1825 / 172 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 27 Jul 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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umfassendste Auskunft zu geben, die nur in ihren Kraͤf⸗ ten stände; sie enthaͤlt sich aber jeder Bemerkung uͤber diese Aussagen, in der Ueberzeugung, daß sie, den Ab— sichten des Hauses gemäß, bei einem so hoͤchstwichtigen, mit großen constitutionellen Fragen in Verbindung stehen⸗ den, Gegenstande, nur allein Nachrichten einzu sammeln hatte. Auch ist zu bemerken, daß nur wenig Aussagen uͤber das Erziehungswesen aufgenommen worden sind. Die—⸗ ses Geschaͤft war bereits Eommissarien uͤbertragen, deren Bericht uͤber die Armen-Erziehung, voll hoͤchstschaͤtzbarer Nachrichten, dem Hause vor kurzem vorgelegt wurde, und man vernimmt zugleich, daß die Commissarien ihre weitern Untersuchungen auch auf andre Zweige richten und der Regierung sowohl als dem Parlament das Re— sultat derselben im Ganzen vorlegen sollen. Die Com⸗ mittee hat eine große Masse Aussagen uͤber den jetzigen Stand der Verhaͤltnisse zwischen Grundbesitzer und Paͤchter erhalten, welcher hoͤchstwichtige Gegenstand die aufmerksame Erwaͤgung des Parlaments verdient. Zu den großen Uebeln derselben gehort die sehr in's Kleine gehende Unterabtheilung der Ländereien; die große Zahl der Personen, die zwischen dem Hauptbesitzer und dem— jenigen stehen, der das Land unmittelbar im Besitz hat; die außerordentliche Schwierigkeit, Afterpachtungen und die Befugniß zu hindern, welche jedem Zwischenbesitzer, so wle dem Hauptbesitzer zustebt, sich an dem Paͤchter zu erholen, der das Land inne hat. Das Parlament mag in seiner Weisheit erwägen, ob und welche Ver⸗ besserung hinsichtlich dieser Gegenstaͤnde nuͤtzlich und thunlich ist Man wird uͤber das Verhaͤltniß zwischen Grundbesitzer und Pächter in den Protokollen sehr schaͤtzbare Rathschlaͤge finden. Mit Vergnuͤgen bemerkt bie Tommittee, daß die zunehmende Einsicht der erstern gegenwärtig der Theilung des Landes allmaͤhlig abzu— helfen sucht, und hegt das feste Vertrauen, daß zum wechselseitigen Vortheil des Grundbesitzers und des Pächters dies Heilmittel so weit ausgedehnt werden wird, als die Beschaffenheit der bestehenden Contraete und die Wohlfahrt wie der Wohlstand des Volks es gestatten. Ueber die Last, welche durch das gegenwaͤr— tige System der Großen Jury -Eingaben (Grand Jury presentments) unterliegt, hat man schon lange geklagt und verschiedene Vorschlaͤge zur Abänderung desselben gemacht. Auch hat die Gesetzgebung theilweise einigen Mißbrauchen abgeholfen; doch muß noch mehr geschehen, denn die Art und Weise der Entscheidung, welche Ar⸗ beiten unternommen werden sollen, der Regulirung der Ausgaben und Liquidirung der Rechnungen ist noch in vieler Hinsicht unvollkommen. Auf jeden Fall scheint es wuͤnschenswerth wenn man fuͤr dienlich erachten sollte, den Grand Juüries diesen Funktionen noch ferner zu lassen wirksam fuͤr die Oeffentlichkeit alles dessen, was die Erhebung und Verwendung der offentlichen Gelder betrifft, zu sorgen. Auch hat man gerathen, daß die Lasten von Grand Jury assessments fuͤr ste⸗ hende Gegenstaͤnde, bei tuͤnftigen Verlassungen in ge— hörigem Verhaͤltniß dem Grundbesitzer, wie dem Paͤch—

ter zur Last fallen sollten.“ (Schluß folgt.)

Aus Berichten an das Unterhaus erhellt, daß die Grafschaft Middleser 157 Miles Straße, mit einer Durchschnits-Einnahme von 60s Pfd. die Mile, und Durchschnitts-Ausgabe von 548 Pfd. enthaͤlt, so daß bo Pfd. Ueberschuß pr. Mile bleiben. Unter den Bei— lagen zu dem gedachten Bericht ist ein Schreiben der HH. Macadam und Cook, worin die erforderlichen Ko— sten zur Unterhaltung dieser Straßen, wenn sie erst vollkommen ausgebessert seyn werden, angeschlagen wer—

der Straßenzoll beträchtlich herabgesetzt werden konnt Die jetzige Unterhaltung, wird behauptet, koste da dritten Theil mehr, als es nach dem Plane jener Hu ren der Fall seyu werde.

Aus Neweastle wird gemeldet: Es werden jetzt wo nicht alle, als Kauffahrer von England aus g braucht zu werden. Einer der ersten Schiffbaumeist hier giebt sein Geschaͤft auf und hat seinen Sohn nat America geschickt, um Schiffe zu bauen.

Die Morning Chronicle theilt ein Schreiben a— Oxford mit, in welchem unter andern Gruͤnden d Nothwendigkeit, daß in London eine Universitaͤt errit tet werde, auch angefuͤhrt wird, die Professoren Oxford erfuͤllten ihre Pflichten nicht gewissenhaft u könnten dennoch, weil sie nur Cambridge als Rival haͤtten, dieses System des Monopols durchfuͤhren. meisten Professoren,“ heißt es in jenem Schreibe „versaͤumen auf eine schaͤndliche Weise ihre Pflicht. wiewohl sie sehr gut bezahlt sind. Die groͤßte Zahl li nur ein Collegium im Semester (weniger dürfen sie n Statuten nach nicht thun) und um die Possenn vollstaͤndiger zu machen, werden diese Vortrage sehr lateinisch gehalten, so daß weit entfernt, Vergnuͤl oder Belehrung zu gewaͤhren, es vielmehr eine wa Buͤßung ist, ihnen beizuwohnen. So geschieht z. der Vortrag uͤber Poesie und uͤber angelsaͤchsische Spra lateinisch. Vorlesungen uͤber buͤrgerliches Recht, g chisch, Astronomie u. s. w. werden manchmal gar mi gehalten. .

Stockholm, 15. Juli. Vor ihrer Abreise werd sich JJ. MM. noch einige Zeit auf dem Lustschlr Rosersberg aufhalten.

Major Kjerulf, Norwegischer Artillerie⸗Intenda ist Adjutant Sr. Maj. des Koͤnigs geworden.

Der Oberst der Garde-Husaren, Hr. v. Amino hat den Freiherrn von Ankerswaͤrd jetzt herausgeforde nachdem er den gegen ihn anhaͤngig gemachten Pro in allen Instanzen verloren hat. Der Freiherr hat d falls eine Denkschrift herausgegeben, worin er mj Recht sagt: „Wenn sich das Officier— Corps so ll Recht anmaßen duͤrfen, das Gesetz der Ehre so mh wenden, daß es eine Instanz uͤber den andern Gesez des Staats bildete und dort zu wirken anfinge, won Justizverwaltung der Gesellschaft endete, so duͤrfte Folge davon eine militairische Unterdruͤckung sein, die Schweden sie in der Art noch nie ertragen, halb sich auch nicht denken laßt, daß man sollte glaub koͤnnen, sie einem einzelnen Schwedischen Buͤrger al zudringen.“

Professor Hansteen hat neulich von Christia eine Reise nach Tornea angetreten, um seine Be achtungen uͤber den Magnetismus der Erde fo

hat kuͤt

setzen. k. H

hiesiges bekanntes Handelshaus ungefahr 200,000 M welche fuͤr

Ein eine Parthei Silber, Beo. an Werth, zugesandt erhalten, hiesige Bank bestimmt ist.

Hamburg, 18. Juli. Mehrere Mitglieder der maligen Hanseatischen Buͤrgergarde überreichten am Juli dem Hrn. Oberstlientenant Mettlerkamp, bei ner bevorstehenden Abreise nach Rußland, einen sch gearbeiteten, mit den Jahreszahlen 1813 und 18141 der Inschrift: „Dem vormaligen Chef der Hanser schen Buͤrgergarde, von seinen Waffenbruͤdern,“ ve henen Degen, als Zeichen der Achtung und Anhaͤngl keit an einen Chef, der sie 1814 mit den Waffen in zurückfuͤhrt

bis (6 große Schiffe in Quebee gebaut, um meisten ch

rs zu gestalten und ihr ein neues kräftiges Leben zu ben, wenn sie die vorangeschrittene anderer Staaten

der. Welt zu begnuͤgen. n Beduͤrfnisse der Zeit weichen und die hergebrachte

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ann verboten sei, wenn sie ins Ausland und nicht, henn sie nach andern Hannsverschen Provinzen geht. Das Patrimonial⸗ Gericht Sauensiek ist mit dem Imte Zeven vereinigt worden. Einer Bekanntmachung der K. Landdrostei zu Au— ich vom Sten d. zufolge, sind die saͤmmtlichen Salz— actoreien dieser Provinz angewiesen, vom 1sten Juli .J. an, das Luͤneburger Salz zu dem neuen Preise n 61 Rihlrn. Conv. M. fuͤr 12 Tonnen Salz, oder ne Last, (mit Ausschluß jedoch der gesetzlichen Steuer), „wie das etwa zum Verkauf kommende Salz in Saͤk— n wegen der Verschiedenheit des Preises der Tonnen ; der Säcke, um 3 Rthlr. geringer die Last, zu ver— ufen. Wien, 20. Juli. Die Mailänder Zeitung meldet, der Kaiser eine Summe von 60,000 Lire fuͤr die rmen bewilligt hat. Ihro Majestaäͤten sind den 9. d. 1 abgereist und zu Parmigiano einge⸗ offen. t Staatsschuldverschreibungen zu 5 Procent 969. , Munchen, 20. Juli. Die drei, von der Koͤnigl. egierung am 15. Juni in der Sitzung der Kammer r Abgeordneten vorgelegten Gesetzentwuͤrfe: 1) Ueber „Grundbestimmungen fuͤr das Gewerbewesen in den hen aͤlteren Kreisen des Königreichs, 2) uͤber die Hei— th, und 3) uͤber die Ansaͤssigmachung und Verehe— hung, beschaͤftigten lange die allgemeine Aufmerksam⸗ t und die Blicke der Vaterlandsfreunde waren be— rig und mitunter aͤngstlich nach der Kammer der geordneten gerichtet, wo diese wichtigen Gegenstaͤnde den naͤchsten Tagen zur Eroͤrterung gekommen waren. thut wahrlich Noth, die heimathliche Industrie an—

eichen, oder nur dem eigenen Beduͤrfnisse genuͤgen d wenn der stete fortdauernde Ruf von Verdraͤngung r auslaͤndischen Erzeugnisse irgend einen Sinn und erstand haben soll. Wir halten in der That niemand n den Goͤnnern der Prohibitiv-Systeme fuͤr so origi— Ü, daß er verlangen werde, unser Vaterland solle auf é Fuͤchte und Genuͤsse der Versittlichung verzichten jn dem Zustande einer beginnenden, noch ungestal— n Colonie zuruͤckkehren, um sich mit den rohen un— ledelten Erzeugnissen des Bodens ohne allen Verkehr Veraltete Formen muͤssen

vorrechtung Einzelner den unverjaͤhrbaren Rechten Natur. Von diesem Gesichtspunkte ausgehend, sind drei Gesetzentwuͤrfe ein unschaͤtzbares Geschenk fuͤr 8 Vaterland. Sie stehen im engsten Zusammenhang d bedingen sich gleichsam wechselweise; nur wenn man als ein unzertrenntes Ganze betrachtet, kann man en ganzen hohen Werth erkennen; und um so erfreu— er ist es, daß sie alle drei in der gestrigen Sitzung Kammer der Abgeordneten mit großer Stimmen— htheit angenommen worden sind.

Rom, §. Juli. Heute zog das zweite Bataillon Infanterieregiments Lichtenstein, von Neapel kom— 1d, unter Anfuͤhrung des Obristen Reisinger, durch m. Da der Pabst, auf Ansuchen des Baron Fri— ut, Fuͤrsten von Antrodoceo, Ober Feldherrn der k. k. ee chiscen Truppen in Neapel, allen durch Rom zie— en Truppen die Gnade, das heilige Jubiläum zu

binnen, verliehen hatte, wenn sie einmal in Corpore

ch die Kirche des Vatikans zoͤgen, und sich vornäh— „zum Tische des Herrn so bald als moͤglich zu 2. so marschirte jenes Bataillon am 9. durch genannte e, und empfing sodann auf dem benachbarten

Turkei. Die neuesten Berichte aus Konstantino— * vom 25. Juni (im Oesterr. Beob.) , die achricht von den Vortheilen, welche Ibrahim Pascha am 1. Juni uͤber die in einer sehr festen Gebirgs- Po— sition (die Tuͤrken nennen sie Mainaki-Tag), 4 bis 5 teutsche Meilen noͤrdlich von Modon, verschanzten In— surgenten errungen hatte. In dem hieruͤber am 23 in der Hauptstadt bekannt gemachten, nach Art der Tuͤr— , , dee gen, Bulletin, welches die am erails aufgest: : , fgest ckten Siegestrophaͤen beglei⸗ „Der Statthalter von Morea, und Befehlshaber 26 osmanischen Truppen auf dieser e e, 3 . nachdem er sein Lager bei Sacramanga, Stunden landeinwärts von Modon, aufgeschlagen, und von der Anhoͤhe Condovina aus den Berg Mai⸗ naki hatte umringen lassen, machte mit seinen Truppen gegen die auf diesem Berge verschanzten Insurgenten einen Angriff, in Folge dessen die Aufruͤhrer, nach ei— nem zweistuͤndigen, sehr hitzigen Gefechte, nach dem Berge Zirve zu fliehen gezwungen wurden. Die von Stein gebauten Batterien, worin sie sich verschanzt hatten, wurden von den osmanischen Truppen umzin— gelt, und nach einem hartnaͤckigen Kampfe erstuͤrmt; die Rebellen aber saͤmmtlich niedergemacht.“ „„Die NRuͤstungen zur thaͤtigen Fortsetzung des dieß— sahrigen Feldzuges werden aller Orten mit groͤßtem Eifer betrieben. Von Konstantinopel sollten neuer— dings mehrere Compagnien Artilleristen zur Armee des Seraskiers von Rumelien abgehen, und bedeutende Geld- und Munitions-Transporte waren gleichfalls e. auf dem Wege. In Candia lagen 1060 Mann ereit, um nach Morea uͤbergeschifft zu werden, und die Zahl der zur ferneren Einschiffung in Alexandria fertig stehenden Truppen wird auf 14,060 Mann, Infanterie und Kavallerie, angegeben. Außer einer ernsthaften Unpäßlichkeit des Groß— wesirs, die sogar Besorgnisse fuͤr sein Leben erregte, und der Absetzung des Bostandschi Baschi, melden die Konstantinopolitaner Berichte von obigem Tage we— nig Erhebliches. Der neue koͤniglich- sardinische Ge— sandte, Marquis von Gropallo, hatte, noch vor der Er— krankung des Großwesirs, am 18. seine feierliche An— trit ts Audienz bei demselben, wobei er ihm die Schrei— ben seines Hofes und Ministeriums, mit dem bei den Audienzen der Minister anderer großen Hoͤfe uͤblichen Ceremoniell, uͤberreichte. Als eine besondere Aufmerk— samkeit von Seiten des tuͤrkischen Ministeriums ward bemerkt, daß auch der Gemahlinn des Gesandten, ihren Toͤchtern, und einigen Damen ihres Gefolges, Plaͤtze in dem Audienz- Saale angewiesen waren, um der Fei— erlichkeit bequem zusehen zu koͤnnen. Der ehemalige spanische Geschaäͤftsträger, Hr. Pe— rez, war am 24. Juni, uͤber Varna, nach Bukarest ab— gegangen, um sich von da, uͤber Wien, nach seinem neuen Bestimmungs Orte Berlin zu begeben. Dem neuen koöͤniglich- niederlaͤndischen Botschafter, Hrn. van Zuylen, dessen Ankunft naͤchstens erwartet wurde, ist ein Mihmandar oder Geleits-⸗ Commissair nach den Dardanellen entgegen geschickt worden. . In Adrianopel soll eine heftige Feuersbrunst, die ibre Verheerungen vorzuͤglich uͤber das Kaufmanns— Quartier verbreitete, großen Schaden angerichtet haben. Konstantinopel ist seit langer Zeit von diesem Uebel, so wie von der Pest-Seuche, verschont geblieden. Ueber die Resultate des vom 1. auf den 2. Juni zwischen dem Cap d'Oro (auf Negropont) und der In— sel Andros griechischer Seits erfolgten Angriffs gegen die auf der Fahrt durch den Archipelagus begriffene

Hand siegreich in die befreiete Vaterstadt Flotte des Kapudan-Pascha, dessen die Berichte aus

Konstantinopel vom 19. Juni bereits erwahnten, hatte man in Smyrna durch die Ankunft der englischen Fre—

den pr. Mile zunaͤchst den Steinen auf 500 Pfd., pr, Mile der Haͤlfte der darauf folgenden Entfernung 350 Pfd., der übrigen Halfte 250 Pfd. im Jahre, so daß nicht allein die Schuͤlden bald abbezahlt, sondern auch

Hamnover, 18. Juli. Die Landdrostei zu Hilh iz Cortile di Belvedere, aufgestellt, den Segen heim hat publicirt, daß die Ausfuhr der Lumpen Heiligkeit, die sich auf einem der dortigen Balkone

Papier- Fabrication aus dem Hildesheimischen nd. ;