1825 / 111 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 16 May 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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Berriebe der Maschine dar.

Wasserstrom

440

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LSwenberg, 7. Mai. Am 28. April hat ein mit Hagel verbundenes Gewitter mehreren Orischaften des hlesigen Kreiles sehr bedeutenden Schaden verursacht. Der Hagel fiel din und wieder in der Größe einer wel schen Nuß. Die Baumbluͤten wurden abgeschlagen, die die Sommersaaten vernichtet,

Wintersaaten zerknickt,

tie Wiesen versandet, die Wege zerrissen und das Was—

ͤ s ĩ ĩ ig lie⸗ er häufte sich so plötzlich an, daß mehrere niedrig e. Haänuser bis an die Fenster unter Wasser standen. Viele Garten sind so tief versandet und verschlaͤmmt, daß an mancher Stelle wohl 50 Fuder hinwegzuraäͤumen

sein werden.

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ueber die engtischen Trittmühlen, und ihre Anwendung zur Benutzung der Kräfte der Gefangenen in den Strafan stalten und r. Z3uch thäusern. 2 Man hat in der neueren Zeit in Großbritannien eine eigene Art von Muͤhlenrad erfunden, welches ins—⸗ besondere dazu dienen soll, die Gefangenen und Zuͤcht linge in den , . n. auf eine zweckmäßige regelmäßige Art zu beschastigen. * 3. Muͤhlenraͤder, oder Trittmuͤblen, haben fol⸗ gende Einrichtung: das Trittrad gleicht vollkommen einem gewoͤhnlichen Wasserrade, nur hat es einen gem ringeren Durchmesser, dagegen aber eine betrachtliche Lange, und an dessen Umfang sind Bretter angebracht, die den noöthigen Raum darbaeten, daß immer eine größere Anzahl Menschen, zehn, zwanzig und mehr dar auf stehen koͤnnen. Das Gewicht der auf den aͤußeren Trittbrettern stehenden Menschen bietet die Kraft zum Es bringt . grö ten 8 herver, wenn es am Umfange des Rades, in . der wagerechten Linie mit der Achse, an ge bracht ist. Zur Sicherstellung dieses mechanischen Vor theils ist oberhalb des Rades eine Beschirmung von Brettern, oder ein Dach angebracht, wodurch verhindert wird, daß die Gefangenen nicht hoher steigen koͤnnen, als auf dasjenige Trittbrett, das mit der Achse in gleicher Höhe stebr— Oberhalb befindet sich eine Stange, an der sich die Gefangenen festhalten, um beim Stei gen an dem umlaufenden Rade in aufrechter, gerader Stellung zu bleiben. Beide Seiten des Rades sind dicht mit Brettern verschlagen, damit zie Gefangenen keinen Zugang in das Innere desselben ben , und al— ler Gefahr der Beschaͤdigung vorgebeugt werde . Der Betrieb der Muͤhle wird folgen dergestalt be⸗ wirkt: die Gefangenen steigen, an dem einen Ende des Rades, auf Stufen, auf das bezeichnete Trittbrett; und wenn die erforderliche Zahl derselben sich auf dem Rade befindet, so beginnt dessen Umgang, Die Wirkung der Arbeit eines jeden Individuums ist alsdann ganz ein fach die, daß durch das Besteigen einer unendlichen Reihe von Stufen das vereinte Gewicht Aller auf je— des folgende Trittbrett gerade so wirkt, als wenn ein auf die Schaufeln eines Wasserrades fallt. Waͤhrend der Operation bewegt sich jeder Gefan⸗ gene von dem Ende, wo er aufgestiegen ist, gegen das entgegengesetzte Ende des Rades hin, von wo der letzte Mann, so wie ihn die Neihe trifft, herabsteigt, um zu ruhen. Unverzuͤglich steigt ein anderer Gefangener wiß, der hinauf; damit die erforderliche Zahl immer erfullt bleibe, ohne daß die Maschine stillsteht. Die Zwischen zeit zur Ruhe kann dann fuͤr einen jeden Mann auf ine angemessene Weise bestimmt werden, in dem man die Zahl der Maͤnner, die noͤthig ist, das Rad in Ve⸗ wegung zu setzen, mit der ganzen anzustellenden Arbei—

terzahl in ein gehöriges Verhaͤltniß stellt. Wenn z. B. solchergestalt immer 20 Arbeiter von 24 auf dem Rad sein muͤssen, so wird ein jeder den Zeitraum von 1 Minuten in einer Arbeitsstunde zum Ausruhen erhalV ten. Eben so kann der Grad der Zwangsarbeit ode Anstrengung des Gefangenen geregelt werden, inden man die Zahl der Mannen auf dem Rade, oder di Wirkung, im Jnnern der Muhle verandert, und dadur die Geschwindigkeit vermehrt, oder vermindert. Dur einen Kugelregülator wird die Aufsicht erleichtert, inden eine Klingel angezogen wird, wenn die Geschwindigken des Umgangs des Rades nicht die gehoͤrige ist. Du durch sind die Arbeiter gezwungen, einen bestimmten Gang zu beobachten, und der Aufseher wird selbst in der Entfernung von dem Gange der Arbeit unterrichte

Die Trittrader haben mehrentheils in England da Durchmesser von 5 Fuß; doch giebt es auch größen bis zu 7 Fuß. Die mehresten haben 24 Tritte am Um fange, einige aber 26, 29 und 30, nach ihrem groͤße ren Durchmesser; 24 scheint die passende Zahl fuͤr de Durchmesser von 5 Fuß. Die Zahl der Gefangenen welche die Tritträder zu einer Zeit fassen, wird seh verschieden angegeben. Die geringste ist 4A, die hoͤchsf 52. Die vorhandenen Trittmuͤhlen muͤssen also ei sehr verschiedene Laͤnge haben. Die Anzatl der Schritt in einer Minute wird von 32 bis zu 87 angegeben A8 ist aber diejenige, welche sich am mehresten fin det In den meisten Anstalten ist die Arbeitszeit im Som mer 10, im Winter 7 Stunden, doch auch in manche weniger. .

Im Jahre 1823 waren bereits 5 Gefangnisse, odn Korrettionshäuser in England, mit den Tritt muͤhlen versehen. Diese große Verbreitung derselben muͤßte zu Beweise ihrer praktijchen Brauchbarkeit dienen. Un in der That scheinen sie mit sehr wesentlichen Vo r thin len verbunden zu sein, sowohl in polizeilicher, als R gewerblicher Hinsicht. Sie geben ein vortreff iches Koh rkeionsmittel fuͤr arbeitsscheue und widerspenstige Stra inge ab. Die Arbeit darauf ist ungemein einfach. S erfordert keinen vorhergehenden Unterricht, eigaet sic also fuͤr einem jeden Straͤfling, der kräftig genug dajt und gesund ist. Es bedarf dabei keines Zuchtmeistert um über die Arbeit der Gefangenen zu wachen; da dem Angestellten gleiche Arbeit aufgelegt ist, die verrichten muß, und wovon er nicht den geringst6 Theil von sich ablehnen kann. Dem Gefangenen will kein Material oder Wertzeug in die Hand gegeben welches er verderben oder mißbrauchen kann. Das ä nere der Muhle ist unzugänglich, kann also nicht han schädigt werden. Ihr Betrieb erfordert sehr wenig All sicht Sie ist nicht zusammengesetzt, daher wenig M paraturen beduͤrftig, und keinen Storungen unterm sen. Ihre Kostbarkeit steht auch mit dem Nutzen, de sie gewahrt, in angemessenem Verhaͤltniß. 19

(Forrsetzung folgt.) **

Königliche Schauspie le. Sonnabend, 14. Maj. Im Schauspielhause: „R Wun dercur,“ Lustspiel in 1 Aufzug. Hierauf: „Heth mann und Dorothea,“ idyllisches Familiengemaͤlde 1 4A Abtheil., vom Dr. C. Toͤpfer. 1 ; Sonntag, 15. Im Opernhause: „Die Raͤnber / Trauersp. in 5 Abtheil.ů, von Schiller. ö. In Charlottenburg: „Die Rosen des Malesherbes, laͤndliche Scene in 4 Aufz., v. Kotzebúg. (Dlle, Lutse Bll lardi: Susette, als Gastrolle.) Hierauf: „Die beiden Brit ten,“ Lustsp in 3 Abtheil., n. d. Franz., von C. Blum. Un „Dos war ich,“ läudliche Scene in 1 Aufzug. ( Dlie IL. Bellardi: die Base. z 11

Gedruckt bei Feister.

Redacteur John

A Rg n g

preußische Staats-Zeitung.

M 111.

Berlin, Montag, den 16ten Mai 1525.

. Amtliche Nachrichten.

Kronit des Zag es.

Seine Masestaͤt der König haben dem Sticker Frie⸗ ich Wilhelm Röhrich das Praͤdicat als Hof-Sticker izulegen geruhet.

Bei der am 7. 9. 10. 11. u. 1353. d. M. geschehenen sehung der 69sten Koͤnigl. Kleinen Lotterie siel der hauptgewinn von 10000 Thlr. auf No. 27535 bei Heyg die nächstfolgenden 2 hauptgewinne zu 2500 Thlr. fielen auf No. 20157 und oß9 bei Alevin in Berlin,

er in Koͤnigsberg in Preußen;

)vllu;

3 Gewinne zu Fo und 38363;

und bei

Reimbold in

1500 Thlr. auf No. 14361,

4 Gewinne zu 18900 Thlr. auf No.

„ig9gs96, 31105 u. 36765; 5 Gewinne zu 1000 Thlr.

f No. 4931, 14746, 25421, 30329 und 31259;

jewinne zu 500 Thlr. aut No. 542, 877, 4858, 9503, 443, 19075, 20917, 31965, 37665 und 40,497; 25

ewinne zu 150 Thlr. auf No.

1767,

2291,

4140,

99, 4594, 8566, 6602, 16166, 17064, 20, 494, 21563, hör, 27337, 27639, 28 3083, 26966, 29852, Sos56, 9ä7, 320935, 34681, 35040, 38338. 36641 u. 3562863; ho Gewinne zu 100 Thlr. auf No. 164, 400, 442, he, io9, 16651, 1742, 1756, 18661, 1669, 1947, 2 163,

54, 2692, 3153, 3246, 3537, 3662, 3823, 2z6, 4544, 5194, 5351, 5550, 5552 zz, 7416, 7418, 7600, 7700, 7702, 9 6440, 8476, 8527, 8790, 9408, 97868, dog9,

276, 3465, 42, 709,

10276, 11503, 12232, 13769, 15506, 17289, 18553, 19455,

Loqæq4,

917, 2236, 5951, 5256,

iss, Ydo6,

653, 676, 3

22617, 23517, 25226, 27656, 286956,

31459,

32976,

54196, 35524, 37240, 38676,

10623, 11360, 12304, 14151, 15575, 17321, 18682, 19493, 20613, 22626, 23795, 256545, 27949, 29074,

3161 ö 330665,

34766,

35700, 373 13 / 36750,

10696, 11377, 12374, 14190, 15649, 17428, 16794, 19909, 20663, 22727, 23960, 5556, 28218, 29183,

31626, 535292, 34787. 36074, 37440, 36683,

10750, 115357, 19798, 14528, 15949, 17704, 18907, 19999 21240, 23400, 24 646, 6057, 263549, 29556,

31635, 33497, 34793, 36684,

37719, 39261,

57863 / 7749,

10657, 11563, 131862, 15103, 16161, 17909, 18964, 19959, 21996, 23454, 24757, 27448/ 26463, 293593,

os39, zo 74, odo), Zo 6, Zoos, 3066,

31724, 535597. 35095, 36703, 37723, 39617,

3966, 6432, 8126, 9826, 11151, 12105, 13299. 15270, 16462, 16471, 19149, 20324 aad9o, 253489, 24849, 27499, 29649, 298647, 30867. 2 225, 55629, 351287, 36711, 57870. 9975 /

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. 40253, 40319, 4065, 40735, 4 1044, 41533 u. 1619. ; Der unterm 20. Oktober v. J. zur 65sten kl. Lotterie bekannt gemachte Plan, bestehend aus 420090 Loosen zu 3 Thir. Einsatz und 9000 Gewinnen ist auch zur naächstfolgenden 70sten Lotterie beibehalten, deren Zie.⸗ hung den 16. Juni d. J. ihren Anfang nimmt. Berlin, den 14. Mai 1825. Königlich Preußische General-Lotterie— Direktion.

Angekommen. Se. Exeellenz der wirkliche Ge⸗ heime Rath, diesseitige außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Koͤnial. Niederlaͤudischen Hofe, Graf von Schladen, aus dem Haag.

Abgereist. Se. Excellenz der Koͤnigl. Niederlaͤn⸗ dische General- Lieutenant, außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am hiesigen Hofe, Baron von Perpencher, nach Magdeburg. . Der General-Major und Commandeur der 6ten Kavallerie Brigade, von Bo rstell, nach Torgau.

Der Kais. Russ. Feldjaͤger Muskow, als Courier nach St. Petersburg.

II. Zeitungs-⸗Nachrichten. Ausland.

Paris, 9. Mai. In der Sitzung der Depu⸗ tirten⸗ Kammer vom 6. sprach Hr. v. Noaillels fuͤr das Buͤdjet - Gesetz. Er erhob sich jedoch gegen das Tentralisirungs System und klagte, daß die Minister nicht ihren fruͤhern Versprechungen gemäß, auf die staͤd⸗ tische und Departemental⸗Administration bedacht waren. Er erwähnte ferner der Armuth der niedern Geistlich— keit; dreißigtausend Landgeistliche seine beinahe von dem Nothwendigsten entbloͤßt, es sei daher dringend erfor— derlich, daß die Regierung ihre Lage beruͤcksichtige. Hr. v. Lastout's klagte daruͤber, daß ungeachtet man seit vielen Jahren uͤber die Mißbraͤuche des Buͤdjets Beschwerde gefuhrt hatte, diese Mißbraͤuche sich dennoch verewigten. Die Stimmen der Beschwerdefuͤhrer hätten, sagte er, leider nicht die Kraft der Trompeten vor Je⸗ richo (Gelaͤchter). Der Redner schlug mehrere Verbes⸗ serungen hinsichts des Catasters und der Grundsteuer vor. Hr. v. Boiselaireau freute sich, daß, nach dem bestehenden Rechnungswesen, kein Centinen zu ei⸗ nem andern Zwecke verwendet werden koͤnne, als wozu