1825 / 48 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 26 Feb 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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daß Niemand Richter in seiner eignen Sache sein soll; wo ich aber in dieser Kammer auch hinsehe, ich erblicke nur Parteien, keine Richter. Es gilt einen Rechtsstreit zwischen Einzelnen und zwischen der Nation. Diese Einzelnen koͤnnen nicht zu Gericht sitzen. Ich hoffe, die Kammer wird ihre Incompetenz einsehn und erklaren. Herr Agier. Ich hatte gehofft, meine Herren, wir wurden in diesen Hallen nie den harten ungerechten Vorwurf hoͤren, der eden ausgesprochen worden. Wie, die Emigration ware ein Verbrechen gewesen? Diesen Namen konnte man ihr wohl beilegen, als Verfolgung, Confiscation, Mord fuͤr Ausuͤbung der Tugend galten; jetzt nicht, nachdem man so deutlich eingesehn hat, daß sie eine harte Noth⸗ wendigkeit war. Was war denn das Loos der treuen Die, ner des Staats, der wohldenkenden Buͤrger, selbst der— jenigen, die den Neuerungen huldigten, oder sie gar hervorgerufen hatten? Verfo'gung, Tod, wenn sie nicht ihr Leben durch rasche Flucht sicherten. Sie haͤtten bleiben sollen, sagt man, um das Vaterland zu ver, theidigen. Wo war denn dies Vaterland, dessen Na. men man anrief, wahrend man seinen Busen zerfleischte? Religion, Koͤnig, Gesetze waren verschwunden; es be— stand nur noch das Vaterland der Kerker und des Schaffots. (Beifallsbezeugung zur Rechten) Was die Gewalt geraubt hat, das muß die Gerechtig— keit wiedergeben. So rottet man die Revolution sammt ihren Wurzeln aus. Dies ist politisch, dies ist gerecht. Es ist auch politisch, ruͤcksichtlich der Grund— stuͤcke selbst, die Nationalguͤter heißen, denn erst nach gewaͤhrter Entschaͤdizung werden sie ihren vollen Werth wieder erlangen. Uebrigens irrt man, wenn man den vorliegenden Gegenstand, als fuͤr die Besitzer der Nationalguͤter beunruhigend, schildert; diese haben eine Buüraschaft, die mehr werth ist, als alles, die Buͤrgschaft von zwei Koͤnigen Frankreichs.“ Der Redner findet jedoch den Termin von 5 Jahren zur Entschaͤdigung zu lang; er stimmt aber im All ge⸗ meinen far das Gesetz. Viele Stimmen fordern den Druck dieser Rede, andere rufen, es solle gar keine Rede gedruckt werden. Der Druck der Rede des Herrn Agier wird schlisßlich mit einer schwachen Majoritaͤt verworfen. Herr Mächin besteigt die Buͤhne, um wider das Gesetz zu sprechen. In dem gegenwartigen Streite, sagte er, glaube ich, unter den Richtern eine Stelle einnehmen zu durfen, denn ich bin weder Be— sitzer eines confiscirten Gutes, noch habe ich Anspruͤche auf Entschädigung. Waͤre dem anders, so wuͤrde ich mich meines Votums begeben. Als ein Produkt der Wahlen im Jahr 1824, als siebenjaͤhriger Deputirter, zufolge meiner eigenen Mitstimmung, moͤchte ich nicht, daß meine Kugel, indem sie in die Urne fallt, sich in ein Renten- Coupon verwandelte. (Allgemeines Ge laͤchter) Ich wuͤrde befuͤrchten, daß ven uns dasjenige gesagt wuͤrde, was Pascal in den Mund eines Provin— zials der Sorbonne legt: „Wir haben so viel Franeis caner h neingebracht, so viel Franciscaner, daß wir am Ende doch siegen werden; denn es ist leichter, Francis— cauer aufzutreiben, wie gute Gründe.“ (Schallendes Gelächter) Man sordert Entschaͤdigungen fuͤr die Emi— grirten, aber wie reichlich sind diese nicht schon bedacht

Regel der Gerechtigkeit ist,

worden. Sie haben die bei der Restauration noch un— verkauften Guͤter wieder erhalten; ihnen sind alle

Gunst und Gnadenbezeigungen zu Theil geworden; die ECixrilliste ist für sie erschoͤßft worden; den geringsten Plebejer, dessen Stelle ihnen anstand, haben sie daraus verdrangt; ein Viertel der Penstonsliste ist mit Na⸗ men von Emigrirten angefuͤllt; und zu ihren Gunsten wollte man die uͤbrigen Ungluͤcklichen mit einer Last von tausend Millionen beschweren? Nein! handelt es sich darum, die einzelnen und treusten Gefährten

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ihm zu) die Indemnität sei fuͤr die Treue bestimm

ben? Ihre Zahl wird geringe sein;

des Koͤnigs in den Tagen der Verbannung zu unter—

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Versammlung solle erklaren, die Hydarabad— Dokumente nmthielten nichts, was im Geringsten dem Betragen Charakter des vorigen General⸗Gouverneurs,

stuͤtzen, so waͤre ich gern dazu geneigt; ich kann ch nicht fuͤr ein Gesetz stimmen, das nicht einmal diejen

gen befriedigt, die daraus Vortheil ziehen sollen und dem 9 ; 2 das, statt den Frieden zu befestigen, nur Iwirspase ö Marg. v. , ne e, . 6. i fn . 6. vorbringen kann. Herr Dupill rklaͤrte hierauf, er koͤnne den Oe 12

g D pille sprach fuͤr M ses e Er messe zwar, sagte er,

zestalt nicht genehmigen. s. oe Marquis von Hastings keine schlimme Absicht bei, glaube aber, er habe sich in der Angelegenheit von Hy⸗ zarabad etwas kompromittirt, und er schlage daher fol genden Beschluß vor: die Versammlung spreche zwar den Marq. v. Hastings von jeder unrechtmäßigen Ab⸗ scht frei, muͤsse jedoch die Depeschen der Regierung von Pengalen vom 20. Mai 1820 und 29. Novbr. 1821 bil— Dies veranlaßte sehr warme Debatten, und es

Gesetz. Er fuͤhrte an, daß, wenn auch mehrere Mitgl der der Kammer zur Classe derer gehoͤrten, die eine Entsth digung erwarteten, so habe ihnen dieser Umstand do weder die Ehre noch die Rechtlichkeit genommen, R nach allein wurden sie handeln. Ferner, setzte er an einander, daß Frankreich, welches nach der Restauratz die Schulden der Republik, der Usurpation, und ü hundert Tage bezahlt, um so mehr die Verpflichtm

habe, das der Treue wiederfahrene Ungluͤck gut zu mW ligen. . . 57 chen. Herr v. Lez ardiere findet den Grundsn ] wurde weder die eine noch die andere Motion ange— der bei dem Gesetze obwaltet, der Gerechtigkeit gemi nommen.

Die gewohnliche Jahresfeier der Schiff⸗Eigner⸗Ge⸗ selschaft fand am verwichenen Sonnabend statt; Graf pon Liverpool, als Praäͤsident der Gesellschaft, fuͤhrte den Vorsitz. Der mitanwesende Minister Canning au— ßerte sich, nachdem die Gesellschaft auf sein Wohlsein getrunken hatte, in einer Danksagungsrede unter ande— tem folgendermaßen:; Lange Zeit meinten wir, daß un, sere Handelsgroͤße, die Grundlage unserer Nationalehre, zus einer geheimnißvollen Combination oder einem kuͤnst— lichen System entstuͤnde, worin andere Laͤnder nicht ein geweiht waren. Wir durften deshalb andere Nationen nicht tadeln, wenn sie nach einer Theorie verfuhren, deren Principien in der Anwendung sich als unrichtig ergaben. Nunmehr ist jedoch die Zeit gekommen, wo, unter guͤnstigen Umständen und mit der Macht, die ge— rechten und weisen Maximen einer gesunden Philosophie auf das Land anzuwenden, die Regierung sich im Stande sieht, mehr und mehr ein System von einfacherer, we— niger kuͤnstlicher Art, im Bezug auf die Handelsinter— issen einzufuͤhren. Wir duͤrfen uns jedoch nicht ver— pundern, wenn andere Lander, die in den. Regierungs. principien nicht so weit vorgeschritten sind, in der

tadelt aber die Mittel, die man gebrauchen will, y diesen Grundsatz ins Leben treten zu lassen; be sonden tadelt er die Norm, nach welcher die Entschaͤdigun vertheilt werden solle. Die Rede des Herrn v. Caste bajac (der krank ist) wurde abgelesen, er schildert i Urfachen der Emigration und die Handlungen der Em grirten, wie ihr Ungluͤck, und stimmt fuͤr das Gesetz Herr Thiars sagt, die Emigrirten trugen nür h Schuld der Fehler, die sie bei Beurtheilung der Ln Frankreichs begangen haben, und nur die Buͤßung: rer Fehler koͤnne ihnen Verzeihung aller ihrer Irrm gen verschaffen. (Sie sind ja selbst emigrirt, ruft nm

wo sind aber die Treuen, ruft er aus, die unter kein audern Regierung als unter dem Koͤnige gedient h ö desto zahlreitzn sehe ich, um an der Entschaͤdigung Theil zu nehmn diejenigen hervortreten, die unter allen Regierung Frankreichs gedient haben. Er stimmt gegen das Gest

Am 18. ist zuerst Herr Syrieys von Mayrn hac fuͤr das Gesetz gehort worden und hat seinen V

trag mit einer Lobrede des verewigten Köͤnigs lu 3. 4 , . , wigs XVIII. begonnen. Neinung stehen, wir naͤhmen blos ein neues Geheim Wie englische Blaͤtter melden, hat die Eruennn liß au und unler gegenwärtiger blühender Zu staud ent. des Herzogs von Northumberland zu der hohen Wüß sp⸗inge aus der Ausuͤbung irgend einer neuen List fraud) zu deren scharfsichtiger Ergruͤndung sie noch

als außerordentlicher Gesandte bei Sr. Maj. dem K nige von Frankreich und als Zeuge der Salbung din Monarchen, in dem ganzen Herzogthum, dessen Nam er fuhrt, so große Freude verursacht, 0 Lords oh zum hohen Adel gehoͤrige Personen sich erboten haben den Herzog auf ihre eignen Kosten nach Rheims zu! gleiten, um ihm ein, seiner hohen Mission wuͤrdiyt Gefolge zu geben.

Rente 104.

London, 16. Febr. Durch das Unwetter am 3. I. In 5. brach die Them se⸗ Mauer an der Kentischen Kuͤste an mi reren Stellen; mehrere 1000 Aecker des besten Ackerlannt wurden uͤberfluthet. Zu Faversham hatten die Einm ner kaum Zeit, sich aus ihren Häusern zu retten, mh Aehnliches ward von Fowlei-Insel bei Tonger, She neß ꝛc. berichtet.

In dem hiesigen katholischen Huͤlfsverein wu am 13ten beschlossen, keine Gelder unter dem Nan katholische Rente, sondern freiwillige Beiträge Um dem Namen „Brittisch-Kathol. freie Gabe“ in Et pfang zu nehmen und zu vier verschiedenen Zwech zu verwenden, naͤmlich zur Vertheidigung der bůrgith

Wenn es fuͤr uns selbst fruͤher schwer hielt, das Geheimniß unserer Wohlfarth zu ler⸗ nen, so ist es jetzt noch schwieriger fuͤr uns, Andere die wichtige Wahrheit zu lehren, daß unser Wohlstand mur durch jene natuͤrlichen Mittel hervorgebracht ist, velche die Vorsehung uns hat gewähren wollen, und daß eine jede andere Narion eine aͤhnliche Fahigkeit des bluͤhenden Wohlstandes in sich enthalt, welche entwickelt zu sehen, unser Wunsch und Interesse ist. (Beifall.) ünfer Woylstand hat seinen Sitz in der unzerstoͤrbaren Energie des brittischen Volks und in jenem Unterneh— mungsgeiste, der alle Controlle uͤberschreitet, den Han⸗— del bis ans Ende der Welt ausdehnend und das Er— staunen des Menschengeschlechts erregend.

Der Gerichtshof des Sherifs hat so eben in der Sache des Grafen von Montholon, Ex kutors des Testa— ments Napoleons, Klägers gegen den Pariser Banquier lafitte, Beklagten das Urtheil gefaͤllt. Hr. F. Pollock plaidirte fuͤr den Grafen. Er sagte, Napoleon habe, bevor er Frankreich im Jahre 1815 verlassen, bei Hin. lafitte große Summen Geldes niedergelegt und dage—

nicht gelangt waren.

chen und religioͤsen Grundsaͤtze der En glischen Kathe zen Dokumente von Seiten des Beklagten imitgenom— ken gegen die Anschuldigungen eigennuͤtziger Person] hen, welche den Betrag lesel , nn,, ,. in öffentlichen Blättern; Bestreitung der Kosten zen. „Es wird nicht nöthig sein fuhr Herr Pollock

sort diese Dokumente gegenwärtig zu produziten;

Bittschriften ans Parlament; Honoricung katholisch Geistlichen fuͤr Werke zur Vertheidigung der kath. ligion und endlich zur Herbeischaffang woh lfeiler terrichtsbuͤcher fuͤr die kathol. Jugend. In einer Verlsammlung der Mitglieder der Osti dischen Kompagnie trug Hr. Kinnaird darauf an, l

ine Rechnung, das Resultat derselben, und etue eigen Erklarung des Beklagten, welche die Richtigkeit dersel ben zugiebt, und die in seinen Handen befindliche Sum— me auf 129,422 Pf. St. 6 Sch. 2 P. auschlagt, wer ken als Belege dienen, und dem Klager das Recht auf

ein Verdikt fuͤr diese Summe geben. Es wird ferner unnuͤtz sein, das Testament Bonaparte's zu konstatiren, da der Beklagte selbst nicht widersprochen hat, daß der Klaͤger Exekutor desselben ist.“ die Uebersetzungen der von bescheinigten Rechnung und Erklarung. Rechnung Napoleon Die Deklaration besagt,

Hr. Powell produzirte Hru. Douglas Kinnaird

Die nach die— Summe daß der Be— Rechnung bewah—

schuldige 3,268,500 Fr. klagte diese Summe fuͤr Bonapartes ren solle, und ist vom 15. Januar 1515 datirt. dem Wechselkours vom vergangenen Freitag ist die Sum— me von 3,248,500 Fr. der von 129,422 Pf. St. b Sch. Eine Vertheidigung fand gar nicht statt. Jury, daß die Beweise voll— Schadlos⸗ P. festsetzte.

2 P. gleich. Der Sherif bemerkte der staͤndig seien, welche demnach die zu leisten de haltung auf 129,422 Pf. St. 6 Sch. 2 Die Regierung laßt auf eigene Kosten 40 neue Kirchen in den Schottischen Hochlanden erbauen. ist das Schiff Josephine von

In Liverpool Es ist wohl das

Guayra mit Kaffee 2c. angekommen. erste Columbische Schiff, das in Europa anlangt. welche es mitgebracht, als die, welche mit dem Packetboot einge—

Nachrichten, reichen nur zwey

Tage spater, troffen sind. Briefe aus Truxillo vom 25sten Lima vom 21sten Sept. melden guͤnstige Nachrichten von Bolivars Armee; doch ist noch immer nicht die Rede von entschiedenen Resultaten. Auf Demerara haben orgtown in Brand stecken wollen; gluͤcklicherweife in ihrem Vor Munchen, ein ausgezeichneter 2djaͤhrigen Regierungs-Jubilaums Sr. Maj. bei einem festlichen Mahle auf dem hiesigen saale erfreute, war es der einstimmige Wunsch die daran Theil hatten, daß man sich in Zukunft jedes Zeit wieder zusammenfinden und in glei— erlicher Gesinnung auf das Wohl fur dessen lange und gluͤckliche Wunsch theilen, wieder zu Tische

Sept. und aus

Boͤsewichter die Stadt sie wurden jedoch haben gestoͤrt.

Als sich im vorigen Jahre erein von Vaterlandsfreunden des des Koͤnigs Rathhaus⸗

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15. Febr.

Jahr um diese cher Freude und bruͤd des Besten der Koͤnige, Erhaltung gewiß alle Baiern nur Einen sich gemeinschaftlich an dem seiben Orte Dieser Wunsch ging gestern zum Ersten— Mehr als 200 Gaͤste hatten sich namlich in dem zu diesem Zwecke reich beleuchteten und sehr schon verzierten Rarhhaussaale zu ei wobei die herzlichste Liebe und treueste Anhänglichkeit an den allgeliebten Manarchen sich neuerdings allgemein aus⸗ sprachen und in enthusiastische als jene, allen Baiern so werthen Thoasis auf das ho ajestaten des Koͤnigs und der Koͤnigin und s Geschuͤtzes

setzen moͤge. male in Ersuͤllung.

nem Mahle vereinigt,

Ergießungen uͤbergingen,

Wohlseyn J. M des Lanzen köoͤnigl. Hauses unter dem Donner de JJ. KK. Hoheiten der Kron— Carl, die Hrn. Herzoͤge Wilhelm und die Einladung des Magi— nd dasselbe

angestimmt wurden. prinz, der Prinz Maximilian haben geruht, strats zu diesem durch Ihre Gegenwart zu ver r Feldmarschall Fuͤrst v. Wrede, Staatsminister,

Fest-Mahle anzunehmen, n herrlichen. Auch Se. Durchl. Ihre Exeell. das diplomatische Korps ausgezeichnete Personen vom Militair— hle bei.

Wie man vernimmt, gleich nach Eingang der den Ueberschwemmungen an Holsteins das Bendoͤthigte wegen zu und der Rente— daß den ungluͤck— alle moͤgliche Erleichterung zu Theil

die Herren und sehr viele und Civilstande wohnten diesem

Kopenhagen, haben Se. Maj. traurigen Nachrichten von der Elbe und der Westkuͤste Schleswigs und den Kanzleien aufgetragen, betressender Kollekten zu veranstalten, kammer aufgegeben, dapin zu ehen, lichen Untertanen werden more.

Di Nachricht anderen Orten der

19. Febr. der Konig,

na aus Ringkioͤbing, Ripen und von Wenhtüͤste Juͤtlands lauten uͤber die