1825 / 127 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 04 Jun 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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Pieccini, und den Componisten Catel und Auber ist eben falls der Orden der Ehrenlegion verliehen worden.

Zur Feier der Kroͤnung werden auf den hiesigen Theatern 13 neue, meistens Gelegenheitsstuͤcke, gegeben werden.

Ein zu Versailles ansaͤßiger Engländer hat, auf Anlaß der Krönung Sr. Maj., eine sehr bedeutende Summe zur Vertheilung unter die Armen der dasigen drei Kirchspiele geschenkt.

Aus Turin wird unterm 19. Mai gemeldet, daß die Herzoͤge von Blacas und von Rohan Abends vorher auf ihrer Reise nach Paris durchgekommen waren.

Der junge Herzog von San Carlos, der Herzog von Ossunnga, der Marquis von Trastamara und der Graf de los Rios, saͤmmtlich Grands der ersten Klasse, sind von Sr. Kathol. Maj. zur Begleitung des außer ordentlichen Gesandten bei der Salbung Sr. Maj. er— nannt worden.

Fuͤnfproc. Rente 101 Fr. 75 656 C. 75 Fr. 10 C. 75 Fr.

London, 24. Mai. Der Kanzler der Schatzkam— mer trug am 20. d. im Unterhause auf eine Abände— rung in dem fruͤher gemachten Antrage wegen Feststel— lung der Gehalte der Gerichtsbeamten an; die Richter sollen namlich nur 5500 Pfd. St. (statt 6000 Pfd.) Jahrgehalt, dagegen aber statt 2300 Pfd. Pension, 2800 Pfd. erhalten.

Am selbigen Tage wurde ein Kabinetsrath im aus— wärtigen Amt gehalten, dem fast saͤmmtliche Kabinets— Minister beiwohnten und der auf 2 Stunden dauerte.

Im Geheimenrath wird naäͤchstens die Frage ver— handelt werden: ob die ostindische Compagnie nach ih— ren Privilegien befugt ist, in ihren Besitzungen die Preßfreiheit dermaßen zu beschraͤnken, wie solches ge— schehen ist.

Hr. Ward wird kuͤnftig als großbritannischer Ge— sandte in Mexico bleiben, sein dermaliger Mit-Tommis— sarius, Herr Morier aber, nach erfolgtem Abschluß des Handelstractats, nach England zurückkehren.

An die Stelle des verstorbenen Hrn. Roweroft wird Herr Charles Rickets, als General-Consul fuͤr Peru in einigen Wochen nach Lima abgehen.

Herr Thompson, vordem Secretair des brittischen Abgeordneten zu Mexico, Hrn. Harvey, ist zum britti— schen Abgeordneten in Guatimala ernannt worden.

Wir haben eine Reihe Blaͤtter der Regierungs— Zeitung von Madras erhalten, welche uber den Stand der Dinge in Bezug auf den birmanischen Krieg guͤn, stige Nachrichten enthalten. Nach den Berichten aus RNangoon ist die feindliche Armee ganz aus einander ge— sprengt, indessen sprechen doch einige Meldungen aus Bengalen davon, daß der birmanische Heerfuͤhrer Bun— doolah den Entschluß gefaßt habe, noch einmal wo moͤg— lich Stand zu halten. Nach der Niederlage, welche die englischen Truppen den Birmanen am 5. Januar beigebracht hatten, concentrirten sich diese bei Cambali; sie hatten nur noch 2 Kanonen und waͤhrend sie dort in den Verschanzungen standen, verbreitete sich uͤberall die Nachricht, daß der Koͤnig an Bundoolah Befehl erlassen habe, von weiteren Angriffen der brittischen Truppen abzustehen, indem er (der Konig Moon⸗-Soeza abgesandt habe, eine Unterhandlung mit den Englaͤndern einzuleiten.

Ein Dubliner Blatt hat seinen Lesern das Maͤhr— chen aufgetischt, daß die Nachricht von dem Unterlie— gen der katholischen Bill unruhige Auftritte in Man— chester veranlaßt habe. Der Courier bemerkt dabei: Wer sieht nicht ein, wo das hinaus will? Das Lieb— lings- Thema der schreibseligen Verfechter der katholi— schen Angelegenheit sowohl hier als in Dublin beruht jetzt in der Hinweisung auf die Vorgaͤnge in unseren amerikanischen Kolonien. Wir verweigerten diesen, sa—

Dreiproc.

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gen sie, Gerechtigkeit und verloren sie, wir versagen It,

wahren Pläne unter der temporairen Frage uͤber di

land die Gerechtigkeit, so fahren sie fort, und wat nun? Irland weiß, wohin es nach einem Vorbilde z blicken hat. Ja man zieht den Vergleich so nahe, daß man sogar an die Nachrichten von der Boston Hafen-Bill und von anderen aufreizenden Maaßregeln erinnert, welche „im Monat Mai zu Boston ange langt, und mit jenem dumpfen und duͤstern Schweigm empfangen wurden, das einen schrecklichen Sturm ven kuͤndet. Wie sehr gleicht jenem dumpfen und duͤsteh Schweigen, welches im Monat Mai 1774 uͤber Bostän verbreitet war, der 20ste Mai 1825 in Dublin.“ (An diesem Tage langte namlich die Nachricht von den Ausgange, welchen die katholische Angelegenheit in Oberhause genommen, dort an). Wir waren, faͤhrt da Courier fort, auf dergleichen Aufwallungen gefaßt; se werden jedoch voruüuͤbergehen. Wir kennen sehr wohl di Absichten und Gefuͤhle Einiger von denen, welche ihn

Emancipation verborgen haben. Ihr Schmerz bei den Mißlingen dieser Angelegenheit ist blos erkuͤnstelt, oh wohl sie sichs angelegen sein lassen, ihn recht an den Tag zu legen. Sie versichern uns deshalb ohne Unterlaß daß 6 Millionen Katholiken im Innersten gekränkt und ven letzt sind, weil sie nicht sammt und sonders Lord-Kanzlet Geheimeräthe und Parlamentsglieder werden konnen

Die List ist ziemlich grob, jedoch unter Umstäͤnden fuͤr Partheizwecke praktisch. Wenn dermalen Hunger noth in irgend einem irländischen Distrikt wuͤthete, wuͤrde es ein Leichtes sein, einen verschmachtenden Bauer zu uͤberreden, daß er die Fuͤlle zu essen gehabt haben wuͤrde, wenn das Oberhaus nicht die katholische Zuge—

staͤndniß-Bill verworfen haͤtte, die leidende Unwissenheit

verfaͤhrt nicht eben sehr logisch bei ihren Unter suchungen der Quelle der Leiden. die Masse des irlaͤndisch n Volks dermalen in einm fuͤr die Versuche der Anarchisten sehr guͤnstigen Zustande ist und deshalb sagen wir, daß die halb aufruͤhrerischt Aufwallung der Gefuͤhle, welche, in Folge der Verwer, fung jener Bill durchs Oberhaus, ausgebrochen ist und vermuthlich noch eine Weile fortdauern wird, sich aller Wahrscheinlichkeit nach in bloße Worte aufloͤsen wird,

da es ihr an Brennstoffé, mit welchem sie sich vereinen

koͤnnte, gebricht.

Frankfurt a. M., 29. Mai. In der 12. Sit zung der Bundesversammlung vom 13. Mai, legte das Praͤsidium eine von dem Legationssecretait Freiherrn von Holzhausen verfaßte „Zusammenstellung aller von 1816 bis Ende 1824 bei der Bundesversamm— lung zum Vortrag gekommenen Privat Eingaben nach Ordnung der Bundes- und Schluß-Akte“ sammt dessen begleitenden Eingabe vor, welche nach dem Praͤ— sidial-Antrage in das Einreichungs-Protocoll aufgenom— men und an die Eingaben-Commission abgegeben wurde.

Der Gesandte von Oldenburg, Anhalt und Schwatz— burg uͤberreichte die Fortsetzung der Ohldenburgischen Gesetzsammlung fuͤr 1824 fuͤr die Bibliothek der Bundesversammlung.

In der 13. Sitzung vom 19. Mai, wurde von dem Koͤnigl. Preuß. Gesandten ein Exemplar der von dem Oberauditeur Athenstädt in zwei Theilen her ausgegebenen Schrift:

„Europa und sein Monarchenthum, oder: Geheime

Politik der Staaten aus der Moral- und Rechts

philosophie, Magdeburg 1823.“ nach dem Wunsche des Verfassers, der Bundesversamm—⸗ lung uͤbergeben, welche dasselbe in ihre Buͤchersammlung aufzunehmen, und dem Verfasser ihren Dank dafuͤr auszudtuͤcken beschloß.

Hiernäͤchst wurde eine Reklamation des ehemaligen Hofkellerei-⸗Buͤttners, Michael Muller, zu Fulda, durch den Großherz.“Hessischen Gesandten, Namens der

Wir glauben jedoch nicht, daß

ngaben-Commission, zum Vortrag gebracht. Die gon saͤmmtlichen Theilhabern an dem Faͤrstenthum Fulda niedergesetzte Fuldaische Ausgleichungs Commission hat zwar dem Reklamanten einen fixen Gehalt von 500 fl. zugesprochen, ihn aber mit den zugleich geforderten molumenten durch einen motivirten Beschluß abge— sesen, woruͤber er jetzt bei der Bundesversammlung, auf en Grund des Artikels 30 der Wiener Schlußakte, Be— hwerde fuͤhrt. Da aber jener Artikel Forderungen voraus— ctzt, in deren Hinsicht die Verpflichtung ihnen Genuͤge zu sisten, zwischen mehrern Bundesgliedern zweifelhaft der bestritten ist, im vorliegenden Falle jedoch die be— olmächtigten sammtlichen betheiligten Bundesglieder ie Forderung als ganz ungegruͤndet zuruͤckgewiesen haben, herschien jener Artikel hier nicht anwenobar; dem ge— äß ist daher Reklamant nach dem Antrage der Einga— en, Commission, durch einstimmigen Beschluß der öersammlung abgewiesen, und demselben uͤberlassen horden, sich an die betheiligten Regierungen zu wen— en, oder, aͤußersten Falles, gegen den Beschluß der usgleichungs-Commission den Rechtsweg bei den kom— etenten Landesgerichten zu betreten. Spanien. Die Etoile meldet aus Madrid vom „Mai, daß der Koͤnig und die Königl. Familie sich sch zu Aranjuez befinden. Die offizielle Zeitung vom sel— gen Tage enthalt folgenden Artikel: „Der kommandi— nde General im Lager von St. Roch meldet, daß der brist Casariego, welcher zu Gibraltar ans Land gestie— n war, in Algesiras angekommen ist. Er koͤmmt uͤber lo Janeiro aus Peru, und berichtet, daß nach dem igluͤcklichen Treffen vom 9. Dec. (woruͤber die Regie— ng noch keine offizielle Meldung vom General Laserna halten hat) der General-Major D. Pio Tristan das onmando uber die Truppen der vereinigten Koͤnigl. mee uͤbernommen hat, und bereits mehr als 5000 M. sner seinen Befehlen zählte.“ Sie erwaͤhnt ferner die 6 englischen Blattern bereits bekannten) Proklama— nen des General Olaneta fuͤr die Koͤnigl. Sache. er Obrist Barrados hat dem Kriegs-Minister gemel— , daß er, nebst der zu Verstäaͤrkung der Besatzung éHavannah bestimmten Expedition gluͤcklich zu Pu— o⸗Rico angelangt sey. Nach erfolgter Ausschiffung es Theils seiner Truppen in jener Insel, beabsichtigt unverzuͤglich weiter nach seinem Bestimmungs-Hrte ugehen. Die Einwohner von Puerte-Rico zeigen h voll Eifer fuͤr die Koͤnigl. Sache.

Ein im Journal des Debats enthaltenes Privat— chreiben aus Cadix vom 10. Mai, berichtet folgen— : Am 6. des Morgens um 9 Uhr sind die auf der wette Ika angekommenen Offiziere und Soldaten der mee in Peru ausgeschifft worden. Einige Offiziere d noch verhaftet, und es ist eine Untersuchung gegen eingeleitet worden. Der Zweck dieser Untersuchung auch zu ermitteln, was denn eigentlich bei der Schlacht Ayacucho statt gefunden hat, und worin die Ursache Niederlage der Koͤnigl. Armee zu suchen ist, wor— r die verschiedentsten Erzaͤhlungen im Umlauf sind. scheint, daß die Generäle, welche das Americani— dFestland zu verlassen gesonnen sind, sich nach Frank— h oder England begeben werden, indem sie es nicht pen nach Spanien zuruͤckzukehren, weil sie befuͤrchten moͤge sie, wegen ihrer Handlungsweise in Amerika, Gericht stellen. Aus dem naͤmlichen Grunde haben ge Offiziere hoͤhern Ranges sich nach Manilla auf Schiff, der heilige Franciscus von Assisi und auf Brigg Achilles eingeschifft; hierzu gehoͤren die Obri— D. Mateo Ramirez und D. Andre Garcia Camba. Man erwartet hier täglich einen reichen Convoy aus hannah, und da vier Columbische Corsaren vor un—

Hafen kreuzen, so hat man zur Sicherstellung es Convoys die Corvetten Diana und la Decouverte

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Mit diesem zur Königl. Spanischen Seemacht gehoͤren— den kleinen Geschwader sind ungefähr 40 Kuͤstenfahrer ausgelaufen, die auf ihrer Reise nach Corunna, San⸗— tander und Bilbao durch eins obiggedachter Schiffe ge— schuͤtzt werden sollen.

Ein Privatbrief aus Madrid vom 16. May (im Aristarque) meldet, daß bereits das te Ca— vallerie Regiment zur Theilnahme an der neuen Expe— dition nach Havannah bestimmt sei. Wie man versichert, habe ein Hr. Pinillos, der auf Havannah große Be— sitzungen habe, sich zu einem Beitrag von 50,000 Pia— stern zu den Ausruͤstungskosten erboten. Dem An— scheine nach beabsichtige man auch nach dem Festlande von Amerika eine Expedition zu senden; sie solle nach Porto Bello gerichtet werden, um sich Panama's und des Isthums zu bemächtigen und so eine wirksame Verbindung mit den Koͤnigl. Truppen in Peru unter Olaneta zu erhalten.

J nl a n d.

Köln, 26. Mai. Heute fand die feierliche Wie⸗ dereinsetzung des hiesigen erzbischoͤflichen Domkapitels durch Se. erzbischoͤfliche Gnaden, als apostolischen Sub— Delegaten, Statt.

Eine außerordentliche Volksmenge hatte sich in und bei der Domkirche aufgestellt, um Zeuge der wichtigen Handlung zu sein, durch welche eine so große Wohlthat, die die Rheinprovinzen, und insbesondere unsere Stadt, der Huld Sr. Maj. des Koͤnigs verdanken, nun voͤllig ins Leben trat.

Resultate aus der Bevölkerungs-Liste des Regierungsbezirks Danzig pro 1824.

Die Zahl der im Jahr 1826 Gebornen betragt 14,381, die der Gestorbenen 8107. Es sind also mehr geboren als gestorben 6274. In den einzelnen Kreisen verhaͤlt sich die Zahl der Gebornen gegen die der Gestorbenen in folgenden Abstu— fungen:

a) Danziger Stadtkreis wie 10 zu 7.

b) . ganb freie . c) Berenter Kreis. 2 4. 4) Carthen er 8 3 8 inne,, h Martenb angenn , , . ) NMenst dle 6) Stargardter 9 ⸗3

Knaben sind geboren 7400, Maͤdchen 6981. Jene verhalten sich zu diesen, wie 15 zu 13. Unter den Ge— bornen befinden sich 5 Drillings- und 163 Zwillings— Geburten.

Im Ganzen sind 1416 Kinder außer der Ehe ge— boren, folglich unter 10 ein uneheliches Kind. Das Verhältniß der unehelichen Kinder zu den uͤbrigen ist a) in den Städten wie 1 zu 7 6, auf dem platten Lande wie 1 zu 14. Getraut sind 2999 Ehepaare, darunter 42 Maͤnner uͤber 69 Jahre alt, wovon 6 sich mit Frauen unter 30 Jahren verbunden haben. Ueber 90 Jahr alt geworden sind 32 Maͤuner und 28 Frauen.

Todtgeboren sind 201 Knaben und 156 Mädchen, zusammen 3655. Diese Zahl verhält sich zu der ganzen Summe der Gebornen wie 1 zu 453.

Bei der Niederkunft und im Kindbette sind gestor— ben 124 Frauen. Von den Gestorbenen haben 770 das natuͤrliche Lebensziel erreicht und sind an Entkraͤftung gestorben.— An den natuͤrlicheu Menschen Pocken ist 1 gestorben. Die staäͤrkste Mortalitaͤt ist bei den Kindern ge—

die Briggs Jason und le Diligent auslaufen m

wesen.