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publiken waren,
Nr. 933. die Bekanntmachung des Staats, Ministeriums vom 2östen v. M., wegen ohne Allerhoͤchste Genehmigung nicht zu bewitkender Erweite— rung der Graͤnz-Bezirke in Bezug auf die
Steuer Kontrollirung. Berlin, den Zten Mai 1825. Debits / Kom toir.
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II. Zeitungs⸗Nachrichten. Aus la n d.
Paris, 26. April. Der gestrige Moniteur ent hält die von den Kammern angenommenen und nun— mehr mit der Königl. Bestaͤtigung versehenen Gesetze: 12 wegen Verpachtung der Salinen des Osten und des Steinalzbergwerts von Vie auf 99 Jahr; 2) uͤber dit Sicherheit der Schifffahrt und des Seehandels ; 3) we
gen Unterdruͤckung der Verbrechen und Vergehen, welche
in Gebäuden oder an Gegenständen begangen werden, die der katholischen Religisn oder einem anderen, ge⸗ setzlich in Frankreich bestehenden Cultus geweiht sind.
Aus Bordeaux meldet man, daß in mehreren Ge. genden des Depart. der Gironde, und namentlich in der Nachbarschaft jener Stadt die Weinberge sehr von dem eisigten Nordwind gelitten haben, der alle Naͤchte auf die Hitze des Tages folgt. Große Weinaulagen, die noch vor wenig Tagen die schoͤnste Hoffnung ge— waͤhrten, haben jetzt nur ein trauriges Ansehen. Be— sonders ist der Morgen des 20. April sehr verderblich gewesen und man stand in banger Besorgniß, daß die naäͤchsifolgenden Nächte noch größere Verwuͤstangen an— richten wuͤrden. 3
Die Etoile enthaͤlt im gestrigen Blatte eine Aus— einandersetzung, um darzuthun, daß, wenn auch die letzthin in englischen Blaͤttetn gegebenen Nachrichten von dem Sieg der Independenten gegtuͤndet waren, wenn auch auf dem ganzen amerikanischen Continente nicht ein einziges Bataillon Royalisten übrig bliebe, der Krieg darum doch noch nicht zu Ende, Spanien noch nicht besiegt sein wuͤrde. Man beurtheilt, sagt sie, die Zukunft nach der Vergangenheit, und man bil, det sich ein, daß die Fortschritte der Columbischen Em⸗ poͤrer dieselben Folgen haben werden, wie die der ersten Stifter der Republik Ser vereinigten Staaten. Man urtheilt jedoch dabei ohne Sachkenntniß und man ver— blendet sich in Hinsicht des großen Unterschieds der jwischen den Sitten, Gewohnheiten und dem religid sen Glauben der jetzigen Bewohner der spanischen Colonieen und zwischen den Sitteu, Gewohnheiten und dem r- ligidsen Glauben der vormals englischen Colonieen ob- waltet. ganz von Puritanern und anderen Dissidenten der eng— lischen Kirche bevölkert, welche einen tiefen Haß gegen alle religiöse und politische Autoritat mit in ihr neues Vaterland gebracht hatten, und die gleich nach ihrer
Ankunft in Amerika sich von England getrennt haben
wurden, wenn es in ihrer Kraft gestanden hatte. Ihre religiösen und politischen Meinungen gingen auf ihre Kinder uͤber und wurden durch die Regierungs, Form der Colanieen, die oft, bis auf den Namen, wahre Re— in aller Kraft erhalten. Als endlich die Gelegenheit sich zeigte, ergriff die ganze Bevolke⸗ rung jener Colonieen mit Freuden die Mittel zu ihrer Befreiung von aller Abhangigkeit von einer monarchi— schen Regierung. Die in den Verhaͤltnissen zum Mut—
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Die vormals englischen Colonieen waren fast
terstaat bewirkte Veraͤnderung ließ die inneren Angele genheiten in der fruͤheren Lage und wenn einige Neue— rungen darin vorsielen, waren sie ganz im Geiste ihre politischen und religissen Glaubens. Genug, man kann sagen, daß die Revolutisn der vereinigten Staaten nichts weiter war, als die in's Werk-Setzung der Ther, rien, der Meinungen und des Glaubens, welche die er, sten Colonisten auf ihre Nachkommen vererbt hatten; und hierin vielmehr muß das Prinzip der Revolution gesucht werden, nicht sowohl aber in der Ungerechtigkeit Englands. x Michts von alle dem paßt jedoch auf die spanischen Colonieen. nern Europäer, welche es fuͤr ihren schoͤnsten Titel hiel—
ten, Katholiken und Spanier zu sein und weit ent, ihr Vaterland aus Haß oder Verachtung seiner
fernt, Einrichtungen zu verlassen, gingen sie blos deshalb in ferne Lander, um den Ruhm des Vaterlands zu ver— breiten und zu vermehren. Diese Männer haben in Amerika die Religion und die Gesinnungen ihres Va— terlandes begruͤndet und ihre Kinder haben solche geerbt.
Die Etoile stellt demnaͤchst näher dar, wie diese Bande und besonders das der Religion mächtig in den
Bewohnern der spanisch- amerikanischen Colonieen wir-
ken muͤsse, wie es sie empoͤren werde, die Kirche ihrer Guͤter beraubt und die Armuth ohne Huͤlfsquellen zu sw hen, und daß mithin wahrscheinlicherweise die jetzt vom Revolutionsschwindel verfuͤhrten, erst wieder zur ruhi— gen Besinnung gelangt waren, sie von selbst ihre Blick wieder nach der fruheren Zeit wenden und sich, wo nicht unter die Autorität des Mutterlandes, doch mindestent unter die der Monarchie und der Religion zuruͤckbege ben wuͤrden. Rente 102. 10. 102. 15.
Lon don, 2. April. Gestern hat die Königl. Preuß Gesandtschaft am hiesigen Hofe mit dem Chef des hie sigen Handlungshauses Gebruͤder Rothschild, Banquie N. M. von Rothschild, in Gegenwart des oͤffentlichen Notars Bonnet die von der Preußischen Regierung zum 13ten Tilgungs-⸗Termine eingelöseten Obligationen, aus der bei jenem Handlungshause am 31sten Maͤr 1818 eröffneten Anleihe nebst den dazu gehörigen Com vons, dem Contraete gemäß, cassirt und in der den Eng lischen Text enthaltenden Haͤlfte bei der Bank von Eng land niedergelegt.
Diese Obligationen bestanden in folgenden Apoint⸗ und Nummer, als:
17 Obligationen Litt. B.
No. 397, 459, 536, 561, 670, 719, 733, 7ä6, 752, 765, G90, 935, 942, 1840, 1257, 1456, 1499. jede uͤber 500 Lst. 67 Obligationen Litt. GC. No. 3355, 15698, 1570, 1571, 15786, 15681, 1660, 1665, 1678, 1753, 1829, 1654, 1923, 2040, 2052, 2055, 20786, 2116, 2i52, 2154, 2236, 2837, 2239, 2263, 2269, 2277, 2295, 2306, 23 13, 2315, 2316, 2331, e560, 2475, 2532, 2533, 2536, 2537, 2601, 2611, 619, 2621, 2646, 2660, 2785. 2766, 2799, 2807, 2809, 2816, 2826, 2634, 2980, 29867, Zo43, 3057, 3062, 3063, 3069, 3085, 3ior, 3ios, 3122, 3139, 314 , 5162, 3164, 3i74, 3i89, 3194, 3i97, 3199, 34537, 5438, 3476, 3479, 3498, 3499, 5521, 3522, 3530, 3579, 3622, 3953, S966, 3970 u. 5972. jede uͤber 250 Lst. 21,750 115 Obligationen Litt. D. 2 No. 20,752, 20, 775, go, 814, a0, 8660, o, 9u I, 20, 956, 20, 959, 20, 9864, 20, 965, iI, oo, 21, oo7, 2 1, o 18, 21, o ĩ3, 21, o32, 1,034, 2 1,055, 31, os 6, 2 1, o37, a1, 036,
Diese Gegenden hatten zu ersten Bewohn
'avon uͤberzeugt, daß letztere Kraft genug besitzt, um
n Ausfuͤhrung gebracht zu seben, weil es auf Gerech⸗ Werth empfohlen wird. spaten 509 Mitglieder zugegen.
satholischen Zugestaͤndniß-Bill ging (wie bereits gemel⸗ ooo Lst
Namens der Budgetkommission, ausfuͤhrlichen Bericht
erkungen, auf unveränderte Annahme der Positionen
udget, und zwar zur 1sten Rubrik: Stoth erna
21,039, 2 1, o40, 2 t, oq i, a1, oq2, 21, og, gi, o52, 21, 065, 21, oB3, 21, o4, 21, 099, 21, 135, 21,155, 21, 156, 21, 365, 21, 397, 21,441, 1,4765, 2 1,477, 2 1,479, 21,5355, 21,546, 2 1,549, 21,551, 21,552, 21,606, 21,607, 2 1, 0609, 21, 622, 21, 631, 21, 632, 2rI, 633, 21, 634, 21, 642, 21, 646, 21, 664, 21,665, 231,699, 21,711, 21,712, 21,713, 21,714. 21,715, 21,716, 21,717, 21,718, 21,719, 21,720, 21,721, 21,805, 21,811, 21, 812, 21,8915, 21, 814, 21,915, 21, 873, 21,677, 21, 9682, 21,693, 21, 998, 21, 999, 21,916, 21,965, 21,966, 21, 967, 21, 984, 2g, 009, 22, 065, 22, o97, 22, 124, 22, 2 1, 22,231, 22, 395, 22, 446, 22, 456, 22, 467, aa, 463, 22, 49, 22, 50, 22, 7, 22, G24, 22,924, 23, 039, 23, 200, 23 211, 23, 246, 25,961, 25,2 02, 23, 263, æ3, 2665, 3, 352, 5/579, 285,470, 23,491, 23,497, 3, 498
und 23,499 jede uͤber 100 Lst.. . i, 500oᷣst. Bon Mliggzionen . 41,7 50⸗
Mit Hinzurechnung der in den ersten
12 Terminen bereits getilgten. G69, 9oo:⸗
sind demnach nun uͤberhaupt von dieser Anleihe abgetragen.. . 711, 650 London, 22. April. Ueber die gestrigen Verhand— lungen des Unterhauses bemerkt eines unserer Blatter, daß deren Charakter. mehr theologisch als politisch ge—
nd dessen Mitzeugen vor dem Parlaments- Comité zu ziel Worte gemacht. Die große Frage katholischer Emancipation, sagt dasselbe, muß durch ihre Vertraͤg— ichkeit mit der sicheren Aufrechthaltung der protestanti⸗ chen Constitution entschieden werden, nicht aber durch die Aufrichtigkeit oder absichtliche Täuschung in den Aussagen einiger ihrer geistlichen oder buͤrgerlichen Be— ͤrderer. Wollen wir selbst die Moglichkeit annehmen, er Katholicismus hege den Wunsch, unsere protestanti⸗ che Constitution umzustuͤrzen, so sind wir doch ingerlich
ch gegen alle erdenklichen Feinde, gleichviel ob dieselben ffen oder versteckt zu Werke gehen, erhalten zu koͤnnen, nd diese Ueberzeugung floͤßt uns den Wunsch ein, das roße Werk der Emancipation ohne weiteren Aufschub igkeit begruͤudet ist, und durch seinen eigenthuͤmlichen
— Das Haus war gestern außerordentlich voll; es Die zweite Lesung der
et worden, mit einer Majorität von 27 Stimmen urch. Man erinnert sich dabei, daß im Jahre 1813 rn. Grattans Emancipations-Bill mit einer Majoritaͤt on 42 unter 448 Mitgliedern zur zweiten Lesung kam; fiel jedoch späterbin in dem angesetzten Aus schu sse rch. Im Jahre 1821 erlangte Hrn. Plunketts Eman— pations Bill die zweite Verlesung durch eine Majori— it von 11 bei 497 Anwesenden und hatte auch bei der itten Verlesung eine Majoritaͤt von 19 unter 413 Titgliedern; sie ward aber im Oberhause durch eine Najorität von 39 bei 279 Stimmen verworfen. Karlsruhe, 21. April. In der gestrigen Sitzung t iweiten Kammer erstattete der Abgeordnete Klingel,
der die Ausgaben fuͤr Pensionen; desgleichen der Ab— ordnete Roßhirt uͤber die Ausgaben fuͤr das oberste astiz departement und die Gerichtshöͤfe. Die Antraͤge hen, unter Darlegung verschiedener Wuͤnsche und 2
? die uächste Budgetsperiode. — Die Tagesordnung htte sodaun zu der Diskussion uͤber das Ausgabe⸗
zesen und daß man uͤber die Aussagen des Dr. Dohle
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liches Staatamjnister lum. Auf den Antrag des Praͤsidenteu wurde alle Diskussion uͤber den sten Titel — Zivilliste, Stiftungsgehalte und Apanagen umgangen, und diese Positionen durch die herz— lichste Akklamation, mit einem dreimaligen, ein⸗ stimmigen, dem geliebten Regenten und Seinem erha⸗ benen Fuͤrstenhaus dargebrachten Lebehoch, genehmigt. Fuͤr die bei diesem Anlaß von der Kammer so sichtbar an den Tag gelegten Gefuͤhle der Ergebenheit und Treue sprach der Hr. Staatsminister Frhr. v. Berckheim die Anerkennung der Regierung auf augemesseue, wuͤrdevolle Weise aus. — Die folgenden Ausgabstitel: als fuͤr die Landstände 1300 fl. und fur 1827 30,000 fl., fuͤr das gey. Kabinet jahrlich 14, 44, fuͤr das Staatsministe— rium 21,000, und fuͤr verschiedene und ausserordentliche Ausgaden mit 26,000 fl., werden nach und nach ohne Bemerkung gutgeheißen. — Hierauf wurden die Ansaͤtze der zweiten Rubrik: Ministerium der auswaͤrtigen Angelegenheiten 37, 000 fl., Gesandtschaften und Re⸗ servefonds 93,000 fl., und verschiedene und ausseror— dentliche Ausgaben 30,000 fl., zur Diskussion gebracht. Es wurden die seit dem Jahr 1819 successiv eingetrete— nen bedeutenden Ersparuisse von ungefaͤhr 48,000 fl. vielseitig gewuͤrdigt, indessen zogen sich die Verhandlun— gen doch deshalb in die Lange, weil bei dieser Gelegen heit die Abgeordneten Lorenz, Grimm, Duttligger über allgemeine national ⸗oͤkonomische Fragen, in Bezug auf das Sinken der Produktenpreise, auf die Abnahme des Wohlstandes, die Verarmung, die Hemmungen des Han— dels und Verkehrs, und vie daraus fließende Nothwen— digkeit größter Einschränkungen sich verbreiteten. Nach— dein ihnen die Abgeordneten Zacharià und Wild geant⸗ wortet, auch die Regierungskommissaire Hr. Staatsmi⸗ nister Frhr. v. Berckheim, der Hr. Staatsrath Boͤckh und Hr. Legationsrath v. Dusch ausfuhrlich, so wie auch mehrere Abgeordnete gesprochen hatten, wurden die zwei ersteren Poßsitionen einstimmig angenommen. Bei der Zten Rubrik: außerordentliche Ausgaben fuͤr die verschiedenen, dermalen bestehenden Kommissionen, fan— den einige Bemerkungen und Erlaͤuterungen statt, wor— auf die obigen Gesammtansaͤtze fur die nächste Budgets— periode ebenfalls einstimmig gutgeheißen wurden — Am Schlusse der Sitzung wurden mehrere Berichte der Petitions/Commission erstattet.
w
Landwirthschaftliche Berichte aus dem Innern des Reichs vom Ende Marz. . Westpreußen. — Danzig. Die Verheerun⸗ gen der Saaten durch die Maͤuse scheinen aufgehört zu haben. In den aͤrmeren Doͤrfern auf der Höhe tritt Futtermangel ein und es wird der baldige Eintritt der Fruͤhlingswitterung mit Sehnsucht erwartet. Brandenburg. — Potsdam. Das im ver flossenen Monate gegen alle Erwartung eingetretene Frostwetter und die dabei gefallene Schneemasfe haben für den Wintersaaten um so mehr Besorgnisse erregt, als der Schuee anhaltend liegen blieb und erst allmaͤh— lig, unter einem Wechsel von Sonuenschein am Tage und von naͤchtlichem Froste verging; indeß ist bis jetzt der Zustand der Saaten noch gut zu nennen, und nach der Meinung erfahrener Landwirthe durfte der Nach—
theil in hiesiger Gegend nicht von Bedeutung sein. —
Frankfurt. Der in Menge gefallene Schnee hat sich allmaͤhlig verloren und die Saaten haben, dadurch be⸗ deckt, wenig von der Kaͤlte gelitten. Die Schaͤfereien aber haben durch die strenge Kalte wahrend der Lamm zeit einen bedeutenden Verlust an Laͤmmern erfahren.
III. Po u mern. — Cöosltin. Hinsichts des Einflus⸗
ses der Witterung auf die Wintersaat laßt sich noch kein