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den von den Griechen gegen die tuͤrkische Flotte losge— lassen Nach tuͤrkischen Berichten gingen sieben dieler Brander unschädlich in Flammen auf, wahrend vier griechische Schiffe genommen, oder in den Grund ge, dohrt wurden. Zwischen dem Cap d'Oro und der Insel Andros erneuerten die Griechen, durch eine Abtheilung hydriotischer Schiffe verstärkt, ihren Angriff, und nach einigen, noch unverbuͤrgten, Angaben soll die tuͤrkische Flotte am 2. Juni einen Verlust von 2 oder 3 Schiffen erlitten haben. Gewiß ist aber der Verlust einer Korvette von 26 Kanonen, welche an demselben Tage, durch Sturm von dem Ueberreste der Flotte getrennt und von neun griechischen Schiffen verfolgt, an der Kuͤste der Insel Syra scheiterte. Die Besatzung derselben, aus 280 Mann beste. hend, rettete sich ans Land, und zerstoͤrte die Korvette durch Feuer. Da erhob sich die Bevölkerung dieser im Insurrections Zustande befindlichen Insel, siel uͤber die Schiffbräaͤchigen her, ermordete die unter der Equipage besindlichen fraͤnkischen Matrosen, 22 an der Zahl, so wie 50 Zaporager Kosacken und zwei zuͤdische Wundaͤrzte, mißhandelte die tuͤrkischen Seeleute, schonte aber ihr Leben; letztere wurden auf hydriotische Schisse vertheilt, und als Gefangene nach Napoli di Romania abgefuͤhrt.
Indessen hatte der Kapudan Pascha seine Fahrt gegen Säsen fortgesetzt; er ward am 4. Juni in der Nähe von Cerigo von einem oͤsterreichischen Schiffs Capitaͤn gesehen, und kann also, wenn ihm nicht auf seinem ferneren Laufe neue Hindernisse in den Weg ge—
legt worden sind, gegenwartig im Golf von Lepanto
angelangt sein.
In der Hauptstadt hat sich, außer der am 28. v. M. erfolgten Uebersieslung des Sultans und seines Hojstaa— tes nach Beschicktasch, dem gewohnlichen Landaufent— halte Sr. Hoheit im Sommer, nichts Bemerkenswer⸗
thes ereignet. ; Am 4. d. M. stattete der neue koͤniglich spanische
Geschäststraͤger, Hr. v. Castillo, den tuͤrkischen Mini— stern seinen ersten Ceremonien,-Besuch ab. Am folgen“ den Tage langte der neuernannte koͤnigl. sardinische Gesandte und bevollmächtigte Minister, Marquis de Gropallo, mit einem zahlreichen Gefolge von den Dar— danellen in dieser Hauptstadt an. Am 7. stattete ihm der Pforten-Dollmetsch den gewoͤhnlichen feierlichen Besuch, im Namen des Großwesirs ab, nachdem der Marquis von Gropallo dem Ministerium Tags vorher seine Ankunft durch seinen Legationsseeretär hatte noti— ficiren lassen. An diesem und den folgenden Tagen er— hielt er auch die Besuche des diplomatischen Corps. Der bisherige sardinische Geschaͤftstraͤger, Chevalier Sauli, so wie der ehemalige koͤnigl. spanische Geschaͤfts⸗ traͤger, Hr. Perez, schicken sich an, diese Hauptstabt zu verlassen, ersterer um zur See nach Genua, um, uͤber Wien, sich nach Berlin zu begeben.“
— Im Wesentlichen stimmt der Inhalt folgender, in der allgemeinen Zeitung enthaltener Briefe mit den Berichten im oͤsterreichischen Beobachter ziemlich überein: ;
Triest, 24. Juni. „Nachrichten aus Zante bis zum 15. Juni berichten: Ibrahim Pascha, dessen Schiffe sich nach dem erfolgten Brand vom 12. Mai nach Can⸗ dia gefluͤchtet hatten, war nach dem Fall von Navarino in Arcadien bis nach Cordovene auf der Straße nach Tipolitza vorgedrungen. Allein dort stieß er zuerst auf Hindernisse, indem die sich zuruͤcktiehenden Grtechen un— versehens Posto faßten, und ihn mit Ungestuͤm angrif— fen. Er litt dabei einen namhaften Verlust, und ist seitdem nicht weiter vorgeruͤckt. Indessen hatte der un— erwartete Fall von Navarino einen allgemeinen Schrek— ken verbreitet, so, daß sich die Regierung in Napoli di
letzterer
Romania zur Aufrichtung der beunruhigten Gemuͤth veranlaßt sah, nicht nur die ganze Partei Colocotroni zu begnadigen, sondern ihm selbst das Kommando va 12,000 Moreoten, die ihn als General begehrten, z übertragen. Colocotroni begab sich von Hydra nach N poli di Romania, und legte in der dortigen Kirche da Eid ab, der Sache des Vaterlandes aufs neue eifrig z dienen. Von da begab er sich nach Tripolitza zu sein Schaar. — Miauly war den am 12. Mai nach alla Seiten gefluͤchteten Schiffen nachgesegelt, und befam sich zuletzt in den Gewaͤssern von Candia, wo er st mit Sachtury, der den Kapudan Pascha bei Zeag schlagen hatte, vereinigte. Der Kapudan Pascha hatt sich nach Canea gefluͤchtet.“
— Vom 26. Juni. „Nachrichten aus Hydra von
10, und aus Smyrna vom 6. Juni zufolge, hatte dh griechische Admiral Sachtury den Kapudan Pascha meh
mal angegriffen, und ihm zuletzt bei Zea großen Sch den zugefuͤgt. Der Kapudan Pascha fluͤchtete sich nat Candia, wohin ihn Sachtury verfolgte. — Auf Mor ist die ganze Partei Colocotroni begnadigt worden. Mal rocordato wird der Fall Navarinos beigemessen.“
Bucharest, 12. Juni. „In Widdin ist ein A tar von dem Seraskier Reschid Pascha eingetroff⸗— welcher die Nachricht von einem uͤber die Griechen b Saleona errungenen Sieg verbreitete. Es sollen 20h chrisßliche Ohren nach Konstantinopel gesendet worde seyn.“
Die in offentlichen Blaͤttern verbreiteten Nachrich daß Ihre Koͤnigl. Hoheit. die Prinzessin Sophie Alba tine von Schweden, Tochter Sr. Maj. des verstorbene Koͤnigs Adolph Friedrich, am 27. v. M., unter de Namen einer Graͤfin von Sternberg, von Wismar kot mend in Schwerin eingetroffen sei, und sich am folgen den Tag nach Ludwigslust begeben habe, ist ungegruͤ det. Ihre Koͤnigl. Hoheit befanden sich, wie glaubwi dige Briefe aus Schweden melden, am 28. Juni n in Stockholm, und es war zu dieser Zeit von ein Reise der Prinzessin, nach dem Auslande, durche nicht die Rede.
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Aachen, 5. Juli. Die Ankunft IJ. KK. Hl des Prinzen Friedrich der Niederlande und seiner lauchten Gemahlin, Tochter S. M. unsers verehrn Koͤnigs, erfolgte um 23 Uhr. Ihnen waren Se. Ey der Staatsminister von Ingersleben und der Hr. Ch Praͤsident von Reiman zum Empfange entgegen gefa en. Die Koͤnigl. Herrschaften stiegen im Grand Ho bei H. Dubigk ab, und nahmen mit vieler Huld Beweise der Ehrfurcht auf, welche Ihnen dargebra⸗ wurden. Vor Ihrer Abreise nahmen Sie die Mor wuͤrdigkeiten der Stadt in Augenschein, und verließ Aachen um 55 Uhr Nachmittags.
Elberfeld, 5. Juli. Gestern Abend traf 6 Koͤnigl. Hoheit der Herzog von Oldenburg, mit Gef unter dem Namen eines Grafen von Rastadt hier «n uͤbernachtete in der hiesigen Koͤnigl. Posthalterei, iu setzte diesen Morgen seine Reise nach Oldenburg fott—
. a n d.
Königliche Schauspiel e.
Montag, 11. Juli. Im Schauspielhause: „K bale und Liebe,“ Trauersp. in 5 Abtheilungen, n Schiller. (Hr. E. Devrient: Ferdinand. Hr. Lam Seeretair Wurm. Mad. Unzelmann: Luise.)
Gebruckt bei Feister und Eisersdorff.
Redaeteur Joh!
Allg erm eine
preußische Staats Zeitung.
M
159.
Berlin, Dien stag,
IJ. Amtliche Nachrichten.
Kronik des Zag es.
Seine Majestäaͤt der König haben dem Superi g 1perinten⸗ ten Barz zu Colberg den rothen Adler-Orden drit— n, H. 1 Glasermeister Just zu Neumarkt hlesien das allgemeine. Ehrenzeichen ̃ verleihen geruhet. e, mer,, .
Abgereist. Se. Execellenz der GeneralLi d. Chef des General Stabes der Armer, 4 üffling, nach Wittenberg.
N. Zeitungs-Nachrichten.
Ausland.
Paris, 5. Juli. Vorgestern hat Sidi⸗Mahmoud . . von =, . Sr. Maj. ** von 1 r n n , e de r,. Familie n einer Privat⸗Audienz Abschied Ungeachtet der täglich wiederholten Angriffe vor der 3 verschiedenen Sen Fr,. scheint, . liches Blatt bemerkt, das Ministerium fester wie 1s zu stehen. Es ist erwiesen, daß diejenigen, welche Ministerium mit so vieler Bitterkeit angreifen, nicht ntlich aus Partheisucht handeln, denn die Partheien in Frankreich nicht so streng geschieden, als es iche glauben, und der Zweck des groͤßten Theils der ositionsmaͤnner ist wohl kein anderer, als zuvoͤrderst Sturz des Ministerli und sodann die Erhebung r Freunde und Kteaturen zu bewirken. Die Etoile s fur das neue Finanzsystem täglich Lanzen brechen. ihr inzwischen die Vertheidigung sehr erleichtert, ) die sich oft ganz widersprechenden Grunde, womit verschiedenen Oppositionen das System angreifen. ch hat sie einen mächtigen Bundesgenossen in dem
den 12ten Juli 1825.
jetzt in Paris zu sehen sind, er habe, aͤußerte er, fru her geMlauobt, daß die Farbenveräͤnderung, die sich . diele Thieren zeige, die nämliche Erschein ung fe, mn i die Physker gewohnlich mit der Benennung: unn Farben,“ bezeichnen, und die man auch bei leblosen 69 zenständen wahrnimmt. Hr Arggo hat sich innbische wie er sagt, uͤberzeugt, daß der dei diesen Thielen eh., findende Prozeß ganz anderer Art ist. Er hat E t⸗ er, ee , 1. e st dunkelbraun war, und I. nem Mal ganz hellgelb zu sein schien, als e j
Korper gesetzt wurde, welcher gar keine 6 6. batte. Der Wachter versicherte Herrn Araqo daß oi e Thier gewohnlich von der nämlichen Farbe 2 ; ö. res Kamaͤleon sei, welches er ihm zeigte und ug, w.
estreitbaren Wohlstande Frankreichs, welches sich durch guten Fortgang der jeden Tag neu entstehenden riken in den zahlreichen Bauten in den Staͤdten und dem Steigen der alten und neuen Rente darthut. Der bekannte Physiker, Hr. Arago, hat der Akade— der Wissenschaften in ihrer letzten Sitzung seine merkungen uͤber die Kamaͤleone mitgetheilt, welche
diesem Augenblick eine entschieden
Diese Farbenveranderungen ae. . zu sein, als es die neuesten Naturforscher bisher ge uz haben. Die Academie hat eine Commission . ; um . , , . anzu stellen. eie.
Fuͤnfproc. Rente 1093 Fr. 16 C. bi 9. , . 3 S. 6 . n ondon, 2. Juli. Die Sitzun ᷣ Old⸗ Bailey / Gerichts haben bereits . , Liste der Gefangenen enthält 1383 Namen; davon si ö 31 wegen Verbrechen vor Gericht gezogen, welche . Todt sstrafe nach sich ziehen. Unter diesen Letztern s Einer wegen Mords, Sechs wegen Pie be r h if Einer wegen Verfälschung von Handschriften Eilf — gen gewaltsamen Diebstahls und Einer wegn Bi an. vor Gericht gestellt. — Thomas Hill, 17 Jahr * oe unter Andern angeklagt, aus einem bewohnten ann Huͤhner gestohlen zu haben. Da der Thatbestand * h . en, war, so bemerkte der . r Berrough, daß wiewohl die Huͤhner ai i Garten des Klaͤgers befindlichen 36, n. worden feien so muͤsse doch die That vor dem Genn als Diebstahl in einem bewohnten Hause angesehen a. den, weil das Haus und der Garten des Klaͤgers von einer Mauer umgeben waren. Die Geschwornen spra⸗ chen das „Schuldig“ aus, mithin ward der Huͤh dieb 17 . verurtheilt. . — 7 ie Frage, wer eigentlich der Verfe i
des Junius sei, die in England 1 6 reich so viel Streitigkeiten schon erzeugt hat, ist . um die Veranlassung zu einem neuen Werke gewesen, dessen Verfasser, Hr. Loventry, so schlagende Beweise hh sammelt hat, um darzuthun, wie der Verfa sser gi Briefe des Junius und Lord George Sackville eine Person sei, daß jedes unpartheiische Geschwornengericht sich einstimmig fuͤr diese Meinung würde erklären muͤs⸗ sen. Mehr wie einmal, sagen die Times, ist das To desurtheil in Fallen ausgesprochen worden, wo niche die Haͤlfte der Beweise vorhanden waren, die hier ge⸗