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Gesetz, welche mit einer Majorität von 42 Stimmen angenommen worden; und doch ist kein Gesetz mehr Angriffen von Seiten einer Anzahl unserer Tagblaͤtter ausgeletzt gewesen, als gerade diese beiden.
Nachrichten aus Bayonne zufolge befindet Herr Ugarte sich noch immer daselbst und nichts deutet dar— auf hin, daß er bald abreisen werde.
Nach Briefen aus Catalonien haben die franz dsi⸗ schen Truppen am 9. April Hostalrich und Cardona ge— raͤumt und die spanischen Truppen sind am selbigen Tage dort ein gezogen.
Rente 101. 80 — 101. 65.
London, 29. April. Se. Maj. hielten vorgestern das angekuͤndigte zweite Lever und ein Bath ⸗Ordens⸗ Capitel. Die Versammlung war wohl um 100 Perso— nen zahlreicher als beim ersten Lever. Die Deputation Irischer Katholiken unter Anfuͤhrung des Grafen von Fingal uͤberreichte eine Bittschrift. Der Gesandte der Vereinigten Staaten. Hr. Rush erhielt seine Ab schids⸗Audienz.
Gestern erhielt Graf Lieverpool Audienz bei Sr. Majestaͤt.
Im Unterhause sprach gestern Hr. Grenfell die Er wartung aus, daß irgend ein ausgezeichnetes Mitglied in diesem oder dem andern Hause einen Antrag auf eine, etwa erforderliche Aenderung des Kroöͤnungseides machen werde. — Man haͤlt fast allgemein den Tyron, erben nicht fur berechtigt, eine Aenderung im voraus fuͤr unguͤltig erklaͤren zu wollen.
Die Times sagen: „Der Thronerbe ist allgemein anerkannt, zu sehr ein Ehrenmann, als daß er, wie ein Geruͤcht sagt, zu seiner neulichen Erklaͤrung von dem Lord⸗Kanzler instigirt seyn koͤnne. Die K. Ein— willigung zur Emaueipations-Bill ist daher nicht zu hoffen, fo lange der präsumtive Erbe den regieren. den Souverain uͤberleben wird. Wir wundern uns da— her nicht, daß Hr. Canning das Podagra hat.“ Sie meinen uͤbrigens, daß es eine uͤbertriebene Ausicht und Gewissensscrupel sei, wenn der Hochsel. Konig und Se. K. H. jetzt einen Grund wider die Zulassung der Katholischen Emancipation in der, in Rede stehenden Stelle im Kröoͤnungseide gefunden. Die ganze Stelle lautet wie folgt:
Der Erz? oder Bischof fragt: „Wollen Sie mit der Anwendung Ihrer aäͤußersten Macht die Gesetze Goꝛt⸗ tes, das wahre Bekenntniß des Evangeliums und die gesetzlich eingefuͤhrte Protestantische Reformir(e Religion aufrechterhalten? und wollen Sie den Bischoͤfen und der Geistlichkeit dieses Königreichs und den ihnen an, vertrauten Kirchen alle Rechte und Privilegien, die ihnen allen und jeden gesetzlich zustehen oder zustehen werden, erhalten?“ — Der Konig oder die Königin autwortet: „Alles dieses verspreche ich zu thun.“
Am Schlusse der Rede, welche Herr Canning am 25. im Unterhause zu Gunsten der Emaneipation der Katholiken hielt, sagte derselbe: Ich muß endlich noch einige Bemerkungen machen, welche die ganze Aufmerk—⸗ samkeit des Hauses verdienen, weil sie nicht bloß den innern Zustand Irlands, sondern den Ruhm und die Sicherheit des ganzen Reichs betreffen. So wie unser innerer Wohlstand sich hebt und fortschreitet, unsre Macht sich befestigt und ausdehnt, waͤchst auch die Wahrscheinlichkeit, daß, wie es oft bei einzelnen Men schen der Fall ist, unsre Nachbaren neidisch auf uns hinblicken und uns von dem Gipfel, auf dem wir ste— hen, herabzubringen suchen werden. Wohin werden sie dann wohl ihre Blicke wenden? wo die schwache Seite unsers Reichs suchen? Die Antwort ist leicht. Nir— gends anders als in Irland. Dorthin wird ihr In stinet sie fuͤhren; dort, dort werden sie sagen, ist Eng. lands schwache Seite, dort ist es anzugreifen! Es ist
Das Haus ist zwar wohl der Meinung, unser Lan habe keinen fremden Angriff zu fuͤrchten; allein ich ha mich verpflichtet, dasselbe zu versichern, daß, wenn n Katholiken länger in ihrem jetzigen Zustande verbleiben man dadurch eine Krankheit nährt, die ihren Sitz diq neben den wichtigsten Lebensadern hat, und es dann k ner großen Gewalt bedarf, dieselbe todtbringend
machen. Wunde heile, die seit so lange an dem Staatskoͤrpz nagt; daß es die Hoffnungen derer vereitle, die u uͤbel wollen, und da Einigkeit stifte, wo jene Trennun zu finden hoffen, damit jene Wunde, wenn es nochmal noͤthig werden sollte, unsre National Ehre zu verthein
bleibe. ;
Die Sitzung des Unterhauses vom 26., worin di zweite Lesung der Bill des Hrn. ward, endigte sich erst am folgenden Morgen um 22 Uh
Die Motion des Herrn Whitmore auf Ernennung eines Ausschusses zur Untersuchung der Korngesetze wan diesen Morgen um 2 Uhr mit 187 gegen 47 Stimme verworfen. Hr. Hustisson machte seine versprochne E klarung fuͤr das naͤchste Jahr — die aber jedermam ziemlich dunkel finden will. .
Wir erinnern uns, sagen die Times, daß der ve storbene Herzog v. Bedford, ein nie ohne Achtung z nennender Name, seufzend erklärte, daß „die traurig Wahrheit“ jetzt uͤber allen Zweifel hinaus liege, daz England nicht Korn genug producire, um seine Beweh ner zu naͤhren; damals war das Korn schrecklich theurk— Dann kam eine Zeit der Fulle und die „traurige Wahn heit“ stand nun, nach Graf Liverpool, eben so fest, daß England nicht Einwohner genug habe, um alles Korti was es hervorbringe, zu verzehren. Jetzt, glauben wit, sind wir auf die fruͤhere traurige Wahrheit zuruͤckp kommen, daß wir zuviel Mäuler fuͤr unser Korn haben.
In einer dieser Tage hier gehaltenen Versammlun von Muͤllern ist auf Antrag eines Mitgliedes der ven nuͤnftige Beschluß mit Acelamation gefaßt worden, um freie Korneinfuhr zu bitten, damit wir es, durch unsre vortrefflichen Maschinen in Mehl verwandelt, ausfuͤhten koͤnnten.
Die Regierung hat gestern mit mehrern nach Ruß land handelnden Haͤnsern betraͤchtliche Contracte wege Hanflieferungen abgeschlossen. ;
Die neuesten Depeschen vom General- Lieutenan Barnes, dem Gouverneur von Ceylon, vom gten Nan v. J. haben nichts Wichtiges mitgebracht.
Von Lissabon sind Briefe bis zum 17ten April om gekommen; sie geben aber nicht den mindesten Aufschlu über die von Sir Charles Stuart gepflogenen Unter handlungen. Es heißt jedoch, unser Bothschafter werte die Hauptstadt Portugalls nicht so bald verlassen, al man anfangs erwartet hatte. ;
Die Columdiiche Kriegsschaluppe Bolivar hat, wü Nachrichten aus Havanna vom 9gten Maͤrz melden, eit Spanisches, mit 16 Kanonen bewaffnetes und reich be ladenes Schiff Taraniala, aus Cadix, genommen, dessen Ladung an Quecksilber u. s. w. auf 500,000 Piaster g schaͤtzt wird. ;
Zur Verlegung des Sitzes der Columbischen R gierung von Bogota nach Ocana soll hauptsächlich di Entfernung der bisherigen Hauptstadt von der Seekuͤst Veranlassung gegeben haben, wodurch die immer wich tiger werdenden Verbindungen mit Europa bisher einen großen Zoͤgerung unterworfen waren.
Die Morning ⸗Chronicle will wissen: in den letzten Tagen des Februars waren in der Hauptstadt Mexich einige Bewegungen vorgefallen, welche die Verweisung mehrerer Freunde des Vicepräsidenten, Generals Bravo, unter andern des bekannten Finanzministers Alaman zur Folge gehabt hatten. Man schrieb diese
zu bedauern, daß sie, allem Anschein nach, Recht haben.
nicht sowohl der Eifersucht der Partheien Vietoria's und Bravo's, als den Feinden der republikanischen Re-
gierungsform zu— zer Morning-Chroniele, erklärt jedoch die Nachricht fuͤr
vollig un gegruͤndet.
; ; Theils der Ilias auf Papyrus, die ein, jür Hru. Ban Ich wuͤnsche deshalb, daß das Haus dich Es reisender Franzose auf der Insel Eiephautine in Ober⸗Aegypten gefunden, ist hier angekommen.
roe, nachdem er dem Dienste seines Vaterlandes einen großen Theil seines Lebens gewidmet; am 23. Maͤrz
gen, geheilt werde, ohne daß eine Narbe davon nac ehen.
Littleton beschlosse Braͤnzen des Distriets Columbia zu geleiten.“
ich haͤlt, die jetzigen Inhaber eine Million Sterling
dachinationen
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Der Glebe, sonst ein warmer Freund
Der antiquarische Schatz einer Handschrift eines
Nach dem National-Intelligencer wollte Hr. Mon—
uf sein Pachtgut in London-County, Virginien, ab, „Eine große Anzahl unsrer Mitbürger,“ setzt enes Blatt hinzu, „beabsichtigt, diesen erlauchten und erehrenswerthen Mann des Vaterlandes bis an die
Nachrichten aus Pto. Cavello vom 9. Maͤrz zufolge hatten die Franzosen die Blokade aufgehoben.
Man hat die Besorgniß, daß Marq. v. Magnan her als der Ueberbringer unseres Handels-Tractats, Dberst Campbell, in Bogota eintreffen duͤrfte.
Man berechnet, daß wenn die große Speculation n Baumwolle, die den Preis um 150 pCt. gehoben,
erdienen werden. Con sols 92. 1. 7. —; annover, 3. Mai. Se. Koͤnigl. Hoheit, der Henerdl⸗ Gouverneur sind, begleitet von dem Geheimen Rath und General Wasser Bau -Direktor Schulte, gestern on hier abgereist, in der Absicht, die von den Sturm uthen am 4. Februar heimgesuchten Gegenden zu be— eisen. Höochstdieselben haben Sich gestern nach Luͤne urg begeben, werden von da ab uͤber Harburg, Stade, senhaus, Ritzebuͤttel nach Bremerlehe gehen, und uͤber itmund, Norden, Emden, Leer, Aurich und Olden— rg hieher wieder zurückkehren. Die Abwesenheit Sr. Hönigl. Hoheit duͤrfte etwa 14 Tage dauern. In dem Jahre 1824 sind in dem Koͤnigreiche s, 077 Knaben und 26,291 Maͤdchen, zusammen 54,3085 inder geboren. Nach Abzug von 2034 Todtgeborenen, eiben 52,274 Lebendiggeborene. Die Zahl der Gestor nen beläuft sich auf 32, 204, namlich 16,256 mannli— en, und 15,948 weiblichen Geschlechts. Es sind mijt— n 20,070 mehr geboren als gestorben. Gegen das ahr 1823 sind 520 weniger geboren, und 16 weniger storben. Unter den Gestorbenen erreichten 81 Per so en ein Alter von 91 bis 100 Jahren und daruͤůber, und h, verloren ihr Leben auf eine gewaltsame oder un— sickliche Weise. Confirmirt sind 31,126, und gegen s Jahr vorher, 1277 mehr. Copulirt sind 12, 142 aare, und gegen das Jahr 1823, 175 Paare weniger. Karlsruhe, 30. April. Gestern Vormittag uͤber— achte eine Deputation der zweiten. Kammer, den raͤfdenten, Kreisrath Dr. Kern an ihrer Spitze, r. Koͤnigl. Hoh. dem Großherzog die Gesetzesentwuͤrfe Betreff des Budgets der Amortisationskasse fuͤr die ihre 1825— 27, der Ausgabe von Rentenscheinen fuͤr geloͤste Entschädigungen, und der Zustimmung zu dem gen den Wasserschäden aufgenommenen Anlehen von doo f. Der Praͤsident uͤbergab dieselben mit einer rede, worin nebst der Versicherung der Treue und haͤnglichkeit der Kammer an die geheiligte Person s Regenten, insbesondere noch der meist ungetheilten stimmung der Kammer, als erfrenliches Resultat ge— hter Anerkennung, Erwähnung geschah. Se. Koͤnigl. cheit geruhten zu erwiedern, daß es Allerhoͤchstden ben zur aufrichtigen Freude gereiche, Ihre nur auf s Beste gerichteten Absichten von den getreuen Staͤn⸗ anerkannt zu sehen. Die angenommenen Gesetzes—⸗ schlaͤge seien gerecht und wohlthaͤzig, sie bezwecken
Hülfe bei unvorgesehenen Ungluͤcksfaͤllen. Se. Köonigl— Hoheit sprachen sodaun wiederholt Ihre Zufrieden heit mit dem bisherigen Benehmen der zweiten Kame mer aus; was bis daher geschehen, gebe die sicherst— Beruhigung, der gegenwärtlge Landtag werde ersprieß. liche Folgen haben. Höchstdieselben fügten noch bei: „Allgemein, und auch im Ausland, wird das gute Be— neymen der zweiten Kammer anerkannt; Sie werden derselben meine Zufriedenheit eröffnen.“
Munchen, 29. April. Ihre Königl. Hoheit die Frau Kron Prinzessin ist gestern mit JJ. KH. HH. den Prinzen und Prinzessinnuen nach Wurzburg abgereist.
Copenhagen, 30. April. Der interimistische General? Gouverneur der Konigl. Westindischen Inseln, Kammerherr Bardenfleth, hat betichtet: es sey auf St. Thomas ein Complott entdeckt worden, daß den Zweck hatte, Seeraäubereien auszuüben und besonders sich der Schiffe zu bemächtigen, die, mit Ladungen ersehen, den Hafen von Si. Thomas verließen. Ein den Meuterern zugehöriges Seeraäͤuberfahrzeug, Ysabel, ist auf des Gouverneurs Veranstaltung von Sr. Maj. Brigg St. Croix aufgebracht worden und letzterer hat zur Abstellung der in den Westindischen Gewaͤssern sich mehrenden Sceräubereien auf ein summarischeres gericht liches Verfahren und Verscharfung der Straf-Gesetzge— bung angetragen. Se. Maj. der Koͤnig haben demnach eine Verordnung erlassen, worin es unter andern heißt: „Nachdem wir uns bereits mit andern seefahrenden Staaten gemeinschaftlich angelegen seyn lassen, den öͤf— ter in den Westindischen Gewässern vorkommenden See— räͤubereien Einhalt zu than, so finden wir uͤberdtes noch dienlich, ein gerichtliches Verfahren anzuordnen, wo— urch jene Sachen so schnell als moglich zu Ende ge— bracht werden. Wir befehlen deshalb, daß Jeder, der üͤberwiesen wird, sich in eine Verbindung eingelassen zu haben, welche die Ausruͤstung eines Seeraͤuderfahr⸗ zeuges zum Zweck hat, oder der auf einem solchen Schiffe gedient, oder den Seeraäͤubern eine Beute nach gewiesen oder auf andre Weise wesentlich die Seeraͤube⸗ rei besoͤrsert oder zu befoͤrdern gesucht hat, soll gehenkt werden, diejenigen aber, die auf eine minder wirksame Weise an solchen Verbrechen Theil genommen, mit Fe— stungsarbeit auf einige Jahre oder, nach den Umstaͤnden auf Lebenszeit zu bestrafen sind.“
Cenesa, 18. April. Vorgestern Mittags trafen Se. Majestaͤt der Kaiser mit den Erzherzogen Rainer und Franz Karl hier ein, und empfiengen die Aufwar— tung des Bischofs und der Behörden. Abends waren die umliegenden Huͤgel schoͤn beleuchtet. Am folgenden Tag nahmen Se. Majestat das Rathhaus, den bischöf— lichen Pallast, und mehrere andere Gebäude und In⸗ stitute in Augenschein. Die Hauptstraßen der Stadt waren beleuchtet. Heute um 6 Uhr fruͤh setzten Se. Maßjestät mit be:den Erzherzögen, k. k. Hoheiten, die Reise uͤber Belluno fort.
Rom, 20. April. Ihre Majestaͤten der König und die Königin beider Sizilien, welche den Jubiläums Ablaß zu gewinnen wuͤnschten, verfuͤgten sich zu diesem Ende am 15. d. Nachmittag mit Ihrem Gefolge in die Laterankirche und in die Kirche St. Maria Trastevere, am 16. Morgens aber in die Vatikankirche, wo Sie aus den Handen des h. Vaters das h. Abendmahl und damit auch den gewunschten Jubilt ums-Ablaß erhielten. Der Pabst erwiederte spaͤter den Besuch der Sou ve⸗ raine in ihrem Absteigequartier, im Palleste Farnese. Der Köoͤnig besuchte mit seiner Gemahlin und vielen Kavalieren und Damen vom Hof auch das Spital der Pilger, Sie theilten Almosen aus, und schrieben Sich eigenhändig in das Buch der Bruͤder und Schwestern dieser Erzbruderschaft der h. Dreinigkeit ein. Am 17.
dnung im Staatshaushalt, und eine augenblickliche
d. reisten Ihre Majestaͤten wieder von Rom ab.