1825 / 67 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Haffs veranlaßt. Das Wasser war z Zoll hoher . als bei der letzten Aufstauung am 6. Januar 8. J. Ueberall wurden die Walle mit Durchbrüchen be⸗ droht und es wurde wirklich der Wall am linken Ufer des Tiegeflusses an einer Stelle auf 3 Nuthen Laͤnge fortgerissen. Es gelang indessen, diesen Bruch bald wieder zuzumachen, 9 daß die ne nnn, Felder ge—⸗

en Wasserschaden geschuͤtzt wurden.

2 3 86 an ö Ostfee gelegenen Ortschaften, Kar— wen, Karwenbruch und Karwenhof sind bei den, am 13. bis 14. v. M. gewesenen heftigen Stuͤrmen wieder von Wasserfluthen heimgesucht worden. . .

Frankfurt. In der Stadt Lipehne ist mit dem Bau eines neuen großen Schulhauses der Anfang ge— macht worden. Die Stadt Landsberg beeifert sich gleich⸗ falls, das Schulwesen durch eine zweck maͤßigere Einrich tung und Anstellung mehrerer Lehrer wesentlich zu ver—

ern.

83 In der staͤdtischen Baumschule zu Landsberg, sind seit dem vorigen Herbst uͤber 12, 000 Kerne aller Obst⸗ arten gelegt worden, im bevorstehenden Fruͤhjahre beab— sichtigt man 5 oo junge Wildlinge zu veredeln.

Koblenz. e ; zu Thal an groͤßern Schiffen Ab, an kleinern 53, an Nachen 107, zusammen 206. Zu Berg an groͤßern Schiffen 19, an kleinern A0, an Nachen 48, zusammen 107. Also in Allem 313 Fahrzeuge aller Art.

Ferner 4 Holzfloͤße, e n, 22423 Cubik⸗Meters

Eichen- und Tannen staͤmmen. . 3. 3 der Mofel passirten zu Thal 67 Schiffe und 31 Nachen, also zusammen 98 Fahrzeuge, mit Wein, Schiefer, Gyps, Heu ze. beladen. Zu Berg 42 Schiffe mit Bausteinen, Gußeisen, Colonialwaaren. .

Oppeln. Im hiesigen Reg. Bez. wurden im Lauf⸗ des Jahres 1824 34,570 Kinder, und gegen das Jahr 1825 1969 Kinder mehr geboren. Die unehelichen Geburten verhalten sich gegen die ehelichen wie 1 u 16, welches fuͤr die Sittlichkeit der Einsassen spricht. Ehen wurden 7081 geschlossen, und gegen das Jahr 1823 mithin 525 Paare mehr getraut, Gestorben sind 21,550 Personen, der Ueberschuß der Geburten beträgt mithin die namhafte Zahl von 13,820, welche die Bevölkerung Oberschlesiens gewonnen hat, und wodurch dieselbe auf 628,866 Seelen gestiegen ist. Den Flaͤchen-Inhalt die— Reg. Bez. zu 248 Quadrat⸗Meilen angenommen, kom men mithin 2530 Seelen auf die Quadrat- Meile im Durchschnitt. Unter den Gestorbenen haben 5 Unglück liche dem Verhaͤngnisse durch Selbstmord vorgegriffen— 258 Personen aber das Leben durch Ungluͤcksfaäͤlle verlo⸗ ren; mithin der 115te von der Zahl der Gestorbenen. Die Mehrzahl derselben fand den Tod theils in Gewaͤs⸗ sern, theils durch Verschuͤttungen in Berg- und andern Gruben, theils leider endlich in Folge des Hanges des

gemeinen Manns zu berauschenden Getraͤnken, auf der

Ruͤckkehr en, , , in berauschtem Zustande und

ährend der Winter-Kaͤlte. 5 . durch die Nachtfroͤste wiederum fahr⸗ bar gewordenen Wegen ist die Recturanß im Mo— nat Febr. sehr lebhaft geworden; es konnten daher auch die Lisen Fabriken, welche schon Mangel an rohem Ma— terial litten, wieder betrieben werden; der. Betrieb der Zinkhuͤtten war mittelmäßig, und der Zink stand in ziemlichen Preisen, indem 5 bis 6 Thaler fuͤr den Ctr.

gezahlt wurden.

liches und das Z33ste ist todt geboren.

Auf dem Rheine passirten im Februar

Stettin. Der Swinemuͤnder Hafen, welcher fortwaͤhrend eine Wassertiefe von 17 bis 19 Fuß gehaht hat, ladet zum Handel auf dem Oder-Cours ein; der Gewinn der Rheder ist, da Preuß. Schiffe mehr ge— sucht werden, im Jahr 1824 gestiegen und gewaͤhrt Hoffnung zum Bau neuer Schiffe und bessern Absatz dei Schiffsbauholzes. :

Dieser Hafen hat den Stuͤrmen und Sturmflu then

widerstanden, und so die Festigkeit des Baues bewahrt,.

Im Jahre 1824 sind im hiesigen Reg.“ Bez. 16,265 Menschen geboren und 9171 verstorben, mithin 708 mehr geboren als gestorben. 3686 Ehen sind geschlossen. Unter den Gebornen befinden sich 1420 uneheliche und A386 todt geborne Kinder, das 11te Kind ist ein Unehe— An natuͤrliche Pocken ist nur 1 Kind verstorben. Selbstmorde ergaben sich 55 und durch Ungluͤcksfaͤlle haben 152 Menschen das Leben eingebuͤßt.

Stralsund. Im Laufe des Mts. Febr. d. J

sind aus den Haͤfen des hiesigen Regierungs-Bezirkt

15 Schiffe von 49 Durchschnittslasten ausgelaufen und 8 Schiffe von 453 Durchschnittslasten in dieselben eingt— laufen. Auf mehreren der ausgelaufenen Schiffe befan— den sich außer Getreide, Huͤlsenfruͤchte und Malz auch bedeutende Ladungen von Mehl, Butter, Leinkuchen, Lein- und Hanfsaat, Lumpen, Hirschhorn, Bernstein, Knochen, Bouteillen und Leinwand. Sechs Schiffe lie fen mit Ballast aus. Die eingegangenen Schiffe, von denen A beballastet waren, fuͤhrten nur Getreide, Hl senfruͤchte, Malz und Salz mit sich.

Von Schweden kamen zwei Postjachten mit den Posten und Passagieren an, und eine Postjacht ging mit gleicher Ladung dahin ab.

Königliche Schauspiele.

Sonnab., 19. Maͤrz. Im Schauspielhause. Zum Erstenmale wiederholt: Isidor und Olga, Trauer spiel in 5 Abtheilungen, von E. Raupach.

Sonntag, 20. Im Opernhause: Partheiem— wuth, Schaäuspiel in 5 Abtheil,, von Ziegler.

Im Schauspielhause:; Die deutschen Klein⸗ stad der, Lustspiel in 4 Abtheilungen, von Kotzebu— Hierauf: Ein Stündchen vor dem Potsdam mer Thore, Vaudevilleposse in 1 Aufzug. Die Wahl de Vaudeville⸗Meledien von Carl Blum.

dont., 21. Im Schauspielhause: Die Macht der Verhältnisffe, Trauerspiel in 5 Abtheil., van L. Robert. (Neu einstudirt.) 4

Meteorologische Beobachtung en. Barometer] Therm. ] Hygr. ] Wind! 60 ] N. strüßb, Sros. 677 NO. trüb, starker Frost. 535 NDO. Sen ne Tha

Witterung.

A. 289 64 47“ F. 287 7“ M. 287 87“

9. Maͤrz 18. Maͤrz

479“ *.

10 27

Gedruckt bei Feister.

Redacteur J ohl

Allg eim eine

preußische Staats-Zeitung.

M67.

Berlin, Montag, den zosten März 1823.

. Amtliche Nachrichten.

Kronif des Tages.

Se. Masestaͤt haben geruht, die bisherigen außer— dentlichen Professoren Dr. Bopp, Dr. Carl Rit er und Dr. Mitscherlich zu ordentlichen Professoren der philosophischen Fakultät der hiesigen Universitäͤt,

nd zwar den Professor Bopp fuͤr die orientalischen zprachen, den Professor Ritter fuͤr die Länder- und ölkerkunde und Geschichte und den Professor Mitsch er— ch fuͤr die Chemie, allergnädigst zu ernennen.

II. Zeitungs⸗Nachrichten. Ausland.

Paris, 14. Marz. Die Verhandlungen uͤber das ntschͤdigungs - Gesetz wurden am 11. u. 12. d. in der heputirten Kamm er fortgesetzt. Es wurde zunaͤchst t Art. 15. berathen, wodurch festgesetzt wird, daß die zestimmungen des gegenwärtigen Gesetzes sich, außer n Emigrirten, auch noch auf die Deportirten und die

der Revolution Verurtheilten, ihre Erben ꝛre. erstrek— n sollen. Der Graf Duͤpare schlug einen Zusatz

diesem Art. vor; des Inhalts, daß die Deportirten id die Erben der Verurtheilten keinen Anspruch auf utschͤdigung haben sollen, wenn die zu ihrem Nach heil confiscirten Grundstuͤcke Emigrirtenguͤter sind, die r Zeit der ersten Confiscation gekauft worden waren, sei denn, daß die Reklamanten ihre Abstammung zn dem urspruͤnglichen Eigenthuͤmer des Guts nach— eisin ksnnten. Der von gedachtem Deputirten ange— hrte Grund zu diesem Vorschlage ist, zu verhindern

KB die Erben der Robespierre, Collot-d' Herbois, Bil wenn Letztere Nationalguͤter

ud⸗Varennes u. a. m., kauft hatten, an der Entschaͤdigung fuͤr die, in Folge her Verurtheilung oder Deportation geschehene Con- zeation dieser Guͤter, Theil naͤhmen. Das Resultat r ersten Abstimmung uͤber dies Amendement war zwei lhaft, und als bei einem nochmaligen Stimmen sich ch noch kein entschiedenes Uebergewicht fuͤr oder gegen n Vorschlag zeigte, so kuͤndigte der Praͤsident an, es erde nun durch Kugeln gestimmt werden. Als dies hen vor sich gehen sollte, meldete sich Herr v. Lau— nein mit einem Unteramendement, das an sich un

esentlich war, das aber dem Finanzminister Ge,

legenheit gab, das Amendement selbst anzugreifen. Er bewies einmal, daß, wollte man den Grundsatz anneh— men, er auch auf eine große Menge von Emigrirten, die fruͤherhin Emigrirtenguͤter gekauft hätten, wuͤrde angewendet werden muͤssen; zum andern wurden durch diese Disposition die Familien und die Gläubiger der D vortirten oder Verurtheilten, die doch auch eine Be— ruͤcksichtigung verdienten, von der Theilnahme an der Entschädigung ausgeschlossen werden; endlich aber liege in dem vorzeschlagenen Amendement ein Prinzip von Recrimination, welches den Grundsaͤtzen des Gesetzes uberhaupt zuwider sei. Während dieser Rede und der vorherzehenden waren inzwischen viele Mitglieder angekommen, so daß das Amendement durch das Seru— tinium mit 242 Stimmen gegen 60 verworfen wurde. Herr von Laurenein schlug hierauf einen andern Zusatz zu Gunsten der Lyoneser vor, deren Haͤuser in der Revolution heruntergerissen worden sind. Der Finanzminister erklärte, er musse, so schwer es ihm auch werde, sich auch diesem Vorschlage widersetzen, in

dem er einestheils mit dem Prinzip des Gesetzes nich d uͤbereinstimme, anderntheils aber die Finanzen Frank⸗ reichs nicht hinreichen wurden, diesen so wie den in der Vendee erlittenen Schaden zu decken. Der Vor— schlag wurde nicht genehmigt. Die Verhandlungen uber die Art. 16. und 17. waren etwas stuͤrmisch, weil die zu denselden vorgeschlagenen Amendements dahin zielten, solchen Emizrirten, deren Guͤter in dem Be— sitze von Hospitien und andern oͤffentlichen Anstalten sind, die Befugniß einzuraͤumen, diese Guͤter, seldst wenn sie jenen Stiftungen definitiv angewiesen wor— den waren, gegen eine Entschaͤdigung zuruͤckzufordern, während der Gesetzentwurf ihnen diese Befugniß nur insofern einräumt, als die Anweisung nur proviso—

risch gewesen ist. Der Minister des Innern wi—

dersetzte sich aber kräftig diesem Vorschlage, und fuͤhrte an, das Eigenthumsrecht gedachter Stiftungen sei eben

so heilig wie jedes ander und duͤrfe eben so wenig ge—

fährdet weren. Die Amendements wurden auch ver⸗—

worfen und der 16te und 17te Art. genehmigt.

Der Anfang der Sitzung am 12. war etwas stuͤr⸗ misch. Der Graf Mollieu, Praͤsident der Tilgungs⸗ Kasse, legte nämlich einen Bericht uͤber den Zustand dieses Instituts vor, nach welchem die Tilgungs-Kasse bis zum kuͤnftigen Monat Juni im Besitz von ungefaͤhr 3775 Million Renten sein wird. Der Präsident der Kammer erklärte hierauf, die Kammer bescheinige den Empfang des Verichts und befehle, daß er gedruckt und unter die Mitglieder vertheilt werde. Hr. C. Perier. Ich verlange das Wert, gegen den Abdruck des Be— richts. Der Präsident. Ich kann Ihnen das Wort nicht zugestehn. Herr C. Perier. Ich will der Kammer bloß bemerklich machen .... (Stimmen