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diese Verminderung, was die Wahl der Personen be— trifft, willkuͤhrlich vornehmen konnen; der Koͤnig hat aber vorgezogen, ohne Ruͤcksicht auf Personen, nach allgemeinen Regeln zu verfahren. So ist gehandelt worden, und die von dieser Maaßregel getroffenen. Generäle koͤnnen nicht anders, als den Geist anerken— nen, in welchem der Konig seine Ordonnanz erlassen hat. (Große Unterbrechung und Murren zur Lin— ken.) Herr von Girardin. Sie reden immer vom Koͤnige; hier ist von den Verhandlungen der Minister die Rede. — Hr. Constant. Der Koͤnig thut mir Gutes; die Minister allein das Uebel. — Hr. C. Pe— rier. Die Minister darfen sich niche hinter den Konig stecken. — Hr. Constant. Dies ist inconstitionnell.— (Mehrere Mitglieder zur Rechten: Ruhe, still doch.) Der Minister. Ich weiß es, meine Herren, daß der Koͤnig nur Gutes thut, und ich uͤbernehme auch gern die Verantwortlichkeit fuͤr die von mir contrasignirte Or— donnanz. Ich glaube sie aber hinlaͤnglich durch das Gesagte gerechtfertigt und auch den Vorwurf entkraͤftet zu haben, als sei hierbei der Grundsatz verletzt worden, daß Alles fruͤhere (vor der -Restauration) vergessen wer— den und nur Einigkeit herrschen solle. — Das Buͤdget des Kriegsministeriums wurde angenommen und auch die Ausgaben fuüͤr das Marine-⸗Departement, wiewohl die Administration des Letztern von Hr. Lab bey von Pompieres sehr getadelt wurden. Dieser Deputirte äußerte unter andern, er koͤnne sich nicht genug daruber wundern, daß immer das naͤmliche System in dem Ma— rine⸗-Departement befolgt werde, nach dem es vor Kur— zem aus den Haͤnden eines Cavallerie Generals in die Hande eines Domainen-Direktors gekommen sei.
Aus Konstantinopel ist dieser Tage ein außer ordentlicher Courier mit Depeschen hier eingetroffen. Die von einem unserer Blatter verbreitete Nachricht, daß unmittelbar nachher ein außerordentlicher Kabinets— Rath gehalten worden sei, wird von der Etoile wider sprochen. Dasselbe Blatt erklaͤrt auch die von dem Eourier frangais mitgetheilte Nachricht von der Errich— tung eines Prevotal-Gerichts auf Martinique, welches die Angeschuldigten in geheimer Sitzung verurtheile, fur ein Maͤhrchen. .
Man hoͤrt seit einiger Zeit sehr viel von hier vor— fallenden Diebstaäͤhlen. In verwichener Woche hatte ein Dutzend Spitzbuben in der Mitternachtsstunde in der Straße Grenéta Posto gefaßt, packten die Voruͤberge, henden an und beraubten sie. Ein in dem Aten Stock eines der dortigen Häuser wohnender Kaufmann machte diesem Unwesen dadurch ein Ende, daß er einen Blu⸗
mentopf auf die Spitzbuben hinabwarf, wodurch einer,
derselben verwundet wurde; sie entfernten sich darauf, den Verwundeten mit forttragend.
Fuͤnfproc. Rente 161 Fr. 50. C. Dreiproc. 74 Fr. 90 C.
London, 12. Mai. gestern von Seiten des Unterhaufes die in letzterem an— genommene Bill zu Gunsten der Katholiken vorgelegt; ie erhielt demnaͤchst auf den Antrag des Grafen von Donoughmore die erste Lesung. Sie wird nach dem Beschluß des Hauses gedruckt werden und die zweite Lesung ist auf naͤchsten Dienstag anberaumt.
Die Sitzung des Unterhauses war nur von kurzer Dauer und von keinem erheblichen Int resse.
Am vorigen Sonnabend haben Sr. K. H. der Her— zog von Sussex feierlich den Grundstein zu der neuen Hängebruͤcke uͤber die Themse, zwischen Hammersmith und Barnes, gelegt. .
Aus Brasilien sind Zeitungen angekommen. Es befindet sich darin ein Schreiben des Gouverneurs von Pernambuco, mittels dessen derselbe dem Praͤsidenten von Bahia angezeigt hat, daß Groß⸗
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or) regiert, wie es scheint, obwohl er keinen Fußbreit andes irgendwo noch besitzt, von Paris aus, wo er sich jetzt aufhält, noch immer seine ehemaligen Gebiete auf der Mosquitos Kuͤste, aus welchen der dortige Koͤ nig ihn verjagt hat. Einer seiner Unterthanen, d. h. der Abentheurer einer, die vorhatten, sich unter ihm niederzulassen, wandte sich juͤngst an ihn um Schaden ersatz und erhielt die Antwort: „Die Regierung Sr. heit werde das Gesuch in Erwaͤgung ziehen, wenn ihr die erforderlichen Documente, um die Richtigkeit desselben untersuchen zu konnen, vorgelegt sein wuͤrden.“ Diese Staatsschrift, d. d. Paris den 20. April 1825, war unterzeichnet: „Auf Befehl Sr. Hoheit, Graf Brachmann, General-Director des Departements des Innern.“ ĩ
Von dem Proedros Konturiotis ist aus Morea eine amtliche Depesche eingegangen, welche die am 27. Naͤr; n. St. erfolgte voͤllige Niederlage der Aegypti⸗
und Sir Charles Stuart nach Lissabon abgesandt hah—
um dem Koͤnige von Portugall zu empfehlen, gege
eine von Brasilten zu leistende Entschäͤdigung von dillionen Pf. Sterl. ein Gleiches zu thuen.
— Vom 13ten. Am Dienstag erhielten Se. M den Besuch des Herzogs v. York und vorgestern erthej ten Sie dem Herzoge v. Wellington Audienz. Mit wochs arbeitete der Herzog v. JYork in Militair-ũẽG schaften mit Sr. Maj.
Fuͤrst Esterhazi gab am Dienstag in Chandos - hon ein uͤberaus prachtvolles Mahl fuͤr 800 Personen un fuhr vorgestern nach Combewood zu Hrn. Canning, in vor seiner Abreise nach dem festen Lande Abschied nehmen. In Oxford Straße wurde sein Fuhrwe durch einen schweren Wagen umgefahren. Der Füß verletzte das Gesicht und erhielt Contusionen am Leih so daß er nach Chandos, house zuruͤckgebracht werda mußte, hat jedoch gestern Morgen abreisen konnen.
Der zum Gesandten am Madrider Hofe ernanf schen Truppen meldet. ö Hr. Lamb ist uͤber Dover abgereiset. — Graf Chatha — Vom 14ten. Gestern Abend ist die Bill wegen wird taglich auf Urlaub aus Gibraltar hier erwartet. Bulassung des Korns unter Schloß im Unterhause
Gestern wurde im Unterhause die zweite Lesung Passirt. .
Littleton'schen Bill bis zum 277sten d. M ausgesetzt. Eine große Anzahl ansehnlicher Kaufleute gab gestern Im Ausschuß schlug Hr. Wallace zwei Resolutionen i dem Herzoge v. Wellington ein groꝛes Mahl und ver— Bleichsetzung der coutsirenden Muͤnze in Jrland mea hrte ihm ein kostbares Gefaͤß zur Erinnerung an den der in Großbritannien an, welche ohne Stimmenthl ga . Waterloo. lung genehmigt wurden; so wie auch ein Theil der, ons. 911.
1 . 4 ; Amsterdam, 14. Mai. Am 5. d. ist die Koͤnigl
Provinzial-Banken in Irland betreffenden Bill dur ; ⸗ . Fregatte Amstel mit Gen.-Lieut. Krayenhof und den ihn
den Ausschuß ging, der bis 1 Uhr Nachts saß. el mn zen, . Die Mejorität zu Gunsten der dritten Leung i begleitenden Genie Offizieren von Helvoet nach Cura—
Bill uͤber die Emancipation der Katholiken am 16 Lao unter Segel gegangen. ö betrug nur 21 (248 Stimmen gegen 227), alio scch Im Assisengericht zu Luͤttich hat sich kuͤrzlich das
Auffallende ereignet, daß ein Vater und Sohn, die wegen Brandstiftung angeklagt waren, voͤlig freige sprochen wurden, nachdem sie vorher vom Assisen gerichte in Maͤstricht zum Tode verurtheilt waren, dessen Spruch hos wegen einiger Maͤngel in der Form umgestoßen worden war.
Stockholm, 10. Mai. Der Wachtmeister beim Schuldgefaͤngnisse hieselbst ist schriftlich bei der Behoͤrde mit Bericht uͤber dessen jetzigen Zustand eingekommen, da das Gefaäͤngniß so angefuͤllt sei, daß ohne die aller⸗ groͤßte Ungelegenheit nicht mehr Schuldner aufgenom
Dotation der Irlaͤndischen Geistlichkeit, nur noch vn men werden konnten. Unseren Gesetzen nach unterwer— staͤrkt worden. fen sich Boniscedenten dieser zeitweiligen Haft frei—
In Dublin wird jetzt im Schauspielhause jebyn willig. . ö Abend während des Spiels das Godusave the King Einem amtlichen Verzeichniß zufolge sind im vori— mehreremale eifrig gefordert und wenn das Orchestel gen Jahrg in dem entlegenen Wermlands Lehn 59035 endlich spielt, aufs feurigste beklatscht. Kinder geboren, wovon A55 uneheliche; gestorben 3021
Nach Zeitungen aus Calcutta bis zum 4. Janun Personen, worunter sieben Selbstmoͤrder. Getraut wur— die gestern angekommen sind, scheinen sich die früher⸗ den 1459 Paare, allein man traut seinen Augen kaum, Aussichten zu einem baldigen Frieden mit den Birm wenn man lieset, daß dagegen auch 800 Ehescheidungen nen zu bestätigen. Nach Aussage der Gefangenen m vorgefallen und die Stadt Christinehamn unter anderen Deserteurs soll naͤmlich im December der General u doppelt soviel Scheidungen als Trauungen sahe! Es
weniger, als sich fuͤr die zweite Lesung erklart hatten Die Hauptgegner derselben waren Hr. Inglis, der So licitor- General und Hr. Staats Secretair Peel; die Vertheidiger, die HH. Curwen, C. Grant, Hu skison und Brougham. Die Gruͤnde, die von beiden Seitn aufgestellt wurden, waren dieselben, die schon mehrma laut geworden sind. Den meisten Eindruck auf d Haus machten die Reden der HH. C. Grant, Hut kisson und Peel. Letzterer aͤußerte: seine fruͤhern Gruͤn gegen die Emaneipation der Katholiken waͤren dur die Maaßregeln, die damit verbunden, besonders
Dem Oberhause wurde!
bis zum 5. April
Minister Mounshooeza bei oer Birmanischen Armee n Kät dieses doch wabrlich das Eintreten eines chemischen gekommen seyn, mit dem Auftrage, am dritten d Processes in unserer allgemeinen Sittlichkeit voraus, folgenden Monats Friedens, Unterhaudlungen anzukn der, im gradesten Widerspruch mit der Jahrhunderte fen, wenn sich bis dahin das Glack nicht auf Seit lng so beiobten Einfalt und Unschuld unstes Prozin— der Birmanen gewandt haben sollte. Der General Gö sialvolks, fuͤr alle individuellen und Staats- und Na— verneur hat eine General-Ordre in Betreff des Sie] tionalverhaͤltnisse, die in den Augen denkender und bei Rangoon erlassen, worin besonders die Seapf empfindender Menschen nur einigen Werth haben koͤn— sehr belobt werden. Die Birmanische Armee bestw nen, mit Schauder erregen den Folgen droht. vor dem Treffen aus 50, 000 Mann, davon wurden 5hss Vom Main, 20. Mai. In der 18. offentlichen getoͤdtet und verwundet; auch fielen den Englaͤnde Sitzung der Kammer der baierischen Abgeordneten wur⸗ Iö0 Kanonen und der groͤßte Theil der Kriegsbedäh den die (letzthin erwahnten) Gesetzentwuͤrfe: wegen Ab— nisse in die Hände. Das Geruͤcht von einem in Au kuͤrzung der Nothfrist in Wechselsachen zu Augsburg ausgebrochenen Aufstande ist aber ungegruͤndet. Wah und wegen Aufhebung des in einigen Theilen des Koͤ— scheinlich hat der Umstand Veranlassung dazu gegeben nigreichs den Juden gestatteten hoheren Zinsfusses un daß der König, aus Mißtrauen zu seinem guten Gö veraͤndert angenommen; auch der Antrag des Abgeord— stirn, einstweilen die Regierung an seinen Sohn abgt neten v. Reindl, die Aufhebung der Acten⸗Inrolutation betreffend, ward, jedoch mit einem, der besonderen
treten hat. . Der Cazike von Poyais (der beruͤchtigte Macgtt Meynung des Ausschuß-Referenten entsprechenden und
britannien die Unabhaͤngigkeit von Brasilien anerkannt
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zur Einführung des Hypothekengesetzes,
durch Stimmenmehrheit beschlossenen Zusatz angenom— men. Hiernaͤchst erstattete der erste Aus schuß⸗Vertrag uͤber den Gesetzentwurf auf Verlangerung des Termins dessen unbe⸗ dingte Annahme die Kammer der Reichsraͤthe beschlos⸗ sen hatte; das Gutachten des Ausschusses ging auf Annahme mit der Modification, daß die verlängerte Frist bis auf den letzten December d. J. beschraͤnkt wer— den solle.
Der Kaiserl. Russische Ober-General Graf Lange— ron ist mit seiner Gemahlin von Odessa gekommen, und auf der Reise nach Frankreich begriffen, am 17. d. in Frankfurt a. M. eingetroffen.
Rachdem man sich bereits des schoͤnsten Fruͤhlings⸗ wetters erfreut hatte, ist, wie aus Wurzburg gemeldet wird, in der Nacht vom 12. auf den 13. Mai ein so heftiger Frost eingetreten, daß fast in allen Weinbergen des Ünter-Main-Kreises der Wein erfroren ist.
Malland, 4. Mat. Hier sind bereits angekem— men: Der k. franzoͤsische Botschafter, Marquis v. Ca⸗ raman; der Fuͤrst Ruffo, neapolitanischer Gesandter; der paͤbstliche Nuntius und Geschaͤftstraäͤger; der Baron Gremp v. Freudenstein, wuͤrtembergischer Gesandter, sammtlich beim k. oͤsterreichischen Hofe; der Graf Bru⸗ uetti, k. oͤsterreichischer Gesandter am spanischen Hofe. — Vom 6. Mai. Ihre k. k. Maj staͤten, unsere Sou⸗ veraine, blieben heute und gestern in Cremona. Morgen kommen sie in Lodi, und am 8. in Monza an. Am 10. halten sie ihren Einzug in Mailand. Dieser Tage ka⸗ men folgende Gesandte beim Wiener Hofe an: Sir Wellesley füuͤr Großbritannien; der Fuͤrst Hatzfeld fuͤr Preußen; der Graf Schulenburg Klosterrode für Sach⸗ sen, und der Graf v. Bernstorf fur Daͤnemark. Auch die k. k. Herren Hofraͤthe v. Gentz, v. Jung e. sin d her eingetroffen.
— Vom 11. Mai. Gestern nach 5 Uhr Abends hielten Ihre k. k. Majestäͤten unter dem Jubelrufe der zahlreichen Volksmenge, die sich von allen Seiten her— bei drangte, den innigst geliebten Monarchen nach zehn Jahren, an der Seite Sr. erhabenen Gemahlin, wieder zu sehen, hier Jhren Einzug. Ihre k. k. Hoheiten, der Erzherzog Franz Karl und die Erzherzogin Sophie waren in Gesellschaft der geliebtesten Souveraͤne. Abends war die ganze Stadt herrlich beleuchtet. Ihre Maje⸗ staͤten fuhren mit dem Erzherzog Franz Kael und der Erzherzogin Sophie in einem offenen Wagen durch die vornehmsten Straßen der Stadt.
Vom 12. Mai. Die allerhoͤchsten Herrschaf— ten erschienen gestern unter dem oft wiederholten enthu— siastischen Jubel der Zuschauer im praͤchtig beleuchteten Theater, wo sich auch die Erzherzoge mit ihren Gemah⸗ linnen und der Fuͤrst und die Fuͤrstin von Salerno ein— fanden. Der Fuͤrst Metternich war am 7. Mai in Mailand eingetroffen.
Venedig, 10. Mai. Heute bald nach 7 Uhr fruͤh starb nach einer langen und schmerzhaften Krankheit Se. Excellenz, der Hr. Johann Gabriel Marquis von Chasteler, k. k. Kammerer, wirklicher geheimer Rath, General der Artillerie, Kommandant der Stadt und Festung Venedig, Kommandeur des militaäͤrischen Ma⸗ rien-Theresien- und des kaiserl. oͤsterreichischen Leopold⸗ ordens, Großkreuz ꝛc. . .
Rom, 7. Mai. Am verflossenen Donnerstag reiste Monsiguor Lodovico de Baroui Ancajani nach Paris ab, um dem Erzbischofe von Rouen, Prinzen von Croy, das Kardinals VBaret zu uͤberbringen, und bei dieser Gelegenheit dem Dauphin von Frankreich den vom h. Vater geweihten Degen und Hut zu uͤberreichen. Neapei, 25. April. Ein k. Dekret vom 22. d. begnadigt alle Theilnehmer der zu Caltanisetta im Au⸗ gust 1820 bei Gelegenheit der gleichzeitigen politischen Ereignisse veruͤbten Frevel mit einigen Ausnahmen, z.