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einverstanden erklaͤrte. — Die Frau Marie Desarbres fordert, daß ihre Ehe mit einem gewissen Duͤdois, der wegen sliner Verurtheilung zu lebenswieriger Strafar— beit den buͤrgerlichen Tod erlitten hat, in Gemaäßheit der Bestimmungen des Code civil getrennt und ihr die Befugniß gegeben werde, zu einer zweiten Ehe zu schrei⸗ ten, indem die Erstere nicht kirchlich eingesegnet worden ist. Diese Bittschrift wurde ebenfalls dem Minister fuͤr die Geistl. Angel. uͤberwiesen.
Es ist nach der Place royale ein sehr großer Mar— morblock gebracht worden, aus welchem eine Bildsaͤule Ludwigs XIII. zu Pferde, in einem Stuͤck, verfertigt werden soll. Dem Herrn Duͤpaty ist die Ausfuͤhrung dieses Werkes uͤbertragen.
Die Etoile sagt, es hatten sich seit einiger Zei Geruͤchte über eine angeblich von Spanien gemachte Anleihe verbreitet. Die Einen sagen, die Anleihe würde 560 Mill Fr. betragen, und die Geldgeber wuͤrden die Verpflichtung haben, die Obligationen der Cortes und der hollaͤndischen Schuld in einem nicht begraͤnzten Zeit⸗ raume aus dem Umlauf zu bringen; die Andern be— haupten, die bevorstehende Spanische Anleihe wuͤr de von mehreren großen Mächten garantirt werden. Die Etoile versichert, daß beide Geruͤchte nicht den gering sten Grund haben.
Die naͤmliche
. Zeitung enthaͤlt folgenden Artikel: „das Journal d. Debats und der Constituttonel, die in Madrid ein und denselben Correspondenten haben, geben in ihrem letzten Blatte den Entwurf zu einen Amnestie⸗ Dekret, welches von dem Justizminister dem Rath von Castilten mit einem Briefe zugesandt worden ist, in welchem Herr Calomarde das tiefste Geheimniß uͤber diese Sache empfiehlt. Fuͤr den Correspondenten obge— dachter Zeitungen giebt es indessen kein Geheimniß. Sie theilen alfo dem Publikum den Brief des Herrn Eatomarde, den Entwurf zum Dekret und den Bericht des Raths von Castilien mit Ob die Leser jener Zei— tungen diesen Dokumenten vollkommenen Glauben schen⸗ ken weßden? Wir, die wir nicht die Pratention haben, so wichtige Aktenstuͤcke zum Besten zu geben, erlauben uns fuͤr setzt eiuigen Zweifel uͤber die Aechtheit der heute von, dem Eonstitutionel und von dem Journ. d. Debats mitzetheilten Dokumente zu hegen.“
Aus den, mit außerordentlicher Gelegenheit ange— langten Englischen Zeitungen wom 5. erfahren wir, daß ein unbedeutender Fall in den Fonds statt gefunden hat, die Consols waren am Anfange der Boöͤrse zu 94, am Ende zu 96 gemacht; es herrschte an der Boͤrse eine Unruhe, die ungünstig auf die Papiere zu wirken schien, ohne daß die Ursache derselben bekannt gewesen wäre. Die Griechische Anleihe, welche anfänglich mit 1è pCt. Prämie gemacht worden war, fiel auf einmal bis auf 1 pCt. Verlust; ste hob sich jedoch späterhin wieder um 3 pCt. Da der große Sieg des Generals Sucre und die Einnahme von Lima schon weniger Ein— druck zu machen aufangen, so haben die Boͤrsenspieler eine neue Nachricht erfunden, die namlich, der Unab— haͤngigkeit der Insel Cuba. ;
Es wird, wie die Etoile berichtet, aus Alerxan⸗ drien unterm 1. Februar gemeldet, daß Griechische Corsaren die Franzoͤsische Flagge neuerdings wiederum beleidigt haben. Drei oder viere derselben hatten sich naͤmlich auf der Rhüide von Damiette sehen lassen, wo sie sowohl Franzoͤstsche wie auch andere Schiffe beunru⸗ higt und Waaren und Vorraͤthe pluͤnder ten. — Am Li⸗ banon sind wieder neue Unruhen ausgebrochen; der Cheikh-Bechir hat sich wider den Fuͤrsten der Drusen von Neuem empört. Mehemed Ali⸗-Pacha hat einen Abgesandten hingeschickt, um wo moglich eine Versoͤh— nung zu Stande zu bringen; inzwischen bereitet sich der Fuͤrst, den Cheith mit 4000 Mann Infanterie und 20006 Mann Kavallerie anzugkeifen, um ihn mit Ge
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6 wenn er sich nicht (N. B. de * albjährige Con
London, 4. Maͤrz. Die zweite Lesung der wegen Unterdruͤckung der ungesetzlichen Vereine in land wurde gestern im Oberhause nach einer zin langen Discussion mit einer Masoritäaͤt von 102 6 men (146 gegen 40) beschlossen. In der Rede, n Lord Liverpool fuͤr die Bill hielt, setzte er die man fachen Wohlthaten, welche unter der jetzigen und vorigen Regierung Irland angediehen, auseinander stellte dar, daß nicht durch die Emancipation lange betlagten Uebel geheilt werden konnten, daß mehr diese Heilung von dem wohlthaäͤtigen En brittischen Capitals zu erwarten stehe, welches inn Richtung stroͤmend unfehlbar weit und breit die nungen bringen werde, welche der gehoͤrig unterst Industrie folgten. . .
Der in der Sitzung vom 1. d. mit einer M tät von 13 Stimmen genehmigte Antrag des Sir cis Burdett zu Gunsten der irläandtschen Katholiken (wie zur Berichtigung der gestern aus Pariser! tern geschehenen Meldung hier bemerkt wird) daß das Haus sich in ein Comitee verwandeln! um den Zustand der Gesetze, welche die roͤmisch-ka schen Unterthanen Sr. Maj. in deren buͤrgerlichen? ten betreffen, in Betracht ziehe und erwäge, ob! und welche Abhuͤlfe anzuwenden sei.
Endlich, jagt der Courier, sind alle Zweifel in sehung der Fortschritte Bolivars und des Schick salt Peru, durch die mit dem Kutter Lien, welcher aus thagena in Plymouth angelangt ist, uns zugekomm Nachrichten beseitigt. Ein Brief des Generals blerte aus Carthagena vom 13. Jan, enthelt die liche Zeitung, aus welcher Nachstehendes entlehnt:
. Lima, 18. December 1821
„Großer Sieg! — Entscheidender Triumph!“
„Die Befreiungsarmee, unter den Befehlen des neral Sucre, hat am 9. d. M. die spanische Arm den Ebenen von Gusmanguilla gänzlich geschlagen. neral Laserna, der diese befehligte, ist verwundet und den Generalen Canterac, Valdes und Cartatella, so mit vielen andern Befehlshabern und Offizieren g gen geuommen. Die ganze Bagage, Bewaffnung Munitien der Feinde ist in unsere Hande gern Oberstlieutenant Medina, Adjutant Sr. Excellen Libertadors, uͤberbrachte demselben die offizielle Den dieser Schlacht, und es ist zu beklagen, daß er daß gluͤck hatte, in Guando von den Rebellen jener e ermordet zu werden. Indeß zeigen alle Behoͤrde Städte aus der Umgegend des Schlachtfeldes den umph unserer Waffen offiziell an, und fuͤgen hinzu, General Canuterac, der das Kommando uͤbernahm, dem General Laserna verwundet worden, mit Ga Sucre eine Kapitulation einging, welche die Ueh ferung der Festung Callao an die Befreiungsarmee druͤcklich festsetzt.“
„Am 9. Dej. ward vollendet, was der Tag bä ninle begann; zu Anfang des Jahres bedroheten die Spanier, Amerika mit dem Heere wiedererobe wollen, das nun aufgehört hat zu sein. Die Ch von Guamanguilla waren Zeugen des Sieges, n dem Unadbhangigkeitskriege auf dem Festlande des lumbus ein Ende macht.
Carthagena in Columbien, 11 Uhr Abends, 12. Jan. 1825. — In der Druckerei des Gouyn ments. J. A. Calvoc—=———
Carthagena, 13. Januar. An den Ge
walt zur Ordnung zu bringen, willig fuͤgen will. Rente 103. 80.
von 2 Fr. 50 C. ist abgeloͤst.) *
Kommandanten von Santa Magdalena. Mein Herr! Der General Kommandant des
8 . w . 2. va n,. . 4 8 3 a , , P
Peru. — Ministerium des Krieges
Befehl Sr.
General Santa⸗Crux Guamanguilla erfelgte
mals C22. Dec.
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husens meldet unterm 3. d. M. Folgendes: Republik
und des Seewesens. . n Lima, 18 Dez. 1824.
An den Intendanten und General- Kommandanten von 214 Panama.
Mit dem groͤßten Vergnuͤgen zeige ich Ihnen, auf Excellenz des mit der Direktoriglgewalt be daß er um 5 Uhr Abends ver— schiedene Depeschen erhalten hat, von denen eine vom
gesendet, die am 9. Dez. bei gaͤnzliche Niederlage des spani— schen Heeres bestaͤtigt. Der Vizekönig Laserna und die Generale Canterac und Valdes sind in Gefangenschaft gerathen, und der erste ist schwer verwundet. Canterae, welcher ihm im Kommando folgte, hat mit dem Gene— ral Sucre, welcher den Oberbefehl fuͤhrte, kapitulirt, und dem zu Folge dem Gouverneur von Callao besoh— len, die Festüngen zur Verfugung Sr. Excel. des Be freiers zu stellen, und allen andern spanischen Anfuͤh— rern sich dem General zu unterwerfen. Der Obrist⸗ lieutenant Medina, welcher die Depeschen des Gene⸗ rals Sucre, die Kapitulationen und Befehle des Geune— rals Eanterae überbringen sollte, ist unterwegs von Re, bellen angefallen und getoödtet worden; allein sobald ich diefelbe erhalte, werde ich sie Ihnen mittheilen. Se—
Erc. der Befreier traͤgt mir auf, Ihnen zu sagen, daß dieser außerordentliche und schmeichelhafte Erfolg neue Authebungen von Seiten unserer Verbuͤndeten, der Re⸗ publik Columbia, um unserer Regierung in dem bis zum 9. Dez. genen die spanische Macht in diesem Theile Amerikars bestandenen Kriege beizustehen, ganz uber— fluͤssig macht. Se. Exc. halt die A000 Mann der Ex⸗ peditson ven Panama fuͤr hinreichend, die keit und Freiheit von Peru zu sichern. Columbia ist eben so wohl der Verpflichtungen entledigt, welche es im Suden hatte, als Peru ihm fuͤr den in der trauri⸗ gen Zeit seiner Noth geleisteten Beistand verbunden ist. Se. Exc. der Befreier befiehlt mir daher zu sagen,
wenn Sie Verstaͤrkungen nach Peru zu senden Truppensendungen
auftragten Befreiers an,
daß, ze haben, oder ihnen dahin bestimmte
zugehen, sie dieseiben zur Verfugung der Regierung von
Columbien stellen muͤssen, damit. diese entsicheide, was damit geschehen soll, da unter den jetzigen Umstaͤnden diese Verstärkungen unndͤthig sind, . Ich bin re. . Gez. T. de Heres. Bei der Ansicht dieser Depeschen finden wir, daß Boltvar abwefend war, daß sein Nachfolger im Kom— mando eine entscheidende Schlacht geschlagen, die er nicht nur gewonnen, sondern die vier feindlichen Be⸗ fehls haber auch gefangen hat. Um dies zu erklaren, (sagen die Times) moͤchte man annehmen, daß der
Plan zur Unterwerfung vor dem Anfange des Gefechts gemacht war und daß
eine Niederlage nur als Ent— schuldigung der Beendung eines Widerstandes dienen sollte, den man als verzweifelt betrachtete. Nach Ola⸗ netas Abfall, und nach dem Beginnen der Feind selig⸗ keiten zwischen ihm und seinen Kollegen im Angesicht einer feindlichen Armee, und in einer Stellung, wo de— ren Erfolg nicht nur, sondern sogar ihre Existenz von ihrer Einigkeit abhing, kann uns keine Art des Betra⸗ gens spanischer Befehlshaber in Erstaunen setzen. Auffallend ist es, daß (wie die Etoile aus London meldet) die neuesten hier eingegangenen Neu Yorker⸗ Zeitungen, obwohl sie Nachrichten aus Lima von spaͤte⸗ rem Datum als dem 9. Decbr. (dem Tag der Schlacht von Guamanquilla) enthalten, doch nichts von jenen. großen Ereignissen berichten, sondern nur melden, daß die frühere Nachricht von einer Niederlage Bolivars ungegruͤndet sei Uebrigens war nach ihnen Lima da— in den Händen der Independenten. Nach Briefen aus Neu-PVork scheint man jetzt zu glauben, daß der bisherige Vicepraͤsident Hr. Calhoun
die Unabhängig
zur Präsidenteuwüͤrde in den Vereinigten Staaten ge— langen werde.
Die Neu-Horker Blatter enthalten angeblich offi⸗ cielle Bekauntmachungen des Präsidenten Boyer, nach denen die Linien, Truppen von Haity nicht weniger als 83,247 M., die Nationalgarde 192,554: M. und die Gensd'armerie 22,469 M. betragen soll. Dies gäbe in allen eine bewaffnete Macht von 298,361 M. mithin mehr als das Doppelte der ganzen englischen Armee was schwer zu glauben ist.
Nach gestern hier eingelaufenen Briefen aus sexico vom Ende Decembers, hatte der Praͤsident eine Verfugung wegen strenger Blockade des Forts San— Juan de Ulloa erlassen, worin die Fahrzeuge, die es versuchen wurden, sich dem Fort zu naͤhern, mit den uͤblichen Strafen bedroht wurden.
Hr. Canning hat seit seiner Erscheinung im Unter— hause am 1. d. M. einen heftigen neuen Gichtanfall gehabt und befand sich gestern nur wenig besser.
DVorgestern kuͤndigte Sir H. Parnell auf den 14. April eine Motion in Bezug auf die Linnen-Praͤmien und Irische Linnen uͤberhaupt an.
. Sas Unterhaus verwarf gestern mit 111 gegen 6a Stimmen den Antrag des Hru. Maberly auf die Auf— hebung saͤmmtlicher direkten Auflasen. .
Nach Havaneser Briefen vom 15. Januar (uͤber Neuyork vom 8. Februar) war ein Corps Spanischer Truppen zu Baracoa auf Cuba an Land gekommen, das man wider Veracruz bestimmt glaubte.
Es hat sich hier eine neue „Mexikanische Compag— nie“ formirt, um alle noch in Mexiko und den angraͤn⸗ zenden Landern vorkommenden Bergwerke zu bearbeiten. 6 brachten vorgestern gleich 16 Pf. Pm. das
ick, d Wie man sagt, hat die Regierung Anstalten getrof⸗ fen, 2000 Irländer, welche nach Canada auszuwandern wuͤnschen, unverzüglich dahin uͤberschiffen zu lassen.
Nachrichten aus Brasilien bis zum 26. Dezember zufolge, herrscht in der Provinz Bahia jetzt die groͤßte Ruhe und eine dem Regenten sehr gunstige Stimmang.
Bruͤssel, 7. Marz. Man versichert, der Konig werde zu Anfang des Monats Mai nach dem Haag abreisen. .
Die Besorgnisse wegen der hohen Fluthen in den letzten Tagen find gluͤcklicherweise gestillt, die hoͤchste Fluth trat am 4. um 13 Uhr Nachmittag ein, und stieg nicht ungewoͤhnlich. 6
Hannover, 11. Marz. Se. Königl. Maj. haben dem Koͤnigl. Preuß. General-Lieutenant v. Muͤffling das Großkreuz, und dem Koͤnigl. Niederl. General ⸗ Major Grafen v. Bylandt, Commandanten von Bruͤssel, das Commandeurkreuz des Guelphen-Ordens zu verleihen
eruht. ,
; Emden, 9. Maͤrz. Es ist wahrscheinlich, daß mit dem Sturme in der Nacht vom 3. auf den 4. v. M., eine Erderschuͤtt, ung, vielleicht unter dem Bette der Nordsee, verbunden war. Wenigstens wollen Landleut«, die in jener Nacht auf freier Straße sich befanden, 3. B. in Pilsurn, Suiderhusen ꝛc, eine Bewegung un⸗ ter ihren Faßen verspuͤrt haben. Auch sind an mehreren Stellen die Cisternen geborsten, Brunnen vor dem 3. Februar salzig und nach der Fluth trocken geworden, wie in Oldersum, Ditzum ꝛc.; das Wasser der sich her⸗ auwaͤlzenden Fluthen war wie kochend, und fuͤhrte eine solche Menge Schlamm mit sich, als man, bei sonstigen hohen Fluthen gesehen zu haben, sich nicht erinnert. Eine Erdschuͤtterung ist indes in unseren noͤrdlichen Ge— genden eine aͤußerst seltene Erscheinung.
Die Anfuhr von suͤßem Wasser von der Ober-Ems
her dauert hier fort.