December in der Naͤhe von Argos ein hartnaͤckiges Treffen geliefert worden, welches vom Morgen bis auf den Abend gewahrt, ader zu keiner Entscheidung ge—

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gegeben habe. Ich wollte sogleich aus dem Hause eiln

fah aber, daß dieß aͤußerst gefährlich und schwierig wa weil eine Masse von großen Ziegelsteinen, Balken, tel ꝛc. von den Daͤchern der beschaäͤdigten Haͤuser hernm ter flogen. Als ich endlich mit meinen Leuten glück entkommen war, war mein Erstes, zu sehen, welchn Schaden die Stadt Schiras durch das Erdbeben n

litten habe; die erste Wirkung dieser verheerenden .

gebenheit, welche mir in die Augen fiel, war die vel,

preußische St

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aats-Zeitung.

staͤndige Zerstoͤrung der herrlichen Moschee, welche unn

fähr 00 Yards von meinem Garten, und ungefihs eben so weit von Schiras entfernt lag; die praͤcht ; verzierte Kuppel derselben war zusammengestuͤrzt un das Gebaͤude selbst uͤberall geborsten. Schiras selbst wm in einen dicken Staubqualm eingehuͤllt, und ich n

mochte mehrere Minuten lang nichts wahrzunehmen,

aber dieser Qualm schon zeigte mir, wie hart di

Stadt mitgenommen worden sei. Als sich die Stat wolke etwas verzogen hatte, gewährte der Anblick y unglücklichen Stadt ein grauenvolles Schauspiel;

stattlichen Moscheen und Minarets, welche noch nn einigen Minuten die Zierde derselben gewesen wat lagen nun in Truͤmmern, und mit jedem Blicke ss

ich neue Scenen der Verheerung.

stuͤrzt oder aͤußerst beschaͤdigt. entfetzliche Lage und den Jammer der ungluͤcklichen d wohner? Die Weheklagen der Tausende, welche n

nen Ungluͤcks wurde mehrere Tage erfordern. Von n ersten heftigen Erschuͤtterung bis zur zehnten Vorns tagsstunde erfolgten noch drei andere, obgleich schtt

Ali Abor (unser Agent), dessen Haus voͤllig zersth

fuͤhr at.

fahrt , sschen war am 10. December ein Transport von 0 660 ' spanischen Piastern/ die zweite Rate der englischen Anleihe, zu Napoli di Romania angekommen. Die Zeitung von Hydra verkuͤndigt diee Nachricht, die Aerdengs far die HDirectoren uicht ohne Wichtißtsit ist, und in dem Kampfe der Parteien leicht den Ausschlag

geben kann. Denn die, welche ihre Soldaten nicht be—

zahlen koͤnnen, muͤssen von Pländerung leben, und fal len daher dem Lande bald zur Last; dagegen man sich in Griechenland mit auswärtigen Gelde, so weit es reicht, allenthalben Freunde undsbaffengenossen ver schafft ö. Persien. Die Bombay-RVazette vom 8. Sep tember enthaͤlt nachstehenden Bericht eines Augenzeugen uͤber das schreckliche Erdbeben, von welchem die Stadt Schiras in Persien . . Umgebungen am 15. Juni J. heimgesucht worden sind.

ö 3 han Num ah, bei Schiras, am 15. Juni 1824. ut? Morgen gegen 53 Uhr wurde, ich durch eine heftige Erderschuͤtterung aus einem tiefen Schlafe auf⸗ geschreckt. Diese Erschuͤtterung war viel staͤrker als die— jenige, woruͤber ich Ihnen unterm 2. d. M. Nachricht 9. Die Nachrichten aus Smyrna, die man am 10. Januar in Konstantinopel hatte, gingen nur bis zum 31. Decem—

ber. Wir haben aber auf einem andern Wege einen Be— richt aus Smyrna vom 6. Januar erhalten, woraus sich ergibt, daß am 2. Januar der Stand der Dinge immer noch der nämliche war, daß Colocotroni sich auf den Hoͤ⸗

hen von Argos behauptete, Napoli bedroht u. s. f. —2 Indessen scheint auch nach diesem Bericht die Uebermacht

auf der Seite der Directoren zu seyn, besonders seit—

dem sie wieder Geld auszugeben haben. (Anmerk. des

ö Die oͤstliche Sesnn der Stadtmauer war sammt allen ihren Thuͤren ein Wer schildert aber

Verlust ihrer Verwandten und Freunde bejammertnn erschollen allenthalben, und mußten ein Felsenher n weichen. Eine umstaͤndliche Schilderung des vorgenlel

chere Erdstoͤßt. Die Einwohner haben die Stadt n lassen, und leben unter Zelten, Huͤtten u. s. f. Miß

worden ist, hätt sich nebst seiner ganzen Familie nir auf. Des Prinzen (Statthaltzes der Provis Prunkzimmer liegt in Truͤmmern, (nd dessen Pall

M 38.

1. Amtliche Nachrichten.

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4 Des Koͤnigs Majestaäͤt haben dem Justiz-Kommis— sarius Elscheid zu Bochum den Charakter als Justiz⸗ Kammissionsrath zu verleihen geruhet.

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Der Justiz-Kommissarius Stoͤckel II. zu Rati⸗ bor, ist zugleich zum Notarius publicus in dem Be⸗ kirke des Ober-Landesgerichts von Oberschlesien bestellt worden.

II. Zeitungs-Nachrichten.

ist sehr beschädigt; der große Bazar steht zwar mt

hat aber sehr gelitten. Die Anzahl der unter den Tin mern Umgekommenen ist noch nicht ausgemittelt, s aber, wie versichert wird, uͤber 2000 betragen; glaube aber, daß diese Angabe uͤbertrieben ist, und nm

die Halfte ungefahr betragen mag.

König tiche Schau spiele. Mont. 14. Im Opernhause. Zum Erstenmlᷣ Jessonda, Oper in 3 Abtheil., mit Tanz, von F. Geh Musik vom Kapellmeister L. Spohr. Ballets von TÄl Zu dieser Oper sind fuͤr heute nur noch Billets zu

3Zten Range, dem Parterre, und Amphitheater, zu habn ö Die Dil linge, Lustspiel in 4 Abtheilungen, von Bonin. Hi

Dienst. 15. Im Schauspielhanse:

auf zum Erstenmale: Schwank in 2 Abtheil., von C. Lebruͤn.

Im Opernhause: Letzte diesjährige Redon Freit. 13. Im Opernhause. Zum Erstenmale in

derholt: Jessondaꝛe. Meteo rologische Beobachtungen.

11. Febr. A. 289 6 s—42“ 925 SW. strüb, Regengtstile 12. Febr. F. 289 5 4349“ 85372 SW. strüb, Wind. M. 289 4 1442“ s79 SW. strüb, Wind. 13. Febr. A. 28. 47 237 7,5 SW. ssternhell, Wim, ͤ J. 2809 434130“ 79 NW. trüb, Wim. M. 289 47 330 57. NW. Sonnenschein sti

öͤsterr. Beob.) Gedruckt

bei Feister. Redacten Joh

Humoristische Studien

Barometer] Therm. Hygr. Wind! Witterung.

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Paris, 8. Febr. Die Etoile erklaͤrt das von ei— nigen hiesigen Blattern verbreitete Geruͤcht, daß sich ein Congreß hier versammeln werde, fuͤr ganz grundlos. Man ist, sagt der Constitutionel, sehr verwundert gewesen, in der Rede des Koͤnigs von England kein . 2 = F 2 ö .

Wort uͤber die griechischen Angelegenheiten zu verneh⸗ men. Herr Canning wartet wahrscheinlich die Depe— sschen des Hrn. Stratford Canning ab, ehe er uͤber jenen Gegenstand reden wird.

Rente 103. 70. 65.

London, 4. Febr. (uͤber Paris). Im Unterhause wurde die Dankadresse an Se. Maj. vom Lord Gower in Antrag gebracht und vom Alderman Thomson un— terstuͤtzt. Letzterer setzte vorerst auseinander, wie Alles die Erhaltung des Friedens verspreche: „Ich muß, sagte er im Laufe der Rede, die Blicke des Hauses auf die letzten Vorgaͤnge in Frankreich richten; man wird darin in neues Unterpfand der Erhaltung der allgemeinen Ruhe finden. Der Tod Ludwigs XVIII. war ein leicht woͤtherzufehendes Ereigniß: dieser Zeitpunkt wurde als in letzte Hoffnung der Anhänger der Revolution ange— sehen; aber, Dank sei der Vorsehung, diese Hoffnung ss getaͤuscht worden. Wir haben das Scepter Frank—

Berlin, Dienstag, den 156ten Februar 18235.

Herr Brougham rief auf das sehnlichste den Au— genblick herbei, wo die Unabhaͤngigkeit der neuen ame— rikanischen Republiken anerkannt sein werde, doch er⸗ klärte er sich nur dann fuͤr vollkommen zufriedengestellt, wenn England auch die Unabhaͤngigkeit von Haity an— erkannt haben wuͤrde. Er sprach demnaͤchst sehr lange zu Gunsten der irlaͤndischen Katholiken, verzweifelte je⸗ doch daran, daß man ihren Forderungen je gerecht wer— den werde, so lange die Minister, wie bisher, uͤber den Punkt der Emancipation so verschiedener Meinung seien. Der Minister Canning erklärte, daß er seine Meinung uͤber die Emancipation der Katholiken nicht verandert habe und diese jederzeit eifrigst unterstuͤtzen werde, wenn sie in den gehörigen Formen in Vorschlag gebracht werde; man möge ihm indeß erlauben, selbst daruͤber zu urtheilen, wenn der rechte Moment dazu gekommen sei, nicht aber sich von Anderen bestimmen zu lassen. Was die amerikanische Frage anlangt, sagte er, so haben wir fuͤr unsere Interessen zu sorgen gehabt, jedoch zugleich uns huͤten muͤssen, die anderen Maͤchte zu beleidigen. Wir haben alle Uebereilung ver— mieden. Buenos-Ayres z. B. war außer Stande uns zu sagen, aus welchen Staaten die Republik dieses Namens bestehe; und dieser Staaten sind der Zahl nach 13 oder 14. Welche Absurditaͤt wuͤrde es nun gewesen sein, eine sich selbst nicht kennende Republik anzuerken— nen. Wir muͤssen abwarten, daß sie allen unseren Fra— gen genuͤge; dann werden wir einen Traktat abschließen koͤnnen. Columbien schien, uachdem es den Spaniern Puerto-Cabello, den letzten noch in ihren Händen ge— wesenen Platz genommen hatte, seine Unabhaͤngigkeit erlangt zu haben; aber der erste Beamte dieser Repu— blik ging mit deren gesammten Streitkräften, um, in einer ungeheueren Entfernung die Eroberung Peru's zu versuchen. Wenn nun, so lange die Spanier noch die Columbier bis ins Herz ihres eigenen Landes zuruͤcktrei— ben konnten, wir die Republik anerkannt haͤtten, so hatten wir das, was nicht einmal faktisch bestand, an— erkannt. Aber als diese Gefahr hinreichend beseitigt und Columbien zur Anerkennung reif erschien, ist die Regierung dieser Meinung gemaͤß verfahren. Konnte die Regierung wohl Mexiko anerkennen, als ein Aben— theurer den Versuch machte, sich des Scepters uͤber die⸗ ses Reich wieder zu bemaͤchtigen? Nur nachdem eine regelmäßige Regierung sich hat organisiren koͤnnen, ha— ben wir selbst einen Entschluß zur Anerkennung der Unabhaͤngigkeit zu fassen vermocht.“ Der Minister stellte demnaͤchst die Art und Weise dar, wie die An— erkennung der vereinigten Staaten ven Seiten Frank—

reichs, ohne die mindeste Erschuͤtterung in die Haͤnde

seines legitimen Nachfolgers uͤbergehen gesehen; ein Schauspiel, welches der ganzen Welt gezeigt hat, daß die dermalige franz. Dynastie auf den dauerhaftesten Grundlagen befestigt ist.

reichs erfolgte, und fuhr sodann fort: „Was mich anlangt, so habe ich es fuͤr meine Pflicht gehalten, an das vorgesetzte Ziel zu gelangen, nicht nur ohne Krieg, sondern selbst ohne Spanien oder irgend einer anderen

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