1825 / 151 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 02 Jul 1825 18:00:01 GMT) scan diff

ses nur stufenweise innerhalb acht Jahren bis auf den obigen Satz von 25 pCt. geschehen solle. Er habe da bei, sagte er, vorzüglich die Beguͤnstigung Irlands im Auge, dessen Vortheil gewiß jedem der geehrten Mit— glieder hoͤchst angelegentlich am Herzen liege. Es sey zu bemerken, daß sich daselbst eine große Aenderung in der Linnen Verfertigung zutrage, indem die Einfuͤhrung von Maschinerien raschen Fortschritt gewinne und große Capitalien allmahlich dort in Umlauf kamen. Wurde nun das fremde Manufaet sogleich zu 25 pCt. zugelas sen worden seyn, so wurden sich, wie man befuͤrchtet habe, dem Fortichritte der Verbesserung des Gewerbes große Schwierigkeiten und viele Hindernisse in den Weg gestellt haben und die Folge gewesen seyn, daß das Iri— sche Linnen-Geschaͤft, seine jetzigen Vortheile vetlierend, nie in den Stand gekommen wäre, es mit den fremden Concurrenten aufzunehmen; es wurde nicht allein nicht unter guͤnstigen Umstanden an den fremden Markten haben auftreten koͤnnen, sondern hatte auch leicht ganz und gar fuͤr Irland verloren gehen köͤunen. (Hor! hort) Aehnliche Grunde, wie bei Linnen, walteten auch bei Glas und Papier ob, zwei Artikel, die hier im Lande verfertigt, mit Accise (Verbrauchs Abgabe) belegt waͤren, und denen daher die Concurrenz so schwer falle; daher auch hierauf nur eine stufenweise Zoll Ver— minderung eintreten soll. Auf jetzt mit einem Zoll von 6 L. 10 Sch. belegte Buͤcher soll derselbe auf 1 L. herunterkommen; auf die mit 7 L. belegten zu 5 L., Jo wie auf einzufüͤhrende Manuseripte (!) in gleichem Ver— haͤltniz. Wegen eines, der inlaäͤndischen Erzeugung ver zwei Jahren gesetzlich gesicherten Vorrechts auf fun! Jahre, soll erst nach Ablauf dieser Frist die Zollherab setzung von Barilla eintreten. Der jetzige Zell von Zimmerholz sei 565 Sch. von 10650 Cubiksuß; dagegen von 125 Planken 4 L. Nun sei man auf die List ge— kommen, sogenannte Planken von solcher Große und Dicke zu schneiden, daß sie zwar nicht unter die Rutrik als Zimmerholz kamen, aber sich doch nachher in viele Planken zertheilen lichen. Eine Planke von solcher Dicke passire zu etwa 16 L. 8 d. ein, und lasse sich zu allen Zwecken als solides Bauholz anwenden. (Hoͤtt!) Eine solche Umgehung muͤsse den rechtlichen Kaufmann außer, ordentlich benachtheiligen, daher er eine Tarifs, Aende— rung vorschtage, wodurch solche Planken unter die Ru brik als Zimmerholz kamen. Die Abgabe von Englischem und Irischem Zimmerholz wurde sich jetzt niedriger stel— len. Nicht allein litte die Zolleinnahme durch die eben beruͤhrten Umtriebe, sondern auch die Frage nach Brit⸗ tischen Schiffen, die gewöhnlich Ruͤckfrachten von Plan kenholz bekaͤmen, nehme in Verhältniß ab. Den Zoll von, in unsern Colonien gebauten Schiffen, die bier zum Abbrechen verkauft wurden, denke er von 50 auf 15 pCt. berabzusetzen. Die Herabsetzung des Zolls vom Pfeffer rechtfertigte er dadurch, daß der jetzige c. 500 pCt. vom Werth betrage; ein ungeheures Mißver⸗ haͤltniß, das entweder verminderten Verbrauch oder An⸗ reizung zum Einschwaäͤrzen wuͤrken muͤsse. Der Einkaufs preis sei etwa 5 d. das Pfd; der ganze Verbrauch im Vereinigten Königreiche nicht uͤber 1,200,000 Pfd. im Jahre, was nicht uͤber 13 Unze fuͤr jedes Individuum unfrer Bevölkerung austrage. Leider! ist die Daäͤnische Stadt Serampore (Frede⸗ riksnagor) in Bengalen, der Sitz der unschaͤtzbaren Wuͤrksamkeit der Baptisten⸗Missionarien, durch das bei.

spiellose Austreten des Ganges (das auch die niedern st

Theile von Calcutta empfunden haben) fast gänzlich zer⸗ stoͤrt und namentlich konnten aus dem Missionshause nur einiges Papier und Lettern nebst allen Manu skrip. ten gerettet werden. Der hochverdiente Dr. Carey, in der Genesung von einer schweren Krankheit begriffen,

Karlsruhe, 24. Juni. Die Anzahl der Studi

renden in diesem Sommer auf der Universität Heidelberg beträgt im Ganzen b26 und zwar: 53 Theologen, 36 Juristen, 111 Medieiner, Chirurgen und Pharmaceuten, 51 Kameralisten und 43 Philologen nnd Philosophen,

Es befinden sich darunter 227 Inländer und 399 Aut länder. Im verflossenen Wintersemester war die Anzahl der Inlaͤnder 225 und der Ausländer 395, im Ganzen 620. Die Frequenz hat daher in diesem Sommersemester um 6 Studirende zugenommen. .

Lissabon, 8. Juni. Es ist hier ein KoͤniglicheH Edikt erschienen, wodurch, in Betrachtung der veraͤnder, ten Zeitumstaͤnde, mehrere fruher ergangene Verbote Gesetze, hinsichtlich der einzufuͤhrenden Gegenstaͤnde, auf gehoben werden. Die fruͤhern Verfuͤgungen wegen Di genstoͤcke und Taschenpistolen, wie auch wegen aller gei stigen Getränke bleiben jedoch, wie der 2te Art. del Edikis besagt, in Wirksamkeit. Der Ate Art. ist de wichtigste. Es heißt darin: die nämlichen Gegenstaͤndt die verboten waren, und in diesem Augenblicke nur i den Haͤfen von Oporto und Lissabon eingefuͤhrt werden cuͤrfen, sollen kuͤnftighin in allen Hafen, durch welch deren Einfuhr geschehn wird, die jetzt fuͤr dieselben be⸗ stehenden Zoͤlle und Abgaben (50 pCt.) oder die kuͤnft festzusetzenden Abgaben entrichten. Ein anderes Edit hat den Ausfuhrzoll fuͤr Salz von 500 Realen fuͤr jede Moyo auf 206 R., und der Ausfuhrzoll fuͤr Wein au die Hälfte der fruͤhern Abgabe herabgesetzt. Franit sische Blaͤtter, weiche diese Nachricht mittheilen, mache auf die Uebereinstimmung der hier in Anwendun gebrachten Grundsaͤtzen mit den Ansichten aufmerksam

erlassen worden sind. . Spanien. Nach einem Privatschreiben aus Ma

drid vom 13. Juni (im Journal des débats) hat de

Minister Zea die Ernennung des Hrn. Aguilar— Con zum Militair-Intendanten von Barcelona bewirkt welches einer der wich tigsten Posten ist. Da Hei Aguilar in den Proceß des Exminister Cruz verwickel

gewesen, so zieht man aus jener Ernennung den Schlus daß auch letzterer bald wieder einen bedeutenden Post

erhalten werde. 8 n. z Die Universitaͤt Salamanca, welche die Mehrzal der besten spanischen Schriftsteller hervorgebracht hat ist auch diejenige, wo der neue Studien⸗-Plan den men sten Widerspruch erfuhr. Der Bischof von Ceuta, Hi Melgar, ein großer Anhaͤnger der. Jesuiten, hat di erhobenen Schwierigkeiten zu beseitigen gesucht, je doch dieselben durch die ergriffenen scharfen Maaßregeln nun vermehrt. Er hat angeordnet, daß alle Studenten ei nem Reinigungsgericht unterworfen werden sollen, um zu dem Ende hat er selbst eine Art vo. Tribunal er richtet. Die Professoren, Bibliothekare und Beamten der Universität sollen, ungeachtet ih ter schon erfolgte Reinigung, sich aufs neue zu reinigen gehalten sein wonach also, da sie sammtlich unter der n . gierung ihre Functionen ausgeübt, zu erwarten steh daß sie alle werden entsetzt, und jene Hochschule gan aufgelost werden. Der Kanzler, dessen Functionen ; Melgar sich angenommen hat, hat bei dem paäbstlich. Nuntius gegen das ungesetzliche Verfahren seiner⸗ itution reclamirt, indem solche e gentlich nur in Folgt eines Coneils statt haben könnte, da er, gleich wie 1 Bischoͤfe, die kanonische Einsetzung von Rum erhaͤl Hr. Melgar seinerseits hat sich an den hohen Rath von Kastilien gewandt, damit dieser seine Entscheidun

gen aufrecht erhalte.

wurde nur mit Muͤhe, aus dem darauf zusammenstuͤr⸗ zenden Gebaͤude, gerettet. .

dafuͤr Brittische Fabrikate ein.

welche im Englischen Parlament von den Herren Can üenden Hoöͤhe uͤber jenes fruͤhere, ning, Peel und Hucskissen ausgesprochen worden sind Auch heben sie den Umstand hervor, daß die erwähnt

Edikte unmittelbar nach der Abreise von Sir Ch. Stuat Silber und Platina stroͤmen fast ausschließlich nur in Großbrittaniens Haͤfen zusammen.

er Mann in Suͤdamerika,

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Als sich die Certes das erste Mal in Cadix versam— melten, legte ihnen (wie öͤffentliche Blatter melden) ein sehr unterrichteter Mann die wahre Ansicht des Suͤd— amerikanischen Handels vor. Als Resultat ergab sich, daß der Schleichhandel sieben Zehntel des Gewinns raubte, also dem gesetzlich erlaubten nur drei Zehntel blieben. In jenen Schleichhandel theilten sich theils die Hollaͤn— der auf ihren Inseln, theils die Franzosen in St. Do— mingo, am meisten aber die Engländer. Sein Gewinn warf weit mehr ab, als der Handel mit dem Zucker und Kaffee Westindiens. Diesem Schleichhandel mit den Spanischen Kolonien, durch St. Domingos Ver— mittelung, verdankte Frankreich das viele baare Geld, was zur Zeit der Revolution in solchem Ueberfluß zir— kulirte, und dessen Ausbleiben, seit den Unfällen in Do— mingo, eine Art Stockung in Paris zur Folge hatte, deren Ursache man nicht geahnet zu haben scheint.

Seitdem sind im Handel und seinem Ganze große Veraͤnderungen eingetreten. Cadix ist nicht mehr die ausschließliche Hauptniederlage des Suͤdamerikanischen

andels und seiner Schaͤtze. Cadix versendet von Letz ern nicht mehr drei Fuͤnftel nach England und tauscht Jamaika zieht jetzt Al— es an sich, was Cuba und Domingo im Schleichhandel berloren, so wie allen Gewinn seit dem neuerlichst er— öffneten, unmittelbaren Verkehr mit den Suͤdamerika— ischen Hafen.

Jetzt ist nicht mehr die Rede von Monopol eines inzigen Europäischen Hafens; vielmehr findet dermalen in freier, geregelter, im steten Zunehmen begriffener Handel Statt. Indeß dieser sich zu einer unzuberech⸗ beschränkte Getreibe handel seinen Gang fort, al so viel Gewinn als vormals, Gold,

ebt, geht auch der Schleich nd bringt drei M

Ein sehr bedeuten— r dessen Verhaͤltnisse ihn in zie Lage versetzt hatten, sich sehr genau zu unterrichten, ersicherte, daß Suͤdamerika zu Anfange des Jahres S235 an England, zu Folge dessen, was es in Waaren Fedütirt, 2, Millionen Pfd. Sterl. (gegen 400 Millio— en Salden)! schuldete.

Herr Lowe, ein englischer Kaufmann, der viele eschaͤfte mit Südamerika macht, gab 1823 eine Schrift aus, aus welcher erhellt, daß die Brittische Ausfuhr ur allein nach den beiden Häfen Buenes-Ayres und Balparaiso seit 10 Jahren in folgender Art zugenom— en hatte:

1812 1513 151 1816 1516 1617 1518 1815 1820

Buenos / Ayres. 2, 2,000 Pfd. Sterl.

* *

Valparaiso

2, 290, 985 2, 146, 000 1,692, 990 3, 325, 6900 3, 400,000 1,798,000 3, 427, 000 1821 3,196,000 1590. 000 1823 5,800,000 2, 314,000

Dies nur die bekannte Ausfuhr nach zwei der ent— gensten Häfen. Weir bedeutender ist der Schleichhan⸗ . Das Alles aber will nichts heißen gegen die Aus— hr nach Jamaica, das dermalige große Entrepot fuͤr nz Columbien, Chagre, Panama, Atrafo, die Kuͤste n YJacatan, füuͤr Guotimala und Mexico.

Uebersicht dieser Ausfuhr ebenfalls in 10 Jahren: . 13 Millionen. 158143 16,800,000 Pfd. Sterl.

163,000 Pfd. Sterl. 84,0090 S8, 000

722,000

e W . a, , , a.

* 2 .

w W W w W n .

1818 17,300,000 Pfd. Sterl. 1819 17,774, 000 ö! 1820 12,637,000 . 1821 17,162, 0090 (

Und wie viel bedeutende Versendungen geschahen außerdem noch nach den ubrigen Marktolaäͤtzen Suͤdame— rika's, Mexito's, nach em Isthmus, nach Guiana, Havannah, Trinidad, Demerari, St. Thomas und Curassao.

Nur aus dem einzigen Hafen Livervool gingen 1823 nach Sädamerika fuͤr 37 Millionen Pfd. Sterl. Waa— ren nach dem Zollwerth; darunter kein einziger Artikel, der nicht 100, viele aber die 500 Prozent abwerfen.

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Aachen. Dem Handel und Verkehr haben sich bessere Aussichten eroͤffnst, und wenn nicht alle Merk— male trugen, so geht derselbe einer hoffnungsreichen Zukunft entgegen. Die Eisenfabriken im Kreise Ge— muͤnd sind vollauf beschaͤftigt; bei vielen Bestellungen haben sie gute Preise; letztere werden hoffentlich auch einen guͤnstigen Einfluß auf den Gewinn des Eisensteins haben, der so vielen dasigen Ein sassen Nahrung und Unterhalt gewährt. Die Bleibergwerke in eben demsel— ben Kreise sind fortwahrend im Betrieb; die Inhaber derselben klagen indeß uͤber niedrige Preise. Die Dek— kenfabriken zu Schleiden werden stark betrieben und er— freuen sich des seitherigen guten Absatzes. Ein nicht minder erfreuliches Resultat liefern die Tuch, und Ka— simirfabriken im Stadtkreise Aachen, und die Landkreise Duͤren und Eupen; und wenn gleich der durch englische Spekulanten veranlaßte Aufkauf der Wollvorraͤthe, so wie die daraus entstandene bedeutende Erhoͤbung der Wollpreise, die Fabrikation der Tuͤcher und Kasimire momentan verringert hat, so fehlt es doch keinesweges an Bestellungen und Absatz der Fabrikate. Uebrigens scheint auch die durch jene Spekulanten herbeigefuͤhrte nachtheilige Krise ihrem Ende nahe zu sein, da das Gleichgewicht in der Konkurrenz unferer inlaͤndischen Wollhaͤndter mit jenen auslaͤndischen sich immer mehr und mehr herstellt. Der Lederhandel im Kreise Mal⸗ medy erhaͤlt sich fortwährend in ziemlich gutem Stande. Minden. Die Nachfrage nach Garn, sowohl feinem als mittlerem und grobem dauert fort, und es haͤlt schwer, die Kaͤufer zu befriedigen. Von Moltgarn (der geringsten Sorte) werden jetzt nur 18 Stuͤcke fuͤr Einen Thaler gegeben, während im Winter der Spin⸗ ner 26 Stuͤck fuͤr diesen Preis anbot, ohne Kaͤufer zu finden. Auf einen großen Theil der Kreise Bielefeld, Wiedenbruͤck, Halle, Buͤnde, Herford und Rhaden wirkt diese Konjunktur sehr vortheilhaft, und wenn gleich die Garnpreise noch immer nicht die Hoͤhe fruͤherer Jahre erreicht haben, so sind bei den geringen Getreidepreisen die Ausgaben des Spinners zur Bestreitung seiner Sub⸗ sistenz auch bedeutend geringer. Leinwand von Allen Qualitäten wird gleichfalls fortwährend gesucht. Zu Bielefeld wurden im Laufe des Monats 3948 Stäck ge⸗ legget, im Mai 1824 nur 3109 Stuͤck, also in diesem Jahre mehr 839 Stuͤck. Die Hanfleinwand, welche be— sonders im Kreise Halle fabricirt wird, namentlich die groͤbste Sorte derselben, das Packliunen, ist aäͤußerst ge⸗ sucht, was seit Jahren nicht der Fall war. Englische und schottische Handlungshaͤuser haben sich mit Auftraͤ⸗ gen in diesem Artikel unmittelbar nach Halle gewendet. Auf der Saline zu Salzkotten wurden im Monat Mai 70 Lasten Salz gesotten. Die Passage von Fracht⸗ fuhrwerk ist auf sammtlichen Handelsstraßen des Regie—⸗ rungsbezirks haͤufig. 2

1815 21,200,000 1 1816 14,286,000 * . 1817 23,673,000

und diesen meist nur im Inla

Oppeln. Die Zink- und Eisenhuͤtten sind in Thaͤ— tigkeit, jedoch findet das Eisen nur geringen Absatz nde.