1825 / 79 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 06 Apr 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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markung verurtheilt.

Rente 102. 40. 102. 55.

London, 26. März. Gleich nach der am 23. statt— gehabten Ankunft Sr. Maj. des Koͤnigs war Cour bei Allerhoͤchstdemselben, welcher viele hohe Staatsbeamte beiwohnten. Die meisten Cabinetsminister erhielten Au⸗ dienzen. Der Herzog von Northumberland, als außer— ordentlicher Großbrittanischer Bothschafter am Franzoͤ— sischen Hofe, während der Kroͤnung zu Rheims, und der zum Großbrittanischen Gesandten bei den Nord— Amerieanischen Freistaaten ernannte Hr. Vaughan wur— den Sr. Maj. durch Hrn. Canning vorgestellt. Se. Maj. sind am Abend wieder nach Windsor zuruͤckgekehrt.

Vorgestern arbeitete der Herzog v. York mit dem Kanzler der Schatzkammer in Downing-street.

Es geht die Rede, Se. Maj. wuͤrden diesen Som— mer Irland wieder besuchen.

Am 23. d. erhielt im Unterhause die Bill des Sir Fr. Burdett wegen Emancipation der Katholiken die erste Lesung und wurde die zweite, der sich Hr. Peel aus aller Macht widersetzen zu wollen erklaͤrte, auf den 19. April bestimmt.

Die Englische Miliz wird Anfangs und 28 Tage im Felde bleiben.

Die unansehnlichste, aber im Auslande bekannteste Straße Londons. Downing-Street, wird jetzt größten theils niedergerissen, um dort Regierungs-Gebaäͤude in einem sehr prachtvollen Stile aufzufuͤhren. Die Bu— reaux des Hrn. Huskinson sind nach einem bereits voll— endeten Fluͤgelgebäude verlegt worden.

Nach Privathriefen aus Lissabon hat der Graf von Subserra ein Memoire uͤber die Folgen der Verbindung Portugalls mit England verfaßt, das in verschiedenen Abschriften in den hoͤhern Cirkeln Lissabons begierig ge— lesen wird. Der Graf sucht darin zu beweisen, daß diese Verbindung von jeher sehr nachtheilig fuͤr Portu⸗ gall gewesen sei.

Mit einer gestern aus Madrid angekommenen Esta— fette ist die Nachricht eingetroffen, daß Se. Maj. der König die Cortes-Scheine unter keiner Bedingung an erkennen wollen, worauf diese 2 pCt. fielen und wieder auf ihren vorigen Preis von 223 herabgiengen.

Ein Acker Land, in der Nähe von Brighton, wurde am vorigen Sonnabend in 16 Parcelen fur 8500 Pfd. St. verkauft.

Bruͤsssel, 29. Maͤrz. Es wird mit jedem Tage wahr scheinlicher, daß die Provinzialstaaten am 19. kuͤnftigen Mo⸗— nats außerordentlich versammelt werden; die Staaten von Suͤdbrabant sind bereits auf diesen Tag einberufen.

Vorgestern Nachmittag ist ein Englischer Kabinets— Courier auf seiner Reise von Wien nach London hier durch— zeeilt. !. Man bemerkt, daß Franzoͤsische Kaufleute seit eini— ger Zeit große Ankaͤufe von Vieh auf den Maͤrkten unserer Provinzen machen, besonders in der Provinz Namur und im Großherzogthum Luxemburg.

Da die Regenz unserer Stadt die Nuͤtzlichkeit einer unmittelbaren Verbindung zwischen dem Hafen von Bruͤssel und dem Meere, vermittelst der Schelde, anerkannt hat, so 1st der Oberingenieur Tecmann bereits mit der Aufnahme der Plaͤne auf dem rechten Ufer der Schelde beschaͤftigt.

Karlsruhe, 26. März. In der heutigen Sitzung der ersten Kammer wurde der Gesetzentwurf wegen Ge— sammterneuerung der Kammern und der dreijaͤhrigen Fauer des Zwischenraums von einem Landtage zum an— dern zur Diskussion gebracht. Der Bisthumsverweser Freiherr v. Wessenberg sprach, als eingeschriebener Red— ner, gegen, und der Geh. Hofrath Ritter Ecker uͤber denselben. ben nach allen seinen Beziehungen, und nachdem er von den Herren Regierungskommissairen, Staatsrath Boͤckh

demzufolge zu lebenswieriger Zwangs-Arbeit und Brand—

Nai ausruͤcken

Nach einer ausfuͤhrlichen Eroͤrterung dessel⸗'

und Staatsrath Winter vertheidigt worden wurde da selbe mit 21 gegen 2 Stimmen unverandert angenon men. Die Kammer vertagte sich hierauf bis nach d Feiertagen, und die erste Sitzung wurde auf den 6. Ap anberaumt.

Vom Mayn, 1. April. Die (wie fruͤher gem

det) in der Sitzung v. 25. Maͤrz kund gemachte Geschäsg ß

Ordnung der Deputirten- Kammer des Koͤnigreit Baiern enthalt in Beziehung auf die Eingaben Staatsbuͤrger an die Kammer folgende Bestimmungn „Unter die Beschwerden, welche als ungecignet oh weiters zu den Akten zu legen, oder an die betreffen Staatsministerien zugeben sind, gehoren insbesende auch diejenigen, welche ein Staatsbuͤrger nicht in eig nem Namen und in eigener Sache, sondern im Nam und in der Sache eines dritten, ohne beigefuͤgte legt Vollmacht dieses Letztern, angebracht; oder welche Staatsdiener ehenfalls nicht in eigener persoͤnlich Sache, sondern in der Sache seiner Stelle und sein

Amtes eingereicht; oder in welchen der Beschwerdeß

rer beleidigende Ausdruͤcke und Ausfaͤlle gewagt h Andere Eingaben an bie Kammer, als diejenigen, welchen die Staatsbäͤrger und Gemeinden, um ihre k stitutionellen Rechte zu wahren, verfassungsmaäͤßig best sind, folglich alle Eingaben, welche keine Besch wen uͤber Verletzung der genannten Rechte, sondern irge einen andern Gegenstand betreffen, sind, ohne Verm sung an einen Ausschuß, von dem Praͤsidenten sogle zu den Akten zu legen. Anonyme Eingaben jeder A sie moͤgen betreffen, was sie wollen, sollen gar nicht den Einlauf aufgensmmen, sondern sogleich durch Sekretariat vernichtet werden.“

Se. K. H. der Prinz Friedrich ven Sachs ist am 27. Maͤrz zu Karlsruhe angekommen und h am solgenden Tage seine Reise nach Paris fortgesetzt.

JJ. KK. HH. der Herzog und die Herzogin w Clarence sind am 29. März in Frankfurt a M. eingt troffen und Tags darauf nach Meiningen abgereist.

Der Gang der Geschaͤfte in dieser Vorwoche uns

rer Messe, (sagt ein Privatschreiben aus Franksurt a. J vom 25. Maͤrz) hat die Erwartungen nicht getaͤu ch welche man uͤber die Beschaffenheit derselben gehe

hatte. Das Begehr des Kaͤufers uͤbersteigt das Aug bot, und erzeugt demnach hohe Preise. Dieses Vi h liniß hat sich vornemlich in Betreff der Wolle sch seyr bemerklich gemacht. Bessere Sorten, welche in nem frühern Zeitpunkte etwa mit 70 fl. bezahlt wurd sind mit einem Aufschlag von 560 bis 60 fl. reißend gegangen, und selbst fuͤr die geringsten Wollen, die so am 26 bis 28 fl. zu haben waren, und groͤßtenthé nur von den Fabrikanten der Umgegend verarbeit werden, hat man gern 40 fl. bewilligt. Die Vorraͤt an diesem Fabrikstoff, welche dermalen auf dem Pla befindlich, oder deren Anfuhr man noch erwartet, si im Vergleich zu den fruͤhern Messen aͤußerst gering,; dem sie sich vielleicht nur etwa auf den fuͤnften ot sechsten Theil des sonstigen Betrags belaufen. Di rührt daher, weil schon im Winter große Aufkaͤufe m Seite englischer und niederlaͤndischer Wollhaͤndler, ve nemlich in denjenigen Gegenden gemacht wurden,

solche in vorzuͤglicher Gute erzeugt wird. Mit A nahme der Baumwolle und mehrerer Farbestoffe, beso ders des Indigo, ist bei den meisten Kolonialwaat wieder die alte Flauheit eingetreten, wiewohl sich dert Preise noch immer um ein Betraͤchtliches uͤber ihr niedrigsten Standpunkt vor der letzten Besserung erh

ten. Es findet eine Art von Krisis statt, indem eint

seits die Eigner groͤßerer Vorraͤthe, bessere Preise in All sicht nehmend, an sich halten,

kens derselben, anstehen, uͤber den Betrag des laufend Beduͤrfnisses deren einzuthun.

andererseits die Einze händler aber, in Erwartung eines fernerweitigen Sil

ndischaft hat so eben an

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Wien, 30. Maͤrz. Se. K. K. Apostol. Majestaͤt haben Allerhoͤchstihren wirkl. geheimen Rath, Alfred Fuͤrsten von Schönburg, zum außerordentlichen Ge⸗ andten und bevollmächtigten Minister am Koͤnigl. Wuͤr⸗ tembergischen Hofe, dann Allerhöͤchstihren wirkl. Kam— merer und gewesenen Geschaͤftstraͤger zu Stockholm, ranz Grafen v. Colloredo, zum außerordentlichen Se⸗ sandten und bevollmächtigten Minister am Koͤnigl. Daͤ— nischen Hofe zu ernennen geruhet. Se. K. K. Hoheit der Erzherzog Palatinus sind it Hoͤchstihrer Durchl. Gemahlin, und Hoͤchstihren urchl. Kindern, am 24. Maͤrz im erwuͤnschten Wohl— sein von Wien zu Ofen angekommen. . :

St. Petersburg, 25. März. Der wirkliche Ge⸗ eimerath Graf Kotschubei, dessen zerruͤttete Gesund— heit eine langwierige Kur erfordert, ist, auf seine Bitt hhrift, Allergnädigst der Verwaltung des Ministeriums hes Innern entlassen, wobei er jedoch die Charge als Ricglied des Reichsraths beibehaͤlt.

Der Geh. Rath v. Anstett ist zum Gesandten am f. Wuͤrtembergischen Hofe ernannt, mit Beibehaltung seiner Beglaubigung beim Deutschen Bundestage. Der gewesene Handeis-Commissair in Memel, Engelbach, ist zum General-Consul in Toscana; Kollegienrath Pachert zum Consul in Memel ernannt. Der der Kaiserl. Ge andtschaft in Florenz beigegebene Collegien⸗Assessor oggenpohl ist auf seine Bittschrift abberufen, bleibt zur Verfugung des Collegiums des Auswaͤrtigen und zer, zum Titulairrath beförderte Translateur, Fuͤr st Dolgoruki, kommt nach Florenz an seine Stelle.

dan meldet aus Archangelsk, vom 20. Febr. In Folge des Allerhoͤchst konfirmirten Prejekts, die Sa— jeden zur Christlichen Religion zu bekehren, ging, ach der Verfuͤgung Sr. Eminenz des Bischofs von Irchangelsk und Cholmogory, Neofit, die fuͤr dies heil— sane Werk bestimmte geistliche Mission, bestehend aus hem Archimaudriten des Sjiskischen Klosters Wenjamin, dem Hierei des Ishemschen Kirchspiels im Mesenschen Vezirk, Istomin, dem neu getauften Samojeden Ste— an Apizyn, und dem Beamten fuͤr besondere Aufträge, Tit. Rath Alexei Fedorow, am verwichenen 29. Januar, ach abgehaltenem feierlichen Dankgebet von Sr. Emi—⸗

enz mit der angesehensten Geistlichkeit und nach erhal⸗

enem Segen von Sr. Eminenz, zur Beginnung ihres Werks nach der Stadt Mesen ab, um von dort sich lach den Samojerischen Lagerstellen zu begeben. Turkey. Der Spectateur oriental vom 16. Febr. beldet aus Hydra vom 6. Febr.: „Die Flotte der Grie— hen, etwa 55 Segel stark, hat sich von hier nach Pa⸗ os begeben, und wird von da nach Suda unter Segel ehn, wo man vermuthet, daß Ibrahtm Pascha mit einer Flotte und den Transportschiffen, welche den Rest einer Armee und seine Vorraͤthe tragen, eingetroffen ein werde. Das neue Anlehn ist, wie es heißt, zu Stande gekommen; es wird in Talaris fließen, welche en innern Werth der spanischen Piaster haben, sich ber durch das Gepraͤge davon unterscheiden; sie zeigen ämlich auf der einen Seite Griechenland, und auf der ndern eine Getreideähre, eine Weinrebe und einen lwenzweig. Man glaubt, daß diese Maaßregel ergrif⸗— en werde, um die Ausfuhr dieser Muͤnze aus Griechen ind zu verhindern.“ Aus Seio vom 8. Febr. „Ein zen einlaufender europaäͤischer Schiffer sagt aus, er sey rahim Pascha's Flotte begegnet, die zwischen Rhodus nd Nieari mit vollen Segeln fahr.“ Aus Syra om 6. Febr. „Goura hat sich nach Moreg begeben. uf den Muth dieses Generals bauen die meisten Mo oten ihre Hoffnungen. Er ist ein guter Soldat zu nem Handstreich, besitzt aber nicht die für einen guten Heneral noͤthigen Eigenschaften.“ Aus Konstanti— opel vom 11. Febr. „Die hiesige oͤsterreichische Ge⸗ Hrn. v. Helfenburg einen

Locandiera) sehr unterhaltend.

jungen Angestellten verloren, der zuweilen die Verrich— tungen eines ersten Dragomans versah, und die groͤßten Hoffnungen gab.“ Aus Smyrna vom 18. Febr. „Am verflosstnen Sonnabend wurde der Geburtstag Sr. Maßjestaͤt des Kaisers von Oesterreich bei dem Konsul dieser Nation durch ein großes Mahl begangen. Das Karneval der Katholiken und Griechen ist ruhig und froͤhlich voruͤbergegangen; die Maskeraden des Volks wurden durch keinen Zufall gestoͤrt. Die letzten Kasino— bälle waren sehr glänzend, und die letzten auf unserm Liebhabertheater gegebenen Stuͤcke (worunter Metasta⸗ sio's Trauerspiel Artaxerxes, und Goldoni's Lustspiel la Jetzt haben die Fasten alle Lustbarkeiten unterbrochen.“

Die Allgemeine Zeitung meldet aus Triest, vom 20. Maͤrz. Briefen aus Zante vom 9. Maͤrz zufolge, sind nach Aussage eines durch Sturm dort— hin verschlagenen tuͤrkischen Kapitains, welcher zur tuͤrkischen Flotte gehoͤrte, 20 aͤgyptische Fahrzeuge mit Lebensmitteln und Munition in Eoron und Modon ein— gelaufen.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. Englische Blatter melden qus Newyork, vom 23. Febr. Sowohl hier als zu Philadelphia ist von Washington der Befehl angelangt, alle Kriegsschiffe unverzuͤglich auszuruͤsten. Diese Nachricht hat bei dem hiesigen Han⸗ delsstande nicht wenig Sensation gemacht.

Der durch unsern Minister Henderson mit Colum— bien abgeschlossene Freundschafts- und Handelsvertrag, so wie ein anderer, wegen Aufhebung des Selavengan— dels, sind jetzt dem Senat vorgelegt worden. Im Con— gresse ist in diesem Augenblick von einem hoͤchstwichtigen Verschlage die Rede: Es sollen namlich alle Staats⸗ Landereien, die zur Zeit der Abloͤsung der National⸗ schuld (1835) noch unverkauft sind, zur Emaneipation der Selaven' angewandt und fomit der Selaperei in den Vereinigten Staaten ganzlich ein Ende gemacht werden.

Der Praͤsident hat Consuln fuͤr Acapulco, St. Jago di Chili und Montevideo ernannt. Auch haben die Le⸗ gations,Secretaire an den Hoͤfen von Madrid und

London, einem Beschlusse des Praͤsidenten zufolge, ihre

Stellen gewechselt.

Auf die Nachricht von der Steigerung der Baum— wolle in England, ist dieser Artikel hier, so wie in allen andern Nord-Americanischen Handelsstaͤdten beträͤcht— lich in die Hohe gegangen.

Die vorigjaͤhrige Ausfuhr der Vereinigten Stagten betrug nahe an 18 Millionen Pfd. St.; die Einfuhr 17 Mill. Pfd. St.

In lan d.

Potsdam. Zu Tramnitz im Ruppinschen Kreise ist eine Tagelöhnerfrau von einem unzeitigen Kinde weiblichen Geschlechts entbunden worden, welches einen unten hervorstehenden Hundsaͤhnlichen Kopf gehabt, an welchem die Augen verhaͤltnißmäßig sehr hoch gestanden haben, auch ist der Kopf viel harter gewesen als bei andern Geburten.

Zu Frehne wurde die Ehefrau eines Tageloͤhners am 72. Feör? Vormittags 8 Ühr von einem gesunden Knaben und den 24. Nachts um 2 Uhr, mithin 42 Stunden nachher, von einem gesunden Maͤndchen ent⸗

bunden. . Trier. Am Ende des Jahres 1823 betrug die

Bevoͤlkerung des hiesigen Regierungs- Bezirks 332.229 Seelen. Nach der jetzt beendigten Zusammenstellung der Bevoͤlkerungslisten betraͤgt die Vermehrung 5603. Die ganze Bevoͤlkerung war demnach am 1. Jan. 1825

337,832 Seelen.

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