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Posen. In den, Lin Nro. 30. d. St. Z. mitge— theilten) Bericht uͤber den dermaligen Zustand des Schul— wesens im hiesigen Regierungsbezirk hat sich ein Irr— thum eingeschlichen, indem darin (S. 119. Sp. 2. Z. t. v. o. im vorbemerkten Bl) der Fuͤrst Ordinat von Sulkowski Praeses des Schulephorats daselbst genannt worden, obwohl derselbe, nach einer Verfügung des be— treffenden hohen Ministerit vom Jahre 1821, unter dem Titel eines Curator des Gymnasii an der Spitze dieser Anstalt steht.
Potsdam. Zu Sonneberg, Amts Rheinsberg, brach ein vierjaͤhriger Knabe auf einem zu den Loͤschan— stalten gehoͤrigen zugefrorenen Teiche durch das Eis, wurde aber von der 18jährigen Tochter des Bauers Francke, mit deren eigener Lebensgefahr, vom Ertrinken
gerettet.
Wissenschaftliche Nachrichten.
Noch etwas über den Werth der Baumwolten— Manufakturen.
Die folgende Darstellung des Gewinns, welchen England durch den Absatz seiner Baumwollen Manufakte, in den letztverflossenen dreißig Jahren, vom Auslande gezogen hat, dient dazu, die hohe Wichtigkeit dieses Gewerbes fuͤr Großbrittanien noch mehr ins Licht zu stellen, als es schon in dem in Nr. 86. der St. 3. enthaltenen Aufsatz gezeigt worden ist, und mag sich daher demselben nachträglich anreihen. Sie ist um so interessanter, als sie zugleich den Gesammtbetrag des Gewinns andeutet, welchen England, während der be⸗— merkten Zeit, durch seinen ganzen Manufaktur Waaren— Handel nach dem Auslande gemacht hat, der in That sehr betrachtlich ist, und die fortwährende Vermehrung des National⸗Reichthums Großbrittaniens erklärt.
Der Werth der Baumwollen-Waaren, welche waͤh— rend der zwei und zwanzig Jahre des letzten Kriegs, von 1793 bis 1805, ausgefuͤhrt worden sind, betragt nach offizieller Angabe 208 Mill. Pfund Sterling. Das rohe Material, zu A Mill. jaͤhrlich, kommt auf 88 Mill. Pfund Sterling zu stehen. Die reine Einnahme vom Auslande, an Gewinn und Arbeitslohn, hat also 120 Mill., oder ungefähr 5 und z Mill. jährlich betragen. Der ganze Werth aller während dieses Zeitraums aus— gefuͤhrten brittischen Manufaktur⸗Waaren belief sich auf 548 Mill. Wurde hiervon fuͤr das rohe Material 1418 Mill. abgerechnet, so bleiben 400 Mill., als Zusatz zum schaͤtzbaren Capital der Nation, in dem Betrage von mehr als 18 Mill. jährlich, welche die produktive Arbeit der Britten, an Arbeitslohn und Gewinn, vom Auslande, erworben hat. In den acht Jahren, seit der Wiederkehr des Friedens, von 1815 bis 1822, haben die ausgefuͤhr— ten Baumwollen-Waaren, nach dem amtlichen Werthe, etwa 17735 Mill. betragen. Zieht man hiervon fuͤr den Werth des rohen Materials 5 Mill. jahrlich ab, so blei— ben 1377 Mill.I‚, und es kommen etwa 17 Mill. auf das Jahr. Diese Ausfuhr derjenigen in den vorherge⸗ henden zwei und zwanzig Jahren hinzugefügt, ergiebt zusammen die Summa von 2573 Mill,, welche seit dem Anfang des letzten Krieges, durch die Baumwollen⸗ Manufakturen allein, dem steuerbaren Capital der Na— tion hinzugefuͤgt worden ist. In den letzten acht Jah⸗ ren hat indeß der amtliche Werth saͤmmtlicher ausge— fuͤhrten brittischen Manufakturwaaren 332 Mill. betra⸗
272 Mill., und es kommen auf ein jedes Jahr eth 34 Mill. Rechnet man diese dem Ertrage fuͤr Arbeit
das Ganze in den letztvergangenen dreißig
1793, etwa 672 Mill. Pfund Sterling aus. ungefaͤhr 222 Mill. jaͤhrlich, und Handelsgewinn, welche die brittische Industrie h vorgebracht, und von andern Nationen bezogen hat.
Die während des Kriegs der National-Schuld du Anleihen hinzugefüuͤgte Summe war 569 Mill. Esg giebt sich also, daß diese Schuldzunahme durch den i terdessen von dem Kunstfleiß des brittischen Arbeiten und der Industrie des englischen Landbauers dem M lande abgewonnenen Betrag um mehr denn 100 Ml uͤberstiegen worden ist.
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Königliche Schauspiele.
Sonnab. 23. April. „Die Schuld“, Trauerspiel in Abtheilungen, von Muͤllner.
In Potsdam: „Die Brandschatzung“, Lustspiel 1 Aufzug, von Kotzebue (Hr. Gloy vom Stadtthenn zu Hamburg: den Marder, als Gastrolle). Hieran „Der Jurist und der Bauer“, Lustipiel in 2 Abthä (Hr. Gloy: den Fettig). Und: „Die gefaͤhrliche Nu barschaft“, Posse in 1 Aufz.,, von Kotzebue (Hr. Glg Meister Fips).
Sonntag, 24. Im Opernhause: „Jessonda“, On in 3 Abth. von Gehe. Musik von Spohr.
Im Schauspielhause: „Fluch und Segen“, Dran in 2 Abth. von E. von Houwald (Hr. Lami, vormn beim Großherzoglichen Hoftheater zu Neustrelitz: Gi ther, als Gastrolle. Hierauf: „Die eifersuͤchtige Fran Lustspiel in 2 Abth. von Kotzebue. (Hr. Lami: gierungsrath von Uhlen) Und: „Der Schauspf wider Willen“, Posse in 1 Aufzug von Kotzebue. Lami: Pfifferling.)
Wegen fortdauernder Krankheit der Mad. Ke mitsch, kann das Trauerspiel: „Kabale und Liebe, an diesem Tage nicht gegeben werden.
Montag, 25. Im Schauspielhause. male wiederholt: „Schwur und Rache“, in 4 Abtheil. von G. A. v. Maltitz.
Trauersj
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zittw. 27. April, am Bußtage. Im Opernhau „Samson,“ großes Oratorium aus dem Englischen! Milton: in Musik gesetzt von Haͤndel. Ausgefuͤhrt! den Koͤniglichen Saͤngern und Saͤngerinnen, so! von den faͤmmtlichen Mitaliedern der Koͤniglichen z pelle, und des gesammten Theater-Chorpersonals, um der Direction des Königlichen General-Musikdirecth und Ritters, Herrn Spontini. . Billets sind von Sonntag, den 24. April an, Billetverkaufs, Buͤreau zu folgenden Preisen zu haben Ein Platz in einer Loge des Koͤnigl. Ranges 1 Rthl in einer Parquet-Loge 1 Rthlr., im Parquet 1 Rthlt in den Logen des zweiten Ranges? Rrhlr., in den gen des dritten Ranges 3 Rthlr., auf dem Amphithe ter Rthlre, im Parterre ? Rthlr.
Berichtigung. Im gestrigen Blatte der St. 3., in der Bekann machung der Gewinne Ater Klasse 5lster Klassenlotten in den Gewinnen zu 100 Thlr., statt No. 41, 358
gen. Werden fuͤr das rohe Material, in einem steigen— den Verhaͤltnisse 73 Mill. jährlich abgezogen, so bleiben
zu lesen: 41,385
Gedruckt bei Feister.
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lohn und Gewinn in den zwei und zwanzig Kri . z . . . Jahren, wie vorbemerkt, (400 Mill.) ö so 11 1 16 U ß 1 sch k S t 0 6 t 5 ? 3 k ! t U U 9g.
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95.
Berlin, Montag, den z5sten April 15235.
1. Amtliche Nachrichten. Kroniktk des Tages.
Seine Majestät der König haben dem Regierungs— hef⸗Präsidenten, Freiherrn von der Horst, zu Min— sneeund dem Geheimen Regierungsrath von Lanei— olle zu Berlin, den rothen Adler-Orden dritter Klasse verleihen geruhet.
Seine Königliche Majestäaͤt haben den Justiz-⸗Amt— in Johann Ferdinand Michael Horn bei dem sstizamte Oletzko zu Magrabowa zum Justizrath zu nennen geruht.
Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Wilhelm v. Preu— . & Sr. Majestaͤt des Koͤnigs) sind nach Mainz rei 2
Angekommen. Der Koͤnigl. Portugiesische Ka— snets- Courier Jean d' Amorin, von Paris.
Der Koͤnigl. Großbritannische Kabinets⸗ Courier sttlewood, von St. Petersburg.
II. Zeitung s⸗Nachrichten.
Ausland.
Paris, 18 April. Die Kammer der Pairs it in ihrer Sitzung vom 15. den Theil des Amende— sents des Herzogs von Choiseul verworfen, welcher ss allgemeine Bestimmung enthielt, daß eine Entschäͤ— zung den Franzosen, die in Folge der Revolution heͤrlust erlitten haben, gereicht werden sollte. Die lammer hat uͤber den Rest des Amendements noch ht deliberirt, weil der Verfasser desselben einem mendement des Grafen Roy, in Beziehung auf die dumme der Entschäͤdigung und die Mittel und Wege, zu beschaffen, die Priorität einraͤumte. Der Graf oy schlug nämlich vor, die Summe der Entschäͤdigung
373 Mill. Renten zu 5 pCt. (Capital 750 Mill.) susetzen, und die dazu erforderlichen Renten, in fuͤnf
jaͤhrlichen Terminen aus dem Fonds der Tilgungskassen zu nehmen. Hiedurch wurde, seiner Meinung nach, sowohl das Interesse der Entschäͤdigten, als das Inte— resse des Staates gefordert werden, indem von der ei— nen Seite fuͤr die Ersteren eine Mehreinnahme von 73 Mill. jährlich entstehn, und von der andern Seite die Schuldenlast um 250 Mill. weniger, wie nach dem Plane des Ministeriums, vermehrt werden wuͤrde. Dies Amendement veranlaßte eine lange und lebhafte Debatte die den 16. fortdauerte. Die Meinungen waren so ge⸗ theilt, daß es noͤthig wurde, uͤber dasselbe durch das Serutinium zu stimmen. Das Ergebniß desselben war 100 Stimmen fuͤr und 127 dagegen. Das Amende ment ist demnach mit einer Mehrheit von 27 Stimmen Ger 22 n der Deputirten Kammer ist am 15.
Gesetz, betreffend das Saerilegium — den 364 raub, mit 210 Stimmen gegen 95 angenommen worden. Die Oppositien bemühte sich vergebens die Todee strafe und die Kirchenbuße aus dem Gesetze zu entfernen, sie drang nicht durch und das Gesetz wurde unverandert genehmigt. Außerdem wurden noch 3 andere Gesetze in dieser Sitzung angenommen. Zwei davon beziehen sich auf Localbeduͤrfnisse, das Dritte betrifft die Pen⸗ 6 * Soldaten an. Unteroffiziere des Schwei⸗ zergarden⸗Regiments, welches sich am 10. ? de. , . ches sich 6. August 1792 Am 15. d. Nachmittags hatte der Fuͤrst v nich eine dreiviertelstüͤndige Audienz — — machte demnaͤchst Ihren Königl. Hoheiten dem Dau— phin 2. . re,. die Aufwartung. . achrichten aus Madrid zufolge haben jestat der Koöoͤnig und die Ken nls? neb st 2 Maximilian und der Prinzessinn Amalia sich am 98. April nach Aranjuez begeben, von wo Höͤchstdieselben nach Toledo zu gehen gedachten. — Es unterliegt jetzt kei⸗ aa 2 z * 6 Maximilian die Ruͤckreise nach Sachsen dur atalonien und d machen wird. .
Rente 101. 75 — 90.
London, 13. April. Gestern hatte E rowby Geschaͤfte im auswärtigen 26 1
Die Herzoge von Braunschweig sind hier ange— kommen.
Vorgestern hat das Oberhaus und gestern das Un⸗ terhaus seine Sitzungen wieder begonnen. Im letzteren kam der merkwuͤrdige Fall vor, daß von den 14 Unter⸗
schriften einer Petition, welche Sir John Niewport
am 17ten März aus der Stadt Ballimasloe in Irland zu Gunsten der Katholiken uͤberreicht hatte, 13 für ver— fälscht erklärt wurden. Hr. Peel trug darauf an, eine Commission zur Untersuchung dieser Angelegenheit nie— derzusetzen. Die Sache duͤrfte fuͤr die Strafbaren
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