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618 . wand zu Handlungen, bei welchen sie gar kein Interesse
haben, noch mache sie zu Werkzeugen des Ungehorsams; man gehe einen geraden Weg und die Wahrscheinlich— keit des Gelingens wird ohne Zweifel großer werden. Denn man kann es sich nicht laugnen, daß mancher, der der katholischen Frage abhold ist, weil sie in seinen Augen die Forderungen von 6 Millionen Menschen be— trifft, viel gelindere Gesinnungen hegen wuͤrde, wenn sie sich als die Angelegenheit von noch nicht so viel Hunderten darstellen wuͤrde. .Die Subscription, um dem Hrn. Huskisson ein silbernes Service zu schenken, betragt gegenwartig 3500 Pfund, weshalb man beschlossen hat, die elbe zu schließen. Frankfurt a. M., 1. Juli. Ihro Koͤnigl. Ho⸗ heit der Prinz und die Prinzessin Friedrich der Nieder⸗ lande sind heute hier angekommen, und im Gasthofe zum Roͤmischen Kaiser abgestiegen. Nach dem Mittagsessen setzten sie Jore Reise nach Wisbaden, wo sie die Nacht zubringen wollten, fort.
Schweiz. Die seit geraumer Zeit in Frankreich, zuvor auch in noͤrdlicheren Landern, wahrgenommene Seuche unter den Pferden ist seit einigen Wochen auch in die Schweiz uͤbergegangen, welche sie von Westen nach Osten schnell vorschreitend zu durchziehen scheint. Es stellt sich dieselbe indeß als eine gutartige und bei richtiger Behandlung ungefaͤhrliche Epizootie dar, und
hie einem Cardinal oder nur einem Geistlichen die Lei ung der Staatsangelegenheiten anzuvertrauen, und an sagt, der Cardinal Fleury habe Ludwig dem XV. en naͤmlichen Rath gegeben. Der Koͤnig von Sardi— sen, Viktor Amedeus, erzählte oͤfters, sein ehemaliger Beichtvater, der ein Jesuit gewesen sei, habe ihm auf em Sterbebette gesagt: „Sire, Sie haben mich mit ohlthaten uͤberhaͤuft, und ich will Ihnen meine Dank, arkeit dafuͤr beweisen; nehmen Sie nie wieder einen jesuiten zum Beichtvater, aber fragen Sie mich nicht arum, denn ich wurde Ihnen darauf nicht antworten ßnnen.“ Pater Lachaise gehorchte gewiß einem aͤhnli— hen Erkenntlichkeitsgefuͤhle, als er, wenige Tage vor inem Tode, Ludwig dem XIV. folgenden ganz entge— engesetzten Rath gab: „Ich bitte Sie, Sire, jagte er, einen Nachfolger auch in unserer Gesellschaft (d. Ge—⸗ llsch. Jesu) zu wählen; sie ist Ew. Majestaͤt sehr zu— than; sie ist aber sehr ausgedehnt, sehr zahlreich und esteht aus den verschiedensten Charakteren, die jedoch e fuͤr den Ruhm der Corporation schwaͤrmen. Man jnnte nicht dafuͤr stehn, sollte sie Ungnade und Miß— schick treffen, und ein uͤbler Streich ist bald geschehen.“ zir entnehmen, sagt obenerwähntes Blatt, diese Be— nntnisse aus den geheimen Denkschriften des Duͤckos m Gebrauch derjenigen, die es gern sehn, daß die
derselben von.. . 9,979 Thlr.
nach Abzug des Kourswerths der dem Praäͤmienfonds zu gewaͤhrenden 3,306 Tylr. Staatsschuldscheine, von den 33 größeren Prämien, zu gz pCt. und der Zinsen von die— sen Staatsschuldscheinen vom 1sten Juli v. J. bis Ende Juni d. J. zusammen von.
Die Abhandlungen muͤssen in deutscher, lateinischer, oder auch franzoͤsischer Sprache! leserlich geschrieben, und der Nime des Verfassers unter einem mit dem Denkspruch der Abhandlung bezeichneten versiegelten Zet— tel beigefügt, am 31. Maͤrz 1827 bei dem Sekretar der Klasse eingegangen sein.
Die Ertbeilung des Preises von 50 Ducaten ge— schieht in demselben Jahre in der offentlichen Sitzung
am 3. Julius.
3,17 1189 mit . 6, 83 1 Thlr. 19 Sg; zu wohlthaͤtigen Zwecken verwendet worden. Wir macheu dieses den Inhabern von Praͤmie scheinen mit der abermaligen Aufforderung bekannt, di sowohl durch die Zahlung bei den Regierungs- Haup Kassen, als im Auslande erleichterte Erhebung der Pr mien, nach dem IJnhalt der Ziehungslisten, welche m den hiesigen Zeitungen versendet und außerdem ausge geben werden, kuͤnftig in den dazu bestimmten Friste zu bewirken und sich nicht dem mit der Praͤklusion vel bundenen Nachtheil auszusetzen.
Berlin, den 2ten Juli 1825.
Koͤnigliche Immediat- Commission zur Vertheilung vo Prämien auf Staatsschuldscheine. Rother. Kayser. Wollny.
* * 1 * 1 1
Bekanntmachung.
Von der am 1. Juli 1824 angefangenen sieben⸗ ten Ziehung der Prämien auf Staatsschuldscheine, sind die auf die untenstehenden Praäͤmienschein Nummern ge— fallenen Prämien, nämlich: 1 Praäͤmie zu 500 Thlr. auf No. 52866; 1 Prämie zu 200 Thlr. auf No. 52870; 31 Prämien zu 135 Thlr. auf Nr. bobs, 13767, 18109, 18386, 20742, 21262, 22536, 25461, 38551, 39352, E2315, 44138, 50 166, 55198, 56629, 57916, 65373, S0230, 85472, 110984, 1117090, 117005, 130919, 133786, 184146, 218038, 221024, 247289, 259871,
260718, 264391 und 283 Gewinne zu 18 Thlr. auf gez ·
No. 2208, 3487, 5199, 5841, 6059, 6072, 6081, 7051,
S766,
5061,
7954, 8301, 8470, 8709, 5715, S954, S9g56, 9gi00, 9306, g4b0, 9924,
10928, 12818, 14896, 18117, 20901, 24607, 33701, 38425, 42730, Ab929, 51828, 56124, 57933, bl0g3, bSsb0, 79137, Sb196,
11165, 13419, 14960, 18218, 21551, 24736, Z3975, I8569, 3133, 56997, 52752, 56h55, 57 9b, al 93, 72567, 7638, S653,
3667, 3706, 4304, 43568, A469, 4747,
11549, 13439, 14969, 18451, 21102, 25110, 34088, 38917, 43502, 50333, 52867, 57896, 57949, b5 1453, 72871, 81426, 94727,
11611, 13880, 14971, 18542, 21254, 25730, 34799, 39516, 43694, 50613, 53517, 57901, 64055, 65869, 73634, 81451, 94902,
11823, 13552, 14973, 19131, 22127, 25852, Jag ls, 10632, i311, 50658, 55 193, 57903, bä0õb, 6562, 736535, S1IA98, 95031,
8767, 9932, 12166, 13895, 17432, 19143, 22600, 26184, 34965, 42446, A4394, 51578, 55401, 57911, bl0b60, 66672, 7364b, 82318, 96790,
S44, 102066, 102376,
7807, 8768, 10921, 12647, 13900, 18115, 20450, 24169, 26906, 37293, 42661, 441400, 51705, 55520, 57921, 64063, bb697, 74888, 84556, 97086,
99082. 99334, 99829, 100831, 109
102703, 104175, 159472, 111659, 125249, 133776, 1378585, 146497, 152292, 160622,
151991,
196730, 205891, 214405, 216504, 221028, 229385, 247647, 254274, 264031,
276501, bis zum 1sten d. M. bei der S mien-Vertheilungs—⸗
hebung angemeldet, 24. August 1820,
102765, 104561, 110195, 111912,
127198,
133777, 138411, 146564, 152728, 164523, 185355, 200590, 206088, 214809, 216575, ** 1 988, 230804, 249974, 260717,
283118, 290600, 290642
102840, 106633, 110688, 115836, 127349, 134794, 140402, 146801, 155111, 170490, 185400, 201019, 206101, 214824, 216769, 222636, 235345, 250134, 261066, 267517,
103743, 109074,
110963,
124479, 129129, 134799, 147780, 155300, 175867, 190918, 201572, 206482, 215627, 218741, 222650, 235478, 250151, 262853, 267664,
—
Kasse weder erhoben, mithin der Bekanntmachung vom
und dem Inhalt der Praͤmienscheine
gemaͤß pracludirt und der Betrag
103752, 109097, 111516, 124648, 130258, 136729, 141705, 147803, 156492, 175901, 192161, 203347, 213921, 215659, 219325, 228 176, 236433, 250798, 262985, 267981,
296,607 taatsschuldschein⸗Praͤ⸗ noch zur Er—
104154, 109441, 111560, 125248, 130665, 136765, 146493, 147806, 156693, 176602, 193726, 205877, 214153, 216180, 220572, 229007,
236945,
253568, 263497, 274021,
Deputirter der Unternehmer: gez. W. C. Benecke.
Bei der am 5. und 6. Juli d. J. fortgesetzl⸗ IX. Ziehung der Praäͤmien-Schein Nummern zu Staat Schuld. Scheinen fiel 1 Prämie von 5000 Thl auf Nr. 213, 175; 1 Praͤmie von 110,121; 2 Prämien von 1000 Tylr. auf Nr. 59, und 243,é601; 8 Prämien von 509 Thlr. auf Nr. 90 „,a, 77, O84, 97, 986, 126,364, 132,214 177, und 178,225; 26 Prämien von 200 Thlr— auf Nr. b9 14,296, 21,846, 51,991, S0, 258 81, b49, S7, 982, 131,1 133.871, 149,919, 159,942, 166,709, 186, 158, 186,58 192,937, 193,309, 201,091, 202,125, 202, 446, 220,21 223,062, 225,653, 235,305, 248, 160, 278, 640 u 287,851. Die Ziehung wird fortgesetzt.
II. Zeitungs⸗Nachrichte n.
ana n d.
zu St. Clo
Paris, 30. Juni. Der Koͤnig hat . Dauphin d
im gestrigen Ministerrath, welchem der wohnte, praͤsidirt.
Ihro Koͤnigl. Hoheit die Herzogin von Berry gestern dem Prinzen von Saletno, Ihrem Onkel, Neuilly entgegen gefahren. Der Prinz wird waͤhre seines hiesigen Aufenthalts abwechselnd im Palais Ro und in Neuilly wohnen.
Es hat am 17. d. Mts. im suͤdlichen Frankreich! so heftiger Sturm gewuͤthet, daß dis Malle⸗Post ¶
werden) auf ihrem Wege von Toulou e nach Paris v dem Sturm in einen Graben geworfen worden ist. Glll licher Weise sind der Kourier und die Passagiere n leicht beschaͤdigt worden. Die liberalen Blaͤtter liche Weise den von ihnen gefuͤrchteten Einfluß d Jesuiten und der Geistlichkeit überhaupt. In die Absicht erinnert auch der Courier francais an folgen Thatfachen. Mazarini ermahnte Ludwig XIV. kaäͤnft
bekaͤmpfen auf alle nur mi
2000 Thlr. auf M
durch die Correspondenz und auch Reisende befoͤrde
dl
riester sich um weitliche Angelegenheiten bekuͤmmern, d daß den Jesuiten die Erziehung der Jugend an traut wird.
Fuͤnfproe. Rente 102 Fr. 80 C. —
80 C.
London, 28. Juni. Der Kourier bemerkt, in eziehung auf die in Dublin statt gefundene Ernen— üg einer Committee von 21 Mitgliedern, zur Be— eibung der katholischen Angelegenheiten, daß der Zweck selben eigentlich kein anderer sei, als Mittel aus— dig zu machen, um das diesjährige Gesetz, wodurch katholische Association unterdruͤckt worden ist, ohne efahr zu verletzen. Diese Faktion ist, sagt jenes Blatt, Fluch fuͤr Irland, sie allein nährt den Geist der ietracht, bloß, um ihre eigennuͤtzigen Absichten zu eichen. Konnte ein Schiff eine Anzahl von hoͤchstens O Personen, die leicht zu nennen waren, nach Van—
Dreiproc. 75
iemensland oder irgend einem andern Ort hin trans—
ttiren, so wuͤrde mit einemmal dieses kleinliche Par— ien⸗-Getreibe aufhören. Oft schon haben wir wieder— , und wir haben gute Gruͤnde fuͤr diese Behauptung, 5 das irlaͤndische Volk, trotz des Laͤrmens, den man gen dieser Sache macht, sich ruhig verhält, so lange nicht von Priestern jum Handein angefeuert wird. 6 die katholische Frage vom Parlamente erwogen rde, machte man fuͤr den Fall, wo die Bill. verwor— werden wuͤr de / die furchtbarsten Prophezeihungen. ⸗ sie ist verworfen worden — und was ist gesche— — Nichts, durchaus gar nichts! Nur die Stimme senigen, welche ihre Prophezeihungen gern zur Wirk— keit gemacht haͤtten, sind gehoͤrt worden. Es ist auch nicht zu verwundern. Der ungebildetste irlaͤndische uer hat Verstand genug, um zu begreifen, daß er in Fehden seiner Obern gar kein Interesse hat; daß weder bessere Nahrung, Kleidung oder Wohnung 9 die Gewaͤhrung dessen, was man die katholischen derungen nennt, erlangen wird. Er hat also gar Motiv, um mit den Verfechtern dieser Forderün— gemeinschaftliche Sache zu machen. Leider aber d er durch seine Armuth, seine Unwissenheit und ⸗ Religion nur zu oft ein Werkzeug in den Haͤnden elben. Wir wollen nicht behaupten, daß die hoͤhern ssen der Katholiken nicht das Recht haben, auf ver— ungsmaͤßigem Wege fuͤr die Erreichung ihres Zweckes wirken, aber man stelle die Frage rein fuͤr sich hin,
Hrmische nicht die so oft angefuͤhrten 6 Millionen
holiken hinein; man gebrauche sie weder als Vor—
es hat sich wahrscheinlich ihr fruͤherer boͤsartiger Cha— rakter, der an manchen Orten viele Thiere hinraffte, wesentlich gemildert. Die Ursache dieser merkwürdigen Epizootie muß in nicht näher nachzuweisenden armosphaͤ— rischen Einfluͤssen gesucht werden, und das katarrhalisch— nervoͤse Fieber, in welchem sie sich darstellt, nimmt nach der Verschiedenheit der Individuen ungleichen, mehr oder weniger entzuͤndlichen, gallichten oder drusichten Charakter an, wonach dann auch die Behandlung ge— richtet werden muß. Ob die Seuche ansteckend sei oder nicht, daruber widersprechen sich die Ansichten der Thier— aͤrzte; die Frage kann aber gar kein praktisches Inter— esse haben, weil in jedem Fall die Absonderung der kranken von den gesunden Pferden und die möͤglichste Reinlichkeit in der Pflege von beiden nothwendig ist, und weil auch bei nicht kontagiosem Charakter der Krank— heit, die vermehrten und verdordenen Ausleerungen der kranken Thiere, durch Mund und Nase zumal, immer— hin, wenn gesunde Pferde damit in Beruͤhrung kommen diesen gefaͤhrlich sein muͤssen. ; Lissabon, 11. Juni. Während der Dauer der konstitu tionellen Regierung hatte sie 3 Anleihen gemacht. Die Glaͤubiger derselben koͤnnen mit der Gewissenhaf— tigkeit des Monarchen nur höchst zufrieden sein; denn vor wenigen Tagen sind ungefähr ein Drittel der Ob— ligationen dieser Anleihe in der Absicht oͤffentlich ver— brannt worden, um den Glaͤubigern den Beweis des Wunsches zu geben, den der Koͤnig hegt, diese Schuld baldmoͤglichst zu tilgen. Unterm 4. d. Mts. haben Sr. Maj. einen mit Gesetzeskraft versehenen offenen Brief erlassen, wodurch die Errichtung einer Junta der Koͤ— nigl. Anleihen augeordnet wird. Dieser Brief bestimmt 3 . , . der Glaͤubiger, so wie das ß, nach welchem sie an h w . den Berathungen Theil Es darf als ein Zeichen, daß zwischen Portugall und Brasilien ein besseres Verhaͤltniß eintritt, angese— hen werden, daß in diesen Tagen eine nicht geringe Anzahl portugiesischer Schiffe aus unseren Haͤfen nach Brasilien abgesegelt ist; Barcellona, 16. Juni. Privatbriefe melden, daß amerikanische Korsaren sich der Insel Lanzarote be— mächtigt haben, und daß man glaubt, daß eine ähn— liche Unternehmung gegen die Balearischen Inseln statt finden wurden. — Das Cadixer Handelsblatt berichtet,
daß das Schiff Calypso aus Havre auf seiner Fahrt