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dan will wissen, daß der Koͤnig jetzt den darge—
legten Vorschlag wegen einzufuͤhrender Gasbeleuchtung
in Kopenhagen genehmigt habe. Die Brittische Con—
tinental⸗Gas-Compagnie uͤbernimmt dieselbe und man
erwartet, daß sie im Herbst ihren Anfang nehmen de.
23 Mitte Aprils denkt die Asiatische Compagnie Auction uͤber einen Theil Ostindischer und Chinesischer Waaren lten zu lassen. 9e 2 ö 16. Febr. Heute beginnen unsre Carnevals, Lustbarkeiten. Morgen ist große Frey⸗ maskerade fuͤr alle Staͤnde des Publikums in den Ge—
maͤchern des Kaiserl. Winter-Palais. Der K. Franzoͤsische Bothschafter am hiesigen Hofe, Graf de la Ferronays, ist wieder hier eingetroffen.
Turkey. Die Allgemeine Zeitung enthaͤlt folgende Privat⸗-Correspondenz Mittheilungen;
Konstantinopel, 25. Jan. Die Hoffnung, die man sich von einer nahen Unternehmung Ibrahim Pa⸗ scha's gegen die Griechen gemacht hatte, und die durch mancherlei Geruͤchte unterhalten wurde, verschwindet immer mehr; Alles deutet an, daß vor dem Fruͤhjahr kein ernsthafter Versuch gegen die Insurgenten unter— nommen werden wird. Uebrigens dauern hier die Ruͤ— stungen ununterbrochen fort; zu Bestreitung der drin, gendsten Ausgaben ist man zu einem aͤußersten Mittel gzeschritten, und hat neuerdings Sechims (Papiergeld) in Umlauf gesetzt. Der Sultan selbst hat 10 Millio— nen Piaster zu diesem Zwecke angewiesen, und an alle Pascha's Fermane erlassen, um sie zur Treue und Eifer fuͤr den offentlichen Dienst zu ermahnen. Es heißt, die gegen die Insurgenten bestimmte Landarmee solle auf 50, 000 Mann gebracht werden.
— Vor einigen Tagen erfolgte die Absetzung des Intendanten der Muͤnzen und Schatzministers, Ibra— him Emini; er wurde durch Achmed Effendi, der schon fruͤher in diesem Amt angestellt gewesen, ersetzt. — Die Hauptstadt ist zwar ruhig, allein mehrere Umstaͤnde deuten an, daß die Regierung Bewegungen befuͤrchtete. Am 17. d. entdeckte die Polizei heimliche Zu sammen—⸗ kuͤnfte mehrerer Unzuftiedener in einem tuͤrkischen Quar⸗ tier, wo angeblich Anschlaͤge gegen die jetzigen Minister ausgebruͤtet wurden. Es gelang ihr zwar, mehrere In— dividuen zu verhaften, allein der Umstand, daß nachher auf hoͤhern Befehl alle Schenken und Kaffeehäuser meh— rere Tage lang gesperrt wurden, sollte fast beweisen, daß man dennoch den Ausbruch eines Aufstandes be⸗ sorgte. Einige Tage zuvor erregte eine, der russischen Flagge geschehenen Beleidigung, woruͤber sich der russi— sche Geschäftstraͤger v. Mineiaky augenblicklich beschwerte, und auch bereits Satisfaktion erhalten haben soll, Auf— sehn. Die Pforte hat Befehl gegeben, den Urhebern dieses Frevels nachzuspuͤren, und die Franken glauben, daß es ein Leichtes sein werde, der Schuldigen habhaft
zu werden, da es heißt, daß sie in den Vorstaͤdten ver⸗
ckt seien. 2 , 165. Febr. Nachrichten aus Zante vom 3.
Febr. zufolge, war Warwaki, der durch seine neuerli chen Bersuche in Morea eine gewisse Beruͤhmtheit er— langt hat, im dortigen Lazareth, einige Tage nach sei— ner Ankunft aus Morea, gestorben. Er soll seine miß— lungenen Plane fuͤr die Griechen dadurch wieder gut zu machen gefucht haben, daß er in seinem Testamente ein bedeutendes Kapital zu Unterhaltung einer Schule in Argos zur Verfuͤgung der griechischen Regierung ãstellte.
In lan d.
Coin. Zu Pernze im Kr. Gimborn, fiel in der Dunkelheit der Nacht ein dasiger Einwohner, Namens
Carl Hisfeld, im betrunkenen Zustande, in einen tie Teich, und wuͤrde ohne die Huͤlfe der Maria Cathar Sohn sein Leben eingebuͤßt haben; diese, durch ein ungewöhnlichen Laut aus dem Schlafe geweckt, spra aus dem Bette, oͤffnete das Fenster, und vernahm m die schwache Stimme eines Menschen in dem bei ihn Hause befindlichen Teiche. Ohne sich lange zu bedenß und ihre Hausgenossen zu Huͤlfe zu rufen, eilte sie lein zum Teiche, sprang hinein, und zog mit eiger Lebensgefahr den ꝛe. Hisfeld gluͤcklich heraus.
Danzig. Der auswärtige Debit der hiesig Holzwaaren ist bis jetzt noch immer ohne Unterbrechm geblieben und es mangelt gegenwärtig nur an Schiffe um die bereits zum Veriaden fertigen Waaren an ihn Bestimmungsort zu bringen.
In Danzig sind im Monat Januar 6 Seeschi
angekommen, 1 mit Ballast, z mit Holz, 1 mit Ha und 1 mit Flachs beladen. Davon kamen 1 aus En und 5 aus Ruß. Hafen. Ausgegangen sind uͤberhau 35 Seeschiffe, welche theils mit Holz, Hanf, Me Gerste, Leinsaat, Flachs, Stuͤckgut, diversen Guͤt— und Mobilien beladen, und 1 nach Preußischen, 29 nn Engl., 1 nach Niederländischen, 2 nach Daͤnischen u 2 nach Hanseatischen Haͤfen bestimmt waren. Strohr fahrzeuge kamen hier 48 an. In Elbing sind waͤhren des Monats Januar Seeschiffe weder angekommen m abgegangen. Stromwärts kamen 64 Fahrzeuge m Roggen und 13 mit andern Waaren und Produkten an
Königsberg. Im Jahre 1824 sind in dem h sigen Regierungs-Departement von den Beschaälern d Landgestuͤts zu Trakehnen von 72 Beschaͤlern und 32 Stuten 1260 noch lebende Fuͤllen erzielt worden
Potsdam. Bei dem Haupizollamte in Witt berge wurden im Monat Januar uͤberhaupt 23 bel dene und 17 unbeladene Kaͤhne aufwärts, und 77 ladene und 5 unbeladene Kähne niederwärts ab gese tigt. Hierunter befand sich ein Kahn mit 1256 6 direkte Transitoguͤter, bestehend in Syrup, Zucker, Kn fee und Reis. An Getreide, Schaafwolle und Kleesa wurden zusammen 68,545 Ctr. aus dem Preußische nach Hamburg abgeführt. Ueber das Haupt-Zollan Wittstock gingen 108 Frachten vom Auslande ein, wel mit 1433 Ctr. belastet waren, davon sind in Wittstt 793 Ctr. hauptsaͤchlich Butter, Indigo, Heringe, Wa und Syrup voll versteuert, 405 Ctr. aber, vornehmlt baumwollene Waaren, Wein, Thee, Rauchfleisch in Austern, mit Begleitscheinen unversteuert nach dem nern des Landes abgelassen, und 235 Ctr. meistens roh Felle, Wolle, Wein und Salz direkt nach dem Auslann durchgegangen. Der Ausgang betrug uberhaupt A67 C worunter 302 Ctr. aus fuhrzollpflichtige Gegenstaͤnde s befanden. Hauptartikel der Exportation waren Woll Tafelglas, musikalische Instrumente, baumwollene un Holzwaaren. .
Königliche Schau spiele.
Freit., 4. Marz. Im Opernhause: Iphigeniai Tauris, große Oper in A Abtheil., mit Ballet Musik von Gluck.
Meteorologische Beobachtungen. Barometer] Therm. ] Hygr. Wind? Witterung.
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ken, Frost. F. 279 62“ SW. gebrochner Himmt M. 272 8
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Gedruckt bei Feister.
Redaecteur John
9 lig
Preußische St
ne ln e
aats⸗-Zeitung.
MM 54.
Berlin, Sonnabend,
IJ. Amtliche Nachrichten.
den 5ten Marz 1525.
den, weil alsdann ein neuer Kemmissionsbericht erstat⸗ tet werden muͤßte; ubrigens hätten ja die Buͤreaus schon
„ Kenntniß von den einzelnen Amendements genommen.
Kronik des ZTages.
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Mechanicus Eduard Petitpierre das Praͤdicat eines Hof-Me— chanicus beizulegen geruhet.
Der bisherige Oberlandesgerichts⸗ Assessor Metz ke ist zum Justiz⸗Commissarius bei dem Oberlandesgerichte zu Glogau bestellt worden.
Dem heutigen Blatte der Staats-Zeitung ist das Verzeichniß der am 1sten d. M. gezogenen Staats—
Schuldscheine beigefuͤgt.
I. Zeitungs⸗Nachrichten. Ausland.
Paris, 26. Febr. Nachdem in der Sitzung der Deputirten⸗ Kammer vom 24. uͤber einige Bitt, schriften berichtet worden war, hielt Herr Pardessuͤs einen Vortrag uͤber saͤmmtliche gegen das Entschaͤdi⸗ gungsgesetz angefuͤhrte Gruͤnde, er faßte auch kurz noch alles zufammen, was zur Vertheidigung desselben gesagt worden war, ging die einzelnen Verbesserungsvorschlaͤge durch, suchte zu beweisen, daß sie saͤmmtlich unzweck⸗ mäßig seien, und schloß mit dem Antrage, die Kammer moge das Gesetz, mit den von der Kommission vorge⸗ schagenen Amendements annehmen. — Hierauf sagte der Präsident, er wuͤrde der Kammer die verschiede—
nen Amendements in der Ordnung der verschiedenen
Artikel vorlegen, auf welche sie sich bezoͤgen; vor Allem masse er aber einen sich auf saͤmmtliche Amendements beziehenden Vorschlag der Herren von La Bourdonnaye und Bacot von Romand vorlegen; er bestehe darin: erstens, alle Amendements der Kommission zur Pruͤfung juruͤckzuschicken; zweitens, die Kommission zu diesem Behufe um neun Mitglieder zu vermehren. — Die Kammer verwarf jedoch diese Vorschläge, auf die Be⸗ merkung des Herrn v. Martignac, daß die Delibera— tionen hierdurch unverantwortlich verlaͤngert werden wuͤr⸗
— Der Präsident. Zum ersten Artikel sind nicht weniger wie sibenzehn Amendements vorgeschlagen wor— den; in der Gestalt eines Amendements ist unter an— dern auch ein Vorschlag gemacht worden, welchen ich zwar der Kammer mittheilen muß, den ich aber nur dann zur Berathung vorlegen werde, wenn ich den aus— druͤcklichen Befehl hierzu von der Kammer erhalte. Er lautet wie folgt: „dreißig Millionen Renten, zum Ka— pital von einer Milliarde, werden ausgesetzt, um die jetzigen Besitzer der Grundstuͤcke, die in Folge der Gesetze uͤber die Emigrirten, Deportirten und Verur— theilten eingezogen und veraͤußert worden sind, zu ent— schaͤdigen, auf daß besagte Grundstuͤcke ihren rechtmaͤ— ßigern Eigenthuͤmern oder denen, die in ihre Rechte ge— treten sind, vom Staate zuruͤckgegeben (restitues) werden.“ (Heftiges Gemurre.) Ich habe, faͤhrt der Praͤsident fort, dem Verfasser dieses Vorschlages be— merkt, derselbe sei eigentlich ein ganz neuer Gesetzent⸗ wurf und vielleicht sei dies noch dessen geringster Feh— ler; ich erwarte in Beziehung hierauf die Befehle der Kammer. — Viele Stimmen fordern die vorlaͤufige Frage. — Der Baron v. Coupigny. Das Amen— dement, welches ich der Kammer vorgeschlegen habe, und welches eben verlesen worden, ist auf den 10ten Art. der Charte gegruͤndet. Nach demselben hat der Staat das Recht, vom Einzelnen zu fordern, daß er ihm, wenn es zum allgemeinen Nutzen gereicht, gegen eine Ent— schaͤdigung, sein Eigenthum abtrete. Wie der gte Ar— tikel in der Charte aufgenommen wurde, geschah es ge⸗ wiß nur mit Ruͤcksicht auf den darauf folgenden Arti— kel, nach welchem dem Staate ganz ohne Zweifel das Recht zusteht, die gegenwartigen Inhaber der fraglichen Guͤter aus dem Besitze derselben zu vertreiben. — Nach dieser Rede wurde von allen Seiten die vorläufige Frage begehrt, und in dieser Form der vorgedachte Vorschlag beinahe einstimmig beseitigt. Herr v. Coupigny war der einzige, der im entgegengesetzten Sinne stimmte; einige Miiglieder votirten gar nicht. — Der Praͤsident verlas hierauf den 1sten Artikel des Gesetzes. Dieser setzt im Allgemeinen fest: den Franzosen, welche ehemals Eigenthuͤmer der, in Folge der Emigrirten— Gesetze, eingezogenen, in Frankreich belegenen Guͤter waren, solle eine Entschaͤdigung gereicht werden. Das näachste Amendement zu diesem Artikel ruͤhrt von Herrn Breton her. Er schlaͤgt vor, nicht blos die ehe— maligen Grundbesitzer, sondern auch die ehemaligen Ren ten-Inhaber zu entschaͤdigen; die Entschaͤdigung jedoch in fuͤnsprocentigen Renten zu geben, und nie einem Einzelnen mehr als 10,000 Fr. Renten zu gewaͤhren, Herr Breton vertheidigte hierauf sein Amendement, und