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land und Irland vorgeschlagen worden, erforderlich ist, auf zwei Rillionen Tons oder 15 Mill. Schwed. SpPfd. angeschlagen werde. 1
Se. Maj. haben unterm 2. v. M. verordnet, daß eine Werkstaͤtte fuͤr Ackerbau⸗- und Fabrik⸗Maschinen unter Leitung des Englaͤnders James Watson im Hause der Landwirthschafts-Akademie eingerichtet werden soll, deren linker Fluͤgel unter Besorgung der Akademie, allein auf Kosten des Publikums, dem ostlichen gleich ausgebauet wird und wo Cupol-Oefen fuͤr die feineren Theile, welche die hiesigen Gießereien nur unvollkommen liefern koͤnnen, angelegt werden.
Vereinigte Staaten von Nordamerika. Man meldet aus Philadelphia, 19. Januar. Es ist bekannt gemacht worden, daß die Seeräuber auf der Kuͤste Cuba's, etwa 20 Miles von Havana, ein falsches Feuer errichtet, welches dem auf der Festung Moro gleicht, um die nach Havana bestimmten Schiffe zum näheren Steuern unters Land zu verleiten, wodurch sie in Windstille kommen und so ohne Schwierigkeit ge— nommen und von diesen Seeraäubern ausgepluͤndert werden, deren Ausrottung sich unsre Negierung gegen— waͤrtig jedoch sehr angelegen sein laßt.
Brasilien. Man meldet (sagt die Etoile) aus Bahia vom 24. Dez. 1824, daß der Aufstand, wescher in dieser Stadt ausgebrochen war, gedaͤmpft ist. Die Petiquitos und anderen schwarzen Soldaten der ver— schiedenen Corps, welche sich empoͤrt hatten, sind auf Transportschiffe gebracht worden, um nach Pernambuco und von da nach Rio-Janeiro gebracht zu werden, wo es dem Regenten nicht schwer fallen werde, diese Corps zu zerstreuen, und die Schuldigsten bestrafen zu lassen. Wie es scheint, wuͤnschen die Bewohner dieser Gegend angelegentlichst, daß man endlich aufhoͤre, Neger unter die Truppen aufzunehmen. Diese Kaste ergreift mit groͤßtem Eifer die Sache der Republicaner, und ihre Anfuͤhrer sind genöthigt, um sich die Zuneigung der er— steren zu verschaffen, zu den graͤulichsten Unordnungen die Augen zuzudruͤcken. Ohne Uebertreibung (schreibt man) läßt sich behaupten, daß unter den so eben depor⸗ tirten Negern oder Mulatten nicht Einer ist, der nicht mehrere vorsaͤtzliche Mordthaten begangen hätte. — Es war in der Nacht vom 26. auf dem 27. Novbr., als der Gouverneur, unter dem Vorgeben, zu einem seiner Freunde zum Mittagsmahle zu gehen, gluͤcklich am Bord der von Herrn v. Beaurepaire, einem in brasili⸗ schen Diensten stehenden Franzosen, kommandirten bra⸗ silischen Fregatte gelangte. Dieses unerwartete Ereig⸗ niß zerstoͤrte schnell die Plane der Republicauer, und nach einigen vergeblichen Versuchen zu Proklamirung der Re⸗ publik, mußten sie nachgeben. Der Gouverneur ließ die schwarzen Soldaten einschiffen und die außerhalb der Stadt befindlichen Truppen in dieselbe wieder einruͤcken. Alles dieses geschah innerhalb der von ihm als Frist festge⸗ stellten 3 Tage. Hierauf kehrte der Gouverneur in die Stadt zuruͤck, t ward. — Jenes unruhige Ereigniß kann die besten Fol⸗ gen fuͤr den Regenten und für die Ruhe Brasiliens haben. Seine Partei ist die zahlreichste und die recht⸗ lichen Leute gehören derselben an. Die allgemeine Ge⸗ fahr hat Brasilianer und Portugiesen vereinigt. ,
St. Domingo CHayti) Oeffentliche Blaͤtter mel⸗ den aus Port au⸗-Prinee, vom 9. Januar: Am 1. d. ist der Gedaͤchtnißtag des 22. Jahres der Unab⸗ haͤngigkeit von Hayti in dieser Hauptstadt der Repu⸗ blik gefeiert worden. 4 3 6
Vom fruͤhen Morgen an waren die Truppen, welche die Besatzung bilden, auf dem Hauptplatze aufgestellt, und auch die Nationalgarde befand sich daselbst in der schoͤnsten Haltung. Se. Exz. der Praͤsident von Hayti begab sich alsdann auf den Platz Petion in Begleitung
wo er mit Enthusiasmus empfangen ) 9a 4 Oper in 2 Abtheilungen, mit Tanz,
seines Generalstaabs, der Generäle und der andern diesem Feste beiwohnenden Oberoffiziere. Der Praͤsiden hielt an das Volk und die Armee eine ausdrucksvolle Rede, worauf er den herksmmlichen Eid ablegte:
= z,Laßt uns der Nachkommenschaft der ganzen Welt schwoͤren, auf ewig, nicht allein der Herrschaft, Frank⸗ reichs, sondern auch jener einer jeden andern Macht zu entsagen, die uns unterjochen wollte, und lieber 9 sterben, als aufzuhͤren, frei und unabhaͤngig zu ein.
Geschrei; „Hoch lebe die Republik! hoch lebe die Un abhaͤngigkeit! hoch lebe der Praͤsident von Hayti!“
Inland.
Berlin. Am verwichenen Freitag den 18. d. stath hier der Königliche Geheime Staats, und Justiz⸗Mi nister, Ritter des ̃ Kirch eisen Excellenz, im Tbsten Jahre seines Lebent,
Das hiesige Buͤrger⸗Rettungs-Institut hat einen hoͤchst schmerzhaften Verlust erlitten durch den am 18ten 8. M. erfolgten Tod des Königlichen Wirklichen Gehei men Staats und Justiz-⸗Ministers Herrn von Kirch eisen Excellenz. t
Es betrauert in Ihm seinen Ersten hochverehrten Vorstand und einen thaͤtigen eifrigen Befoͤrderer seine Zwecks. Die Menschenfreundlichkeit, welche sich in ah sem aussprach, was Er that, fand recht eigentlich ihr Gebiet in diesem ihr besonders gewidmeten Wir kung /
kreise.
Dem allgemeinen Anerkenntnisse, welches zuvorkom⸗ mend, freudig und gern Jedermann den Tugenden und dem Verdienste des Verewigten zollte, verdankt Seine Vaterstadt eine neue Quelle der Wohlthaͤtigkeit in der von Kircheisenschen Stiftung zur Unterstuͤtzun huͤlfsbeduͤrftiger Berliner Jubelgreise, welche 1821, be Gelegenheit Seines stand. .
Segensreich und unvergeßlich bleibt Seinen Mit buͤrgern und der Nachwelt das Andenken eines Mannet, groß durch seltene Vorzuͤge des Herzens und erhaben Eigenschaft des Geistes. 9.
Berlin, den 19. Maͤrz 1825.
Das Directorium des Berliner Burger Ren litz.
Klein. Bee
Königliche Sich au spiele.
Dienst. 22. Maͤrz. Im Opernhause: Don Juan Musik von Mozatl Mittw. 23. Im Schaguspielhause. Zum Erste male? Stecke np fer dle, Lustspiel in 5 Abtheilungen von P. A. Wolff. Vorher: Er ist mein Mann Scene aus dem Vendeekriege, in 1 Aufzug, von Meisl. w
Met e o ro lo gi s che Beobachtung ,, Barometer Therm. Hygr. n Wind S. . NO.
Witterung.
sternbell, Frost. heiter, SFrost. heiter, angenehm.
A. 28. 8 — *“ 52 F. 280 7 * — 20 ** 652 M. 280 62 20“ 57
20. Maͤrz 21. Maͤrz
Gedruckt bei Feister.
Redacteur J ohl
Nach diesem Eidschwur erschallte die Luft von den
schwarzen Adler ⸗Ordens ꝛc. Herr von
50 jaͤhrigen Amts⸗Jubel⸗Festes ent
Deffentlichkeit
gegebene Summe aufgefuͤhrt wuͤrde.
Alt gemeine
Preußische Staats-Zeitung.
AM 69.
Berlin, Mittwoch, den zassten Marz 1825.
IJ. Amtliche Nachrichten.
Kronik des 4 e 8.
Se. Durchlaucht der Fuͤrst von Reuß, Heinrich der LIV, ist nach der Ober⸗-Lausitz abgereist.
Im Bezirk der Königl. Regierung
nöist der Vikar Johann Conrad Tissen Regierungsbezirk Koͤln, zum Huͤlfspfarrer
Millen, Kreis Heinsberg, er—
Aach e n Glesch, er kathol. Pfarrstelle zu annt, und
der katholische Huͤlfspfarrer, freund, zu Mariaweiler, im Kreise Duͤren, in glei, cher Eigenschaft nach Coͤrrenzig, im Kreise Erkelenz, hersetzt worden. .
II. Zeitungs⸗Rachrichten.
Ausland.
tung s ⸗Insti tuts. ö
ö
Paris, 15. Maͤrz. Nachdem in der gestrigen Sitzung der Deputirten⸗ Kammer die beiden letzten Urtikel des Entschaͤdigungsgesetzes angenommen worden
waren, kam eine ganze Reihe von Zusatz⸗Artikeln zur
Berathung. Zuerst schlug Hr. v. Charencey ver, daß den Kammern jahrlich mit dem Rechnungsgesetz ine detaillirte Nachweisung der in Folge des Entschaͤ⸗ digungs-Gesetzes stattgefundenen Liquidationen vorge— egt werden solle. — Der Fin anz⸗Minister erklaͤrte, die Regierung wuͤrde gern alles thun, um der Aus hrung des gegenwärtigen Gesetzes eine zweckdienliche zu geben; es scheine ihm aber, daß es fuͤr die Kammer nicht nur nicht nothwendig, sondern nicht einmal nuͤtzlich sein wuͤrde, wenn die verlangte Nachweisung detaillirt sei, d. h. wenn sie so in das Einzelne ginge, daß sowohl der Name des Liquidanten, als der Grund seiner Reclamation, die Ursache warum m in diefe oder jene Categorie gesetzt, endlich die ihm Der Minister machte die Kammer darauf aufmerksam, wie unnuͤtz solche Details fuͤr sie sein wuͤrden. — Hr. Méch in. Vir verlangen ausdruͤcklich, daß die Etats mit Namen und Details versehen werden. — Hr. v, Labourdon«
Cart Joseph!
Stimmenmehrheit angenommen.
naye. Sie haben dem Ministerium einen großen Be— weis von Zutrauen gegeben, indem Sie die Arbeiten der Liquidation einer einzigen Central-Commission uͤber— wiesen haben, diese Arbert wird lange dauern, da, wenn auch nicht die Zahl der Entschaͤdigten so groß ist, als die der einzelnen Liquidationen, letztere sich doch immer auf eine Summe von 540,000 belaufen werden, deren jede eine strenge Pruͤfung erfordern wird. Lassen Sie sich aber weder hierdurch noch durch die Kosten abschrek— ken, die durch deren Mittheilung an die Kammern er— wachsen werden; diese werden hinlaͤnglich durch die aus— geuͤbte Wechsamkeit aufgewogen. — Der Finanz Mi—
nist er wiederholte, das Ministerium wolle kein Mittel,
die O ffentlichkeit zu vermehren, abweisen, und wuͤrde sie fogar fordern; indessen sei die Mittheilung von de— taillirten Etats mit vielen Schwierigkeiten verknuͤpft, man moͤge namentlich nicht vergessen, daß die Schnellig— keit in der Ausfuhrung allein die guten Folgen der Maaßregeln sichern koͤnne. — Das Amendement des Hrn. v. Charencey wurde schließlich mit einer großen ieh Es wird den 21 sten Art. des Gesetzes ausmachen. — Von vier verschiede— nen Deputirten sind demnaͤchst Amendements vorgeschla— gen worden, die dahin zielen, die Ruͤckeessionen con fis cirter Guͤter von dem jetzigen an die ehemaligen Be— sitzer von der schweren Proportionnal-Steuer zu be— freien. — Der Gen. Foy. Ich bringe die vorlaͤufige Frage ruͤcksichtlich dieser saͤmmtlichen Amendements in Antrag, weil sie mit dem 2ten und 9ten Art. der Eharte im Widerspruch sind; indem der 2te Art. be⸗ stimmt, daß alle Franzosen gleichmäßig zu den Staats— lasten beitragen sollen, und der neunte Art. festsetzt, daß zwischen den Nationalguͤtern und allen uͤbrigen Grund—
stuͤcken kein Unterschied statt finden darf. — Herr Duͤ⸗
hamel suchte zu beweisen, daß die vorgeschlagenen Amendements keine Eingriffe in die Charte enthalteu, er stuͤtzt sich auf aͤhnliche Beispiele von Ausnahmen, die gemacht worden seien. Diese Ruͤckverkaͤufe, sagt er, sind recht eigentlich dazu geeignet, die Erreichung des bei dem gegenwartigen Gesetze gehabten Zweckes zu erleichtern. Die Steuer, deren Aufhebung wir ruͤcksicht⸗ lich dieser Ruͤckeessionen fordern, beträgt 77 pCt.; sie ist demnach so bedeutend, daß sie solche Transactionen sehr erschweren wuͤrde. — Die vorlaͤufige Frage wurde verworfen, und nach einer Discussion, welche sich bis zum Ende der Sitzung erstreckte, entschieden: die vier Amendements der Kommission zu uͤbersenden, damit dieselbe hieruͤber einen Bericht erstatte. — Man hatte
geglaubt, daß in dieser Sitzung uͤber das ganze Gesetz
votirt werden wurde, daher alle Minister gegenwaͤrtig
waren. = . London, 11. Marz. Die Nachrichten von der
Armee in Ostindien haben auf die vielen Ostindischen