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Se. Maj. der Kaiser von Oesterreich haben dem Inhaber zwang, zu jedem Preise loszuschlagen. Ha
Koͤnige, dem Dauphin, dem Grafen ven Villele, dem Baron v. Damas und 8 Herzoge' Mathieu von Monr, morenkey das Großkreuz des Stephans-Ordens zugesandt.
Nach den neuesten Nachrichten hat der Herzog von Damas bei dem (vorgestern gemeldeten) Unfall auf dem Wege nach Rheims keine gefährliche Verletzung erhalten, und der Herzog von Aumont bekam nur einige Quet— schungen, die ihn nicht an der Fortsetzung des Dienstes bei Sr. Maj. behinderten. 2
Alle Briefe aus den Departements sind mit aus, fuͤhrlichen Nachrichten von den zur Feier des Kroͤnungs— tags Sr. Maj. bestimmten Festlichkeiten angefuͤllt.
Von Madrid war, wie die Etoile meldet, der Be— fehl nach Cadix ergangen, den General Placentia zu verhaften. Der Befehl ist jedoch zu spät angekommen, indem der genannte General sich bereits seit 6 Wochen zu London befindet. — Auch ist von Seiten der Regie— rung der Befehl zu Cadix eingegangen, die am 17. April auf der Corvette Jea im dasigen Hafen aus Peru an— gekommenen Offiziere ans Land steigen zu lassen. Es scheint, daß der Vicekoͤnig Laserna wie ein Verzweifeln— der gefochten hat und nur durch den Abfall seiner Trup— pen, von denen ein großer Theil waͤhrend des Gefechts = . Insurgenten uͤbergegangen, geschlagen wor— den ist. . **
. Der Indicateur von Bordeaux meldet unterm 27. Mai: Gestern hatte sich eine große Menge Menschen nach dem Hafen begeben, um die Ankunft des Dampf— schiffs zu erwarten, an dessen Bord, wie man glaubte, der Vicekoͤnig von Peru und sein General-Staab sich befinden sollten. Das Schiff kam um halb 9g Uhr an, man erfuhr jedoch, daß das Schiff Ernestine unter Quarantaine gesetzt worden und mithin die Passagiere erst nach deren Ablauf anlangen konnen.
Der nach Madrid bestimmte großbritannische Ge— sandte, Hr. Lamb, ist am 26. Mai durch Bordeaux ge— kommen. . — Am 19. Mai ist der koͤnigl. spanische außeror— dentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister, D. An— tonio Ugarte und Larrazabel zu Turin eingetroffen.
; Fuͤnfproc. Rente 101 Fr. 15 — 25 C. Dreiproc. 74 Fr. S6 ge,, ;
London, 31. Mai. JJ. KK. HH. der Herzog und die Herzogin von Cambridge werden naͤchsten Sonn— tag hier eintreffen; im Pallast von St. James werden n,, Gemaͤcher fuͤr Hoͤchstdieselben in Bereitschaft
esetzt. k .
; gif Jamaika hatte man die Bogota-Zeitung bis zum 17. Maͤrz erhalten. Ein Kriegsgericht uͤber Admi— ral Guise hatte entschieden, daß derselbe sich vor dem
Libertador als Dictator von Peru einstellen solle, um
sich wegen seines Benehmens zu verantworten und er
war deshalb nach Cuenca abgereiset und der Befehl des
Geschwaders elnstweilen auf Capt. Illingworth uͤberge— gangen. Torretagle und andere Peruanische Abtruͤnnige
waren auf einer Franz. Fregatte entkommen. Mit der Chilesischen Fregatte Pacifico waren drei, in Ober-Peru gefangen genommene Peruanische Offiziere nach Lima
gekommen, die General Olaneta in Freiheit gesetzt hatte.
— Genetal Bolivar hatte durch eine Proklamation den Cömmandanten von Callao, General Rodil, außer dem Voͤlkerrecht erklart, weil er durch seine Weigerung, die Capitulation Canteraes anzuerkennen, aufgehoͤrt habe, ein Spanier zu sein. Callao soll zur See eng blockirt und jeder, der ihm zu Lande Huͤlfe zu leisten sucht, hin— getichtet werden. ö. .
Die Aufregung am Geldmarkt fängt an, sich zu legen. Viel von der Niedergeschlagenheit, die sich noch gestern außerte, war von der Weigerung einiger Haupt⸗— Capitalisten, wegen des großen Falls in fremden Stocks, laͤnger Geld darauf vorzuschießen, entstanden, was viele
Cambridge sind gestern hier angekommen.
war Geld im Ueberfluß und sehr viele von jenen V
so zu sagen augenblicklich auf die fremden Stocks wuͤß den Markt fest machte und am Schluß wesentliche besserung hervorbrachte.
Bruͤssel, 30. Mai. Vorgestern hatte das diy matische Corps die Ehre, Sr. Maj. die Gluͤckwuͤn zu der Vermählung Sr Koͤnigl. Hoheit des Prin Friedrich darzubringen.
Se. Maj. der Koͤnig haben Hrn. C. J. Wylep! Amsterdam, zu ihrem Consul in Pernambucco ernaz
JJ. KK. HH. der Herzog und die Herzogin
Der Hen von Clarenee wird heute erwartet.
Heftige Hagel, und Gewitter-Schauer haben mehreren Orten bedeutenden Schaden angerichtet.“
Munchen, 30. Mai. In der heutigen gehein Sitzung der Kammer der Abgeordneten wurde der! setzesentwurf, die Einfuͤhrung des Wechselrechtes der Wechselgerichtsbarkeit in den damit noch nicht! sehenen Theilen des Koͤnigreichs betreffend, mit bb gen 41 Stimmen unbedingt angenoömmen; nebst wurde folgenden Anträgen die Zustimmung erthaä mit 91 gegen 15, die Vereinbarung der Vorzuͤge Wechselrechtes mit den Wohlthaten des Hypothekenn tes in Bezug auf Wechsel (welche die Novelle vom Jul. 1787 zur baierischen Wechselordnung zulaͤßt); unzulaͤssig zu erklaren; einstimmig, die in Bezug den Wucher in Wechselsachen durch die Nov. voin! Jul. 1787 Art. 3. enthaltenen, nicht mehr passem Strafbestimmungen (Karbatschenstreiche) fuͤr unglill zu erklaren, und gleichfalls einstimmig, auch bei Km und Stadtgerichten 2ter Klasse nach Beduͤrfniß Wil selgerichte zu formiren, und namentlich fuͤr den Ray und Unterdonaukreis eigene Wechselgerichte zu bestlch — Den uͤbrigen bei Gelegenheit der Diskussion ü jenen Gesetzesentwurf erhobenen Motionen wurde Zustimmung versagt. . 7
Mailand, 26. und 27. Mai. Am 25. d. Abe wohnten Ihre k. k. Majestäten nebst dem Koͤnigen der Koͤnigin beider Sizilien und den Souverainen Prinzen aus dem k. Hause einem naͤchtlichen Corso Die Straßen, durch welche die Wagen fuhren, wa zu beiden Seiten mit Fackeln beleuchtet. Auch wa viele brennende Obelisken, hetrurische Vasen, und! Monumente mit einer Statue, welche die Stadt M land vorstellte', zu sehen. Die Haͤuser, Palläste, J chen z. waren ebenfalls prachtvoll beleuchtet. Die 3 der Wagen war ausnehmend groß, so wien die Vol menge, welche sich zu diesem herrlichen Schauspielen sammelt hatte. — Im großen Theater della. Se wurde am 2h. Abends von der Stadt Mailand! glaͤnzendes Ballfest gegeben, dem Ihre k. k. Majestaͤt die fremden Souveraine, die k. Prinzen, und ü große Zahl der vornehmsten Personen beiwohnten. I k. k. Majestaͤten verweilten bis 10 Uhr, und versich ten beim Abschiede den Hrn. Podestä und die staͤdtis Deputation in den gnaͤdigsten Ausdruͤcken Ihrer Zufn denheit. . . * Rom, 21. Mai. Am zweiten Pfingstfeste erfoll die feierliche Seligsprechung des ehrwuͤrdigen Dien Gottes, Giuliano da St. Agostino, eines Minorite Laienbruders in der Provinz Castilien. Am 17. d. suchte der heil. Vater einige Gefaͤngnisse, in welchen Baureparationen angeordnet hat.
Am 2. Mai, eine Stunde nach Mitternacht, spuͤt man in der Stadt Aquila einen wellen foͤrmigen Erdt ben⸗Stoß, welcher 4 Sekunden dauerte, aber keine Schaden zufuͤgte. Am 3. um 45 Uhr fruͤh merkte m
Dauer war.
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Turkey. Nachstehendes ist der Schluß der gestern
. gebrochenen Mittheilungen aus dem oͤsterreichischen quiers boten wieder ihren Beistand zur Liquidation, n Heobachter: ü ,
„Ferner enthaͤlt der Gesetzfreund vom 18. April ein
Eegier ku gs-Decret aus Napoli di Romanig vom 12.
AY März, wodurch eine aus drei Mitgliedern beste— de Central-Commission zur Regierung West Griechen nds ernannt wird. Die Mitglieder dieser Commission nd, die Senatoren: Johann Papadiamandopulo (das . Demetrius Themeli; Generalsecretair ist Philipp ita. Der bekannte Dr. Mayer, Redacteur der helle— sschen Chronik, und seine beiden Collegen, G. Spa— polnki und C. Petala, welchen bei Maurocordato's Ab⸗ eise aus West-Griechenland, die Verwaltung der dorti— n Angelegenheiten uͤbertragen worden war, sind also ich obiges Decret der Regierungs-Geschaͤfte enthoben. „Durch ein zwei Tage fruͤher, am 22. Maͤrz erlasse— s Dicret, worin die Verdienste Coray's (zu Paris) m die Griechen, seine Landsleute, sehr gepriesen wer— n, wird verordnet, daß von seinen Schriften jaͤhrlich ir 50h spanische Thaler aus dem National-Schatze, zu sraͤmien für gute Studenten, gekauft werden sollen.
Nachrichten aus Morea bis zum 10. April, seuen Sthls). Am 24. Maͤrz mit Tagesanbruch wurden brahim Pascha's Truppen von ungefaͤhr vierthalbtau— nd Griechen, unter den Mauern von Navarin, ange—
ifen. Ibrahim Pascha ließ das Regiment Churschid
ges gegen den Feind vorruͤcken. Joseph Mari (jetzt bkir Aga, ein Korse, der als Offizier in der franzoͤsi— n Armee (unter Napoleon) gedient, und dieses Re— ment in Egypten nach europäischer Disciplin abgerich— t hatte, stellte ein Bataillon desselben in Hinterhalt, anderes auf einen Huͤgel, um den Angriff abzuweh— n. Diese Anordnungen hatten den gewuͤnschten Er— lg. Die Griechen konnten dem regelmäßigen Feuer r Egyptier nicht wiedersteben, und flaͤchteten sich in e Gebirge, wohin die Tuͤrken sie nicht verfolgen konn— g. Sechszig Mann, worunter der Anfuͤhrer Waßiliari, rden gefangen, und ungefähr eine gleiche Zahl ge— dtet. In der Nacht vom 25. Maͤrz wurde ein griechischer pion eingebracht, von welchem man erfuhr, daß 6000 riechen von drei Punkten zu einem neuen Angriffe ranruͤckten. Am 26. Morgens setzte sich Ibrahim Pa— a, mit drei Infanterie⸗-Bataillons des obgedachten egiments von Eurschid⸗ Bei, und 400 Mann Kaval— se, in Marsch, und zog dem Feinde entgegen, der n Angriff der Egyptier nicht zu widerstehen vermogte, Flucht ergriff, und von der Kavallerie durch das
hal verfolgt, 2060 Mann an Todten, 14 Gefangene,
Fahnen, viele Pferde und Gepaͤck verlor. Bekir Aga Rari) erhielt bei dieser Affaire einen Streifschuß in Seite, und wurde von Ibrahim Pascha fuͤr sein feres und geschicktes Benehmen, mit einem Geschenk 2500 Piastern belohnt. Seit diesem Gefecht haben die Griechen nicht mehr sehen lassen. Die Gefan— sen werden von Ibrahim Pascha mit vieler Milde handelt.
Ich bin am 7. April zu Modon angelangt, und II. Morgens wieder von da abgesegelt. Ibrahim cha war Meister der ganzein Sttaße bis Navarin, ches er belagerte. Die Communicationen waren frei Coron; ich begab mich alle Tage allein ins Lager Tuͤrken vor Navarin; mehrere Meilen weit svon sem Lager ist kein Grieche zu sehen; alle Doͤrfer in ser Gegend sind verlassen und zum Theil verbrannt. 8 den Recognoscirungen, welche Ibrahim Pascha tag— zich von der Kavallerie vornehmen laͤßt, werden haͤu— Vieh und Lebensmittel erbeutet. Ibrahim bietet Alles um sich der Feste Navarin zu bemaͤchtigen, und
einen neuen Stoß, der aber geringer und von kuͤrzetshn, nach dem Eintreffen der noch erwarteten Verstaͤr—
gen, seine Operationen fortsetzen zu koͤnnen. Eine
st: Sohn des Priesters Diamandi), Geerg Kanavos,
Batterie von fuͤnf Stuͤck schwerem Geschuͤtz und einem Bomben-Moͤrser beschießt Navarin; eine Bresche ist be— reits eroͤffnet, und hei meiner Abfahrt hatte Ibrahim Pascha den Obersten des zweiten Regiments, Soliman Bei, (la Seve, ehemaligen Obersten der Napoleon'schen Garde), mit den Belagerungs-Operationen beauftragt.
In Hafen von Navarin und außer dem Bereich der türkischen Batterie, lagen drei gꝛiechische Brigan— tinen und eine Polacre; am 8. kamen eine englische Corvette und eine englische Brigg in den, Hafen, par— lamentirten mit den griechischen Schiffen, und segelten wieder von dannen.
Am Cap Matapan begegneten wir zwoͤlf egyptischen Fahrzeugen, welche von Patras, das sie mit Lebens—
mittel versehen hatten, nach Candien zuruͤckkehrten, um
neue Truppen nach Morea einzuschiffen. Das Lager von Navarin, Modon und Coron und die ganze Umgegend waren, sowohl von der See- als Land-Seite vollkommen frei, und was die Florentiner Zeitungen vom 26. Maͤrz aus Corfu gemeldet haben, ist daher durchaus erlogen. ) 9 Dieß sind die Nachrichten, die ich Ihnen mitzuthei— len habe, und gegen die nichts einzuwenden ist; denn was ich Ihnen erzähle, habe ich entweder mit eigenen Augen gesehen oder waͤhrend meines viertägigen Auf—̊ enthaltes, unter den Mauern von Navarin, mit Ge— wißheit erfahren. Unser Kapitain und die uͤbrigen Pas⸗ sagiere, die mit mir im Lager waren, koͤnnen es bestaͤ— tigen. Ich muß noch hinzufügen, daß es in Navarin an Munition zu fehlen scheint, indem aus der Festung selten und nur schwach auf die tuͤrkische Batterie ge—
feuert wird.“
*.
k * Breslau. Die Leinwandbleichen im Gebirge wa— ren vollstaͤndig belegt, und im Waldenburger Kreife durch einige neue vermehrt worden. Tuchfabrikanten aus
Festenberg hatten auf der Leipziger Messe 195 Stuͤck rohe
Tücher zu ziemlichen Preisen abgesetzt. — An Wolle sind von hier aus seit kurzem uber 1000 Cent. zur Achse ver— schickt worden. — Auf Zink wurden noch immer bedeu— tende Lieferungs Kontrakte von Hamburg aus, geschlos— sen. Dagegen hat der hierortige Handel mit auslaͤn— dischem Leinsamen sehr schlecht begonnen, und ist sol— cher schon unter den Selbstkosten verkauft worden. — Auf dem am 14. und 12. April hier abgehaltenen Viehmarkte wurden aufgetrieben gegen 1700 Pferde, 140 Landochsen, 762 Schweine, davon jedoch äußerst wenige verkauft; die Pferde galten das Stuͤck von 3 bis 70 Rthlr., die Schweine das Paar 10 bis 14 Rthlr. Cou— rant; die Ochsen das Stuͤck 16 bis 4b Rihlr. Nomi— nalmuͤnze. kö Das Steinerzer Eisenhuͤttenwerk hat guten Fort— gang und beschäftigt 68 Personen, ohne eine bedeutende Anzahl von Holzschlaͤgern und Vecturanten zu rechnen. Es werden alle Fabrikate aus Guß und Schmiedeeisen verfertigt und es fehlt nicht an hinlänglichem Ab satz. Den Einwohnern von Bralin, Wartenberger Krei— ses, hat sich eine kleine Erwerbsquelle eroͤffnet; und zwar durch den Verkauf von Blutigeln, welche von ei nigen Personen aus Hamburg angekauft und mit 1 Rthlr. das Tausend bezahlt wurden.
) In diesen angeblichen Nachrichten aus Corfu vom 26. Maͤrz hieß es, daß die Reste der aͤgyptischen Expeditidn, nach zwei Mal mißlungenem Versuche, in das Innere vorzudringen, in Modon von 6000 Peloponnesiern blok⸗
kirt waren. Ein Theil der Transportschiffe, welche die Truppen uͤbergefuͤhrt hatten, sei zerstoͤrt, oder genommen, und 26 griechische Schiffe, unter Sachturi's Eommando, laͤgen vor Modon und beobachteten die aͤgyptischen Kriegs— schiffe. (Anmerk. des oͤsterr. Beob.)
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