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er bestimmt gewesen wäre; er glaubte, daß die Einnah— men richtig basirt und die Ausgaben gehör ig vertheilt lein; daber er fuͤr das Budget stimmte. — Mit dieser Rede schloß die General-⸗Diskujssion; und die Kammer be— schaftigte sich mit der Wahl von 6 Candidaten, die dem Könige zur Auswahl von 2 Mitaliedern der Oberauf sichts-Lommission der Tilaungs Casse vorgeschlagen wer. den sollen. — Vorgestern wurde von der Kammer ein sich auf den Kornhandel beztehendes Gesetz angenom men. Es war namlich bisher gestattet, das zur Wie derausfuhr in einigen franzosischen Hafen, namentlich iͤn Maärseille, ankommende Getreide unter Privat Ver⸗ schluß aufzubewahren, und die Eigenthuͤmer waren nur zu einer Deklaration bei der Douane und zur Wie⸗ derausfuhr derselben Quantität Getreide verpflichtet. Diese Befugniß wird durch das gegenwaͤrtige Ge setz auf gehoben und die Kornhaͤndler muͤssen kuͤnftighin ihre Waare in die Speicher der Douane liefern. Hier— durch witd, wie die Gegner des Gesetzes behaupten, der Koruhandel als Zwischenhandel jehr erschwert, ja bei⸗ nahe vernichtet; ein Schlag der, ihrer Ansicht nach, be— sonders fuͤr Marseille die uͤpelsten Folgen haben wird, indem diese Stadt gewissermaaßen ein Stapel-Platz des Kornhandels im mittellandiscken Meere ist.
Se. K. H. der Prinz Maximilian von Sachsen ist nebst der Prinzessin Amalia am 4. d. zu Bordeaur ein getrogen und gedachte am 6. die Reise von da hierher fortzusetzen. Se. K. H. der Prinz Friedrich von Sach sen ist vorgestern von hier abgegangen, um seinem er⸗ lauchten Vater bis Tours entgegen zu reinen.
Der Herzog von Northumberland ist vorgestern Nachmittag mit einem Gefolge von 11 Wagen hier eingetroffen.
Man hatte das Geruͤcht verbreitet, daß nach dem Abgange der französischen Truppen von Tolo a unt Vittoria das Volk dort allerlei Excesse begangen habe; das Memorial Bordelais vom 2. d. erklart jenes Ge ruͤcht juͤr ganz ungegruͤndet. .
Das Journal des Debats enthalt auf Requisition des Poliz i-Praͤfekteu einen Artikel, worin das fruͤher von demfelben Blatte mitgerteilte Geruͤcht wegen eines angebllich von dem Finanz Minister cem Hause Roth schild gemachten Darlehns fuͤr ganz falsch erklart und zugleich auseinandergesetzt wird, wie man nur bei gänz⸗ licher Unkunde der Operationen des Schatzes so etwas habe erzählen konnen.
In Folge der in den Schau spielhaͤusern zu Bordeaux stattgehabten unruhigen Auftritte hat der dasige Maire eine Verfugung erlassen, wonach jedes zahlreiche Zu sam—⸗ mentreten auf den offentlichen Platzen der Stadt ver boten ist. Wer dem zuwider handelt und sich auf die erste an ihn ergehende Aufforderung nicht wegbegiebt, soll verhaftet und vor Gericht gestellt, jeder Widerstand aber als Rebellion angesehen werden.
Fuͤnfprocentige Rente 101. 35. — 101. 45. Drei⸗ procentige 75 Fr. — 746 Fr. 75 C
Los da, d. Mal. Am BDienstag hatten Se. Mal. den Grafen und die Graͤfin Lie⸗ Bathurst, De⸗
den Fuͤrsten Esterhazi, wen, die Lords und Fam lien Anglesea, vonshire, Wellington, Cowper u. A. in Pallmall bei sich zur Tafel. Vorgestern ertheilten Hoöͤchstdieselben dem Lord Wel— lington und Graf Muͤnster Privat Audienzen. Die Hofzeitung meldet, daß Se Maj am 12. zur Feier Ihres Geburtstages Cercle im St. James / Palast halten werden. Graf Palmella ist vorgestern hier angekommen. Gestern machte Hr. Maberly seinen Antrag, daß vom naͤchsten 5. Januar an alle Abgaben von Bier aufhören sollten, 23 Stimmen durchfiel. Die Regierung kann diesen wichtigen Einnahme⸗Zweig noch nicht entbehren.
der nach einer Debatte mit 88 gegen
Die Bill wegen Zulassung des Korns unter Schlef
erhielt die erste Lesung und die zweite ward auf heun
ange netzt.
Man vernimmt aus St. Petersburg, daß, m auch auswaͤrtige Blatter gegentheiliges gemeldet habe Hr. Stratford Canning den Zweck seiner Sendung va endet hatte, ohne die, Angelegenheiten zur Sprache zu bringen. Er verlig St. Petersdurg um den 11. April, und wollte, wie hieß uber Moskau und Paris, wo er sich etwas aussp halten gedachte, hierher zurückkehren.
Der Gesandte der Vereinigten Staaten bei d Mexicanischen Regierung, Hr. Poinsett, war laut Nat richten aus Neuyork vom 9. April mit der (Fregatt Coustellation von Norjolk nach Veracruz abgesegelt. Wir haben den Argus von Buenos-Ayres bis zw 5. Marz erhalten. Mit den vereinigten Provinzen vn la Plata ist nunmehr ein soöͤrmlicher Handels vertrag Stande gekommen. Der Abschluß erfolgte zu Buenn Ayres am 2. Febr. 8. J., zwischen dem brittischen Genet Consul da elbst, Hr. Woodbine-Parish und dem Minist Jer auswärtigen Angelegenheiten der vereinigten Prori zen, D. Manuel Joss Garcia, und am 19. de selben Mu erfolgte auch von Seiten der letzteren die Ratificatit durch den, von dem constituirenden Congresse dazu maͤchtig n General, Capitaine und Gouverneur von Bm nos, Ayres, Hr. de las Heras.
Nach dem Argus ist am 12. Januar zu la Pa zwischen den Beauftragten der Generale Olaneta un Sucre, ein Waffenstillstand auf 4 Monate ab geichlessen von ersterem auch bereits am folgenden Tage ratifie worden.
Briefe aus Chili vom 23. Febr. melden, daß em Schwadron Kavallerie und eine Compagnie des 0sth Dragoner-Regiments eine Meuterei angefangen und si zu einem Chef Namens Pincheira begeben hatten. 6 war ihnen bereits eine Schwadron Reuterei nachgescht
und ein Corps Fußvolk sollte nachfolgen.
Gleich nachdem die amtlichen Nachrichten von di Sieg bei Ayacucho und der zwischen Sucre und Can terac abgeschlossenen Capitulation in Lima eingelause varen, wurde ein Offizier mit einer Parlem itairflag nach Callao gesandt, allein der General Rodil ließ den selben nicht uͤber die Außenposten kommen und woll nichts von Vorschlaͤgen zur Uebergabe wissen Genet Bolivar veranlaßte hierauf, daß ein Regierun 6⸗Abg ordneter nebst einem Offizier von der spanischen Arme die bei Ahacucho capitulirt hat, sich an Bord des bt tischen Kriegsschiffs Cambridge begaben, welches dm naͤchst bis auf Kanonenschußweite sich Callao nähert und dort vor Anker legte. Von Seiten des Schiff ditains Malling geschah alles Moͤgliche zur Befoͤrdernn der Unterhandlungen, er sandte eine Note an Rob worin er demselben von den zu machenden Vorschlaͤgt Kenntniß ertheilte und sein Schiff zum Verhandlung Ort aubot; Gen. Rodil blieb jedoch seinem Entschlus getreu und erklärte bestimmt, nie mit den Feinden d Koͤnigs sich in Unterhandtungen einlassen zu wollt Unter diesen Umständen segelte der Cambridge wied ab und setzte die Abgeordneten zu Chorillos aus Lan von wo dieselben nach Lima zurückkehrten. Alle span schen Kriegsschiffe haben bereits fruͤber Callao verlassel und diese Festung wird nun von der See- und Lan seite bloquirt. Bolwar hat 2000 Mann bei sich, denen noch 6000 Mann aus Guayaquil stoßen solle und die Belagerung mit Nachdruck zu betreiben. Mi glaubte indeß, daß General Rodil von seinen eigen Truppen, die nicht uͤber 2000 Mann betragen, zur C pitulation werde genöͤthigt werden. Drey seiner Kant nenböte sind bereits zu den Patrioten uͤbergegangh Die Zeitung von Lima enthalt ein Schreiben des B
fehlshabers der franzoͤsischen Seemacht im großen Ocenn
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demselben fremden Tuͤrkische
fFaͤhrlich
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Gen. Bolivar, worin er erklart, des franzoͤsischen Handels gesandt die strengste Neutralität zu beob— Blockade respektiren werde. Auch Geruͤchten von feindseligen
dmiral Rosamel an aß er zum Schutz nd beauftragt ley, chten, auch jede sderspricht derselbe allen hsichten Frankreichs.
Am 3. fielen Cons., die allen Anschein zu einem ünstigen Markt gaben, am Ende ploͤtzlich auf 91, in vge einiger ungereimten Geruͤchte uͤber Hen. Strat. zd Caunings letzte Depeschen aus St. Petersburg. — Rit den, am 3. angekommenen Briefen aus Holland zaren, wie mit allen aus Hamburg und dem Norden, zmmtliche Aufträge auf Gold zuruͤckgenommen worden. dies war von der Enttäuschung des Auslandes in Be— chung auf die, von ihm merartete Aenderung unsrer rngesetze entstanden; daher die Reaction nun auch ohl von Dauer sein duͤrfte. An unsrer Boͤrse am 3. ar sie schon merklich; am meisten im Hamburger Course, ch stieg auch der Holländische bedeutend, nicht son n er⸗ ch aber der Pariser, Wechsel waren aber reichlich an— 11 Gestern war großes Schwanken in Cons. zu 90, z, z, allein im Ganzen die Aussicht gut.
Die gestern aus Buenos Aires eingegangenan Nach chten haben zum Steigen aller Suͤd⸗-Amerikanischen fekten gewurkt.
Es zeigt sich nun, daß das Geruͤcht von der unge— uren Masse Noten der Bank von England, die sich n Umlauf befin e, gewaltig uͤbertrieben gewesen, und zß die Direktoren sehr bestrebt sind, dieselbe zu ver ehren, auch eie neuliche Goldausfuhr ihnen keine Be. grgniß verursacht hat.
London, J. Mai. (Ueber Holland). Im gestri n Ausschusse des Unterhauses uͤber die Katholische manctpations-Bill widersetzte sich derselten Gen. Gas— zne und Sir Thomus Lethbridge. Sie erachteten 'selbe als unverträglich mit ihrem geleisteten Eide, Feine fremde Suprematie hier zu Lande anerkennen wollen; welche doch in gewissem Grade dem Papst. rde eingeräumt werden. Auch sei die Bill hoͤchst für die Protestantische Religion, indem aus m Benehmen des Clerus in Irland, Spanien und ankreich hervorgehe, daß derselbe noch eben Jlo uͤber e Protestanten denke, wie vor 100 oder 150 Jahren. her letztere zog einen Pacht Contrakt uͤber eine Land fe, zu einem Katholischen Stift gehörig, au, worin pulirt worden, daß auf derselben nie Protestantische scbete verlesen, noch eine Protestantische Bibel gedul— t werden solle.
Nachdem die Bill noch von verschiedenen Mitglie, in, als nothwendig fuͤr die Ruhe Irlands, vertheidig: orden, wurden einige Aenderungen in derselben ange— acht, unter anderen: daß die Katholiken in gewissen alen schwöoͤren sollen, nie etwas wider die herrschende otestantische Kirche unternehmen zu wollen; so wie if Vorschlag des Hrn. Brougham: daß zwei Aus— hüsse ernannt werden sollen, der eine zur Untersuchung ö Mittheilungen des Roͤmischen Stuhls; der andre r Prufung der Gesiunungen solcher P nen, die zu hen geistlichen Aemtenn bei der ̃ lt werden möchten, vor deren
r Minister sein, das w gehen zu lassen.
Geruͤcht, daß die Aufloͤsung statt finden werde, ehe das Oberhaus diese Sache entschieden haben könne. = Consols 91.
St. Petersburg, 30. April. Se. Maj. der Kai⸗ ser habn unterm 16. d. ein sehr huldvolles Rescript an unsern Both chafter am Oesterreichischen Hofe, wirk— lichen Geheimenrath Tatischew, erlassen, worin Se. Maj. demseiben ihre besondere Zufriedenheit mit der Muhwaltung zu erkennen geben, die er beim Abschluß der mit Oesterreich unterm 4. März abgeschlossenen CLon⸗ vention hinsichtlich der Erganzungs Artikel fur die Liqui⸗ datious-Geschaͤfte des Königreichs Pohlen, bewiesen, und im zugleich den St. Alexander-⸗Newsky Orden in BVrillan en verleihen.
Dee Furstin von Lowiez, Gemahlin Sr. K. H. des Sroßfü. sten Eonstantin, hat das Großkreuz des St. Cat, arinen Ordens erhalten.
Innsbruck, 3. Mai. Gestern wurden die dieß⸗ jaͤhrigen Beryandlungen des standischen Ausschuß Kon⸗ geestses, vachdem sie seit dem 12. v. M. ununterbrochen gedauert hatten, geschlossen.
Die Herrin Staude wurden von Sr. Excellenz dem Herrn Landesgouverneur und Landeshauptmann, Grafen von Cotek, mit einer Abschtedsrede entlassen, in welcher er von der besondern Thatigkeit der zu den verschtedenen Comitees erwäahlten Metsti der, Jo wie der eden so eisrigen als zweckmäßigen Geschafts Behand⸗ lung von Seiten der ganzen Versammlung mit ausge⸗ zeichneten Lobe sprach, und welche von dem Landmar⸗ jchallamts Verwalter, Grafen von Kuͤnigl, im Namen der Sta ce mit den Ausdruͤcken der innigsten Ergeben⸗ heit gegen Seine Majestat erwiedert wurde.
Verona, 29. April: „Se. Maj. der Kaiser sind am 27. April um 1 Uhr Nachmittags in Begleitung Sr. k. k. Hoheit des Erzherzogs Franz Carl von Rove— r: o hier ang ommen, und im Gastyose delle due Torri abgestiegen, wo Allervöchst die selden von Sr. k. k. Hoheit dem Erzherzog Vicekdöͤnig, welcher eine Stunde früher angelangt war, bewilltommt warde. Am solgen⸗ den Tage den 28. um 4 Uyr Nachmittags, langten Ihre Masestat die Katserin nebst Allerhoͤchstihrer erlauch⸗ cen Schwester der Erzherzogin Sophie im besten Wohl— eyn ad. — Der in diesen Tagen nach einer mehrmo— uüttichen Duͤrre gefallene Regen, hat die Hoffnungen auf eine ergiebige Ernte neu belebt, und durch das Zu⸗ ammentreffen dieses Ereignisses mit der freudigen An⸗ runft Ihrer Majestaten die Wenne und den Jubel Al⸗ ler erh ht.“ —ᷣ
Florenz, gin beider Sizilien besuchen alle ser Stadt. Sie werden am 2.
29. April. Der Koͤnig und die Köni— Mertwurdigkeiten die⸗ Mai von hier abreisen, und am 14. Mar in Mailand eintreffen,
Se. paͤdstliche Heiligkeit haben Billeten die Kardinale Spina, Galefft, Pedieint und Riario zu Mitgliedern der Kon—⸗ gregation der Ceremonien, und den Kardinal Frosini zum Mitglied der zkonomischen Kongregation ernannt. Am 25. d. stattete der h. Vater der verwittweten Koͤnigin von Sardinien in der Villa Malsimo einen Besuch ab. — Am 23. d. reiste der k. . oͤsterreichische Gesandte am sizilianischen Hofe, Graf Fiqelmont, nach Mailand ab. Der k. sizilianische Botschafter beim h- Stuhle, Marchese di Fuscaldo, hatte am 21. d. ihm mad dem franzoͤsischen Gesandten, so wie dem pabstli⸗ chen Nuntius, Monsignor Giustiniani, bei Gelegenheit ihrer Durchreise durch Rom ein glaͤnzendes Diner gege⸗
Rom, 27. April. mit Staatssekretariats-—
ben, dem mehrere Kardinäle, Gesandte und vornehme
Personen beiwohnten. . . Neapel, 14. April. Eine an das Ministerium