1825 / 121 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 28 May 1825 18:00:01 GMT) scan diff

mation bestehn, wodurch beide Kammern bis nach der Krönung vertagt werden sollen. Der Kaiserl. Oesterreichische außerordentliche Ge⸗ sandte Fuͤrst von Esterhazy hatte gestern bei Sr. Maj. und der Königl. Familie oͤffentliche Audienz.

Hr. Ugarte ist auf der Reise nach Turin auf seinen Gesandtschafts-Posten am 12. Mai durch Toulouse ge— kommen. ö. .

SFuͤnfproe. Rente. 101 Fr. 25 35 C. Dreiproe. 76 Fr. 70 C. London, 18. Mai. Das Oberhaus war in ver— 4 wichener Nacht lediglich mit der großen Frage uber die Emaneipation der Katholiken beschaͤftigt. Zuvoͤrderst hatte dasselbe es mit verschiedenen, theils fuͤr theils wider die Emancipation gerichteten Petitionen zu thun, welche an diesem Abend eingereicht wurden. Um 8 Uhr begannen die Debatten uͤber die zweite Lesung der Eman— cipations-Bill, und endete erst um 55 Uhr, wo (wie be,

faͤnglich, die Fortsetzung der Verhandlungen werde bis

zwischen 2 und 3 Uhr Morgens gemachte Vorschlag ward jedoch vom Hause nicht angenommen. Erst gegen 5 3 Morgens trat der Lord-Kanzler gegen die Bill auf. Der Koͤnig leidet an einem Anfall von Podagra. Der Prinz v. Polignac, welcher sich unverzuͤglich nach Paris begeben wird, um den Salbungsseierlichkeiten beizuwohnen, hatte gestern mit Herrn Canning Ge— schäfte im auswärtigen Amte. Nach dem zwischen Großbrittannien und Rußland am 28. Febr. d. J. abgeschlossenen (gestern erwahnten) Tractat, soll die Insel Prinz von Wallis vollstaͤn— dig Rußland angehoͤren. Wie sehr der Verkehr mit erlich eingerichteten Paquetboote befördert wird, ergiebt sich daraus, daß vorgestern Briefe aus Laguayra hier . eingegangen sind, welche diesseitige Briefe vom 19. Fe⸗

tigen Mittheilung im Ganzen nur 86 Tage.

Die Petition, welche von Seiten der Stadt Man—

; chester im Obarhause, gegen die Emaneipation der

H Katholiken eingereicht wurde, hatte nicht weniger als

3,028 Unterschriften; sie war 435 Fuß lang und wog

H 23 Pfund. Alle Petitionen ans Parlament muͤssen

namlich auf Pergament geschrieben sein, welches nicht

in Bogenformat gebrochen, sondern aufgerollt ist. Frankfurt a. M., 20. Mai. Das oͤffentliche

Protokoll der 11ten Sitzung der Bundesversammlung

vom 5. Mai theilt die Beschluͤsse uͤber drei die Ange—

legenheiten des vormaligen Reichskammergerichts betreffende Commissionsvortraͤge mit. Diese Beschluͤsse

1 gehen in der Hauptsache dahin:

. 19) daß die Archivcommission zu Wetzlar die Ein— nahme der Zinsen von dem Schleifrassischen Depositum fortwährend zu besorgen und solche zu verwahren habe,

daß hingegen von einer weitern Anlegung der eingegan— genen Zinsen zu abstrahiren sei;

. 2) daß wegen des Verkaufs oder der Zernichtung der in dem Kammergerichts-Archiv zu Wetzlar befindli⸗ chen Akten, es noch zur Zeit bei dem Beschluß vom 29. Januar v. J. zu belassen; auch wegen Remunera—⸗— tion des Personals der Archivcommission die Entschlie—⸗ ßung vorzubehalten; endlich

3) daß Akten uͤber Bestellung vor Vormund; schaften und Curatelen an diejenigen obersten Justiz— behoͤrden auszuantworten seien, denen diese Anordnung zugestanden haben wuͤrde, wenn der Fall unter den der— maligen Verhaͤltnissen eingetreten wäͤre. 39.

Spanien. Nach Privatschreiben aus Madrid (in Pariser Blattern) ist die schon seit einiger Zeit erwar—⸗

J /

. reits gestern gemeldet worden) durch eine Majoritaͤt von 48 . Stimmen dagegen entschieden ward. Man glaubte an-

zum näͤchsten Abend ajournirt werden; der desfallsige,

Columbia durch die neu⸗

482

bruar beantworten; es bedarf sonach zu einer gegensei⸗

darauf gespannt, wie dieser sich in seinem neuen Postl

nach Madrid geeilt.

sich verbreitet, daß das Linienschiff Asia, mit einer

1

K

. 1 5. 83 2 2

if das ruͤhmlichste ausgezeichnet und sich unter allge⸗ einem Zugestaͤndniß die höchste Achtung und das un— dingte Vertrauen aller seiner hohen Chefs, so wie „KLebe und Anhaͤngichkeit seiner Untergebenen, er—

sorben. m. or Alie seine Amtsgenossen und Freunde, denen thaͤtige

seine groͤßte Freude

tete Entsetzung des bisherigen General-Polizei-Inte danten, Rufino Gonzalez, nunmehr wirklich erfol und Herr Recacho an dessen Stelle getreten. Man

benehmen wird. Er ist bei einem americanischen GC richtshofe eine Zeitlang angestellt gewesen, und hat ; dann als Militair gedient, in welchem Verhaͤltniß! heweise seines Wohlwollens zu geben, mit dem General Cruz in enge Verbindung getreten ar, emp = , seyn scheint. Hr. Rufino, der noch einen,“ jedoch n Verlust. In seinem Privatleben war er den Freun— folglosen Schritt beim Koͤnig gethan hatte, um sich en ein treuer Freund, den Huͤlfsbeduͤrftigen Beistand seinem Posten zu halten, ist zum Finanz Collegium, J nd Wohlthäter, und unter seinen zahlreichen Bekann⸗ einen ganz unbedeutenden Posten verfetzt worden.“ Hm ist gewiß nicht einst, dessen Her er nicht 2utch die

Man meldet (sagt die Etoile) aus Cadix vom! nverkennbare Guͤte seines eigenen Herzens gewonnen April: die Kriegs-Corvette Ico, befehligt vom Bren t

te. Alle theilen daher den Schmerz seiner Ge— ten Lieutenant S. Pedro Hul, ist nach einer Fahrt n wister und besonders seiner ihm gleichgesinnten wuͤr— 118 Tagen, aus dem nahe bei Lima gelegenen

Ha] Hen 5Sojaͤhrigen Mutter, welche zu lieben und zu ehren Quilea hier eingelaufen. Sie hat viele spanische 9 in einziger Stolz war und welche, bei dem Kummer,

ziere, die in der zwischen Canterae und Bolt nen solchen Sohn zu uͤberleben, nur von ihren wahr— schlossenen , , begriffen sind, an gern, aft religiösen Gesinnnungen Trost und Erleichterung man sagt, daß Canterac selbst sich dabei befinde. 1 rwantet.˖ einziger Offizier ist ans Land gestiegen, und als Cons Am 20st 4dr Bis jetzt ist alle Communicate ill. zur Erde bestattet. mit dieser Corvette streng verboten. Das Geruͤcht

Sein hoher Chef, seine Arnsberg, 10. Mai. Am vergangenen Sonn ge den 8. Mai wurde die Einweihung der geschmack—

ßen Anzahl spanischer Offizi Famili . ; ; ka , ,,, ol erbauten und durch ihre gesammte innere Einrich—

lich in Cadix eintreffen werde.

irche hieselbst vollzogen. J nl g n d serher durch Einläuten angekuͤndigt worden war, Her, 31 ummelten sich Morgens um halb zehn Uhr der Herr

Berlin. Am 23. d. M entschlummerte all] bber-Praͤsident, ein Mitglied des Provinzial-Konsisto— nach einem zwar kurzen, aber unsaͤlgich schmerzhastqh iums, die beiden hohen Landes Kollegien , die Kreis— Krankenlager, der Königl. wirkliche geheime Kriege nd Stadt- Beamten, die saͤmmtlichen Geistlichen und rath und Ritter des rothen Adler Ordes 3ter Klaͤss lehrer der hoheren und niedern Schulen ohne Unter— so wie des eisernen Kreuzes am weißen Bande, Hen chied der Konfession, nebst einer großen Anzahl katho— Johann Christian Richter, im 55sten Jahre nt ischer Einwohner und Fremden aus der Umgegend, mit Lebens. ; . gr evangelischen Gemeinde in der katholischen Kirche,

Wenn je ein Biedermann es verdiente, daß sein Kelche der letztern bisher Behufs ihrer offentlichen Re— oͤffentlich Erwähnung geschehe, so ist es der Verewig Hionsuͤbungen zum Mitgebrauche gedient hatte. Schon in der fruͤhesten Jugend zeigte er zur Freude Por dieser Versammlung sprach der evangelische Pfar— nes Vaters, des Altmeisters des hiesigen Riemergewenl er, Herr Konsistorialrath Hasenklever, eine kurze welchen die Stadt mit zu ihren achtbarsten Vuͤrg. Lbschiedsrede, worin die Gemeinde zur dankbar-fro— zählte, eine durch Taleut beguͤnstigte Neigung zu Men Erinnerung an die in so mancher Andachtsstunde Wissenschaften. Er vollendete seinen Schulunterricht n dieser Stätte statt gefundene Erbauung erinnert, dem Berlinischen Gymnasitum und bezog im Jahre 1er katholischen Gemeinde und deren Vorstande fuͤr die Universitaͤt zu Halle um sich dem Studium ie vergonnte Mitbenutzung ihres Tempels mit Ruͤh⸗ Theologie zu widmen. Nach feiner Ruͤckkehr von M ung Dauk abgestattet, und der Academie trat er bei mehreren hiesigen Lehran stahen burde, daß, wenn gleich von nun an beide Gemein⸗ deren noch lebende Zoͤglinge sich seiner mit Liebe i in in besondern Tempeln ihren gemeinschaftlichen Achtung erinnern, in Thätigkeit. Im Jahre M Bott und Heiland verehren wurden, doch das bis— verließ er jedoch die theologische Laufbahn, und wa er unter ihnen so gluͤcklich bestandene Band des Frie— als Geheimer Kriegs- Secretair in der Expedition ens und der Bruderliede bis zu den spaͤtesten Zeiten vortragenden General-Adjutanten Sr. Maj. des M Ktbestehen möge. Hierauf trat der kathol. Pfarrer nigs angestellt und daselbst schon im folgenden Jah *r. C. R. Sauer, zu dem erstern an den Altar, erwie— zum Kriegsrath ernannt. Bei der im Jahre 186 te die im Namen der evangelischen Gemeinde aus— erfolgten neuen Organisation des Ober-Kriegs-Kol esprochenen Gesinnungen und Wuͤnsche, als Organ sei— giums ward er zum wirklichen Geh. Kriegsrath bei d er Gemeinde, ganz in demselben Geiste, entließ die Militair-Oekonomie-Departement befoͤrdert und 18 Mangelischen Bruder aus dem bisher gemeinschaftlich in dem Buͤreau des Kriegs-Ministers, in welchem Hnutzten Hause der Andacht mit sichtbarer Ruͤhrung der erste vortragende Rath war, zum Direktor sdes nd mit reichen Segenswuͤnschen. In geordnetem ben ernannt. * BAge begab sich nun die ganze Versammlung zur neuen

Eine, 1799 eingegangene gluͤckliche Ehe trennte irche hin, wo dann nach feierlichem Gesang, Gebet Tod der Gattin schon nach dem ersten Jahre; von nd Predigt die Handlung der Weihe am Altare, durch ser Zeit an lebte er wieder in dem väterlichen Han n Superintendenten der Kreissynode, zu welcher die wo die liebevollste muͤtterliche Pflege und das schoͤs angelische Gemeinde zu Arnsberg gehort, Prediger

Band der innigsten kindlichen und Geschwister, Liebe uschenbusch aus Alteng, in der Weise vollzogen . wrde, daß er die neue Kirche in die Zahl der christli⸗

den seiner Tage begluͤckte. ;

In allen feinen, meistens schwierigen Dienstverhll Len Kirchen der evangelischen Religionsgesellschaft des nissen, hat er sich nicht nur durch den rastlosesten Eift Staates und des Synodal-Kreises aufnahm, der Ge⸗ durch die strengste Rechtlichkeit und die treuste Pflich leinde sie als ein dem Haupte, der Christenheit gehei,

gtes und der Verherrlichung seines Reiches bestimmtes

erfuͤllung, sondern auch durch die umfassenden gründl . r chen Kenntuisse aller Zweige der Militair-Verwaltun baus uͤberwieß, und Segen von dem großen Herrscher

,, .

*

finden mit tiefem Schmerz seinen unerwarte⸗

26sten d. in der Fruͤhe ward seine sterbliche

imisgenossen und Freunde erwiesen ihm die letzte Ehre.

ung sehr freundlich ansprechenden neuen evangelischen Nachdem die Feier Abends.

Wunsch geaͤußert

,, J .

,

183

der Christenheit uͤber alle, die an diesem Orte seines Reiches Ehre und Wohlstand foͤrdern wurden, erflehte. LSwenberg, 21. Mai. In der Nacht vom 15. auf den 16. d. M. hat es in hiesiger Gegend so stark gefroren, daß man Eis von der Dicke eines Viertelzolls fand. Säaͤmmtliche Gurken und die Kern-Obstfruͤchte gingen verloren. Merseburg. Nach einer Bekanntmachung im Amtsblatt der hiesigen Königl. Regierung wird, zur moͤglichst schunellen Abfertigung des zur bevorstehenden Petri⸗Paul-⸗Messe in Naumburg, uͤber das Haupt⸗Zoll⸗ Amt Luͤtzen eingehenden Meßfuhrwerks, in den Faͤllen, wo keine specielle Revision der Ladungen verlangt wird, auch diesmal eine Begleitung derselben von Luͤtzen nach Naumburg, und zwar am 15., 17., 19., 21. 23. 25. und 28. Juni statt finden. Die Guͤter muͤssen bei dem Haupt-Zoll-Amte zu Luͤtzen jedesmal am Tage vorher bis Abends um 6 Uhr eintreffen und in der Eingangs— Declaration vollstandig nach Collis-Zahl, Inhalt und Gewicht angemeldet werden. Der Großhandel der ge— dachten Messe wird uͤbrigens auch diesmal schon am 20. Juni seinen Anfang nehmen. Stettin. Von hier sind im vorigen Monat 50 beladene Schiffe, unter denen sich nur einige fremde und im Ganzen 8 beballastete Schiffe befanden, ausge— laufen; eingegangen sind 26 beladene und 5 beballastete Seeschiffe. Die Einfuhr bestand hauptsachlich in Faͤr be⸗ holz, Baumoͤl, Syrup, Thran, Wein und rohem Zucker.

Auszug aus der Verhandlung des Gartenbau⸗ Vereins in der 29gten Sitzung am 8. Mai 1825.

Das Doͤrren des 9Obstes in Backofen, ist, bezuͤglich auf die Guͤte der Waare, eben so mißlich als kostspielig, wenn die Oefen eigends dazu geheizt werden. Man hat daher in Gegenden, wo der Obstbau in groͤßerer Aus—⸗ dehnung getrieben wird, schon vorlaͤngst besondere Ob st⸗ doͤrroͤfen errichtet.

Es wird gewuüͤnscht, daß dem Vereine aus jenen

Gegenden, wo dergleichen schon seit laͤngerer Zeit im

Gebrauch sind, Zeichnungen und Beschreibungen solcher Oefen, die man fuͤr die besten erkannt hat, eingesende werden. 21

Vortheile der Bildung des Gewerbstandes.

(Schluß des gestern abgebrochenen Artikels.)

Fuͤr den Unterricht in bestimmten Faͤchern der In⸗ dustrie, wie ihn der Dr. Birkbek zu London ertheilt, ist in Berlin schon laͤngst gesorgt worden. Bereits un⸗ ter dem Ministerio von Struensee geschahen wichtige Schritte fuͤr die Verbesserung der chemischen Gewerks⸗ kunde. Unser verdiente Hermbstädt hat durch den von ihm seit langer denn zwanzig Jahren ertheilten theore⸗ tischen und praktischen Unterricht in der Faͤrbekunst und andern Zweigen der Technik, die Werkstaͤtten der Kat— tundruckereien, der Ferbereien u. s. w., mit sehr vie— len geschickten Vorstehern und Arbeitern ver sorgt. Alle Zwelge der gewerblichen Kuͤnste, die mit der Chemie in Beziehung stehen, haben dadurch gewonnen, und viele derselben, namentlich die Kattundruckereien u. a., wuͤrden nicht im Stande seyn, die Concurrenz des Aus⸗ landes einzugehen, wie sie es jetzt siegreich thun, und sich zu erhalten, noch weniger aber die Stufe ihrer ge⸗ genwartigen Vervollkommnung zu erklimmen, haͤtten ihre Inhaber und Vorsteher in Hermbstaͤdts Vorlesun— gen nicht nuͤtzliche wissenschaftliche Kenntnisse eingesam⸗ melt, die sie jetzt mit Erfelg anzuwenden wissen. Nicht weniger wird schon längst die höhere Ausbildung der Weber bestrebet. Seit einer Reihe von Jahren haͤlt der Fabriken-Commissions— Rath May unentgeld—

ö

ö