1825 / 112 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 17 May 1825 18:00:01 GMT) scan diff

der allgemeinen Polizei eingesendete statistische ueber⸗ sicht der Bevölkerung von Neapel im Jahre 18246 giebt folgende Daten: „Am man in Neapel 349,190, im Jahre 1823 aber nur 34,676 Einwohner. Die Bewoͤlkerung vermehrte sich also im Jahre 1824 um 2514 Individuen. Unter der Einwohnerzahl von 349,190 sind die Fremden nicht mit begriff in. Bon obiger Zabl sind 165,015 Individuen 1 männlichen, und 184,175 weiblichen Geichlechts. Im ; Jahre 1824 wurden 14,990, mithin monatlich 1249, ünd taglich 41 Kinder im Durchschnitt geboren. In diesem Jahre sta ben 12,476 Personen, darunter blõõ Manns? und 6021 Weibspersonen. Hievon treffen au! den Monat 10639, und auf den Tag 346 Personen. Unter ihnen defanden sich 132 Individuen (62 maͤnn lichen, und 70 weiblichen Geschlechts) ven 90 bis 100 Jahren, und 10, darunter 4 Frauenspersonen, wur sen sogar älter als 100 Jahre. Die Zahl der Heirathen im Jahre 1824 belief sich auf 3096, also monatlich auf 358, und täglich auf beilaufig 9. Diese Zahl der Ehen verhalt sich zu der ganzen Bevsͤlkerung wie 1: 113 und . zu den Geburten sast wie 1: 5.“ . ö Neapel, 20. April. Gestern zeigte unsere At⸗ . mosphäre eine ungewöhnliche Veränderung der Tem

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Das Quöecksilber fiel im Reaumurschen Ther—

. peratur. ö mometer von 14 auf 8 Grad. Hier war es sehr kalt, ö und heute fruͤh war der Vesuv und seine Umgebungen mit Schnee beseckt. . Turkei. Nach einem Schreiben aus Zante vom

26. Maͤrz (in italienischen Blattern) ist Sie bei Mo don gelandete egyptische Division dermalen bei 18,000 * Mann stark. Außer diesen Truppen zaͤhlt man auch noch 2060 Pferde, ein zahlreiches Belagerungsgeschütz, ( Ingenieure, und andere regulaire Soldaten, darunter diese Franzosen, Italiener und Deutsche, welche Ibra⸗ him ⸗Pascha zu Kapitaine gemacht, und unter dem Be⸗ ö Die Kavallerie wird vom franzoͤsiichen General Boyer kommandirt, der von einem zahtreichen Generalstab um geben ist. Ein Theil dieser Truppen soll bereits Na varino mit Sturm genommen haben. Dreißig egypti sche Schiffe sind aufs Neue nach Kandia abgesegelt, um ⸗. I mehrere tausend albanesische Truppen einzuschiffen. Zwoͤl andere Kriegsschiffe sind nach dem Meerbusen von Le⸗ abgegangen. pant ee s, r org Bogdan hat in italienischen Blaͤt⸗ tern dem Geruͤchte widersprochen, als habe er die Frei— lassung seines Sohnes Constantin Pallady Bogdan der Fuͤrsprache des regierenden Fuͤrsten in der Moldau bei der Kandianischen Pforte zu danken. Er beschwert sich vielmehr daruber, daß der Fuͤrst der Moldau sich will⸗ kuͤhrlich die Verwaltung der Guͤter seines Sohnes ange— maßt, und die von des Vaters Guͤtern eingegangenen Gelder zuruͤckbehalten habe, und erklart daß er die Freilassung seines Sohnes nur der gnaͤdigen Verwen—

Hofe zu Konstantinopel verdanke.

ueber die englischen Trittmuühlen, und ihre Anwendung zur Benutzung. der Kräfte der Gefangenen in den Strafan stalten und Zuchthäusern. 3 (Fortsetzung des im vorigen Bl. abgebrochenen Artikels.) 6 In gewerblicher Hinsicht geht ein wesentlicher, wich tiger Vortheil aus dem Gebrauche der Trittmuhlen her⸗ vor, indem die Krafte der Straͤflinge auf eine einfache, seichte Weise, gut benutzt und geltend gemacht werden können, ohne daß die offentlichen Anstalten sich selbst

Ende des Jahrs 1824 zählte Nutzen, obichon dadurch dem freien Arbeiter nicht se

leicht Unternehmer finden, die sie gern benutzen werde

zahlen, und diese werden sich der Verlegenheit entn

fehl des sranzoͤsischen Exobersten Drouet gestellt hat.

dung Sr. Majestät des Kaisers von Oesterreich beim

mit dem Betriebe von gewerblichen, kun stlicheren Arbe

ten befassen, und eigene Capitale dazu anlegen duͤrfn In der Regel ist dieser fuͤr die Verwaltungen m großen Schwier gkeiten verbunden, und bringt we

ten die Nahrung entzogen wird. Bei den Trittmuͤhl wirkt der Gefangene nur als rohe Kraft, ersetzt bi die der Elemente, und bietet sich als ein Triebmitz suͤr ie G werbe an. Da es uͤberall an dieser mechan schen Kraft fehlt, sie sehr gesucht wird, so werden st

Man wird sie den Anstalten bereitwillig angemessen h

sen sehen, in der sie sich oftmals wegen der passem Beschaͤftigung der Straͤflinge befinden. In Englan wendet man die Trittmühlen nach den Localitaäͤten cn in den Grafschaften, die Ackerbauend sind, zur Ben tung von Mehl, Malz, Schroot, Graupen u. d.; den Grafichaften, wo die Manufacturen vorherrscha

zur Bewegung von Woll, und Baumwoll-Maschine in andern Theilen zur Hebung des Wassers u. s. w. Die so gebrauchte Menschenkraͤft ist uͤberall zu benutz wo eine bewegende Kraft erferdert wird, und es ließ in der Natur der Sache, daß man damit eben so gu

Arbeiten hervorbringen kann, als mit andern Betrich

kraften, z. B. Dampfmaschinen, Wassermuhlen, No

werken u. d. m. Mit den eigenthuͤmlichen Einrichtungen dieser Trih

raͤder ist insbesondere der hohere Grad ihrer Anwen

barkeit als wirtsame Triebkraft verbunden. Man hatt

zwar schon fruher dergleichen Trittraͤder; diese war

ber sehr groß, von 15 dis 20 Fuß Durchmesser, mn die Arbeiter oder There gingen in dem Innern ig Trommel und bewirkten die Umdrehung. Die Eintith tung hatte den Nachtheil, daß, je größer der Durh! messer des Rades war, und, um die gehoͤrige Wirlltg hervorzubringen, genommen werden mußte, um so gi ßer auch mithin die Anstrengung und der Weg wan welcher die Bewegenden in einem gewissen Zeitrau zurückzulegen hatten. alten Konstruktion von 20 Fuß Durchmesser, und ei nach der neuen Art, von 5 Fuß Durchmesser, jedes m 26 Stufen versehen, werden bei 120 Revolutionen! einer Stunde ergeben, daß der in dem großen Ra eingesperrte Mann in der Stunde 28890 Schritte

einer geneigten Ebene zu machen, und dabei einen V

von 2520 Jards (7,342,651 Rheinländischen Fuͤßen) i Leib vorwärts gerichtet, in einer sehr unbequemen, & guckten Stellung zuruͤckzulegen haben wurde. Dagegh ruͤr e der zur Bewegung des kleinern Rades Ange stell und eser Zeit zwar dieselbe Anzahl von Swritten, nin

lich 2,880 thun muͤssen, jedoch jeder nur 73 Zoll, in

aher nur den vierten Theil jenes Wegs, namlich 6 Yards (183,566 rheinl. Fuße,) zu machen haben, wol derselbe stets in einer geraden Stellung, vog der haltstange unterstuͤtzt, sich befinden wurde. Die Vl zuͤglichkeit der neuern Trittmuͤhlen fallt sonach in Augen. Man hat sie auch noch neuerdings dadurch

verbessern ges man anstatt der Anhaltstan Haspel ange t, in welche die Gefangenen fasss und sol 1 Haäͤnden eben so gut arbeit

e Schauspiele.

Mont. ai. Im Schauspielhause: „Human stische Studien,“ Lustsp. in 2 Abtheil.ͥ,‚, von Lebrw

Hierauf; „Die schoͤne Muͤllerin,“ Sinspiel in 2 Abt

Musik von Paesiello.

Gedruckt bei Feister.

Redacteur Joh

Zwei Tritträder, eins nach

9 5

.

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meine

Preußische Staats -Zeitung.

M 112.

Berlin, Dien st ag, den 17ten Mai li85235.

I. Amtliche Nachrichten.

R r o nit dae Tages.

Berlin, den 17. Mai.

Ihro Majestaͤt die Königin der Niederlande sind mit Ihro Koͤnigl. Hoheit der Prinzessin Mariane gestern Abend, in erwuͤnschtestem Wohlsein, hier einge— troffen, und in Allerhöchstdero Palais, unter den Lin— den, abgetreten, wo Ihro Masestät von Sr. Masjestaͤt dem Koͤnige und von der ganzen Koͤnigl. Familie aufs herzlichste empfangen wurden. Der feierliche Einzug in die hiesige Residenz, wozu alle Anordnungen getroffen waren, unterblieb auf Ihro Majestaͤt der Koͤnigin aus— druͤckliches Verlangen.

Seine Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm von Preußen, (Bruder Sr. Majestaͤt des Koͤnigs) ist von Mainz hier angekommen. ̃

i n , m in.

Um den Reise-Verkehr zwischen Berlin und Neu— stadt-⸗Eberswalde, während der Badezeit, moͤglichst zu erleichtern, hat das General-Post⸗Amt die Einrichtung ge— troffen, daß der zwischen Berlin und Stettin bestehenden Schnellposi, fuͤr die Strecke zwischen Berlin und Neu— stadt⸗Eberswalde!, in Federn haͤngende Beichaisen in den Faͤllen mitgegeben werden, wenn fuͤr die zur Reise sich gemeldeten Personen die Plätze des Hauptwagen nicht jureichen. Diese Einrichtung nimmt mit dem 20. d. M. den Anfang.

Die Schnellpost geht ab:

von Berlin Montag und Freitag, Abends 8 Uhr und passirt auf dem Ruͤckwege, von Stettin nach Ber— lin, durch Neustadt Eberswalde Dienstag und Freitag fruͤh, ungefaͤhr um 31 Uhr. Berlin, den 16. Mai 1825. General Post⸗Amt.

Angekommen. Se. Excellenz der Königl. Nie— derländische Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten, Graf von Reede, von Brꝛuͤssel.

H. Zeitungs⸗Nachrichten. Ausland.

Paris, 10. Mai. Der Moniteur enthalt eine Fönigl. Ordonnanz vom 8. d. M., wegen Bildung der

„Commission fuͤr die Liquidation der den Ausgewander— ten, deren Grundstuͤcke revolutionairer Weise confiscirt und verkauft worden, zu leistenden Entschaͤdigung.“ Sie soll unter dem Vorsitze des Marschalls Herzogs v. Tarent aus folgenden Mitgliedern bestehen: aus den Staatsministern Marquis von Lally, Tolendal, Graf v. Vaublance, Graf Dupont, Graf Beugnot und Her— zog von Narbonne Pelet; ferner aus den Pairs Her— zog von Bissac, Vicomte Dambray, Graf v. Laforest, Graf v. Haubersart und Graf v. Breteuil; aus den Deputirten Calemard-Lafayette, Dufougeray, Fouquier— Long, Ollivier und Maquille; endlich aus den Staats⸗ räthen v. Blaire, Ritter v. Brevannes, v. Verigny, Marquis von St, Gery, Baron v. Freville, Baron v. Guilhermy, Heinrich v. Longuere, de la Porte Lalame, Dupleix de Mezy und Baron Camus-Dumartroy. Die Commission theilt sich in fuͤnf Sektionen, jede von 5 Mitgliedern und die Geschäfte werden unter diese Sectio— nen in der Art vertheilt, daß eine jede Section die Prufung der in einer bestimmten Anzahl von Departe— ments bewirkten Liquidationen zu besorgen hat. Sofern indes ein und dasselbe Individuum wegen mehrerer, in verschiedenen, nicht zum Geschaͤftskreise derselben Section gehörigen Departements belegenen Grundstuͤcke liquidirt hat, so erfolgt die Pruͤfung bei derjenigen Section, in deren Geschaͤftskreise das, zu der bedeutendsten Forde— rung Anlaß gebende Grundstuͤck belegen ist.

Bei St. Cloud befindet sich ein uͤber das dasige Koͤnigliche Residenzschloß emporragender Berg, dem der Herzog von Bordeaux den Namen: Trocadero-Berg ge— geben hat. Da die Kinder von Frankreich den Wunsch bezeigt hatten, diesen Berg zu ihrem gewoͤhnlichen Spaziergang zu machen, so ist man sehr sinnreich dar— auf bedacht gewesen, eine Eintichtung zu treffen, durch welche J. J. K. K. H. H. die ermuͤdende Anstrengung des muͤhvollen Emporsteigens zum Gipfel des Bergs er— spart wurde. Zu dem Ende haben Hoöͤchstdieselben, statt des bisher von Ihnen bewohnten Erdgeschosses im Schloß die obersten Zimmer bezogen, welche demnachst mittelst einer in Ketten hängenden Bruͤcke, mit dem Trocadero— Berg in Verbindunz gebracht worden ist.

i. infor. Rente 101, 60 55. Dreyproc. 75. 5.

London, 6. Mai. Der (gestern erwähnte) Ver— trag mit den vereinigten Provinzen von la Plata lau— tet folgendermaßen:

„Nachdem seit vielen Jahren ein ausgedehnter Handelsverkehr zwischen den Landern Sr. Großbritann. Maj. und den Vereinigten Provinzen des La-Plata— Stromes bestanden hat, scheint es zur Sicherung und Befoͤrderung des besagten Handels und zur Befestigung des guten Einverstaͤndnisses zwischen Sr. Maj. und den genannten Provinzen rathsam, die bestehenden Verhaͤlt—