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Unter den schon jetzt bekannt gewordenen bevorste⸗ henden Ordensverleihungen erwähnen die Zeitungen auch folgende: der Baron Damas wurde zum Großkreuz und der Kriegsminister, Marquis von Clermont Ton— nerre, zum Commandeur des Ludwigs-Ordens ernannt. Zu Groß-Offizieren der Ehren Legion die HH. v. Pey— ronnet, von Corbiere und von Rayneval; zu Offizieren die Deputirten Humane und Basterreche (Sie gehoͤren beide zur Opposition der linken Seite).
Fuͤufproc. Rente 101. 50. Dreiproc. 74. 85.
London, 24. Mai. Am Sonnabend erhielten Se. Maj. den Besuch des Herzogs v. Jork. Vorgestern gaben Sie dem Lord-Kanzler, so wie gestern dem Gra— sen Muͤnster Audienz, empfingen auch die Besuche der Herzoge v. Jork und v. Gloecester.
Die Hofzeitung enthält die Ernennung des Lord Viscount Strangford zum Großbrittannischen außeror— dentlichen Botschafter am Kaiserl. Russischen Hofe, in— gleichen des Herrn Stratford Canning zum Boͤtschafter bei der hohen Pforte.
Der Kanzler der Schatzkammer erklaͤrte am 2o0sten im Unterhause auf Anfrage: es sei seine Absicht, in der, dem Hause vorliegenden Distilir-Bill auf die Er— laubniß, Rum in England zu rectifieiren, anzutragen, ohne daß der rectificirte eine hoͤhere Abgabe zu zahlen haben solle.
Die Jury's Bill ging durch den Ausschuß. „Sie ist,“ bemerken die Times, „eine offenbare Verbesserung und wir begruͤßen sie nicht allein um ihrer selbst willen, sondern auch als ein Pfand fuͤr Hrn. Peel's Absicht, die Rechtsverwaltung uͤberhaupt zu verdessern. Wir vertrauen, er werde den Muth haben, wider alle Hin dernisse auszuharren und sich selbst durch seine Freund— schaft fuͤr Lord Eldon nicht verleiten lassen, den Stall des Augias, das Kanzlei-Gericht, zu verschonen.“
Wider die Bill zur Vermehrung der richterlichen Gehalte schlug Hr. Brougham vor, folgendes in die desfallsige Resolution einzuruͤcken: „Da es erforderlich ist, die Unabhängigkeit der Richter durch angemessene Gehalte zu sichern und da es unweise und unrathsam ist, puisnéè- Richter zu Oberrichtern und puisné-barons zu Oder⸗Barons zu befördern.“ Dies Amendement fiel nach einer lebhaften Debatte mit 112 gegen 29 Stim— men durch; indessen setzte das Haus die fernere Erwaͤ— gung des Ausschuß- Berichtes bis naͤchsten Freitag aus. — Die Canada⸗Compagnie⸗Bill passirte und das Haus vertagte sich bis zum 26sten d. M.
Am Sonnabend fand hier eine große Versainmlung von Roͤmisch⸗-Katholischen uͤber die Emancipations-An⸗
gelegenheit unter Vorsitz des Herzogs v. Norfolk statt,
wo unter Anderen auch Graf Donoughomore, die HH. O Connell und O Gorman sprachen. Henry Hunt wollte sich vorthuen und die Parlaments- Reform auf die Bahn bringen, wurde aber fortgezischt. Es ging im Ganzen hoͤchst besonnen zu.
Am verwichenen Freitag kam die Nachricht von der Verwerfung der Emancipations-Bill nach Du— blin und die dortigen Zeitungen sind mit dem Aus— drucke gekränkter Gefuͤhle angefuͤllt. Versammlungen sind durch ganz Irland uͤber die Sache beschlossen und es heißt, daß viele Protestantische Grundbesitzer und Gentlemen sich mit den Katholiken in dem Antrage um
die Emancipatien, nicht als Geschenk fuͤr eine Con⸗
fession, sondern als allgemeine Sicherung fuͤr Leben und Eigenthum, als nationale, beruhigende, abhelfende Maaßregel für Irland, vereinigen wollen.
Sir W. Congreve ist nebst Oberst Landmann und Herrn Daniell vom Continent, wo sie viele Abschluͤsse wegen Gasbeleuchtung zu Stande gebracht, kommen. ,
Zu Liverpool sind dermalen nicht weniger als funf— zehn Dampfschiffe, meistens großere, im Bau begriffen.
zuruͤckge⸗ darauf. In der vom 16. Febr. meldet dieser, daß er
Hr. Coventty hat eine Schrift herausgegeben, zu beweisen, daß Lord Geo. Sackville der Verfasser Briefe des Junius gewesen.
In Folge der letzten, ihn betreffenden Verhandhn gen im Ostindischen Hause ist der Marq. v. H 26sten v. Zeitlang von Malta nach England abgesegelt. Britt. Kaufleute und Eigenthuͤmer erließen einige R vorher ein schoͤnes Dank und Gluͤckwuͤnschungsschren : an ihn, und er erwahnte in der Autwort, daß er Gelegenheit zu mündlichen Vorstellungen an die Min ster zum Besten der Insel benutzen werde.
Gestern war Feiertag in der Bank, die Stockb aber wegen des kritischen Zustandes des Geldmarn offen. Cons. erlitten große Schwankungen, 893, 1, '
Aus Mexico haben wir Briefe bis zum 32. Ap Am 25. Marz ist Hr. Ward nebst seiner Gattin n Hr. Francis Baring von hier dort angelangt. Erste überbringt den, der mexicanischen Regierung zur Ra fication vorzulegenden Handels Tractat mit Großbn tannten, von dessen Seite er selbst und Hr. Morin so wie von Seiten Mexico's die Minister Hr. Alam (des Auswaͤrtigen), und Hr. Esteva (der Finanzen), 6 ren Ernennung dazu der Sol schon am 10. v. M.“ zeigte, als Commissarien zur Unterschrift auftreten werde
Am 17. v. M. legten die Mitglieder des Ober, richtshofes feierlich den Eid in die Haͤnde des Praͤsid; ten der Republik ab. Am Tage vorher war ein, wen aufruͤhrischer Druckschriften angeklagter Herausgeber n der Jury freigesprochen worden. 11
35 der ersten dasigen Handlungshaͤuser haben ein . wider die hohen Zölle beim Congreß einreicht assen.
Iturbide's Wittwe ist beim Congreß mit der Bitt i,, ihre Pension hier im Lande verzehren z
uͤrfen. Der Bergbau geht thaͤtig fort und immer werde neue Uebereinküͤnfte zwischen den Gruben-Eigenthuͤmen und fremden Gesellschaften abgeschlossen. Einige Si berstangen aus Guanajuato sind in der National-⸗Muͤn angekommen. Quecksilber fällt im Preise wegen din großen Zufuhr, die erwartet wird.
Der beruͤchtigte Rauber Gomez ist nach Acapule unter Wache abgeschickt, um nach Californien transp tirt zu werden. . 4
In dem, zu Mexico gehörigen Staat Campech
M. mit dem K. Schiff Cambrian fuͤr A kd durch die, üittheilungen aus Guayaquil bestaͤtigt. Nach letzteren
der dasige Intendant sich zu dieser Verhaftung und
ma dadurch veranlaßt gefunden, obe ollars zur Bezahlung seiner Offiziere und Mannschaft fordert hatte,
erken, daß diese sich außerdem empoören wurden. ffieiere des Geschwaders waren uͤber die Maßregel des stendanten diene, auf dessen Wohnung feuern zu wollen; zen sie sich doch noch so ziemlich beruhigen.
n außerordentlichen Eigenschaften dargestellt. kdammt seine Grausamkeit, jedoch spricht man mit ewunderung von seinen großen und seltenen Talenten.
aͤchte betreffen. erliche Erneurung des Bundes aller Staaten gegen
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dehrheit von 21 Senatoren und 52 Repraͤsentanten
er a z in Straßen zugesellt, abermals verworfen habe.
llgemeinen Ausrufungen, denen sich die Buͤrger
Die in den Nordamerikanischen Blaͤttern enthaltene
astings Nachricht, daß der Admiral Guise verhaftet worden sei,
von der Jamaika-Zeitung gegebenen
Absending des Admirals unter Bedeckung nach daß derselbe 30,000
mit dem einer Drohung gleichen Be— Die
und machten anfaͤnglich
en truͤstet, ind eß
sehr
Callao hielt sich noch beim Abgang der letzten Nach—
ten; der dasige Commandant wird als ein è. tan
n Seiten der Independenten werden große Anstren—
ngen gemacht, die Festung zur Uebergabe zu bringen. le mexicanische und die columbische Regierung ruͤsten, es heißt, eine Expedition gegen die Insel Matan—
aus.
Kuͤnftigen October-Monat werden sich Bevollmaͤch—
te von allen vormals Spanisch-Americanischen Co—
ien zu Panama ver sammeln. Die Zeitung von Bogota enthaͤlt eine Uebersicht
I Gegenstaäͤnde, uͤber welche bei dieser Zusammenkunft rhandelt werden soll. srauf, da man sie dem Staatssecretair der auswärtigen igelegenheiten von Columbien beilegt. nde zerfallen in zwei Abtheilungen:
Man legt um so mehr Gewicht
Jene Gegen⸗ a. Verhandlun—⸗ welche die kriegfüuͤhrenden Americanischen Staaten schließlich angehen und b. solche, welche neutrale Zu den ersten gehören: 1) Die
anien. 2) Ein Manifest an alle christliche Nationen,
rin die Gerechtigkeit ihrer Sache und ihrer Politik zulegen ist. 3) Abichluß von Handels- und Schiff. rtsvertrgen unter sich als Verbuͤndete und Bundes—
ossen. 4) Entscheidung, ob sich alle Staaten verei— en sollen, Cuba und Portorico von Spanien unab—
soll es noch nicht ganz ruhig und in Alvarado ein neun gig zu machen, und was in diesem Falle jeder Staat
Embargo aufgelegt worden fein.
Am 5. v. M. wurde in Guatimala unter großer Jubel der erste Bundes-Congreß von Mittel-Ameri— installirt. Bei der Mittheilung von dem großen Sieg von Ayacucho standen die Mitglieder unter dem Rufen „Unabhaͤngigkeit und Bolivar!“ auf.
Nordamerikanische Zeitungen, welche uns bis zur 23. April zugegangen, enthalten folgendes Schreiben de Generals Canterae vom 12. Dec. an Bolivar, welche
Aufschluß daruͤber giebt, warum der General nicht mh, und der Widerstand gegen jeden Versuch, sere innern Angelegenheiten zu mischen, in Ausuͤbung
nach Spanien abgegangen ist: „Als feuriger Verehrn des Ruhms kann ich, obwohl uͤberwunden, nicht um hin, Ew. Excell. zu der gluͤcklichen Beendigung Ihre Expedition nach Peru an dem wohldurchkampften Tag von Ayacucho Gluͤck zu wuͤnschen. Ich nehme diesct Anlaß, um die Ehre zu haben, mich zu Ihrem Dienst zu stellen und Sie im Namen der andern Span. Gen nerale zu begruͤßen. Ich bin Ihr ergebenster Dienet, der Ihre Hand kuͤßt.“
Jene Zeitungen enthalten auch, aus columbischen Blaͤttern, eine dritte Resignation des Libertadors als Praͤsident, und zwei Antworten des Vice-Praͤsidenter
den Congreß am 3. außerordentlich zusammenberufen und derselbe die Dimission des Praͤsidenten mit der
fen, um gemeinschaftlich den Krieg in die Gewaͤsser
e Entscheidung, narischen Inseln und die Philippinen ausgedehnt wer—
sehn.
Geld und Truppen stellen soll. 5) Maaßregeln zu dessen Kuͤsten zu versetzen. 6)
Spanien und an daaßregeln auch auf die
ob diese
sollen. — Zur zweiten Abtheilung gehoren: 1) Die vaͤgung der Mittel, wie die Erklärung des Praͤsiden— der Nord-Americanischen Freistaaten gegen alle
stige Colonisationspläne auf dem Festlande von Ame— sich in
racht werden kann. 2) Gemeinsame Feststellung be— tener Grundsaͤtze des Voͤlkerrechts, besonders derer, che sich auf die neutralen und kriegfuͤhrenden Maͤchte 3) Bestimmung, auf welchen Fuß die politi— n und Handels-Verhaͤltnisse der Laͤnder Amerika's ellt werden sollen, die entweder, wie Hayti, bereits Mutterlande getrennt sind, oder sich noch lossagen chten, ohne daß sie von irgend einem Europaͤischen r Amerikanischen Staate anerkannt sind.
General Soublette ist Kriegsminister des Staats Columbien geworden.
Consols 897 - . ö. Amsterdam, 29. Mai. Bei dem Nothstande,
in sich die uͤberschwemmten Laͤndereien in Nord⸗
Holland noch befinden, ist von Regierungswegen be⸗ schlossen, zum Versuch auf einige Tage die Schleusen des Neuen Tiefs zu oöͤffnen und das Wasser in See lau— fen zu lassen und sollen, bei der Unsicherheit uͤber die Wuͤrkung dieser Abstroͤmung fuͤr den Canal, einstweilen weder ins Neue Tief noch ins Y, Schiffe von mehr als zwoͤlf Amsterdammer Fuß Tiefe eingelassen werden.
Muͤnchen, 27. Mai. Heute Vormittags wurde das hocherfreuliche Geburtsfest S. Maj. des Koͤnigs, unsers allergnaͤdigsten Herrn, durch Hochamt und Te Deum in allen katholischen Hauptkirchen und durch Predigt und Gesang in der evangelischen Hof- und Pfarrkirche gefeiert.
— Gestern begaben sich JJ. KK. Hoh. der Kron— prinz, der Prinz Karl und J. K. Hoh. die verwittwete Frau Herzogin von Leuchtenberg nach Tegernsee.
Aus der Schweiz, vom 23. Mai. Am 8. Mai, waͤhrend dem nachmittägigen Gottesdienst, traf der Blitz ein Thuͤrmchen und den Dachstuhl der unverwahrten Kirche im St. Gallischen Staͤdt, chen Wyl. Ein beherzter Maurer saͤgte den breunenden Balken ab und verhuͤtete großeren Schaden.
Das Criminal-Gericht des Cantons Basel hat den Paßschreiber am dasigen Polizei⸗Buͤreau, Imanuel Lan— derer, einen Bruder des (wie letzthin gemeldet worden) zur Amtsentsetzung, Kettenstrafe ꝛ2c., verurtheilten un— treuen Postoffiianten, weil er „in verschiedenen Malen von vorgemeldetem Bruder eine Summe von 422 Laub— thaler entlehnt, wahrend er wußte, daß sein Bruder die— ses Geld aus der ihm auvertrauten Post-Kasse entho⸗ ben, und er zu gleicher Zeit, sowohl von seiner eignen Insolvenz als jener seines Bruders uͤberzeugt war“ zum Verlust feiner Stelle, achtmonatlicher besonderer Ein— sperrung im Zuchthause, zum solidarischen Ersatz des von seinem Bruder aus dem veruntreuten Geld Empfan⸗ genen und zu Bezahlung der Prozeßkosten verurtheilt. St. Petersburg, 18. Mai. IJ MM. die Kaiserinnen werden Ende dieser Woche ihre Sommer— Residenzen beziehen.
Die Gemahlin des General-Kriegsgouverneurs von Moskau, Fuͤrstin Golytzin, stiftet daselbst auf ihre Ko— sten eine besandre Industrie-⸗Schule fuͤr arme Maͤdchen. Der Kaiser hat huldvoll geruht, zur vollstaͤndigen Dek⸗ kung der Beduͤrfnisse jährlich 13000 Rubel dafuͤr auszu— setzen. General-Major Neidhart der erste ist zum Befehls— haber der Handelsstadt Odessa und der Obrist Gurko zum Chef vom Generalstaabe des 5. Armee-Corps ernannt.
Die Witterung ist hier fortdauernd kuͤhl und un— freundlich. ;
Am 5. April d. J. wurden zwei Frauenzimmer bei Riga, in einer einsamen Gegend der Stadt, die un— gluͤcklichen Opfer einer Koppel berrenloser Hunde, welche sie zerrissen.
Tuͤr kei.
In einem (von der allgemeinen Zeitung mitgetheilten) Schreiben aus dem suͤdlichen Frankreich vom 19. Mai heißt es: wir haben Briefe aus Marseilte, welche von fraͤnkischen Berichten aus der Levante mel— den, die der (wie letzthin gemeldet worden) durch grie— chische Haͤuser verbreiteten Nachricht einer Kapitulation
Ibrahim Pascha's, wodurch die Raͤumung Moreas durch dessen Truppen stipulirt worden seyn soll, gar nicht erwähnen. Inzwischen sagen sie nichtsdestoweni⸗ ger, „daß einige Tage lang zwischen Ibrahim und dem griechischen Praͤsidenten Conduriotis unterhandelt wor— den ist, daß man aber den Gegenstand dieser Unter⸗
handlungen nicht kennt, und daß sich dieselben zerschla⸗
gen haben.“ Ibrahim Pascha hatte wirklich zuletzt noch durch die in der Gegend von Suda zuruckgebliebenen Truppen Verstaäͤrkung erhalten, und dadurch seinen fruͤ⸗ hern Verlust wieder ersetzt. Allein aus diesen fraͤnkki— schen Berichten, die von Personen herruͤhren, welche