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Tage nach der Kroͤnung vor siren soll. 5 2 . ̃ ; BVorgestern ist Hr. Denon in einem Alter von bei- nahe 80 Jahren und ohne vorher die Infirmitäten des Alters empfunden zu haben eines schnellen Todes ver orben. Beim Weggehen von einer Gemälde Auction ahlte er Magenschmerzen, welche die ärztlichen Mittel nicht zu heben vermochten und 15 Stunden darauf war er todt. Wie das Echo du midi meldet, werden Se. K. H. der Prinz Maximilian von Sachsen und die Prinzessin Amalia auf der Ruͤckreise nach Sachsen am 1. Mai zu Toulouse eintreffen. Rente 102. 30. 102. 5. . London, 26. April. Die (gestern vorlaufig er waͤhnte) gewichtige Aeußerung, womit Sr. K. H. der Herzog von York gestern im Oberhause die Ueberrei⸗ chung einer Petition gegen fernere Concessionen an die Katholiken begleitete, lautet wörtlich folgendermaßen:; „Ich halte, eine Bittschrift von dem De chant und Capitel der Collegialkirchs von St. Georg zu Windsor in der Hand, worin sie bitten, den Katho— liken keine weitern Rechte zu bewilligen. Ueberzeugt, daß die Vorstellung einer so gelehrten und achtungswer— then Corporation die verdiente Aufmerksamkeit finden muß, wurde ich Ew. Herrlichkeiten nicht mit Bemer, kungen zur Unterstuͤtzung derselben behelligen, wenn ich nicht fühlte, daß in einem Falle der Art jedermann seine Meinung aussprechen muß. Ich thue es jetzt um so mehr, weil ich gewohnlich keinen Theil an ihren Diseussionen nehme, und Sie im Laufe der Debatten uͤber die bewußte Bill nicht unterbrechen will. Es sind nun 26 Jahr her, daß diese Maaßtegel (die Emaneipa— tion) zur Sprache kam, und ich erinnere mich lebhaft aller der Umstaͤnde, die mit der Verhandlung derselben verbunden waren. Sie traf mit der ernstlichen Krank. heit eines Mannes, der nun dahingegangen ist, sie traf mit der Entfernung eines der geschicktesten, weisesten und redlichsten Minister zusammen, welche dies Land je hatte. Seit der Zeit, wo ich zuerst meine Stimme in dieser Angelegenheit abgab, bis diesen Augenblick, habe ich keine Ursache gehabt, den Weg, den ich damals ein schlug, zu beklagen, im Gegentheil mit jedem Jahre mehr Grund gefunden, mit meinem Entschlusse zufrie den zu sein. Wenn der Gegenstand regelmäßig zur Sprache kömmt, wird er umständlicher und geschickter verhandelt werden, als ich es zu thun vermag. Zwei oder drei Puncte muß ich jedoch beruͤhren, erstens, daß Sie dadurch die Englische Kirche in eine Lage versetzen, in welcher keine Kirche in der ganzen Welt sich befindet Die Katholiken wollen der Kirche von England oder dem Parlament nicht gestatten, sich in die Angelegen, heiten ihrer Kirche zu mischen und doch verlangen sie, daß Sie ihnen gestatten sollen, sich in Ihre Kirchen⸗Angelegen heiten zu mischen und Gesetze fuͤr dieselben zu erlassen. Daneben ist ein zweiter, noch zarterer Punkt zu er waͤhnen, uͤber den ich einige Worte sagen muß. Ich spreche — das bitte ich wohl zu bemerken — bloß fuͤr mich. Erwaͤgen
Sr. Maj. die Revue pas⸗
Sie wohl, Mylords, in welche Lage Sie den Souv rain
versetzen! Laut des Kroͤnungseides ist der Souverain verbunden, die Landes -Kirche in ihrer Lehre, Zucht und Rechten unverletzt aufrecht zu erhalten. Kuͤnftige Sou⸗ veraime, wie andere Personen mogen, mittelst einer Parlamentsakte, von diesem oder jedem andern Eide, den sie geleistet, entbunden werden, aber kaun das hin— sichtlich eines Eides geschehn, den Jemand bereits ge⸗ ieistet hat? Noch einmal, ich spreche bloß als Ind‚ivi⸗ dunm, bitte aber das Haus, wohl zu erwaͤgen, in welche Lage der Souverain auf diese Weise versetzt wird! Der Gegeustand geht mir tief ans Herz, und ich erinnere mich lebhaft, welchen Eindruck es einst auf Den machte,
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die betruͤbte Lage hinzuweisen, in welcher Mein K. V ter sich durch die wiederdolten Bestrebungen befanz jene Anspruͤche, trotz der Verpflichtungen, die sein
nungseid ihm auferlegte, mich uͤberzeugt, daß diesem Umstande die vieljährig Krankheit zuzuschreiben ist, an der er litt. (Bei diesg Stelle waren Se. K. H. so ergriffen, daß Sie einig Augenblicke inne hielten. Ich bitte EE. HH. nochmal nicht zu vergessen, daß ich nicht in andrer Namen, son dern einzig und allein in dem meinigen spreche. . bin von fruͤher Jugend an in diesen Grundsätzen auf erzogen und seit der Zeit, daß ich selbst zu denken un zu schließen begonnen, habe ich aus Ueberzeugung darm festgehalten und werde mich — welchen Tadel, welch schlimmen Nachrede ich auch wegen dieser Er klärum ausgesetzt sein mag mich in jeder Lage, in die ig . jenen Anspruͤchen widersetzen, so wahr mir Gon elfe!
Im Unterhause wurden viele Bittschriften zur A aͤnderung der Getreidegesetze, unter andern eine von du City von London, durch Hrn. Thomas Wilson einge reicht, die mit 5000 Unterschriften versehen war. Di
oft gemachten Einwendungen gegen die hohen Getreint
preife wurden wiederholt und bemerkt, daß die Bit steller zu den angesehensten Kausteuten der Hauptstah gehörten, keinesweges die Landeigenthuͤmer benachtheilig sondern einen bestimmten schützenden Zoll auf die Eim fuhr gelegt zu sehen wuͤnschten, der beide Theile bo friedige. In Folge der (gestern erwähnt n) Erklärung d Herrn Huskisson beklagte Hr. Baring, daß die Minista bei diesem Gegenstande einen Mangel an Selbstständig keit bewiesen und diese Angelegenheit auf die nächst Parlamentssitzung aufschoͤben, wodurch sie das Land eine schlimme Lage versetzten, da das Verhältniß zwo schen den Landeigenthuͤmern und Pächtern ꝛc. so sehn von dieser Bestimmung abhänge. .
Bei den Gefechten mit den Birmanen am 14. Der gelang es denselben, die Stadt Rengoon an mehrere Punkten in Brand zu stecken, wodurch der vierte Thel der Stadt in Asche verwandelt wurde. — Die Englam der waren bei der Einnahme der großen Verpfahlun sehr verwundert, anstatt Bundoola's einen anderen An fuͤhrer vorzufinden; er selbst hatte sich tiefer in's Lan zuruͤckgezo gen. Man schließt daraus, daß die Sach noch lange nicht als beendigt anzusehen, und er neu Kraͤfte sammelte.
Das aus einem Linienschiffe, einem Schiffe von 6 Kanonen und mehreren kleineren Fahrzeugen bestehenn⸗ Geschwader der Vereinigten Staaten im mittellaäͤndischen Meere liegt jetzt zu Malta vor Anker.
Auf St. Domingo hat ein anhaltender heftign Regen beinahe den dritten Theil der Kaffee Aerndu zerstort. 266 St. Petersburg, 20. April. Am 16. d. Abend haben Se. Majestät der Kaiser von Zarskojeselo ihn Reise nach Warschau angetreten. .
Der Direktor der Reichsschuldentilgungs-Commi sion, wirklicher Staatsrath Korschubey, hat auf sem Ansuchen seinen Abschied erhalten.
Am 17. d. brach das Eis der Newa, aber seitden ist wieder plotzlich eine Kälte von 3 bis 4 Grad Reau
mur eingetreten. .
* n lan d.
Berichte über den Gesund heitszustand au dem Innern des Reichs, vom Ende März.
I. G stpreußen. — Königsberg. Der Gesunt heitszustand hat sich ziemlich gut erhalten, und dir Sterblichkeit ist nicht ungewohnlich gewesen. — Gum
der bereits im Grabe ruht; ich kann nicht umhin, auf
binnen. Die ziemlich strenge Witterung und der an
durchzusetzen, und ich haln ders
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Ost⸗Nordost Wind haben viele entzuůͤndliche Au⸗ rankheiten hervorgebracht. Schlag fluͤsse und die Sterblichkeit ward beson und Friesel ˖ Kranke vermehrt. im LEycker Kreise
haltende gen⸗ und Brustk treigneten sich haufig durch Scharlach on Pocken wurden zwei Individuen agrifen., e. 1. Ii. Westpreußen. — Marienwerder. Mit des Scharlachsiebers, welches fortwährend ist, und zur Vermehrung der sind im Verlaufe des Marz an⸗ nicht vorgekommen. Nur in mehreren anderen nahe Schlochauschen Kreises ist unter der àrmsten Klasse der Einwohner ein Nerven fieber zum Ausbruch gekommen, die Krankheit ist von mehr— wöchentlicher Dauer und nicht eben tödtlich. Bis jetzt ist von 20 Kranken jeden Alters und Geschlecht nur in sechzehnsaͤhriges Mädchen gestorben; alle übrigen daren genesen und nach dem letzten Berichte waren nur noch drei Kranke vorhanden. Die in der Stadt Schwetz um Ausbruch gekommenen uatuͤrlichen Blattern sind mei ens unterdrückt. III Brandenburg. — Potsdam. Die Arten nd der Charakter der Krankheiten, welche im Monat März statt hatten, entsprachen der Jahreszeit und, der Witterung. Nerven b m Allgemeinen von unbestimmter Dauer; eben so zeig en sich auch hin und wieder schon intermit tirende Fie er mit eintägigem unn dreitägigem Typus. Das Scharlachfieber wurde seltener wie fruͤher und dann in satartiger Gestalt bemerkt; in Ruͤhlsdorff scheint diese Lrankheit gegenwärtig nachgelassen zu haben. Unter en Kindern gab es besonders Rothein und Stickhusten. zu Perleberg erkrankte ein Knecht an den natuͤrlichen Menschenblattern, auch in Meyenburg und in der Um gend von Puttlitz drach diese Krankheit aus. . zthigen Vorkehrungen, um die weitere Verbreitung zu erhüten, sind an gedachten Orten geiroffen worden. räankfuri. Der Gesundheitszustand unter den Men“ chen war, außer den fast allgemein herrschenden rheu atisch-katharrhalischen Krankheiten, gut zu nennen. hronische Uebel haben im Ganzen die größere Zah! usgemacht. Spuren des Scharlachfiebers zeigen sich och hin Und wieder bei Kindern; in Soldin hat sich ches mehreren erwachsenen Per sonen mitgetheilt, vdn enen zwei daran gestorben sind. IV. Pn mmeru. — Cöslin. Die Sterblichkeit nter den Menschen hat keine ungewöhnlichen Exschei ungen geliefert. Im Allgemeinen haben die Ep ide seen bei dem Eintkitt der milderen, weniger stuͤrmischen Veranderung erfahren; zum heil haben sie ganzlich aufgehoͤrt, zum Theil ist ihr harakter milder und gutartiger geworden. Das Schar⸗ chfieber herrscht noch in einigen Orten des Fuͤrsten, umschen, und Lauenburgschen Kreises und ist neu aut— brochen: in Ziegnitz, Soldauer, in Gt. Tychow, Bel— irdschen, in Puggorschew, Lauenburgschen, in Maskow, rstenthumschen, und in Kl. Bruͤskow, Stolpschen Kr, ogegen diefe Krankheit in Gruͤnewald, Neustettinschen und in Steglin und Nedlin, Fuͤrst nthumschen Kr. mnzlich erloschen ist. Auch haben die Nervenfieber in ln, und Neu Liepenfier, Neustettinschen Kr., so wie 6 latharrhalisch thphose Fieber in Luͤbtow, Lauenburg jen Kr. ihre Endschaft erreicht. — Stralsund. bas den Gesundheitszustand anbetrifft, so haben Epi—⸗ mieen nicht statt gefunden, die vorgekommenen Krank
usnahme hr allgemein verbreitet Sterblichkeit beiträgt,
derweite Volkskrankheiten Dorfe Bogdanzig und gelegenen Ortschaften des
ahreszeit eine wohlthätige
fieber wurden mehrfach beobachtet,
Doͤrfern gezeigt.
jeigt, auch zu Toͤrstgen und
griffen.
iten bestanden vorzüglich in Brust. und Leber-Entzuͤn— ungen. Ueberhaupt war der entzuͤndliche Charakter dei n Krankheiten vorherrschend; hin und wieder wurde Uebergang zum Nerveusen bemerkt. Die Sterb⸗ hkeit war nicht besonders bedeutend. V. Schle fien. — Breslau. Die am haͤufigsten
vorgekommenen Krantheiten waren katharthal isch - rheu matische Fieber mit gastrischen Beschwer den und rhen⸗ matisch, entzündlichen Fiebern; desgleichen rheumatische
Brust und Hals Entzündungen und eben so oft ent ⸗ zundiiche Beschwerden des Schlundes und der Luftröhre.
Ein Mal kam hier in der Stadt eine Entzündung der
Hirnhäute vor. Während des hohen Barometerstandes waren Schlagflüsse alker Art und Blutergießungen häͤu⸗ sig. Wechselsieber zeigten sich bei Erwachsenen und Kindern nicht selten in mancherlei Gestalten verlarvt; auch erschien, doch mehr bei Kindern, ein esselaus⸗ schlag mit und ohne Fieber. Unter diesen war auch ein Husten verbreitet, der an Heftigkeit dem Keichhusten glich, jedoch ohne mit Krampfbeschwerden und dem tie— fen, schreienden Einathmen verbunden zu sein. Das Scharlach ieber zeigte sich hier in der Stadt nur spora⸗ disch, in gleicher Art zu Wuͤnschelburg und Grafenort, Habelschwerdter Kreises. Die im vorigen Monate aus Rawie; nach Troͤschen, Wohlanschen Kr., gebrachten Men schenblattern, hatten sich dort in drei Hau ern ver⸗ breitet und waren auch im Guhrauschen Kreise bei ei= am 19jährigen Madchen zu Heidchen und bei einem 15sahrigen Dienstjungen zu Bartschdorf, ferner zu Her⸗ menau bei Trachenberg ausgebrochen. Vom Nerven sie⸗ ber waren 3 Personen zu Moschwitz, Muͤnsterbergschen Kr., befallen worden; im Oelsschen Kreise war es in einigen Dörfern und zu Laasau, Striegauschen Kr., bei einer Familie zum Vorsichein gekommen. An der Bräune waren zu Festenberg einige Kinder, an den Roͤtheln deren 8 zu Karzen, Nimptschen Kr., gestorben. Dit Masern hatten sich im Wohlauischen Kreise in einigen Strenge Maaßregem gegen die Ver— breitung dieser Krankheiten sind überall augewen? et, Liegnitz. Im abgewichenen Monat waren kathar⸗ rhalisch / theumatische Krankheiten, sowohl mit als ohne Fieber, die herrschenden. In Kalkreuth, Altkleppen und Nieder- Gerpe, Sagauschen Kr., und zu Neugabel, Sprottauschen Kr, so wie in Tiefenfurth und Muͤhl⸗ bock, Bunzlauschen Kr., ist das Schartachfieber unter⸗ druckt und die verfügte Sperre wieder aufgehoben. Auch hat sich diese Epidemie in den Freistaäͤdter Kreis.? Orrschaften Lippen und Aufhalt nicht weiter verbreitet, sie hat sich indessen in Neusalz unter den Kin dern ge— Nieder ⸗Seifsersdorff, Ro⸗ thenburgschen Kr., sich eingefunden; gegen die weitere Verbreitung derselben sind zweckmäßige Maaßregeln er— Im Glogauschen Kreise ist es noch nicht gau In Neusalz und mehreren Orischaften des Jauerschen Kreises sind die Masern ausgebrochen, zu Kolbnitz, desselben Kreises, zeigte sich in zwei Familien das Nervensieber; eine davon erkrankte Person starb wegen zu spaät nachgesuchter ärztlicher Huͤlfe, die uͤbrigen sind in der Genesung und es haben sich keine Spuren einer weiteren Verbreitung gezeigt. — Oppeln. Die trockene heitere Witterung wirkte sehr günstig auf den Gesundheitszustand und die Sterblichkeit erhielt sich in den naturgemäßen Grenzen. Unter den Erwachsenen berrschten, der Jahreszeit ganz angemessen, Katharrhal. fieber, Lungen und Halsentzuͤndungen, Husten und Diatrtheen und unter Kindern Keichhusten. Mehrere Erwach ene und Kinder wurden auch vom Scharlach. fieber ergriffen, welches an sich selbst gutartig, mur dann toͤdtlich wurde, wenn die Erkrankten nicht die noͤthige Pflege erhielten. In verschiedenen Orten zeigten sich Faul, und Nervenflcber, jedoch nur sporadisch, bei in. zelnen Individuen und der weitern Verbreitung wurde durch die sanitaͤts polizeilichen Maaßregeln gesteuert. Im Rosenberger Kr. starben einige Personen am Scharlach=
ber. s. VI. Po sen. — Po sen. Halsuͤbel, katharrhalische allgemein. Hier
und rheumatische Fieber sind ziemlich me in Posen haben das Scharlachfieber, so wie im Kr be ⸗
unter d ruͤckt.