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Turkei. Die allgemeine Zeitung enthalt folgen des aus Constantinopel vom 25. Marz: Der Capudan Pascha wird naͤchstens von hier nach den Gewaͤssern von Morea absegeln. Allen Nachrichten zufolge hat Ibrahim Pascha, von den es faͤlschlich geheißen hatte, daß er nach Aegypten geseegelt sei, am 22. Februar bei Modon auf Morea gelandet, Navarin und Calamata genommen und Patras entsetzt. Das Geruͤcht von seiner Ruͤcktehr nach Alexandria ist vermuthlich dadurch entstanden, daß mehrere seiner Schiffe durch Sturm nach Aegypten fort getrieben waren. — Odysseus befindet sich fortwährend in Unthaͤtigkeit, hat sich aber nicht an die Tuͤrken an—

geschlossen. . 3 — Nach einem anderen von demselben Blatte mit, getheilten Schreiben aus Constantinopel wurde von den dasigen Griechen die Einnahme Novarino's noch

bezweifelt. .

Marienwerder. Vor kurzem starb hier, in dem seltenen Alter von 99 Jahr 8 Monaten, Jacob Hart— wich, welcher den ganzen siebenjaͤhrigen Krieg als Husar mitgemacht hatte. . ö

Wissenschaftliche Nachrichten. Besondere Eigenschaft des Silbers. In England ist folgende Beobachtung gemacht wor— den. Wird ein Stuͤck Silber, in der Form eines Hohl— ziegels, rothgluͤhend gemacht, und mit seiner concaven Seite nach unten, auf einen abgerundeten Amboß ge— legt, so fangt es an schwach zu vibriren. Die Bewe— gungen nehmen in einigen Minuten an Geschwindigkeit zu ünd nachher in demselben Verhältniß wieder ab, bis sie aufhoͤren. Ein Stuͤck Silber von 9 Zoll Laͤnge und 7a Zoll Breite, mit einer Vertiefung von 2 Zoll, vibrirt 9 Minuten mit sehr irregulairer Bewegung.

Ein 8 Zoll langes, A4; breites, z dickes und 2 Zoll tief

gebogenes Stuͤck Silber wird 8 Minuten hindurch vi— briren. Ein Stuͤck von 5 Zoll Laͤnge, 4 Zoll Brei— te, z Zoll Dicke, mit weniger oder gar keiner Biegung, wird dreimal so stark vibriren als jedes der andern. Eisen, Kupfer und vergoldetes Metall denselben Umständen keine Bewegung.

Bei spiel von gewerblichem Egoismus. Die folgende, in den englischen Zeitschriften, eut— haltene Erzaͤhlung einer Begebenheit, welche bewirkt hat, daß die gute Absicht, ein Gewerbe zu verbessern, dessen Arbeiter auf die Erzeugung des nothwendigsten Beduͤrfnisses des Volks gerichtet sind, nicht hat erfüllt

werden koͤnnen, und daß die Bewohner Londons den

dadurch fuͤr sie bezielten Vortheil entbehren muͤssen, stellt ein Beispiel davon auf, wie sehr das Zunftwesen, oder solche Verbindungen von Arbeitern, wodurch sie in den Stand kommen, gemeinschaftliche Beschluͤsse zu fassen, um sich dem Willen ihrer Brodtherrn zu wider setzen, verderblich werden koͤnnen. Die Möglichkeit, daß so etwas in dem Lande geschehen kann, das an der Spitze aller gewerbtreibenden Staaten in der Welt stehet, und sich vor allen durch rege Industrie und

Kunstgeschick auszeichnet, muß in Erstaunen setzen.

Wie gut ist es, daß unsere Gesetzgebung uns vor sol⸗ chen Anmaaßungen und Gewaltstreichen der Gehuͤlfen unserer Gewerbtreibenden sichert, und daß dieser oft⸗ mals ungebildeten, einsichtslosen . im Volke die Macht benommen ist, den Gang zu hemmen, den die

Gedruckt bel Seistet.

zeigen unter

Unternehmer von Gewerben einschlagen wollen, um zu vervollkommnen, und das Publikum mit besser und wohlfeileren Fabrikaten zu versorgen! Der in stehende Vorfall betrifft die Bäckerei in London: Die Hefen, welche in London verbraucht werd erhaͤlt man aus den Brauereien. Sie sind oft durch) Hopfen, Aufloͤsung verunreinigt. In andern Gegenn des Reichs, z. B. in Edinburgh, bedienen sich die cker einer kuͤnstlichen Hefe, die auf folgende Art bere wird, frei von allen dergleichen Unreinigkeiten ist,! die Gährung eben so gut hervorbringt. Zu 10 Psa Mehl nimmt man 2 Gallons kochendes Wasser; n ruͤhrt dieses wohl zusammen in einen Teig, laͤßt i Mischung sieben Stunden hindurch stehen, und s darauf etwa ein Quart Hefen hinzu. In Zeit h sechs oder acht Stunden, kommt diese an einem h men Orte gehaltene Mischung in Gaͤhrung, und ließ so viel Hefe, daß damit 120 Quarter Laib- Brod. backen werden können. 1 Vor einigen Jahren veranlaßten die Backer London, da sie die Vorzuͤglichkeit der kuͤnstlichen Ho anerkannten, eine Gesellschaft von Manufaktatss aus Glasgow eine Hefen-Fabrik in London anzulegn und versprachen keine andere Hefen zu gebrauchen. wurden etwa 5000 Pfd. St. auf die Gebaͤude n Materialien verwandt, und die Fabrik auf einem deutenden Fuß in Betrieb gesetzt. Als nun die Bran ihre Hefen, die sie bis dahin zu gutem Preise ahg setzt hatten, ungenutzt in Handen behielten, luden sammtliche Arbeiter der Bäcker in ihre Keller ein, sh ten ihnen in Fuͤlle Ale vor, und versprachen ihnen, taglich so zu bewirthen, wenn sie ihre Meister zwinm konnten, alle ihre Hefen von den Brauern zu nehm Dem zu Folge erklaͤrte die ganze Korporation der g cker⸗Gesellen, daß sie nicht ferner fuͤr ihre Meister arh ten wurden, wenn sie es nicht aufgaben, Hefen vonn neuen Fabrik zu nehmen. Die Meister sahen sich noͤthigt, nachzugeben; die neue Fabrik wurde aufge ben; und die Einwohner Londons mußten es sich gal len lassen, schlechteres Brodt zu essen, als ihre Nachbam weil es der Vortheil der Brauer ist, ihre Hesen verkaufen. i, , 4 Königliche Schau spiel e. Son nab. 30. April. Im Schauspielhause: „Heim der Vierte“, (Erster Theil), Schausp. in 5 Abtheibh gen von Shakespear. . — ) So rnnt. 1. May. Im Opernhause: „Don Juan Oper in 2 Abtheilungen. Musik von Mozart. Im Schauspielhause: „Das Strudelkoͤpfchen Lustspiel in 1 Aufzug, von Th. Hell. Hierauf: sario,“ Lustsp. in 5 Abtheilungen, von P. A. Voß Mont. 2. Im Schauspielhause: Zum Erstenm wiederholt: „Kritik und Antikritik,“ Lustspiel in 4] theil.,, von E. Raupach. Hierauf: Die Wiener in R lin, Liederposse in 1 Aufzug, von C. v. Holte. Dienst. 3. Im Schaun spielhause: „Das Naͤths⸗ Lustsp. in 1 Aufzug, von C. Contessa. (Hr. Lami, ann mals beim Großherzogl. Hoftheater zu Neustrelitz 2g Oheim.) Hierauf: „Das Gut Sternberg,“ Lu stsp. n 3 Abtheilungen, von Frau v. Weißenthurn. (Hr. Lam M

In Potsdam: Kanonikus Ignaz Schuster, Vain

ville in 1 Aufzug, nach dem Franzoͤsischen bearbeiht und mit Musik von C. Blum. Hierauf: „Der Sin ger und der Schneider,“ kom. Singsp. in 1 Aufun Musik von Herrn v. Drieberg. (Hr. Gloy: Meistn . Stracks) Und: „Das schlechtbewachte Madchen,“ ko

ö .

Ballet in 2 Abtheilungemn.

Redaeteur Joh