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Ordnung statt gefunden. Dieselbe hat von halb 8 Uhr Ttorgens bis Mittag gedauert. Bei mehreren Veran⸗ sassungen erschollen von allen Seiten die lebhaftesten und gahaltendsten Beifallsbezeugungen und der Jubel des Volks war grenzenlos, als demselben gebraͤuchlichermaßen in dem Augenblicke, wo der Konig den Thron bestieg, die Thuͤren der Kirche geoͤffnet wurden. Um 2 Uhr wurde die große Koͤnigl. Tafel gehalten, zu welcher auch die fremden Botschafter geladen waren. Heute hat der König um 10 Uhr das diplomatische Corps empfangen. Nachher hat die Feierlichkeit sowohl der foͤrmlichen Aufnahme der fruͤher ernannten Ritter des heiligen Geist, Ordens als auch der Ernennung neuer
Ritter dieses Ordens stattgefunden.
London, 26. Mai. Se. Maj. begeben sich heute nach Windsor, und werden dem Vernehmen nach, wie— der auf einige Zeit Ihren Aufenthalt daselbst nehmen. . In Dublin ist eine Versammlung von Katholiken
gehalten worden, um uͤber die in Bezug auf ihre Ange— legenheiten zu nehmenden Maßregeln zu rathschlagen; der 10. Juni ist fuͤr die zu haltende große Versamm lung festgesetzt worden. Die mit zugegen gewesenen Rechtsgelehrten ä⸗ußerten, daß nichts im Wege stehe, alle Wochen Versammlungen zu halten, wie solches ge— schehen, ehe das neue Gesetz gegen die Vereine vom Parlament angenommen worden: denn dieses Gesetz verbiete nur diejenigen Verbindungen, welche sich ver tagen, ohne sich aufzulösen; es verbiete dagegen keines wegs die einzelnen Versammlungen. Wenn also die Katholiken wollten, so konnten sie in dieser Art alle Tage Versammlungen halten. — Hr. Sheil machte den Vorschlag: alle irlaͤndischen Priester zu einer neuen Zaͤh— lung der katholischen Bewohner ihrer Kirchspiele zu ver— anlassen, um den Lord Liverpool zu uͤberzeugen, daß er sich irre, wenn er der Meinung sey die Katholiken be— liefen sich nicht auf 6 Millionen. ; — Das jährliche große Fest in der City, welches während der Osterfeier ausgesetzt wurde, weil die große Egyptische Halle ausgebessert wurde, wird nun am 8. Juni gehaltin. Die Vorbereitungen dazu werden auf die glaͤnzendste und ausgedehnteste Weise gemacht. Sehr viele von S. M. Ministern werden an dem Diner Theil nehmen. — Einige Tage spaͤter wird der Lord-Mayor von London den ersten Stein zu der neuen Londonbruͤcke legen. Es sind Vorbereitungen getroffen, die 800 Per— sonen einen freien Anblick dessen gestatten, was man A2 Fuß unter dem Wasserspiegel vornehmen wird. Die Maueikelle, mit der der Lord Mayor den ersten Stein legt, ist auf das praͤchtigste gearbeitet und von großem Werth. Man hatte zuerst Se. Maj ersucht, diesen Grundstein zu legen, welches der Koͤnig seiner Gesund⸗ heit halber ablehnen mußte; es heißt, der Lord, Mayor haben damals in dem Comitte vorgeschlagen, ihm die Ehre zu übertragen, Sr. Maj. ganz auf seine eigenen Kosten zu bewirthen. ä. J Das Kriegsschiff Blossom, Capitain Beechey, ist am 19ten von Portsmouth zu einer Entdeckungs-Reise im stillen Ocean unter Segel gegangen. Der Blossom wird bei den Inseln Pitcairn und Otaheite anlegen, und die wahre Lage aller Inseln in den dortigen Ge— wässern bestimmen, darauf aber gradeswegs nach der Behringsstraße segeln und wo moglich das Eis, Vorge— birge umschiffen, was seit Cook nicht geschehen ist. In der Hoffnung, auf Kapitain Franklin oder Kapitain Parry zu stoßen, wird der Blossom laͤngs der . kuͤste von Amerika gegen die Meerengen Hekla und Fury zu segeln, und die Entdeckungs- Reise nach dem mindest bekannten oder mindest besuchten Theilen des stillen Oceans fortsetzen. — Vom 27. Mai. Se. Maj. sind gestern nach Windsor abgereist. Vorher hatte der Portugiesische
am rechten Ufer des Kubanflusses, eine Erderschuͤtterun
Am Aten April wurde die Schifffahrt in Odessa er⸗
Bothschafter, Marquis von Palmella, seine Antritt; , 85. holt nen T on dem Tage an bis zum en liefen
und Hr. Graf Villa Real seine Abschieds⸗Audienz. Gffnet. Am 2àsten und vorgestern wurden Cabinetsn fremde Kauffahrer hier ein. Am gten April ging die sammlungen im auswärtigen Amte gehalten. aste Russische Brigg mit Weizen nach Coustantinopel Im Oberhause brachte gestern Graf v. Liverpa ab. Ein Geruͤcht, daß die Getreide Einfuhr in Spa— so wie im Unterhause der Kanzler der Schatzkamm eine Bothschaft der Krone wegen der Bestimmung y Appanagen fuͤr den Unterhalt und die Erziehung J. H. der Prinzessin Victoria von Kent, so wie des Pu zen Georg Friedrich August, Sohnes des Herzogs n Cumberland, ein. — Lord Melville trug auf die zwa Lesung der Bill wegen des Naturalisationseides g Bisher mußte jeder den Eid vor der Bar des Pan ments ablegen und vorher das heilige Abendmahl m dem Ritus der Englischen Kirche genießen; eine ha Bedingung fuͤr andere protestantische Glaubens genoss Er haste daher fuͤr hinreichend, zu wissen, daß das naturalisirende Individuum sich zur protestantischen Kin bekennt, um ihn zum Eid zu lassen. Die zweite Lesu der Bill wurde bewilligt. Carlton⸗House, das bisher Se. Maj. bewohnte, wird naäͤchstens niedergerissen und mit P vatgebaäͤuden bebaut werden. Dagegen läßt der Kön Buckingham House, in der Nahe von St. James P pagnie eine last, verschoͤnern, wo Hoͤchstderselbe in der Folge wo nrhalten. nen will. . Turkei. Die neuesten Nachrichten aus Havannah vom Hit der ueue Feldzug fuͤr die Tuͤrken, sowohl in West— April enthalten nichts, was auf eine Trennung v] zriechenland als auf Morea unglücklich begonnen. Ibra— Spanien deutete. him-⸗Pascha verlor in mehreren Gefechten den groͤßten Die Regierung hat zur Erleichterung der Schss Theil seiner Armee, unter welcher sich bei 1000 euro— fahrt in den Gewaͤssern von Corfu vier Leuchtthuͤrm päische Abentheurer befanden. Er floh nach Modon, wo auf den Jonischen Inseln errichten lassen. Cr vermuthlich die dritte Expedition der Truppen ab— Die bekannte Rede des Herzogs von York gegeJ wartet, die aus Candia in Morena ankommen sollen. die Emancipations- Bill ist hier mit Gesbbuchstäen Er ließ 10 Anfuͤhrer der fremden in seinem Sold ste⸗ gedruckt worden, und findet starken Absatz. henden Truppen enthaupten, weil er sie der Verraͤtherei Fuͤr die Ueberschwemmten in Hannover sind ä teschuldigte, die seine Niederlage verursacht habe. Gleich jetzt S000 Pfd. St. eingekommen. FTegreich sind die Griechen in Acarnanien. Reschid Pascha Consols 893. griff die Griechen bei Volo an, wurde aber vom Kapi— Brüässel, 29. Mai. S. K. Hoheit der Herz län Stauro Cavaiscachi mit großem Verlust zuruͤckge— von Cambridge, Vizekoͤnig von Hannover, ist mit seins schlagen. Auch bei ihren Angriffen auf die Korps des Gemahlin und mit Gefolge heute fruͤh hier angekomm BPonga, Bozzaris und Starnari zu Paleocatuna wurden und wird sich nach London begeben; gleichfalls wi lie Tuͤrken vollstaͤndig geschlagen. heute noch der unter dem Namen eines Grafen Müͤusf Vie ein Schreiben aus Mesalonghi vom 9. Maͤrz reisende Herzog v. Clarence erwartet, der ebenfalls na im griechischen Telegraphen) sagt, warf sich gleich nach London zuruͤckkehrt. wer Landung der Tuͤrken bei Modon der General Chizzo Der Fluͤgel“ Adjutant Sr. Maj. des Koͤnigs ü Havella mit 700 Mann in die Festung Navarino, ließ Preußen, Hr. v. Thuͤmen und der englische Pal o Mann zur Verstaͤrkung der dortigen Garnison zu— Marquis v. Bath, sind hier angekommen. ick, und ging dann hierauf auf seinem ihm von der Ein Agent aus Mexiko ist jetzt hier, und hat ein Regierung angewiesenen Posten ab. Am naͤmlichen wichtige Unternehmungen in Auftrag seines Gouvens Tag schlug der Kapitaͤn Corella ein Detaschement von ments eingeleitet. b Mann Infanterie und Kavallerie. Ein andere St. Petersburg, 21. Mai. Se. Maj. der K hichtiges Gefecht hatten die Tuͤrken mit dem General ser werden Mitte kuͤnftigen Monats hier zuruͤckerwartg Fiatracco, von dessen Ausgange das Naͤhere noch nicht Der im Ministerio der auswärtigen Angelegenhä kannt ist. — Der Feind haite gehofft, Navarino un— ten angestellte Fuͤrst Elim Metschersky, ist jetzt unsshorbereitet zu finden und zu uͤberraschen, daß ihm zu Mission in Dresden beigegeben worden. m Marsche der Landtruppen und zur Sicherheit sei— Die General, und Kriegsgouverneure des gesamn er Flotte gelegen war. Er fand sich getäͤuscht, denn ten Kaiserstaats, sind durch eine, am 12ten Februar! ie Festung wurde auf der Land- und See Seite sehr J. Allerhoͤchst genehmigte Ministerial Verordnung neuch hrk befestigt, mit einer hinreichenden Garnison und dings ermächtigt worden, Edelleuten, die sich in iht len Beduͤrfnissen versehen. Der Vice Koͤnig von Lebensweise zuͤgellose Verschwendung, Prachtaufwan Hypten hat durch seinen ersten Minister den in Ale— Sittenlosigkeit oder widersekzliche Tiranney gegen ihl india residirenden europaͤischen Konsulen andeuten las— Leibeigenen zu Schulden kommen lassen, die Administw in, daß jene ihrer Landsleute, welche dem Vice⸗Koͤnige tion ihrer Guter zu nehmen, und sie nebst ihren VM ie schon lange geliehenen Summen binnen einem hal— sitzungen einer Tutel zu unterwerfen. im Jahre nicht bezahlen, Egypten unwiderruflich ver— Am 11ten Februar dieses Jahrs, um zehn Usshssen muͤssen. Abends, verspuͤrts man zu Stanitza⸗Protschnookopsstän — Nachstehende Mittheilungen sind Auszuͤge aus er griechischen zu Mesalonghi erscheinenden Chronik bis m 8. April: Aus Rro. 23. Sonnabend. Mesalonghi, 20. Marz. s bleibt nicht der mindeste Zweifel, daß Odisseus die haste der Heuchelei weggeworfen habe, und nun ein
nien auf zwei Monate freigegeben sei, hob die Weizen—
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Preise bedeutend.
Mailand, 20. und 21. Mai. Gestern gaben des Kaisers Majestaͤt mehrern Personen Audienz, und die Großwuüurdenträger des lombardisch-venetianischen Konig reichs und die ersten Behoͤrden von Mailand wurden zur kaiserlichen Tafel gezogen, bei welcher sich auch ihre sizilianischen Masestäͤten und viele andere Personen vom hohen Rang einfan den. — Die Allerhoͤchsten Herrschaf. ten besuchen fortwährend Mailands Institute. Unser ethabener Souverän beehrte am 20. d. das k. k. Kolle⸗ gium und Lyceum von P. Nuova mit einem Besuche.
Corfu, 23. April. Die Regierung hat zur Un—
terstutzung der Insel Maura 150,000 Tallars zur Dis poßittion des vollziehenden Rathes gestellt. Die jonische der Kü Uniwversitaͤt hat von mehreren eurspaischen Akademien, besonders von der Universitäͤt zu Cambrigde, viele und wichtige Werke, und von der englisch⸗ostindischen Kom schaͤtbare Sammlung orientalischer Buͤcher
Nach den juͤngsten italienischen Blättern
mit einem dumpfen unterirdischen Getoͤse, in der Rich tung von Suͤden nach Norden, begleitet. Eine zweits aber leichtere Erderschuͤtterung fand eine halbe Stunn spaͤter statt, und um 5 Uhr Morgens noch eine dritte.
öffentlicher Feind des Vaterlandes geworden ist, Er, der einst den Namen verdiente: „Bolivar Griechenlands!“ Seinen Charakter und seine Gemuͤthsbeschaffenheit schil⸗ dern am schönsten die Briefe, welche er im Februar d. J. an die Athenienser, und an den Redakteur der atheniensischen Zeitung schrieb, und worin er unter an— dern sagte, man drohe ihm vergebens mit Verfolgung,
er fürchte im Bewußtsein der Gerechtigkeit seiner Sache
selbst Gott nicht. — Am 19. erschienen 9 große feind⸗ liche Schiffe, die vom korinthischen Meerbusen kamen, und nach der Seite von Zante ihren Lauf nahmen. Es waren daher von jenen 25 Schiffen, welche wir vor drei Tagen in jenem Golf einkaufen sahen, uur 9 Kriegs— die übrigen aber Transportschiffe, welche jene begleiteten. Dadurch wird leider die Hoffnung vereitelt, Patras und die uͤbrigen Festungen, die schon daran waren, sich aus Mangel an Lebensmitteln zu ergeben, in unsere Hande zu bekommen. Waͤren auch nur 20 griechische Schiffe zur gehörigen Zeit bei der Hand gewesen, nie wurden dann die Feinde den Muth gehabt haben, in diesen Meerbusen einzulaufen, und jene Plaͤtze waͤren schon in unserer Gewalt. — Vom 21. März. Ein aus Zante angekommenes Schiff brachte die Nachricht, daß die nach Modon und Coron vorgeruͤckten Feinde sich etwas von Coron entfernten, und dabei auf mehrere griechische Heerhaufen stießen, die einen Angriff auf die Tuͤrken machten, sie oͤfters nach einander schlugen, ihnen großen Verlust zufuͤgten, die ganze Artillerie abnahmen, und die dem Blutbade Entronnenen zwangen, sich in den Festungen einzuschließen. Aus dieser naͤmlichen Quelle erfahren wir, daß von unsern bei Neo ca soros befindlichen Schiffen 30 mit 8 Brandern nach der Seite von Suda gesegelt sind, um die feindliche Flotte zu
uͤberfallen. . — Aus Nro. 26. Syra, 25. Maͤrz. Nach Briefen aus Konstantinopel hat der Großherr nicht nur die sondern auch der albanesischen
Vertilgung der Griechen, ! : Jugend beschlossen, und den Mehemet Pascha hinsicht—⸗ der Albane⸗
lich der Griechen einen offenen, hinsichtlich ser aber einen geheimen Firman gegeben, der ihm den Oberbefehl der Truppen uͤberträgt. Ein Schreiben aus
Salona vom 19. Maͤrz sagt, daß sich unter den vom Großherrn an Odisseus gesandten Schreiben auch ein Firman befand, worin befohlen wird, sowohl die ange⸗ fehensten Albaneser in jenen Gegenden, als auch jene aus den Tuͤrken, die den Griechen geneigt waren, und zwar die Albaneser auf die moͤglichst heimlichste Art hinrichten zu lassen. Ein Patriot schrieb am 22. Maͤrz an seinen Freund, daß die Anfuͤhrer der Albaneser ven dieser Abneigung des Sultans gegen sie wohl unterrich⸗ tet, und fuͤr ihr kuͤnstiges Schicksal besorgt sind. Erst neulich wurden zwei sehr angesehene und bei den Alba⸗ nesern beliebte Anfuͤhrer, die eben darum das Mißver⸗ gnuͤgen des Paschas erregt hatten, hingerichtet. Der Sultan traut den Albanesern durchaus nicht. Er weiß aus der Geschichte, daß sie ein griechischer Voͤlkerstamm sind. Mesalonghi, 24. März. Heute haben wir Nachricht erhalten, daß die zu Arta unter den Befehlen des Rumeli-Valessi versammelten Feinde durch die kim⸗ merischen Gebirge nach Macrineros geruͤckt sind, und sich bei Aretha gelagert haben. Die griechische Position in dortiger Gegend wird von einem ausgrlesenen Heer haufen unter Anfuͤhrung des Generals Iscos bewacht. Sie werden den Feind noch vor seinem Angriffe zu zer⸗ streuen suchen, und man hofft, Iscos werde sich des Vertrauens der Regierung wuͤrdig bezeigen.
— In einem (von der allgemeinen Zeitung mitge, theilten) Schreiben aus Constantinepel vom 27. April heißt es: Die neulich gemeldeten Nachrichten des nach Odessa durchgesegelten englischen Kapitains, (S. Nr. 122. d. St. 3) uͤber die erfolgte Niederlage Ibrahim Paschas nach schon fruͤher geschehenen vergeblichen Ver—