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fuͤgung von Seiten der Regierung ausgeschifft werden. — Eines der zu dem Couvoy gehörigen Fahrzeuge ist auf der Hohe des Cap Espartel von einem columbischen Corsaren versenkt und die Equipage an Bord genommen worden.
Auf die, unserer Stadt gehoͤrigen Handelsfregatten Veloz, Whaarren und Mariana ist Beschlag gelegt wor— den um sie zum Truppen Transport nach Havannah zu
gebrauchen. — Ein Privatschreiben aus Madrid vom 26. Mai
(in dem selben Blatte) enthaͤlt folgendes: Bei dem Ma⸗ rine⸗Minister ist ein außerondentlicher Courier aus Cadix eingetroffen und dald darauf hat sich das bereits fruͤher umgelaufene Geruͤcht verstäͤrkt, daß die Mexicaner und Columbier die Absicht hegten, mit 5000 Mann von Yucatan aus eine Landung in Havannah zu ver suchen; heute wird noch hinzugefügt, daß diese Truppenmacht durch weit beträͤchtlichere Streitkräfte, die sich zu Guaya— quil versammeln, verstäͤrkt werden solle. Was auch an alle den Geruͤchten seyn moge, so ist doch unverkennbar, daß selbst die Mitglieder der Regierung ernste Besorg— nisse hegen.
Die Unterhandlungen des spanischen Geschaͤftstraͤ— gers, Hrn. Navia, in Holland, wegen Contrahirung einer Anleihe, sind gänzlich abgebrochen.
Die hiesige Zeitung bringt heute folgende Verord nung des intermistischen General-Polizei Intendanten, Herrn Recacho, zur allgemeinen Kenntniß: „Die öͤffent— liche Ruhe des Staats verlangt, daß man alle revolu— tionagiren Excesse jeder Art mittels gerechter und energi scher Maßregeln unterdruͤcke, durch welche die Regierung des Koͤnigs, unseres Herrn, auf feste und vaͤterliche Grundlagen gestellt werden, und selbst die min deste Hoffnung der Feinde der Ordnung verschwindet. Die Polizei wird deshalb ihr Verfahren dergestalt einrichten, daß sie den Uebelwollenden die Moͤglichkeit einer Stoͤ— rung der offentlichen Ruhe benehmen. Die Revolutio— nairs haben zu allen Zeiten ihre ersten Streiche gegen die mit der oͤffentlichen Gewalt bekleideten Personen ge— richtet, weil durch Discreditirung derselben ihre Thaͤtig keit gelahmt wird und die Machinatoren freies Feld er— halten. Die Regierung mit der Gewißheit der Erreichung ihrer verderbten Absichten anzugreifen, Briefe und Neu⸗ igkeiten, die oͤfters mit einander im Widerspruch ste— hen, zu verbreiten, durch Verleumdungen und Invecti ven gegen die hoͤchsten Staatsbeamten, ja selbst gegen die erhabenen Personen, von denen jeder Spanier nur mit der groͤßten Hochachtung und tiefsten Verehrung reden darf, das Mißtrauen des Volks zu erregen; das sind ungluͤcklicherweise nur allzu gewöhnliche Dinge in Spanien. Durch diese schlechten Mittel wurde die ent-
setzliche Revolution vorbereitet, unter welcher die ge⸗ treuen Vasallen Sr. Maj. drei Bahre lang geschmachtet haben; durch sie wurde dieses schöne Reich das Opfer einer ruchlosen und zerstörenden Partei, die durch die
Verwegenheit der Einen und die Schwache der Ande⸗ =
ren, die schrecklichste Anarchie erzeugte. Diese ab scheu⸗ liche Tactik hat nicht aufgehört. Das Murren gegen
die Regierung dauert fort, und man ist erstaunt, daß diejenigen, welche den edlen Kampf gegen das zerstoͤrende System, Constitution genannt, bestanden haben, jetzt, ohne es selbst gewahr zu werden, revolntionaire Maxi- men annehmen und sich in blinde Werkzeuge der Demo⸗ kratie ummgestalten, indem sie das Princip der Volks Sou verainität in Thaͤrigkeit setzen. Es ist Zeit, der⸗ gleichen Unwesen zu verbannen; es wuͤrde schimpflich fein, wenn man, bekannt mit den Umtrieben der Anar⸗ chisten, dieser Feinde des Königs, der Ordnung, der Ruhe und Wohlfahrt der Voͤlker, dergleichen Unheil, nicht Einhalt thäte. Nach eingehelter allerhöoͤchster Ge⸗— nehmigung Sr. Maj. befehle ich deshalb folgende Punkte
genau zu befolgen: 15 Es ist Jedermann verboten,
irgend eine Regierungs-Maaßregel zu bespotten oy, mithin beträgt die tägl. Durch— tadelnd zu beurtheilen; wer solches sich zu Schulz Hnittszabl der in der Anstalt ge—⸗— bringt, wird verhaftet werden. 2) Eben so wird Pesenen Personen maͤnnl. Gefangene Jeder verhaftet werden, der muͤndlich oder schrift weibl. *
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Diese 244 oder, durchschnittsmästig 191 Arbeiter (namlich zum vollen Pensum gerechnet) haben verdient: 213 a) wirklich baar, bis auf das
69 in den noch nicht ab gesetz—
26 ,. militairische oder geistliche Behörde) eidigt. ) Die Inhaber von Kaffeehäͤusern oder an am L 6
Juhe Ka aufe des Jahres 1624 sind ren dergleichen Witthschaften durfen durchaus keine ** . . . litischen Dis eu ssionen bei sich dulden; sie muͤssen die männl. Gefangene nigen anzeigen, welche bei ihnen sich einen Tadel weibl. 2
2 e. ten Fabrikaten steckende
282 Gefangene. Material. 35677 Rthlr. 16 Sgr. 8 Pf. b) durch Arbeiten fuͤr die
159 Anstalt, incl. der zur Oe—
55 conomie noͤthig gewordenen
Arbeiten.. .
Verfahrens der Regierung erlauben, oder in ihren i terhaltungen den der Religion, den Behoͤrden und ig guten Sitten schuldigen Re pect außer Augen sctzn Am letzten Dee. 1824 befinden Wer dem nicht nachkommt, verfaͤllt in eine Geldstrs ch in der Anstalt männl. Gefangene von 100 Dacaten im ersten Falle und von 200 im W weibl. —
215 Gefangene. c) durch die in noch vorraͤ— thigen Fabrikaten und aus— 209 . gearbeiteten Materialien b6 steckenden Arbeitslohne 365
derholungsfalle; beim Drittenmale wird die Wirthschf geschlossen. 4) Wer beunruhigende oder solche Nachrit ten verdreitet, die zum Umsturz des Throns Sr. M l und der Regierung 'gereichen, (soll verhaftet und n Ngestorben männl. Gefangene
den Gesetzen gerichtet werden. 5) Wer, auf was imm weibl. 3.
fuͤr einem Wege, anonyme Schristen erhaͤlt, welche entwichen maͤnnl. —
litische Gegenstände abhandeln, soll dieselben unverü weibl. 9
lich der Behörde uͤberreichen, bei 100 Ducaten Stras als Ausländer uͤber die Grenze ge— in gleiche Strafe verfallen diejenigen, die dergleich bracht maͤnnl. und weibl.
Schriften lesen, ohne davon Anzeige zu machen. ) nach ihrem Bestimmunasorte zu— Briefe oder andere mit Unterschrift versehene Schriswn ruͤckgesandten männl. Gefangene sind unter der Bestimmung des vorhergehenden Artik weibl. 1.
mit begriffen. I Personen, die oͤffentliche oder gehein in andern Anstalten abgeliefert Zusammentuͤnfte halten, in denen man etwa, dir maͤnnl. 235
oder indirect, die Maßregeln der Regierung zu disen weibl. **
ditiren trachtete, sollen verhaftet und gerichtlich verfolf auf Verwendung der Vorgesetzten werden und neben den gesetzmäßigen Strafen eine Geh vermiethet maͤnnl. * balße von 100 Ducaten erleiden. 8) Die Polizei Com weibl. 9
Von den aus der Anstalt entlassenen Personen sind: 5
mithin in Summa 76515
Es betraäͤgt sonach das Ver— dienst dei vollem Pensum auf den Kopf jahrlich 358 Rthlr. 22 Sgr. 3 Pf. Die Detinirten werden, wenn es irgend moͤglich, entweder mit dem Gewerbe, welches sie in der Freiheit erlernt, fort beschäsftigt, oder zu einem ihrer Individua⸗ lität und der abzubüuͤßenden Strafzeit angemessenen Ge⸗ werbe angelernt. Hiernach wurden die Gefangenen 112 als Tischler, Drechsler, Boͤttcher, Stellmacher Vogel⸗ 345 bauerverfertiger und Glaskuͤnstler, Seiler und Reif chlaͤ ger, Leine, und Gebildweber, Tuch,, Rasch- und Zeug⸗
5 macher, Wollkammer und Spinner, Strumpfstricker, Posamentier, Schuh- und Parisermacher Schneider, Papparbeiter, Buͤrstenbinder, Klempner, Glaser, Korb—⸗ macher, Zimmerleute, Maurer, Bꝛrettschneider und Stein⸗ 7 dammer, so wie mit mehrern kleinen Handarbeiten be—⸗ schaͤftigt. Der in der 1sten und ten Kolonne ausge—
275 Gefangene.
missarien und Agenten in der Hauptstadt, die Inlen
danten und anderen Polizei Behoͤrden in den Prop ; 1 — Poliʒ P on den 190 eingelieferten Gefangenen sind verurtheilt:
en sind mit Ausfuͤhrung dieser Vorschrif bea uftreyt. ien se sführung dieser Vorschriften deaufttzt lebenswierigen Zuchthausstrafe kein
11 ID bis 20 Jahren. r 19 Röören⸗
8 1
14
k Z dis 5 Jahren.
Strehlen, 6. Juni. Bei dem am 3. d. hi X abgehaltenenen Wollmarkt wurden auf hiesiger Stan . . waage abgewogen: 164 Ctr. extrafeine, 203 Ctr. fein Jah
1 * 12 * *
1
9 C Ti ; 4 C i Wolle . ⸗ ö äyg Cir. Mittel und 133 Crr, genge Woll n Abfassung des Erkenntnisses sind eingeliefert 6 waͤhrt.
wurden 128 Ctr. feine, 360 Ctr. Mittel- und 115 geringe Wolle abgesetzt, wogegen saͤmmtliche extrafei
Summa 216 Gefangene. worfene Verdienst ist durch diese Arbeiten erzielt worden.
Nachstdem sind alle erforderliche Utensilien und Handwertszeuge mit Ausschluß der Eisengeraäthe und alle Bekleidungs- und Lager“ Gegenstaͤnde fur die Anstalt durch Gefangene gefertigt, so wie Garten, Aecker und Wiesen mit denselden bestellt worden. Es gie t gn *. zum Soatherbst des abgelaufenen Jahres taglich 9 — Mann an dem Umfangsgraben und der jetzt uͤber den felben fuͤhrenden massiven Bruͤcke. Diese Arbeiten haben den in die 2te Kolonne ausgeworfenen Verdienst ge⸗
er.
1 2
' J. 5 ! 3 . 8 z 46 ö 23!3 . 92
Oogleich der Verdienst der Arbeiter für die Anstalt,
zusammen 156 Köpfe. incl der Bau, und Graben, Arbeiter, nur mit 434. ker
edeutende Arbeiten
Wolle, desgl. 5 Etr. feine, 119 Ctr. Mittel- und! Die meisten Verbrecher wurden von dem Koönigli Tag und Kopf gerechnet, ud far wegen mangelnden
Cir. geringe Wolle unvertauft blieben und weiter vo Stabtqerichte zu Stettin, 18 an
d inge, an dem Walle um die Anstalt . . ö chnet werden koͤunen,
fahren wurden. Die Verkaufspreise, waren 78 Thlr. s irt. Die Königliche Commandantur zu Stettin, Fonds keine Einnahme hat, bere . 1824 der Verdienst dennoch
die feine, b Thlr. die Mittel- und 47 Thlr. die geri Halsund und Spandau lieferten 7 Wolle à Ctr. stande ausgestoßene Verbrecher, und
aus dem Solda so hat sich fuͤr das Jahr : wee die uͤbrigen wur, auf das volle Pensum pro Kopf auf 38 thlr. 22 sgr. Z pf.
— von 70 verschiedenen Gerichten aus der Provinz gestellt.
General- uebersicht eliefert.
der Verwaltung der Pommerschen Provinztal-Stris j ; 36. ; 6faͤhigen Personen haben verdient:
S824. 2. J. Anzahl der in der Anstalt unterhaltenen Personen. , ,,. , . 8
Am 31. Dec. 18235 blieben Bestand hwaͤche zur Arbeit unfaͤhig 3 maͤnnl. Gefangene 3 als Hausdomestiquen und De⸗ 15
weibl. D. ? mnomiegehülfen. .. öschuͤler beschaftigtt.... 12
300 Gefangen als Lehrer, Schreiber und
Im Jahre 1824 sind eingeliefert 4 maäͤnnl. Gefangene 140
weibl. — 50
——— blieben sonach zur Arbeit..
190 Gefangen —ᷣ Es sind im Jahre 1824, nach vol— elangen von denen jedoch nur 162 zum vo
len Tagen gerechnet, uͤberhaupt in der Anstalt gewesen v , 3 hrliche Gefangene der A4 sten Klasse ? 1 * . — — en Gefaängnisse arbeiten, nur zu
103,138 Gefangene waren.
.
II. Die in der Anstalt vorhanden gewesenen ar und Besserungs⸗Anstalt zu Naugardt für das Ih . . * fag 35 st 1 3 f I werhaupt befanden sich in der Anstalt 282 Personen, III. Nachweisung der all gemeinen
zusammen 38
gen, wegen Schwaͤchlichkeit und weil sie erst ange— werden muͤssen, zum halben Pensum und 36, * fuͤr 69 weibliche Gefangene S4 Thlr. e m
Fuͤr das Jahr 1823 ist derselbe auf 35 thlr. Tsar. 6pf.
berechnet. Mithin steht der Verdienst um 3 hir. 14 sgr. 9 pf⸗ im letzt abgelaufenen Jahre pro Kopf hoͤher.
Unterhaltungs⸗ Kosten der Anstalt.
A. Es sind uͤberhaupt 282 Perseuen in der Anstalt ge⸗
. ö d 7a gesunde Per⸗ wesen, und zwar: 8 Kranke, 274 ö
* ö 56 letztern 274 Personen sonen. Die Speisung der ie Pi, .
hat gekestet 3880 Thlr. 13 Sgt. 5
traͤgt sonach auf den Kopf: jahrlich 14 Thlr. 4 Sgr. 10 Pf., — J B. Bekl . e d ; 21 26 . B. eidungs⸗Kosten haben überhau tragen: . 828 Thlr. 26 Sgr. 5 Pf.
Davon sind zu rechnen:
fuͤr A3 maͤnnlich? Gefangene 74 Thlr. 1! 3 5 Pi
244 * llen Pensum, A6
welche im ein⸗ Es betragt hiernach die Bekleidung Pensum beschäf, fuͤr 1 maͤnnlichen Gefangenen 3 Thlr. 1 S * 1 weibliche Gefangene 1 Thlr. 6 S
—
2 3 8 ö e m r m , mn e , m m m e e ame .