1825 / 127 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 04 Jun 1825 18:00:01 GMT) scan diff

, .

der Sache der Griechen sehr abgeneigt sind, erhellt denn

Fuß fassen kann. Alle seine Anstrengungen waren au

gebrochen st. Letzterer soll nur mit Muͤhe einem ihm

doch, daß Ibrahim Pascha im Peloponnes keinen festen

zie Eroberung des sehr schlecht besestigten Navarino ge⸗ richtet, und hatten keinen Erfolg. Die Zahl der bei Kalamata postirten griechischen Milizen verstaͤrkte sich immer mehr, und in mehreren Gefechten, welche die Araber und Aegypter mit ihnen zu bestehen hatten, war der Vortheil steis auf der Seite der Griechen. Zu Patras steht noch alles auf dem bisherigen Fuß. Wenn es gleich dem Befehlshaber gelungen war, durch euro⸗ paͤrsche Schiffe einige Subsistenzmittel zu erhalten, so war die Blokade dieses Platzes zur See nur einige Ta⸗ ge aufgehoben, und ist jetzt wieder strenger als zuvor. Zu Lande ist der Platz bisher immer enge ein geschlossen gewesen. Die von Reschid Pascha entworfene Diver sion zu Gunsten Ibrahims hat nicht den mindesten Er— folg gehabt. Man behauptet in der Levante, daß durch Omer, Vriones Jutriguen ein Aufstand unter den Alba— nesern gegen Reschid Pascha und dessen Anhänger aus—

gelegten Hinterhalt entgangen seyn. Die Tuͤrken sin d bisher weder in Akarnanien, noch in Livadien eingedrun— gen; wenn sie bis zur Beendigung der Operationen ge— gen Ibrahim Pascha abgehalten werden koͤnnen, das griechische Gebiet zu uͤberschwemmen, so haben die Grie— chen im gegenwaͤrtigen Feldzug nichts mehr zu besorgen. Ueberhaupt hat die Sache der Griechen seit Ser zwei— ten Haͤlfte des Maͤrz eine sehr vortheilhafte Wendung genommen.

Neuer Dampfwagen.

Der Londoner Courier vom 10. Mai enthaͤlt nachstehen de Anzeige: Herr B. Newmarch beabsichtigt, einen Dampf— wagen (locomotive engine) nach des Majors M. Eurdy's Grundsaͤtzen, auf der Kunststraße zwischen Glou— eester und Cheltenham in Gang zu setzen, welcher regel—

f einsuͤhre, und wegen des guten Unterrichts, den d

0 All ge

Lehrünge von den geschickten, geprüften Meistern;

sterben. Die Vertheidiger des Zunftwesens haben halten. Und widerlegt sie nicht auch hier die Erfa rung geradezu? Gerade die zuͤnftigen Gewerbe sind)

lange Zeit wegen der Verbesserungen gepriesen, die preußische St ruͤckgeblieben, während die sreien zum Theil riesenn⸗

bige Fortschritte machten? haben wir besseres Bu

in e

a ats Zeitung

als vor dreihundert Jahren? 1) Bemerkt man es unsern Lichtern, daß es eine Wissenschaft giebt, Chemie heißt, und daß sie uns etwas gelehrt hat!! f Wie warde ein Klostermann aus dem vierzehnten Ja hundert das Fleisch finden, das man in einem .

M 127.

Theil Deutschlands taxmäßig mit einer ziemlichen P tion Knochen zu kaufen bekoͤmmt? Von diesen du streng zunstigen Gewerben, so wie von vielen ande kann man sagen, daß sie in Jahrhunderten weder: Mechanischen noch im Chemischen auch nur um ein Schritt vorwärts gekommen sinb, so vieler Verbes rungen sie auch fähig waren? Und welche Fortschri machte dagegen z. B. die Färberei, nicht durch die zu tigen Faͤrber, sondern durch die unzuͤnftigen Katt fabrikanten, die Baumwollenspinnerei, die Farh— bereitung, die Stahlfabrikation, die Mechanik zum Theil durch Personen, die nicht bloß ni zunstig, sondern gar nicht vom Hand weß waren. So gewiß der dagistrat von Dan dem Erfinder der Bandmuͤhle, die Basels und Elh felds Reichthum gruͤndete, ersaͤufen, und die Gewäl von Paris Lesuers Stahlofen unter den Aug der Regierung zertruͤmmern ließen, so gewiß hatte ka Zunjtgericht einen Barbier (Richard Axrkweight) n, . Baumwollenspinnmaschine zu erfinden, in keine Gewerbpolizei diesen Menschen, der keine Leh ĩ c

fahre durchgemacht, keinen Beweis, daß er lich a . r, . so werden reu koͤnne, geliefert hatte, und vielleicht nicht eluna Heichdisen hergegeben, welche in Federn hangen.

n ginn Varbier mean gestatten koͤnnen, sie ausn Diese Einrichtung wird Sonnabend den 4. Juni ren. England wars nicht England, härte vielleicht ihren Anfang nehmen; auch ist mit derselben Corre—

1. Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Publikand um.

In den Monaten Juni, Juli und August d. J. wird eine Personen-Schnell⸗Post jeden Sonnabend Nachmittags um 4 Uhr, von hier nach Neustadt— Eberswalde, und nach Freyenwalde abgefertigt werden, und von beiden Orten Montags fruͤh um 4 Uhr nach Berlin wieder zuruͤckkehren.

Die Fahrt wird in 6z Stunden zuruͤckgelegt, und geschieht mit den bekannten auf Druckfedern ruhenden

mäßig zwischen dem Kohlen-Einladeorte dieses Herrn und der Stadt Gloucester hin- und herfahren soll Dieses wird der erste Wagen sein, der jemals nach ei⸗ nem solchen Plan in Gang gesetzt worden ist, Hinsichts seiner mechanischen Einrichtung, da diese keinen Kessel hat, und folglich keine Gefahr des Zerspringens mehr vorhanden ist. Dieses waͤre wieder ein neues merk—

wuͤrdiges mechanisches Werk.

Die allgemeine Handlungs- Zeitung nimmt, wie mehrere andere Blatter, die Aufsaͤtze, welche wir geben, fleißig auf. Wir sehen dies gern; muͤssen jedoch wuͤnschen, daß es immer mit der Angabe der Quelle geschehe. Das 55ste Stuͤck d. a. H. Z. enthalt das von uns beigebrachte Beispiel von gewerblichem Egoismus aus Nr. 99. dieser Blatter, mit einem Zusatz, der ganz aus unserer Seele geschrieben ist, und dem wir in aller Beziehung vollkommen beitreten. Wir koͤnnen daher nicht umhin, ihn gleichfalls hier aufzunehmen. Er lautet wie folgt: 363

„Aehnliche Beispiele lassen sich aus andern Landern in Menge geben. Konnten es doch die Baͤckermeister in Paris nicht durchsetzen, daß die vortreffliche Lem— bertsche Knetmaschine eingefuͤhrt wurde, und wird uͤber— haupt der Teig noch nirgends mit Maschinen geknetet, außer in Danemark, obgleich jährlich gewiß uͤber tau— send Baͤckergesellen durch den Staub und die Anstren— gung bei dieser Arbeit, ihre Gesundheit zerruͤtten, und spaͤter an Lungen sucht oder an auszehrenden Krankheiten

die Mittel gehabt Napoleon zu widerstehen, und Em spondenß-Befhrderung Lerbunden.

. . * pas Schicksal eine andere Richtung genommen.“ Derlin, den 31. Mai 1825.

9 General ⸗Post⸗Amt.

Königliche Schau spiele. Freitag, 3. Juni. Im Opernhause: „Aleiden m in 3 Abtheil.6, mit Wallat. 2 . Sonnab. . Juni. Im Schauspielhause. Zum die Auszahlung der Zinsen von alten landschaftlichen

stenmale: „Edgar und Donald, oder: „Die Feinde Obligationen betreffend. t Schauspiel in 4 Abtheil., von E. v. Houwald.“ Freitag den 1sten Julius 1825 und folgende Tage werden taglich, mit Ausnahme der Sonn- und Fest— Tage, so wie der zu den Kassen-Revisionen unb deren Vorbereitung bestimmten letzten Tage jeden Monats, in den gewohnlichen Vormittags, Stunden die halbjaͤhrigen Zinsn von den sogenannten alten Landschaftlichen Obli— galionen pro 1sten Januar 1825 bis den 1sten Julius 1825 Nr. 30. Tauben, Straße, in der Staats-Schulden— Tilgungs Kasse, gegen eine auf diese zu richtende Quit—

1) Leider koͤnnen wir Berliner dlese Frage auch nicht ht

hen. Es ist nur zu wahr, daß wir im Ganzen vonn fern Bäckern noch nicht so bedient werden, wie es sollte. Nur wenige einzelne unter ihnen liefern voll men gute Waare. Die mehrxesten verfahren fortwaͤhn nach alter, einmal gebraͤuchlicher Art, ohne daran zu

ken, oder zu wn, ,. irgend . e, 4 nehmen. Von Fortschritten, wie in andern Gewern n ik in diesem vernschlafsigten anSwer le gar. fi i a n . wird:

ie n , n e r,, H die darauf zu erhebende Summe, nicht allein mit

zurückkommen, die Maͤngel bei diesem Gewerbe auzft kee zeigen und andeuten, was geschehen muß, un Zahlen, sondern auch mit Buchstaben ausgedruͤckt zu verbessern und das Publikum besser zu befriedigen. und außerdem bemerkt:

Berlin, Sonnabend, den 4ten Juni 182Ʒ5.

Wer Zinsen von mehrern Kapitalien, oder fuͤr meh—

rere Zins- Zahlungs- Termine zu empfangen hat, kann daruͤber nicht in einer Quittung zusammen quittiren, sondern muß so viel besondere Quittungen ausstellen, als besondere Zahlungs-Termine verstrichen und beson— dere Obligationen uͤber seine Forderung ausgefertigt ind. s Quittungen, welche hiernach uͤber eine Summe von 50 Rthlr. oder mehr auszustellen sind, muͤssen entweder auf vorschriftmaͤßigen Stempelbogen geschrieben, oder dieser gehoͤrig cassirt beigefuͤgt sein

Da die Kassen-Beamten außer Stande sind, sich uͤber ihre Amts-Verrichtung mit irgend Jemand in Briefwechsel einzulassen oder gar mit Uebersendung von Zinsen zu befassen, so haben sie die Anweisung erhalten: alle dergleichen an sie gerichtete Antraͤge von der Hand zu weisen. Dagegen ist der Agent A. Bloch, Behren⸗ Straße Nr. 45. erboͤtig, fuͤr Auswaͤrtige, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, die Zinsen zu erheben, wenn sie ihm dazu den Auftrag ertheilen, und mit dem, was dazu erforderlich ist, ver sehen.

Berlin, den 28. Mai 1825.

Haupt-Verwaltung der Staats-Schulden. Rother. von Schuͤtze. Beelitz. De etz. von Rochow.

Abger ei st. Se. Excellenz der Königl. Hanoͤversche General'Lieutenant, außerordentliche Gesandte und be— vollmaͤchtigte Minister am Kaiserl. Russischen Hofe, von Dornberg, nach St. Petersburg.

II. Zeitungs⸗Nachrichten.

Ausland.

Paris, 28. Mai. Die hiesigen Zeitungen er— wähnen wiederum eine Reihe von Personen, die zu Rittern der Ehrenlegion ernannt worden sind. Man

bemerkt darunter den Hrn. v. Pongerville, Uebersetzer

2) Diese Aeußerung bestaͤtigt das, was wir in dem, Y auf welchen Zeitraum die zu zahlenden Zinsen Nr. 108. dieser Zeitung enthaltenen Aufsatz uber die n feallen; sten Verbesserungen der Seifenhereitung gesagt hel 3) wie hoch sich das Kapital belaͤuft, von welchem sie Sie beweiset, daß —* 1 , 26 aufkommen; 2 * sondern auch in andern Orten be erzigt zu werden! 6 ?. b schrieben ist; dienen. Ueberall stehen diejenigen Gewerbe zuruck h 1 e n n n n . ve. 23 ag welche vas Licht der Wissenschaft nicht eingedrungen i . Haupt Buches es ist, auf welchem die Obligationen

Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.

eingetragen stehen. Gedruckte Formulare zu diesen Quittungen sind jeder—

Redacteur Jol zeit bei der gedachten Kasse unentgeldlich zu bekommen.

des Lucretius; den bekannten Buchhaͤndler Panckouke, der eine große Anzahl merkwuͤrdiger Werke, unter an⸗ dern die zweite Ausgabe der Beschreibung Aegyptens verlegt und sich uͤberdies durch eine Uebersetzung des Tacitus ausgezeichnet hat; auch Madame Panckouke hat einen litterarischen Ruf erworben, indem sie eine sehr wohl gelungene Uebersetzung mehrerer Gedichte von Gothe geliefert hat. Den Hrn. Lafon, erster Violinist der Königl. Capelle, den Klavierspielern Pradher und