Wissenschaftliche Nachrichten.
(Fortsetzung des im gestrigen Bl. abgebrochenen Artikels.)
Die Sachsen waren uns, so aͤußert der Verfasser weitet, in der Naturalisation der Merinos zuvorgekom men. Sie haben, wie wir, die fortschreitende Vered⸗ lung der Heerden erkannt. Sie haben uns in der Aus— dauer ihrer Bemuͤhungen uͤbertroffen. Daher sind ihre superfeinen Wollen auch merklich besser als die fran zöͤ⸗ sischen; insbesondere ist es die, welche man Elektoral⸗ Wolle nennt. ) — Der Verfasser stellt es hierauf den franzoͤsischen großen Gutsbesitzern und reichen Landbau⸗ rn als einen Gegenstand eines edlen Wetteifers vor Augen, hierin den deutschen Schaafzuͤchtlern nachzustre ben, und so zu uͤbertreffen. Er empfiehlt den Eigen⸗ thuͤmern der weitläuftigen Domainen die Anschaffung und Zucht der schoͤnsten Heerden, damit das Beziehen der ftemden Wolle ganz aufböͤre. Eben so empfiiehlt er die Veredlung der grobwolligen Landheetden durch Kreutzung mit spanischen Boͤcken.
Hierauf geht er zu demjenigen uͤber, was die me— chanischen Kuͤnste geleistet haben, um den hoͤchsten Nu— tzen von den schoͤnen Wollen zu ziehen. Das Verlesen und Waschen der Wolle machen jetzt einen besonderen und wichtigen Zweig der franzoͤsischen Industrie aus. Zu Anfang des Jahrhunderts war vielleicht nicht eine Waschanstalt fuͤr feine Wolle in Frankreich vorhanden; jetzt zählt man deren mehr als vierzig, bloß in der Nahe der Hauptstabt. Louriens, Sedan und andere Staͤdte besitzen deren eine große Anzahl. Frankreich
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Allgemeine
Vermehrung der Fadenzahl an einer Maschine, sie lie— fert mehr und zugleich besseres Gespinnst.
we, ,,, n preußische Staat sS8⸗-Zeitung
heit und der Eindrehung mit Genauigkeit bestimmen zu koͤnnen, den man dem Gespinnste geben will. Großer waren die Schwierigkeiten, welche die Mo chanik zu besiegen hatte, um die Spinnerei von Kamm garn mit Voriheil auszuführen. Herr. Demaunvey tri im J. 1812 einen Preis der Gesellschaft zur Aufmunte rung der Kuͤnste und Manufakturen davon, auf eim Maschine zum Wollkämmen. Diese Maschine leistet, mit Huͤlfe von zwei Menschen, so viel als sechs Hanh kaͤmmer. Die Gesellschaft hatte seit 1807 einen Preh von 3000 Franken auf eine Kammwoll Spinnmaschin ausgesetzt. In J. 1811 richtete Herr Dobo eine solche in der Manufaktur des Herrn Ternaux zu Béjancourt J —
Rheims 39 ee. er nach und nach so verbesserte, di
er im Jahre den ausgesetzten Preis erhielt. It 3 t f eitungs-Nachrichten.
Ausland.
T 81.
Berlin, Freitag, den sten April 1823.
zehn Monate unterwegs zugebracht, ohne, irgend einen ie, an Mannschast oder Beschaͤdigung erlitten zu aben. ä r z Wie man aus Aix (in der Provenge) meldet, wird Paris 1 April In de 8 tree is . . i ,. 6 der Wucherer lebhaft e . ern et 2. 1. il. n der Deputirten-Kam fortgesetzt. Von dem Trizunal zu Grasse ist ein gewis⸗ , 1 er wurden vorgestern die Commissions Berichte uͤber ser Casy vor kurzem zu ur rü Haft, e n, ten muͤssen wenn sie acht im Nachtheil i ih ; ei Gesetze, betreffend die Landstraßen, die Seeraäͤube⸗ Verlust der buͤrgerlichen Rechte, und polizeilicher Auf— gegen die . Terh, Diel rrtsameren, vollkommener 1 Fund die geistlichen Frauen Corporationen erstattet. sicht nebst Cautionsleistung von 3000 Fr., ingleichen zu mehr robuktiven Wert d n un Beziehung auf das Letztere äußerte sich, der Neferent, 13, 130 Fr. Geldbuße verurtheilt worden. eh ö. 6. iven ĩ erkzeuge anwen eten. r. v. Lezardisres, am Schlusse seines Berichts, Rente 102. 40. — 55. . . (. . Arbeiten der Tuchmanufaktur, das Rat] gendermaaßen: Ihnen Allen, meine Herren, ist noch Eondon, 25. Maͤrz. Die Zoll⸗Herabsetzungen, n jeeren, werden uberall nicht mehr mit dä rührende Darstellung der Wohlthaten gegenwartig, welche Hr. Huskisson gestern im Ausschusse des Uuter—
erhebt sich die Kammwollspinnerei auf Maschinen zus ner selbststaͤndigen Industrie in Frankreich. Der Van fasser nennt mehrere Anstalten dieser Art.) ;
Eben so wirksam hat sich die Mechanik zur Vu besserung der Weberei gezeigt. Man hat den alten We
verdankt dem Herrn Ternaux das erste Muster einer solchen Anstalt ‘Y). ; Die Spinnerei der Wolle hat gewisse Verbesserun gen erfahren. Im Jahr 1803 fing man an, die Ma⸗ schinen zum Schrubbeln und Spinnen der Wolle in die franzoͤsischen Manufakturen einzufuͤhren, der Mi⸗ nister Chaptal hat das Verdienst, diese Einfuͤhrung ver— anlaßt zu haben. Er unterstuͤtzte die Engländer Douglas und Cockerill, als sie sich damals in Frankreich nieder— ließen, um Werkstaͤtte zum Bau ihrer schoͤnen Maschi— nen zu errichten *). Sie wurden unter ihm vervollkomm⸗ net. Die Mechaniker Calla, Collier, Cockerill, Dobo, Farrar und Baimanns haben sich hierbei am mehresten ausgezeichnet.
Die ersten Spinn-Maschinen wurden bloß durch Menschenkraft bewegt. Herr Prosper Bellanger zu Darnetal hat neuerlich Maschinen ausführen lassen, die bloß durch Wasser oder Dampfkraft in Gang gesetzt werden. Diese Verbesserung gestattet eine bedeutende
) Dieses Bekenntniß muß uns Deutschen sehr erfreulich sein. Eine auffallende Verschiedenheit der Guͤte und Schon— heit der Wolle beider Laͤnder hat den Verfasser wohl nur da⸗ hin bringen konnen, es abzulegen.
) Im Preußischen fehlt es noch an dergleichen Anstalten. Ueberhaupt vat hier der Wollbandel im Großen. noch nicht diejenige Gestalt angenommen, aus welcher die möglich gröͤß⸗
ten Vortheile daraus hervorgehen mußten.
„ Durch die Lehre des Herrn Cockerill ist hernach die Maschinenspinnerei in Deutschland sebr verbreitet wor— den. Sie felbst besitzen mehrere schoͤne Anstalten die⸗ ser Art in Preußen, zu Berlin, zu Cottbus, die zu Guben u. s. w. durch deren Betrieb sie der vaterlaͤndischen Tuchfa⸗
brikation sehr nuͤtzlich werden.
Hand, sondern nur auf Maschinen ausgefuͤhrt. De lche von den frommen Maͤdchen gestiftet werden, de— hauses ] t mmer uhr ; „ de hauses in Antrag brachte, waren olgende: Ba Verfasser nennt nur die neuern Cylinder⸗Maschinen do n Existenz durch das , m. Gesetz Sicherheit lenwagren, die sonst respeet. 75 he 3 . Herrn Poupart de Neuflige und John Collier, dur winnen soll. Diese Sicherheit wird jedoch die Zu ad valor. bezahlten, sollen insgesammt nur 10 Proe. welch die Arbeit ungemein beschleunigt wird ). Misshme in der Zahl solcher Anstalten nicht zur Folge bezahlen. Wollenwaaren statt 50 Proc. 15. Leinen, die der Walzen Scheermaschine des Herrn Poupart er span ben. Die Gesetze moͤgen sie schuͤtzen oder verwahrlo— sonst resp. 50 Proc. und 189 Proe. bezahlten, sollen man 338 der Vetriebskraft, E, immer wird deren Zahl im richtigen Verhaͤltnisse durchgängig 25 Proc. ad valaor. geben. Ungebundene (Fortsetzung folgt.) it den Beduͤrfnissen der Gesellschaft bleiben. Das] fremde Buͤcher 6 4. pr. Pfund; fremdes Papier 3 d. heispie! der Vergangenheit beweist es. Nur das Bouteillen, statt 18 Sh., 3 Sh. pr. Dutzend. Andres Bchreckens Regiment konnte diese religidͤsen Stiftungen Glas, statt 80 Proe. 20. Irdne Waaren, Porcellan rdraͤngen; so bald sich Freiheit wieder zeigte, sah man statt J Proc., 12 bis 15 Proc. Eisen, statt 6 pf. auch wieder entstehn. Weder der unsichere Zustand St. 10 Sh., 1 Pf. St. 10 Sh. Kupfer, statt 564 Pf. es Landes, noch die frischen Spuren vergangener und St., 27 Pf. St. pr. Ton. Zink, statt 20, 19 Pf. St. e Furcht kuͤnftiger Verfolgung konnte den Eifer dieser pr. Ton. Zinn, statt 5 Pf. St. 9 Sh. 3 P., 2 Pf. ommen Tochter Frankreichs brechen. Es waren Arme St. pr. Centner ꝛc. Alle, in den gewohnlichen Zolltari⸗ denen geholfen, Ungluͤckliche, die getroͤstet werden fen nicht benannten rohen sowohl als fabricirten Ge⸗ ußten, es konnte Gutes gestiftet werden. Die religid⸗ genstaͤnde, die bis jetzt resp. 20 und 50 Proc. taxirt Stiftungen waren Beduͤrfniß; sie entstanden, weil waren, sollen von nun an nur 10 und 20 Proc. vom ein Erforderniß der Gesellschaft sind, weil sie in den Werth bezahlen. (Zu diesen Gegenstaͤn den gehoͤren vor⸗ hesten Zeiten des Christenthums angefangen haben, zuͤglich wissenschaftliche und Kunstgegenstaͤnde, deren eil sie ein sichtbarer Beweis von der Goͤttlichkeit der Werth nur geschaͤtzt werden kann.“ — Zur Begunsti⸗ ristlichen Religion sind; und so werden sie mit ihr bes gung der Englischen Manufacturen schlug Hr. Hus— ichn, so lange wie sie, d. h. so lange wie die Welt. — kisson eine Herabsetzung auf verschiedene Faͤrbestoffe und s entstand nun eine lebhaste Debatte wegen der Zeit, Fabrikbeduͤrfnisse vor, worunter vorzüglich Baum- und welcher uͤber obige Gesetze deliberirt werden sollte. keinol benannt wurden. * H. äußerte zu gleicher jie Kammer hatte früher bestimmt, daß unmittelbar Zeit, daß noch viele andere Gegenstaände, hinsichtlich des f das Salinen⸗Gesetz das Donanen -⸗Gesetz vorgenom— Zolls, erleichtert werden sollen. Zuletzt schloß er mit en werden sollte. Auf den Antrag mehrerer Mitglie— Verschlaͤgen fuͤr die Erleichterung des Engl. Handels r wurde jedoch diese Ordnung verändert und es wurde durch Aufhebung der unter verschiedenen Namen, als schlossen, die Berathungen uͤber obige drei Gesetze debentures, bonds etc,, bekannten Abgaben, so wie der mittelbar nach dem Salinen-Gesetz beginnen zu lassen. Quarantaine und Consular⸗Abgaben. Der Handel und Die Verhandlungen wegen des Letztern wurden nun die Schifffahrt sollen besonders von den letztgenannten, utgesetzt, erreichten aber ihr Ende in dieser Sitzung nicht unbedeutenden Kosten gaͤnzlich befreit und die ht. Gestern und heute (gruͤner Donnerstag und Consuln ze. welche sie genossen, von Staatswegen da— harfreitag) versammelte sich die Kammer nicht. fuͤr entschaͤdigt werden. Ihre Durchlauchten der Herzog und die Herzogin In Bezug auf die Wollen Manufactur sagte Hr. n Anhalt⸗Köothen, sind unter dem Namen: Graf und Huskisson im Laufe seiner Rede: Dieses alte Stapel⸗ hraͤsin Lindau vorgestern hier angekommen. gewerbe unseres Landes, dieses verzogene Kind unsrer
Königliche Sch au spiele.
Donnerstag, 7. April. Im Schauspielhaust „Wallensteins Tod,“ Trauerspiel in 5 Abtheilung
von Schiller. Freitag, 8. Im Opernhause; „Das Neusonntag
kind,“ kom. Singspiel in 2 Abtheilli, tusik von Muͤller. Sonnabend, 99. Im Schauspielhause: „Sch und Seyn,“ Lustsp. in 5 Abtheil, vom Dr. C. Toͤpf Ju Potsdam: „Nummer 777, Posse in 1 Au Hierauf: „André,“ Lustsp. in 1 Aufzug. Dann: „D Hottentottin,“ Vaudeville in 4 Aufz. .
Die Erzeugung des Kammgarns zu glatten Zeugen? Maschinen ist weit schwerer, als die des Streichgarns zu tu LTartigen Waaren. Daher finden sie dazu auch weniger Anm
dung. Doch giebt es im Preußischen auch schon ein P dergleichen Anstalten, unter welchen sich die des Herrn W jun. zu Langensalza auszeichnet.
*) Mit dergleichen Maschinen ist die hiesige Fabrikanß der Gebr. Cockerill auch versehen. Außer diesen aber sind sehr vielen inlaͤndischen Tuchfabriken Walzen⸗ Scheermas nen in Gebrauch, nach der Art derjenigen, welche der länder Davis erfunden hat, die sehr vortheilhaft sind.
Gedruckt
Der von dem Schiffslieutenant Duperrey befehligte Gesetzgebung sei durch gesetzgeben de Dazwischen⸗ utter la Co quille ist am 24. d. von seiner Erdumsege, ] kunft aufgesaäͤugt, gehaͤtschelt, gefuͤttert und beschuͤtzt, ng in Marseille eingelaufen. Er hat zwei Jahr und aber wie so viele andre Muttersoͤhnchen durch uͤber—
bei Feister. Redacteur Joh
⸗ ⸗ ö
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