wahl durch das Repraͤsentantenhaus mit der ersten Ku— gelung zu Stande gekommen. Die Freunde des Frie— dens haben mit Vergnuͤgen gesehen, daß Hr. Adams den Vorzug vor seinem Mitbewerber, Gen. Jackson, erhalten, der von einer zahlreichen, unruhigen, nicht sehr friedfertig gesinnten Partei unterstuͤtzt wurde. Hr. Adams, der bei mehreren Europäischen Hofen in diplo matischen Verrichtungen gestanden, hat sich bei densel— ben allgemeine Achtung, nicht allein durch Klugheit und Mäßigung, sondern auch durch Geschicklichkeit in Be— handlung der Geschaͤfte erworben.“
— Man meldet aus Neuyork, vom 12. Februar. Die dreizehn Staaten, deren Repraͤsentanten sich fuͤr die Erwählung des Hrn. Adams zum Praͤsidenten ver— einigt haben, sind: Maine, Neuhampshire, Massachu⸗ setts, Rhodeisland, Connecticut, Vermont, Neuyork, Maryland, Ohio, Kentucky, Illinois, Missouri und Louisiana. Die sieben fuͤr Gen. Jackson: Neujersey,
Pensylvanien, Suͤdearolina, Tennessee, Alabama,
Mississipi, Indiana. Die vier fuͤr Hrn. Crawford: Delaware, Virginien, Nordearolina, Georgia. Es ist unläugbar, daß der Uebergang des Hrn. Clay und sei ner Freunde zur Partei des Hrn. A. diesen gluͤcklichen Ausgang entschieden hat; sie werden die Uneigennuͤtzig— keit und Vaterlandeliebe, welche sie dadurch bewiesen, schon darzulegen wissen, mittlerweile haben sie von der demokratischen Partei j'tzt Schmaͤhungen deshalb zu erdulden, von deren Zuͤgellosigkeit das Ausland sich
schwerlich einen Begriff wird bilden koͤnnen. Diese
Schmäͤhungen brachen schon vor der ent scheidenden Wahl in einem Grade aus, daß Hr. Clay sich gensͤ— thigt sah, Schutz dagegen beim Repraͤsentantenhause
selbst zu suchen, indem er die Pruͤfung eines erschie⸗
nenen verläumderischen Briefes forderte, der mit der Beschuldigung anfaͤngt: „Clays Freunde haͤtten schon seit einiger Zeit dahin gewinkt, daß sie, gleich den Schwei
zern, fuͤr diejenigen fechten wollten, welche sie am besten
bezahlen wurden;“ weiterhin wird darin behauptet, daß sie sich von den Freunden des Hrn. Adams im Staats-Departement foͤrmlich mit Gelde fuͤr ihre Vota hatten bestechen lassen, eine Nichtswuͤrdigkeit, wozu von Jacksons Freunden, denen es auch angeboten worden, sich niemand habe willig finden lassen, und es sei Clay das jetzige Staatssecretairs-Amt des Hrn. Adams ver— sprochen. Alles Behauptungen, die sich bei unsrer schrankenlosen Oeffentlichkeit von selbst widerlegen, in—
dessen ernannte doch, auf Antrag des Hrn. Forsyth,
das Haus einen besonderen Ausschuß zu deren Prufung. Wie diese ausfallen wird, liegt nach dem Urtheil, das die Mehrzahl desselben Hauses seitdem durch ihre Wahl gefallt hat, außer — .
Dem Congreffe sind Papiere in Betreff der An— spruͤche Americanischer Buͤrger an Spanien wegen erlit— tener Verluste durch Seeräͤubereien, die in Westindien unter Aufziehung der Spanischen Flagge begangen wor— den, vorgelegt, auch ein Schreiben des K. Ministers des Auswärtigen, Hrn. Zea⸗Bermudez, wornach der Konig von Spanien Hrn. Jose v. Heredia zum Ge— sandten bei den V. St. ernannt und ihm den Auftrag zur Untersuchung dieser Reclamationen ertheilt hat.
D nn
Elberfeld, 22. März. Am 14. d. fand hier die dritte General-⸗Versammlung der Rheinisch Westindischen Com— pagnie statt. Nach Inhalt des dabei verlesenen Vor⸗ trags der Direction haben die Geschäfte der Compagnie einen so guten Fortgang gehabt, daß, so wie nach der,
296
in der vorjährigen Generalversammlung vorgelegten Pf lanz, auf die damals begebenen 1000 Aetien eine Din dende von 4 pCt., außer den gewohnlichen Zinsen ausg theilt werden konnte, jetzt auf die nunmehr begeben 1460 Aktien abermals eine Extredividende von 4 pe. ausgeschrieben werden kann. Um Ihnen cheißt es i dem Vortrage) einen Ueberblick des Wachsthums g Geschaͤfte der Kompagnie zu geben, erlauben wir ung Ihnen in's Gedaͤchtniß zuruͤckzurufen, daß die Waaren
F ——
Ausfuhr der Kompagnie in den Jahren 1821 und 18
sich auf ungefähr... im Jahre 1823 allein betrug sie n hm,, , 700,000, und im Jahrg 18241 950,000, oder im Ganzen, bis zum Schlust der vorjährigen Schff fahrt, 2, 286,000 Thlr. preuß. Cour., wozu, nach da vorliegenden Tabellen, alle Provinzen Deutschlands, j großer Mannigfaltigkeit der Waaren, beigetragen habe Es ist aber keineswegs die direkte Ausfuhr dung die Kompagnie allein, welche wir Ihnen als den yy sentlichsten Vortheil zu schildern beabsichtigen, den Ih Stiftung dem Vaterlande zugewandt hat, es ist vic mehr die in Folge davon in Deutschland Statt gefun dene allgemeinere Anregung und Ermuthigung zu uͤbn seeischen Unternehmungen, welche wir als die wohlthz tigste Wirkung betrachten und die von Niemand in A rede gestellt werden kann, der unbefangen den Zustan der uͤberseeischen Ausfuhr deutscher Fahrikate aller An vor der Periode der Gründung der Rheinisch-⸗Westindt schen Kompagnie mit dem jetzigen vergleicht. Wir sin uͤberzeugt, sie wird bei dem Gegenwaͤrtigen nicht stehn
Rtihlr. 636,000 belief
Allge
preußische Staatt-sZeitung.
meine
8
M
75.
Berlin, Mittwoch, den sosten März iszs.
J. Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Kammerherrn
Baron von Patow, zu Luͤbben in der Nieder-Lausitz,
den St. Johanniter / Orden zu verleihen geruhet.
Der bisherige Ober-Landesgerichts⸗ Referendarius
bleiben, da der Impuls gegeben, der Weg gebahnt un Söring ist zum Justiz Kommissarius bei dem Ober— die Konkurrenz erwacht ist, die eine Vermehrüng do landesgerichte zu Marienwerder bestellt worden.
Ausfuhr zur nothwendigen Folge haben muß.
Königliche Schauspiele.
Dienstag, den 29. Maͤrz. Im Opernhause: Fil delio, Oper in 2 Abtheilungen. Musik von L. van Beethoven. ᷣ
Mittwoch, 30. Im Schauspielhause: Isidon und Olga, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, v. E Raupach. ; t
Der Anfang dieser Vorstellung ist an diesem Tag um 7 Uhr. ;
Meteorolagische Beobachtung en.
Barometer Therm. ] Hygr. Wind! Witterung.
25. Maͤrz A. 280 0 310 740 SW. trüb er uetidh 26. MaͤrzsF5. 282 25 442“ 917 SW. — neblich:, M. 280 20 310 833 6B. A. 289 230 ire C so SW. ssternhelt.
27. Maͤrz 5. 285 11 407“ s979 SW. Nebel, Fro. M. 28. 4 1-50 J SW. Sonnenbsicke.
A. 27511“ 47 677 SW. Wind, trüb.
28. Marz . — 1 47“ 889 SW. trüb, etw. Negen. M. 285 1 1-469 1 735 1SW. — milde.
Gedruckt bei Feister.
Nedacteur John
Abgereist. Seine Exeellenz, der Ober⸗Land⸗Mund— 2 Graf Henkel von Donnersmark, nach reslau.
II. Zeitungs⸗Nachrichten. Ausland.
Paris, 23. Maͤrz. Bei der vorgestern in der Deputirten-Kammer fortgesetzten Verhandlung uͤber das Rentengesetz sprach zuerst Hr. Masson dagegen. Dieser Deputirte war in der vorjaäͤhrigen Sitzung Be— richterstatter der Kommission zur Pruͤfung des damali— gen Gesetzes. Er rechtfertigte seine jetzige Opposition durch die Verschiedenheit beider Gesetze und durch die Verschiedenheit der Umstaͤnde; auch tadelt er nicht die Grundlagen des Gesetzes, sondern nur die Art und Weise, die man gewaͤhlt habe, um zum Zwecke zu kom— men. Er schlug vor, die 5petige Rente nicht zu 75 sondern zu 80 in 3petige umzuschreiben. — Das Gesetz wurde hierauf vom Herrn v. La Bouillerie (Koͤnigl. Kommissarius) vertheidigt, der besonders darzuthun suchte, das jetzige Steigen der Rente ruͤhre nicht von einer Spekulation, sondern von dem Mangel an vor—
theilhafteren Placements her. — Hr. Sanlot⸗Bague⸗
nault bemuͤhte sich dagegen zu beweisen, der in Frank— reich gegenwartig uͤbliche Zinsfuß sei nicht, wie viele behauptet hatten, niedriger wie 5 pCt., auf dieses Fundament koͤnne man also das Gesetz nicht stuͤtzen. Ruͤcksichtlich des Vergleichs zwischen Staatsrenten und Grundstuͤcken, machte der Redner die wichtige Bemer— kung, daß nicht blos der Preis der Letztern, sondern auch ihr jährlicher Ertrag mit dem Geldwerthe gleichen
Schritt halte. Jedermann wisse, daß der Ertrag der Grundstuͤcke seit 50 Jahren bedeutend zugenommen habe, wogegen das Einkommen in Renten ganz gleich bleibe; so daß wer 30 Jahre lang eine gewisse Summe Ren— ten besessen hätte, nach Verlauf dieser Zeit, wegen der Entwerthung des Geldes, oder was damit synonim ist, wegen der zunehmenden Theuerung, sich um die Haͤlfte armer befinden wuͤrde. — Hr. Pavy vertheidigte das Gesetz. Um uns zu ruͤhren, sagt er, werden immer die kleinen Rentiers vorgeschoben. Ihre Klagen sind aber die lautesten. Die heftigsten Schreier haben sich hinter ihnen versteckt; und während sie behaupten, der Staat habe nicht genug Kredit, um vortheilhafte Anleihen zu machen, wollen sie durchaus Glaͤubiger des Staats blei— ben. Wir brauchen uns wirklich nicht so sehr uͤber die armen Kapitalisten zu erbarmen, denen 100 Fr. fuͤr die Rente angeboten werden, die ihnen 80, 60 ja vielleicht nur 50 kostet. Die Forderungen der Rentiers sind so gestaltet, daß wir Uebrigen, vile pecus (allgemeines Gelächter), die wir an Gut und Blut so viel schon ge—
litten, noch verdammt sein wuͤrden zu lebenswieri—
ger Strafarbeit (stäͤrkeres Gelaͤchtery, um diese un— ersaͤttlichen Speculanten mehr und mehr zu bereichern. — Der schon nach der Rede des Koͤnigl. Kommissarius von vielen Seiten gemachte aber verworfene Antrag, die Discussion zu schließen, ward nach der Rede des Hrn. Pavy erneuert. Die Anzahl der anwesenden De— putirten war jedoch nicht groß genug, um zu deliberi— ren, daher die Sitzung aufgehoben wurde.
Se. Durchl. der Fuͤrst von Metternich, dessen, nur zu sehr begruͤndete Besorgnisse fuͤr das Leben seiner Gemahlinn der alleinige Anlaß seiner Reise gewesen waren, wird morgen von hier abreisen.
Rente 102. 90. 103.
London, 18. Maͤrz. Heute erhielt die Mutiny— Bill die zweite Lesung im Oberhause. Die Bill in vVetreff der direkten Steuern ging durch den Ausschuß.
Im Unterhause wurde heute von Hr. Talbot eine Bill in Betreff einer Atlantischen Dampfschifffahrts— Compagnie, zur Erleichterung des Verkehrs zwisch Westindien und dem Amerikanischen Festlande eingebracht. — Eine Bill, um die Royal-Exchange⸗Versicherungs⸗ Gesellschaft zur Belegung von Geldern in Grundstuͤcken (Freehold⸗ Property) zu ermächtigen, erhielt die erste Lefung. — Die HH. Grenfell und J. Smith machten Bemerkungen daruͤber, daß das Publikum noch immer vergeblich der vom Lord⸗-Kanzler versprochnen Bill, die
Regulirung von Vereinigungen zu Unternehmungen al— ser Art betreffend, entgegenfehe, deren Beduͤrfniß jede verlaufende Stunde nothwendiger mache, indem nicht Ein Tag vergehe, wo nicht wieder zwei oder drei neue Entwuͤrfe nicht allein der ausschweifendsten Art, sondern auch auf Betrug des Publikums abzweckend, an den
r —
oer e .